Es herscht ja zumindest Einigkeit, dass die E-Mobile es allein nicht schaffen können. Da könnte man am besten gleich die Verkehrswende Hessen unterstützen, zumindest wer in Hessen wohnt.
An Batterietechnik und am Batteriewechsel wird relativ viel geforscht. In China ist man mit der Wechselbatterie schon etwas weiter, ich bin da eher skeptisch.
Unser E-Auto hat bisher 2 Ladestationen außerhalb der Wall-Box gesehen. Einmal im Parkhaus in Ffm vor gefühlt ewigen Zeiten, die Ladung funktionierte nicht, kostete aber Geld. Das andere Mal an einer kostenlosen Ladestation in Dietzenbach, klappte vorzüglich.
Ein E-Auto ohne Wall-Box halte ich für etwas gewagt. Was mach ich wenn der einzige naheliegende öffentliche Ladepunkt besetzt ist und das vermutlich für die ganze Nacht? Wichtiger finde ich öffentliche Schnellladesäulen. Unser nächstes E-Auto wird sie hoffentlich nutzen können.
Ich finde die Nachricht, dass es auch an unattraktiven Rastplätzen, Ladesäulen geben wird, recht gut. Das Schnellladesäulen teurer sind als langsame, Öffentliche teurer als Private und Schnellladesäulen an bekannten Autorastplätzen am teuersten sind, damit muss man rechnen. Es reicht ja, wenn dort das Benzin fast verschenkt wird.
Die langen Fahrtstrecken werden oft überschätzt und Carsharing ist oft wirtschaftlich sinnvoll (wie das E-Auto aber nicht in jedem Fall).
Zitat von Caferacer59 im Beitrag #3919Früher oder später werde alle hier Elektrofahrzeuge haben. 12V-24AH kleines Kennzeichen, Vollgummireifen, Einkaufskörbchen....
ZitatZu Falcones Ausführung der 200 Ladesäulen. Lt. Spiegel Öko Zähler werden täglich ca. 1614 (Stand jetzt)E Fahrzeuge neu zugelassen, wenn also in ein paar Jahren 20 Mio und mehr E Fahrzeuge rumfahren, wo sollen die laden? Müßte Politik jeden Tag mind. 200 Ladesäulen zur Verfügung stellen.
Ducky, als aufmerksamer Leser der Wahlprogramme ist dir bestimmt der "Masterplan Ladeinfrastruktur" bekannt. In dem steht, dass bis 2030 eine Million Ladesäulen errichtet werden sollen. Fachleute aus der Industrie meinen allerdings jetzt schon, dass das über das Ziel hinausgeschossen sei. Es würden beim bis dahin angestrebten Bestand von 20 Mio E-Autos 800.000 Ladesäulen ausreichen. Andere "Hellseher" sind der meinung, dass es bis 2030 ohnehin maximal 15 Mio E-Autos geben wird. Bin mal gespannt, wie sich das entwickelt.
Grundsätzlich: Die Zahl der öffentlichen Ladesäulen wird gerne mal überbewertet, weil das Laden zu Hause in erster Linie genutzt werden wird, auch wegen des kommenden bidirektionalen Ladens, das unsere Stromversorgung brauchen wird. In den Städten ist das natürlich ein größeres Problem, das effektiv umzusetzen. Hinzu kommt, dass sich die Ladezeiten noch deutlich verkürzen werden. Schon jetzt ist die Ladezeit für viele ein wichtigeres Kaufargument als die Batteriekapazität, die ein Auto nur unnötig teuer und schwer macht und nur selten voll gebraucht wird.
Bei der angeblich benötigten Zahl von öffentlichen Ladesäulen sind die Verbrenner-Fahrer immer noch im Denken den gewohnten Tankstellen verhaftet, weil sie nur dort ihren Sprit bekommen. Könnten sie zu Hause aus der Leitung Treibstoff zapfen, würden auch nicht nach einem dichten Tankstellennetz geschrien. Es gibt übrigens "nur" 46500 Tankstellen in Deutschland und 27.700 Ladestationen.
Da hast du völlig recht. An Tankstellen gibt es immer mehrere Zapfsäulen. Eine für Benzin und eine für Diesel mindestens. Und Diesel in den Benziner tanken, ist irgendwie blöd. Das reduziert also die Zahl der geeigneten Zapfsäulen für den einzelnen Fahrer drastisch. Vermutlich hält sich die Menge der Ladesäulen und Zapfsäulen an den jeweiligen Ladestellen/Tankstellen die Waage, da auch viele Ladestationen über mehre Ladesäulen verfügen. Wahrscheinlich schlägt das Pendel aber auch noch in Richtung Tankstelle aus. Ich weiß es nicht.
