Bei meiner ersten Skandinavienreise mit dem Motorrad, einer W650, führte mich der Weg über Lappland bis hinauf zu den Lofoten. Da der Straßenbelag in den schwedischen Wälder sich als ungeahnt rauh erwies, nutzte sich die die nicht neue Metzlerreifenpaarung gerade hinten schneller ab, als ich es mir vorgestellt hatte.
Schon auf den Lofoten beschlich mich ein ungutes Gefühl wegen der kaum noch vorhandenen Profiltiefe. Verspekuliert. Auf dem langen Weg nach Hause machte ich bereits weit vor der Heimat Bekannschaft mit dem Stahlgürtel der mittleren Lauffläche, der zum Vorschein kam. Der Reifen hielt dennoch viele weitere Kilometer und fuhr sich selbst bei dem häufigen Regen, der mich auf dem Weg nach Hause begleitete, gar nicht so schlecht...
Wiederholen möchte ich diese Erfahrung nicht. Ein unguter Beigeschmack befiehl mich im Nachhinein bei der Erzählung eines ebenfalls gern motorradreisenden BMW-Fahrers, dessen Bekannter in Norwegen sein Motorrad stehen lassen musste, weil es von Polizisten in einer Kontrolle wegen mangelnder Profiltiefe 'stillgelegt' wurde. Kontrolliert wurde ich auf meinen Reisen nie, insofern....
Da sprichst du den nächsten Punkt an: Ein Polizist wird kaum ein Auge zudrücken, wenn er erst mal einen silbernen Streifen in der Reifenmitte erspäht hat.
Diesen Punkt versuche ich in heimischen Gefilden tunlichst zu vermeiden.
Weit ab der Heimat auf den Lofoten plagte ich mich eine Weile mit dem Gedanken an einen Reifenwechsel herum, besuchte sogar eine dort aufgefundene Werkstatt samt angegliedertem Reifenhandel mit dem Ergebnis, es ohne Wechsel, der zudem mangels passendem Material und den Kosten nicht ganz easy kurzfristig vonstatten gegangen wäre, mit dem 'abgenudelten' Reifen weiter bis nach Kiel zu versuchen, naiv wie ich war. Die Naivität wurde glücklicherweise in keinerlei Hinsicht bestraft.
Wenn man das Reifenpalaver liest, dann beschleicht mich ein sehr ungutes Gefühl. Es scheint eher Glückssache einen guten Reifen zu erwischen?! Kein Reifen bietet eine ausgewogene Mischung.
Doch. Wenn man noch in der Lage ist, mitzudenken und einen Reifenverschleiß zu erkennen, ist der Conti mit Abstand der mit den besten Fahreigenschaften. Ansonsten kann der Michelin alles, was der weniger abitionierte W-Fahrer so braucht: Nässe, Haftung, Haltbarkeit und gute Fahreigenschaften.
Zitat von Falcone im Beitrag #875 Ansonsten kann der Michelin alles, was der weniger abitionierte W-Fahrer so braucht:
Ich habe seit Kurzem den Michelin Pilot Active anstelle der Serienbereifung montiert und bin mit den Fahreigenschaften mit überholtem Fahrwerk recht zufrieden.
Allerdings ist die W650 für mich ein 'Spaßgerät' für die gemütliche Runde mit einem 'alten Motorrad'. Fürs Abspulen von Entfernungen und die schnelle Runde ist die ZRX 1200 nach wie vor im Einsatz.
Zitat von Falcone im Beitrag #870Das "lange vorher" möchte ich dann doch relativieren. Wenn sich die Struktur des Gürtels im Gummi abzeichnet, hat man wirklich nur noch maximal 500 km. Das kann an einem Wochenende dann schon mal knapp werden. Ich erinnere mich da noch an mein erstes Mal auf dem W-Treffen in Rüthen. "Och, der hält sicher noch eine Weile." Nach Hause, noch einmal Oldtimer-Café und die Stahlfäden lagen blank. Für einen Reifen auf großer Tour ist das denkbar unsgünstig. Eine anders gestaltetes Profil wünsche ich mir daher für den Conti auch. Es bräuchten ja nur drei oder vier Rillen quer drüber laufen.
