vor allem haben sie verschiedene motorrad-sozialisationen hinter sich. ketten waren früher halt wirklich ein verschleissteil, das langsam vor sich hin starb. und motorradfahren hatte auch noch was mit sparen, vor allem im vergleich mit autos zu tun. teile wurden also erst am ende ihrer lebensdauer ersetzt, oder besser geflickt. nicht so wie die freizeitfahrer heute, die bei geringstem verdacht auf beginnenden verfall - auch optisch - sofort reagieren müssen.
gerade serpel hat da eine hypochondrie entwickelt, mit der er mit allen sinnen in seine kette hineinhorcht. im grunde hasst er natürlich ketten
Man sollte das Kettenthema auch nicht überproblematisieren ......gute Kette kaufen, regelmäßig pflegen und wenn kaputt - einfach wechseln. Ist kein Drama, weder an Arbeit noch an Kosten.
Zitat von Daniel S. im Beitrag #197... weder an Arbeit noch an Kosten...
kann man so oder so sehen. Wenn man allein die aufsummierten Kosten sieht (pro Saison 1 Satz, in 10 Jahren also ca. 2000 € ), dann wird mir schon ganz anders. Ist aber alles relativ, der Reifenverschleiß ist deutlich teurer. Trotzdem wäre es für mich interressant zu wissen, was genau den Ketten den Garaus macht.
Zitat von Axel J im Beitrag #198[quote="Daniel S."|p8411973]Trotzdem wäre es für mich interressant zu wissen, was genau den Ketten den Garaus macht.
Moin Axel!
Ich dachte, das wäre klar? Was der Kette den Garaus macht, ist eigentlich doch unbestritten. Schlussendlich ist es wohl die Zerstörung der O- oder X-Ringe und der damit einhergehende Verlust der Fettfüllung. Die alles entscheidende Frage ist doch eher:
Wie verhindere ich das oder wie zögere ich dies möglichst lange hinaus?
Meine Meinung dazu: 1. gute Kette kaufen ist Vorraussetzung 2. Kettendurchhang ordentlich einstellen 3. durchgehend für Schmierung sorgen. Und meiner Meinung nach ist es unerheblich, wie man für Schmierung sorgt. Ob mit Öler, HKS, Dry-Lube, Kettenspray oder was auch immer, ist doch nur Ansichtssache und eine Frage der Bequemlichkeit, der persönlichen Vorlieben oder im Falle eines Öler vielleicht noch einer gewissen Technikverliebtheit. Nur durchgehend und immer sollt man es tun. Es gibt ja Stimmen, die das für so banal und selbstverständlich halten, aber: Ist es das immer und für jeden?
Zitat von Axel J im Beitrag #198Trotzdem wäre es für mich interessant zu wissen, was genau den Ketten den Garaus macht.
Das haben wir in all den Jahren doch sehr gut eingekreist und sind nun schließlich an der Funktion der Dichtringe hängen geblieben. Diese wird im Laufe des Kettenlebens auf zwei verschiedene Arten zunehmend eingeschränkt, bis die Kette schlussendlich gewechselt werden muss.
1. Bei schlechter Pflege und seltener Schmierung verbacken die Dichtringe und die Kette muss auf Grund unrunden Laufs und Schlagens gewechselt werden, obwohl die maximal zulässige Längung noch längst nicht erreicht ist.
2. Wird die Kette hingegen sehr gut gepflegt und regelmäßig geschmiert, so kommt diese Pflege auch den Dichtringen zu Gute, die dann nicht verbacken und die Dauerfettfüllung länger in den Hülsen halten können. Trotzdem verlieren einzelne Glieder ihre Fettfüllung irgendwann, worauf es zu dramatisch einsetzender (ungleichmäßiger) Längung der Kette kommt und diese innert kurzer Frist gewechselt werden muss.
Aus diesen beiden Gründen reicht im Grunde die regelmäßige Pflege der Dichtringe aus. Für mich bleibt eigentlich nur die Frage, wie die Materialreibpaarung Gummi/Metall am besten zu erhalten ist. Ob das nun am besten mit herkömmlicher Kettenschmiere, Öl oder Silikon geschieht - darüber müssen wir freilich weiterhin Erfahrungen austauschen.
Zitat von thomasH im Beitrag #199 ... Nur durchgehend und immer sollt man es tun ...
das ist in der Tat selbstverständlich, obwohl es nicht immer gelingt (mir jedenfalls): wenn ich gut 400 km durch den Regen fahre, dann muss das die Kette abkönnen. Fragt sich nur, was "Pflege" bedeutet: säubern, schmieren, streicheln oder was? Meine Ketten werden geschmiert, das Säubern überlasse ich dem Regen, mit irgendwelcher Chemie oder Bürste da dran zu gehen, halte ich für eher kontraproduktiv. Ein Kettenfachmann ist nicht zufällig im Forum?
Zitat von Axel J im Beitrag #201@Serpel: ungleichmäßige Längung gibt es nicht
Doch, aber erst nachdem die Dauerfettfüllung aus einzelnen Hülsen entwichen ist. Dann ist die Kette aber bereits als defekt zu bezeichnen und muss schnellstmöglich gewechselt werden.