Und zum zweiten Einwand, der auch richtig ist: Laden dauert immer noch länger als Tanken. Wie ich aber schrieb: Die Ladezeiten werden technologiebedingt immer kürzer. Aber sie werden vermutlich noch lange nicht die kurze Zeit des Tankens erreichen. Was aber geschieht: Die Fahrer der E-Autos denken um. Der Unerfahrene sieht in der Theorie, dass die Ladezeit von 0 auf 100 % für ein E-Auto an der DC-Schnellladesäule beispielsweise 45 Minuten dauert und das Auto damit dann 350 km weit kommt. In der Realität kommt das Auto aber nicht mit 0, sondern eher mit um die 10% an der Ladesäule an. Und der erfahrene Fahrer weiß, dass an einer Schnellladesäule der Strom deutlich teurer ist als zu Hause. Wenn er also nun nicht mehr die volle Strecke von 350 km fahren muss, wird er sein Auto auch nicht voll laden. Das verringert die Ladezeit schon deutlich. Außerdem weiß er, dass das Laden im Bereich von 10 bis 80% der Akkukapazität weitaus schneller geht, als im Bereich von 80 bis 100%. Er wird sein Auto also auch deswegen nicht vollständig aufladen. Die angenommene Ladezeit von 45 Minuten verringert sich also in der Realität oftmals auf die Hälfte.
Es gibt ja seit einigen Jahren schon solche halblegalen "Rennen" zwischen E-Autos auf öffentlichen Straßen (google mal e-cannonball). Interessant ist dabei, dass diejenigen am schnellsten am Ziel sind, die mehrfach kleinere Mengen an Strom in kurzer Zeit nachladen und nicht die, die das Auto nahezu leer fahren und dann vollladen.
Gegen E-Autos habe ich nichts. Nur gefällt mir die derzeitige Konzeption und Konstellation noch nicht. Aber das wird sich geben. Vom Benzin aus der Apo- theke bis zu den ersten Zapfsäulen hat es ja auch ein wenig gedauert.
Und hätte man das erste (oder eines der ersten) E-Mobil(e), die Lohner-Porsche von 1900 konsequent weiterentwickelt, so würde heute längst die ganze Welt elektrisch fahren.
Beim übernächsten Auto bin ich auch dabei - falls ich dann überhaupt noch Auto fahre.
Ich fand das Thema des elektrischen Fahrens schon immer interessant. Als Kind schon haben mich die Elektrokarren auf den Bahnsteigen fasziniert: Einfach einen Hebel drücken und das Ding fährt nahezu geräuschlos. Und ein Fahrzeug einfach an die Steckdose stecken, um am nächsten Tag wider weiterfahren zu können, ja, das hatte und hat was. Und als dann in den Nuller-Jahren die Entwicklung durch neuartige Batteriezellen Fahrt aufnahm, habe ich mich immer intensiver damit beschäftigt. Und als ich dann nach reiflichen Überlegungen die Zero und später den BMW kaufte, zeigte es sich, dass sich bei meinem Nutzungsprofil doch einige der anfangs gehegten Bedenken ganz schnell auflösten. Und die doch erhebliche Kosteneinsparung im Vergleich zum Verbrenner sind dann noch eine nette Beigabe. Gerade dieser Tage kam die Ankündigung, dass ich für den Verkauf der CO²-Zertifikate 276 Euro bekomme - mehr als ich an Versicherung zahle.
Zitat von Falcone im Beitrag #3937 An Tankstellen gibt es immer mehrere Zapfsäulen. Eine für Benzin und eine für Diesel mindestens. Und Diesel in den Benziner tanken, ist irgendwie blöd. Das reduziert also die Zahl der geeigneten Zapfsäulen für den einzelnen Fahrer drastisch.
Nur mal so nebenbei, wegen Äpfel und Birnen und so: Hier in der zivilisierten Welt haben die meisten Tanken 2-4 Zapfsäulen, die alle Produkte zur Verfügung stellen. Das sind dann 4-8 Zapfpunkte, an denen gleichzeitig getankt werden kann. Auch kleine Tanken, die nicht mal einen richtigen Shop haben.
Allerdings werden auch immer mehr reine E-Tankstellen gebaut, wobei's mich wundert, dass man da nicht sowas wie einen kleinen Aufenthaltsraum mit Kaffeeautomat dazu stellt. Stehn ja oft in Gewerbegebieten, da steht man dann ziemlich dumm rum, während man wartet, selbst schon erlebt. Qualitätsunterschiede scheints auch zu geben, laut einem guten Bekannten wird die Marke E.ON in Bezug auf die von ihnen betriebenen Ladesäulen in E-Autofahrer-Kreisen nur noch als E.OFF bezeichnet.
Knackpunkt bei deiner Argumentation ist halt die eigene Steckdose. Da in D aber ein Großteil der Einwohner nicht im eigenen Haus wohnt, ist eine echte Ladeinfrastruktur zwingend nötig, da hapert es gewaltig. Oder jeder Autonutzer bekommt zum E Auto ein Eigenheim mit Wallbox . Denn Schnellladen ist zudem der Batterielebensdauer abträglich.
Zitat von Axel J im Beitrag #3941Da in D aber ein Großteil der Einwohner nicht im eigenen Haus wohnt, ist eine echte Ladeinfrastruktur zwingend nötig,....