So sieht es aus, wenn man ganz schnell den nächsten Reifen bestellen muss:
Das isso bei modernen Reifen, das wusste ich bereits anno 2013 und hab das extra deswegen (als Warnhinweis) hier im Forum beschrieben.
Außerdem sind bei deinem Conti die TWIs im Zenit bereits vollständig platt. Wer da noch nicht wechselt, muss ein paar auf den Popo bekommen. (Oder hat da mal jemand geschrieben, dass man locker auch auf der Karkasse fahren kann, weil der Stahlgürtel nahezu undurchdringlich sei und garantiert nicht kaputt gehe ... ?! )
Zum Glück herrscht derzeit kein Notstand bei der Reifenversorgung. Ein neuer CRA 2 war innerhalb von 2 Tagen drauf. Diesmal ohne CR Racing Skin. [Der hält dafür länger, so daß man seltener die TWIs übersehn kann. )
Nur schade, dass es den CRA 3 noch nicht in der W-Größe gibt. Hätte ich gerne (als W_Erster?!) ausprobiert.
Und so sieht (zum Vergleichen) der übliche abgenudelte CRA2 (CR!?) aus:
Ja, TWi ist platt. Und nein, der fuhr nicht überwiegend geradeaus .
🤔Ich blicke hier nicht mehr durch! Habe jetzt 4500km auf meiner W mit der Originalbereifung. Der Hinterreifen ist ziemlich runter und muss weg. Es sind Dunlop TT 100GP montiert. Diese sind auch im Schein eingetragen. Da ich im Forum hunderte Beiträge über Reifen gefunden habe ist die Verwirrung perfekt!
Zwei Fragen:
1. Kann ich nur die im Schein eingetragenen Reifen fahren?
2. Kann ich hinten einen anderen Reifen fahren wie vorne?
Bitte um Hilfe, möchte mir einen Reifen bestellen, finde aber den Dunlop TT100GP nicht so dolle.
Wundert mich, dass dein Hinterradreifen hinten so schnell abgenutzt ist. Kriege mit ihm weit höhere Laufleistungen hin. Wohl eine Frage des Fahrstils.
Zu deinen Fragen, Du kannst auch Reifen anderer Marken fahren, für die es eine Freigabe für deine W gibt.
Eine Mischbereifung, also Reifen verschiedener Hersteller kombiniert, ist meines Wissens nach nicht zulässig. Wie es sich mit einer Reifenpaarung eines Herstellers verhält, die aus unterschiedlichen Baureihen besteht, kann ich nicht mit Gewissenheit sagen. Vermute aber ein Nein.
Es werden gewiss weiterführende und konkrete Empfehlungen von den 'angesagtesten' Pellen in folgenden Posts kommen.
Ich fahre weiterhin den Dunlop, solange ich ihn kaufen kann.
Kurz auf die Schnelle: 1. Nein, Du kannst auch andere mit Reifenfreigabe für die W800 fahren 2. unterschiedliche Reifen nur, wenn die Kombination freigegeben ist (s.1). Du musst also schon entweder den Satz Reifen tauschen oder wieder TT fahren. Der hielt bei mir hinten in der Regel auch nur 4.000 km.
Aber schon doch viel besser in die Datenbank, da hat falcone doch eigentlich alles gut dokumentiert: Reifenbindung W Reifenkunde
Hmmm, dann wird es wieder der Dunlop, der vorne ist noch Top! Ne, die 4500km wurden nicht geheizt, zügig gefahren ja. Dann bestelle ich mir mal den Schluffen!!
Damit bleibt dir und deiner W zumindest das beste Aussehen von Reifen an diesem Motorrad gewiss und erhalten. Die besten Fahreigenschaften dagegen.......ich finde sie unterhaltsam. Leider wird diese Unterhaltung ein wenig teuer erkauft, wenn man sie nicht günstig fast neuwertig gebraucht irgendwo billig abgreifen kann. Will nicht hier mal wieder irgendwer so einen Satz für schmales Geld loswerden? Kam schon länger nicht mehr vor, ich wäre dabei.
Der einzige Vorteil des Dunlop TT100 ist, das er optisch gut zur W passt. Ansonsten stellt er in jeder Beziehung das Schlusslicht im derzeitigen Reifenangebot für die W dar.