Zitat von Serpel im Beitrag #200 Ob das nun am besten mit herkömmlicher Kettenschmiere, Öl oder Silikon geschieht - darüber müssen wir freilich weiterhin Erfahrungen austauschen.
Siehst du, und das ist meiner Meinung nach zwar wunderschön und nett, aber vergebene Mühe! Die Einsatzspektren der Einzelnen sind zu unterschiedlich, um eine allgemein gültige Aussage treffen zu können. Axel hat es eigentlich schön auf den Punkt gebracht, indem er gefragt hat, was er tun soll und ob er die Kette streicheln solle. So falsch ist das nicht. Auch der Umgang mit der Kette ist von Fahrer zu Fahrer unterschiedlich. Der eine pflegt seine Kette extrem, ist aber der Meinung, noch viel zu wenig zu tun und der andere lässt das Teil herunter kommen und beklagt sich darüber, ständig alle 5000 km die Kette schmieren zu müssen.
Um klare Erkenntnisse zu erhalten, müsste man eine Versuchsreihe starten. Dafür halten die Ketten aber leider nun doch zu lange, um diese in kurzer Zeit über die Bühne zu bekommen.
Also: Risikofaktoren ausschliessen und ansonsten weiter machen wie bisher!!!
Zitat von Axel J im Beitrag #201@Serpel: ungleichmäßige Längung gibt es nicht
Doch, aber erst nachdem die Dauerfettfüllung aus einzelnen Hülsen entwichen ist. Dann ist die Kette aber bereits als defekt zu bezeichnen und muss schnellstmöglich gewechselt werden.
Hab ich aber alles bereits mehrfach beschrieben....
Im Herausreden bist du ja Meister, auch wenn meine Gedanken jetzt krude sind.
Axel
PS: wenn eine Kette neu ist, dann ist sie weder defekt, noch ungleichmäßig gelängt, noch rasselt da irgendwas, sogar die Art des Dichtrings (bzw. das Vorhandensein eines solchen) ist wurscht, und schmieren braucht man sie auch nicht. So gesehen stimmt deine Aussage natürlich
Zitat von Daniel S. im Beitrag #197... weder an Arbeit noch an Kosten...
kann man so oder so sehen. Wenn man allein die aufsummierten Kosten sieht (pro Saison 1 Satz, in 10 Jahren also ca. 2000 € ), dann wird mir schon ganz anders. Ist aber alles relativ, der Reifenverschleiß ist deutlich teurer. Trotzdem wäre es für mich interressant zu wissen, was genau den Ketten den Garaus macht.
Axel
Du verfährst einen Kettensatz pro Saison ? Also Motorrad-"Saison" gleich Dauerfahren mit min. 20.000 km pro Jahr? Grüsse, Daniel
Zitat von Daniel S. im Beitrag #205 ... Du verfährst einen Kettensatz pro Saison ? Also Motorrad-"Saison" gleich Dauerfahren mit min. 20.000 km pro Jahr? ...
ist das jetzt schlimm? Ein paar mehr Kilometer sind es schon. Und ja, es gibt noch einige hier, die deutlich mehr km fahren
Zitatmit irgendwelcher Chemie oder Bürste da dran zu gehen, halte ich für eher kontraproduktiv.
Sehe ich auch so. Dennoch ist es hin und wieder mal nötig. Ich nehme dann Diesel und einen weichen Pinsel und versuche den Schmutz eher runterszuspülen als zu schrubben. Dazu stelle ich eine Auffangwanne unter die Kette.
Zitatmit irgendwelcher Chemie oder Bürste da dran zu gehen, halte ich für eher kontraproduktiv.
Sehe ich auch so. Dennoch ist es hin und wieder mal nötig. Ich nehme dann Diesel und einen weichen Pinsel und versuche den Schmutz eher runterszuspülen als zu schrubben. Dazu stelle ich eine Auffangwanne unter die Kette.
Reinigen je nach Verdreckungsgrad ja, sonst ist bei Kettenfetteinsatz die Kette irgendwann zugekleistert und man erreicht Schmierstellen nicht mehr. Ich nehme statt Diesel lieber Reinigungspetroleum, da geruchsneutraler. Aber nicht zu oft reinigen....nach Trocknung wieder gründlich schmieren und Fett über Nacht abdunsten lassen.
Petroleum ist genauso gut, ist quasi das gleiche wie WD40.
Zitatsonst ist bei Kettenfetteinsatz die Kette irgendwann zugekleistert
Das wiederum hängt aber weitgehend von der Verwendung des Kettenfetts ab (Quantität) und natürlich auch von der Qualität. Da sind S100 und HS z.B. weit im Vorteil, weil man einfach nur sehr wenig bracht, was insbesondere für HKS gilt. Mit etwas Glück (Wetterbedingungen und Straßenzustand) kommt man bei HKS sogar ein ganzes Kettenleben ohne Reinigung derselben aus.
Eins ist bei Kettenfett jedenfalls klar: Viel hilft nicht viel. Wenig und lieber ein wenig öfters.