Gestern war es bei der neuen Einfach-R so weit - neue Reifen mussten drauf.
Der Radaus- und -einbau verläuft identisch zur Doppel-R und bereitet kein Kopfzerbrechen. Außer vielleicht, dass sie (BMW) die Toleranzen mittlerweile weiter verbessert haben, denn irgendwie hatte ich das Gefühl, bei der Neuen sei alles ein wenig präziser und deswegen einfacher in der Handhabung. Auch verwende ich mittlerweile einen Drehmomentschlüssel, was mir speziell im Nachhinein peinlich ist zuzugeben, denn offenbar hatte ich die Schrauben bisher immer eine Nummer zu fest zugedreht. Speziell die beiden Schräublein an der Klemmfaust unten mit ihren 19 Nm (im dreimaligen Wechsel) hatte ich bestimmt doppelt so fest angezogen.
Beim Hinterrad hab ich es immer noch nicht geschafft, einen Holzklotz der passenden Höhe zum Unterstellen aufzutreiben, damit die Achse beim Aus- und Einbau entlastet ist und die ganze Angelegenheit nicht immer verkanntet, was ein unnötiges Erschwernis bedeutet. Diesmal hab ich ein Flasche Motorenöl genommen, die aber leider im Verlauf der Aktion etwas zusammengedrückt wurde und dann nicht mehr richtig passte.
Zum Reifenwechsel selbst: Ist wirklich überhaupt kein Hexenwerk, wenn man das erst ein paarmal gemacht hat - sogar bei Kellertemperatur. Man muss nur das Tiefbett auf der gegenüberliegenden Seite konsequent nutzen, um den Reifenwulst mit minimaler Spannung über den Montageschuh gleiten zu lassen. Mit dem RMG M1 (zum Beispiel) macht dieser Arbeitsschritt richtig Freude!
Den Frust mit der Fahrradluftpumpe wollte ich mir dieses Mal ersparen und bin gleich mit den frisch montierten MPP 2CT zur Tankstelle nebenan. Aber selbst mit dem Kompressor wollte die Luft nicht gleich drin bleiben. Also einfach das Rad ein paar mal rundum auf den Reifen geworfen und nochmals probiert - aha, dann ging es!
Speziell beim Radeinbau hab ich mir diesmal mehr Zeit genommen, um mit weniger Kraft schneller ans Ziel zu kommen. So konnte ich mir (trotz eingesackter Ölflasche) viel Ärger ersparen und musste keinen Arbeitsschritt neu ansetzen oder wiederholen.
Was mir noch aufgefallen ist: Da an diesen Rädern noch nie ein Mechaniker Hand angelegt hat (das Motorrad ist ja fast neu), hatte ich erstmals die Gelegenheit zu prüfen, wie viele Schrammen so eine sorgfältig durchgeführte Selbermachaktion kostet: nach Abwischen der Montagepastereste und Reinigen der Felgen kam ein einziges Kratzerchen zum Vorschein - verursacht vom Schraubendreher, der beim Abhebeln der Wuchtgewichte etwas zu weit gegangen war. Hatte ich letztes Mal noch den Mechaniker in Schutz genommen, weil ich davon ausgegangen war, dass ein guter Teil der doch bereits erheblich in Mitleidenschaft gezogenen RR-Felgen auf meine Kosten gehe, so muss ich nun sagen, dass ich den Teufel tun und jemals noch ein Rad zum Reifenwechsel einer Werkstatt anvertrauen werde. Klar brauche ich selbst doppelt so viel Zeit, aber dafür ist es dann auch sorgfältig gemacht.
Nur die Reifen haben mich gestern auf der Probefahrt leider nicht überzeugen können, aber das ist eine andere Geschichte ...
Gruß Serpel
"DA SIND WIR LETZTES MAL AUCH GESESSEN MIT BLICK AUF DAS MURMELTIER!"
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Immerhin haben sie dir bei der Jungfernfahrt nicht das Moped zerstört. Damit dürfte der Bann gebrochen sein!
Zitat von Serpel im Beitrag Sportreifen?Ich hatte inzwischen ja schon zwei Mal den Pilot Power 2CT drauf - beide Male haben sie auf ihrer Jungfernfahrt ein ganzes Motorrad zerstört.
Es kommen zwar schon ein paar Reifenmontagen im Jahr bei mir vor, aber halt nicht so viele, dass ich wirklich was über die Unterschiede sagen kann, zumal ich auch noch den Conti bevorzuge. Festgestellt habe ich aber, dass der 180er Conti hinten bei Falconettes KTM prima auf die Felge flutscht, ich bei meiner SuperDuke mit dem 190er Conti aber einige Probleme habe. Da geht es lange nicht so leicht und auch wenn er drauf ist, wirft er noch Falten, die man erst durch das Aufstoßen weg bekommt. Der 180er auf der Griso (hier fahre ich Pirelli) flutscht wiederum leicht in Position. Liegt es bei der SD jetzt am Reifen oder an einer doch anders geformten Felge? Ich kann es nicht sagen.
Zitat von Falcone im Beitrag #304Festgestellt habe ich aber, dass der 180er Conti hinten bei Falconettes KTM prima auf die Felge flutscht, ich bei meiner SuperDuke mit dem 190er Conti aber einige Probleme habe. Da geht es lange nicht so leicht und auch wenn er drauf ist, wirft er noch Falten, die man erst durch das Aufstoßen weg bekommt. Der 180er auf der Griso (hier fahre ich Pirelli) flutscht wiederum leicht in Position. Liegt es bei der SD jetzt am Reifen oder an einer doch anders geformten Felge? Ich kann es nicht sagen.
Hast du mal auf die Tiefe des Tiefbetts geachtet? Wenn die gleich sind, liegt es tatsächlich an den Reifen.
Gruß Serpel
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Ich habe das Tiefbett als erstes in Verdacht. Um es wirklich belegen zu können, müsste ich aber bei beiden Motorrädern die Reifen demontieren. Dazu habe ich natürlich wenig Lust. Es könnte auch ein wenig an der Karkasse leigen, denn immerhin lässen sich ja Reifen gleicher Größe von unterschiedlichen Herstellern auch unterschiedlich gut montieren.
Der Montageschuh hat zwei „Knubbel“, einen vorne und einen hinten. Sowohl bei Demontage des alten Reifens als auch bei Montage des neuen ist immer einer der beiden oberhalb und der andere unterhalb des Reifenwulsts - dieser läuft quasi immer diagonal durch den Schuh.
Der Typ im Film legt bei der Montage des Neureifens beide Knubbel oben auf und wundert sich dann, wenn‘s beim vorderen klemmt. Sieht man auch bei einigen anderen Videos, diesen Fehler.
Gruß Serpel
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