Bin wie viele andere ein Teil dieses Großteils und hätte überhaupt keinen Bock darauf, mir ständig zu überlegen, wie, ob für lau oder für Kohle, wo und wie lange beim Laden der nächste Strom zum Weiterschnuckeln herkommen muss, zumal es auch keinen spendablen Arbeitergeber als Freiberufler mit unterschiedlichen Einsatzstätten gibt, der Strom zum Nulltarif während der Arbeitszeit, freundlich wie er ist, raushaut. Es gäbe ihn an meinen Einsatzorten nicht mal für Geld.
Daheim ladende E-Auto Hausbesitzer und diejenigen mit wie eben beschriebenen Arbeitgebern können locker schreiben, dass sich ein E-Auto free und easy für sie ausgeht. Wäre interessant, herauszufinden, wer sich derzeit ohne derartig positive Gegebenheiten ein E-Auto als Wohnungsbewohnender ohne eigene Lademöglichkeit an die Backe bindet und dann alle naslang nach 'ner Stromabgreifmöglichkeit Ausschau hält, falls er mit der Kiste auch nett km abeumeln muss.
Ich tippe mal, es werden nicht viele sein, gefolgert nach der Anzahl von parkenden E-Autos im (Miet)Wohnbereich von KI. Ihre Anzahl geht gen Null. Jede Form von Verbrenner stattdessen weiterhin ringsumher. Vielleicht übersehe ich sie auch oder sie parken alle in heimischen Garagen und auf privaten, abgesperrten Stellflächen. Die Anzahl von E-Autos ist (stark) zunehmend, heißt es.
Zitat von Axel J im Beitrag #3941Knackpunkt bei deiner Argumentation ist halt die eigene Steckdose. Da in D aber ein Großteil der Einwohner nicht im eigenen Haus wohnt, ist eine echte Ladeinfrastruktur zwingend nötig, da hapert es gewaltig. Oder jeder Autonutzer bekommt zum E Auto ein Eigenheim mit Wallbox . Denn Schnellladen ist zudem der Batterielebensdauer abträglich.
Ist sicher richtig. Ich bedaure auch die armen Leute ständig. Das Problem wurde beim Bauen viel zu spät angegangen. Wenigsten ein Leerrohr zum Parkplatz hätte viel früher Pflicht sein müssen. Unsere erste Wall-Box hängt an dem Kabel für die nicht installierte Gartenbeleuchtung. 2010 bei der Planung hab ich überhaupt nicht an so etwas gedacht. Unsere zweite Parkreihe wird nur sehr teuer und unter Verwüstung eines Teils des Gartens anschließbar sein. Wir hoffen hier auf höhere Reichweiten und eine gestaffelte Nutzung der vorhandenen Wallbox.
Nicht einfach ist auch die nachbarschaftliche Nutzung einer gemeinsamen Wallbox. Da entstehen eine Fülle von vermeidbaren Problemen. Ganz zu schweigen von WEGs und ähnlichen Gebilden. Auch Vermieter sind meist nicht geneigt diese Wohltat ihren Mietern kostenlos zu bringen.
Moin, ich denke, das wird bei der Mehrheit der Bevölkerung die nächsten Jahre kein Thema sein. Wie läuft denn so was historisch betrachtet ab?
Erst sind es die "early adopter" die solch eine technologische Revolution vorantreiben, Dankenswerterweise. In der Regel geht sowas von oben nach unten, sprich erst bekommt die Premiumklasse solche Technologie aus den diversen hier genannten Gründen.
Die "breite Masse", zu der ich mich jetzt auch mal zähle, ließt das zwar alles, hat sicher auch eine Meinung aber keinen konkreten Handlungsbedarf. Solange der Betrieb der Verbrenner nicht unzumutbar verteuert und (oder erschwert wird), passiert da nix. (Das Durchschnittsalter der deutschen PKW liegt bei knapp 10 Jahren Quelle), d.h. passiert erst mal nur schleichend etwas. (Vermutlich wird das Alter sogar steigen, weil "man" erst mal abwartet, wie sich die Sache entwickelt.)
Sollten dann die Erschwernisse für Verbrennerfahrer zunehmen und/oder es immer weniger neue Verbrenner im Angebot geben, dürften einige Jahre vergangen sein. Dann hat die E-Technologie eine Reife erreicht, dass sie als echte Massenproduktion mit entsprechenden Skaleneffekten hergestellt werden kann. Bis dahin werden/müssen/sollten für alle Begleitprobleme wie Stromerzeugung, Speicherung, Recycling etc. Lösungen gefunden sein.
Zudem habe ich bei dem Thema immer das Gefühl, dass es in der Hauptsache ein deutsches, europäische, bestenfalls "westliches" ist. In der dritten Welt dürfte es noch deutlich länger dauern, bis sich E-Mobilität durch gesetzt hat.
Für mich persönlich stellt sich die Frage aktuell nicht. Unsere PKW sind 4 und 1,5 Jahre alt, eine "Ersatzbeschaffung" steht also nicht an. (Bei Moppeds sehe ich das sowieso noch etwas anders.) Für mich stellt sich dann evtl. in 5 bis 10 Jahren die Frage, ob es ein elektrisches Fahrzeug wird oder ob ich dann mit Mitte 70 überhaupt noch einen eigenen PKW haben werde.