Nachdem ich gestern Abend ein Gespräch über E-Autos mit einem Bekannten führte, weil dieser als Hauseigentümer und Photovoltaikanlagenbesitzer in spe seiner Frau eines als Pendlerauto und Zweitwagen für die Familie anschaffen möchte, stolperte ich heute Morgen über den oben verlinkten Artikel als Brainfood zu diesem kontrovers diskutierten und sensiblen Thema. Es wird in ihm recht vielschichtig beleuchtet. Man könnte ihn auch als Werbeschrift der E-Auto Industrie verstehen. Könnte.
Was mir an dem Vorhaben des Bekannten nicht recht schmeckt, war der Umstand, dass sich seine Frau bislang nur einseitig von einem Autohaus beraten ließ, das ihr einen Fiat 500 e als einzig sinnvolles Fahrzeug in ihrer Situation ans Herz legte, nicht uneigennützig als Fiat-Händler, weil es eine Reichweite von 380km nach deren Aussage besitzt, sie somit für Eventualitäten als Pendlerin gerüstet sei. Für so eine Lifestyle-Schickimicki-Kleinstwagen Schüssel find ich aufgerufene 31.000€, abzüglich Förderung wurden 23.000€ genannt, arg übertrieben. Aber Autos finden einen.
Würde ich ein E-Auto kaufen, wäre es vielleicht ein Dacia Spring als Bekenntnis zur Reduktion in mehrfacher Hinsicht. Leistung, Ausstattung, Gewicht, Preis und, wenn's einen tangiert - was soll ich als Motorradfahrer schon für große Bedenken dem gegenüber schreiben? - (leider) auch der Aspekt "Sicherheit".
Den Dacia Spring reichte ich dem Bekannten als Gedankenfutter rein. Ebenso einen Leasinggedanken statt Kauf. Nach 3 Jahren wird so'n E-Vogel wieder zurückgeben und dann schaut man mal, wie einen das E-Autofahren anschockte und wo die Entwicklung sich dann hinbewegt hat. Vorher hat man noch versucht, eine möglichst gute Leasingrate auszuhandeln.
Und dann stolperte ich vorhin noch ein zweites Mal:
Ich denke, mit einem Spring kannst du dir den Spaß am E-Auto gründlich vermiesen. Der muss nun wirklich nicht sein. Den FIAT halte ich schon für gut. Wenn er das Geld hat, warum nicht? Aber die vom Händler angegebene Reichweite ist stark übertrieben. Vermutlich hat sie auch an einem E-Mini Freude. Oder an dem kleinen Honda. Eventuell auch der BMW i3, wenn es eher praktisch sein soll. Zumindest sollte sie sich diese drei mal anschauen. Leasing wäre auch meine Empfehlung. Edit: Ab Februar kann auch der E-Up wieder bestellt werden.
Wenn er das Geld hat? Wie man's nimmt und es oft der Fall ist, seine Bank hat's und leiht's ihm für Auto und Solaranlage. Die Welt ist auf Pump aufgebaut.
Den E-Mini und den Honda brachte ich auch ins Spiel, weil's ein Kleinwagen sein soll, für Familienangelegenheiten im größeren Stil steht ein Diesel Sharan zur Verfügung. Beide keine Reichweitenwunder. Der Honda ist schon sehr speziell, aber eben ein Honda. Das sagt alles und spricht für ihn.
Am Dacia finde ich 1100l Stauraum gut, sollte doch mal was geladen werden und ähnlich, wie's eine Ente oder ein R4 seinerzeit waren, eine Form der Totalverweigerung von Üblichem, will man's so sehen, und die Reduktion aufs Wesentliche in der Jetztzeit durch gefördert erschwingliche Kohle. Beide heute alte Zossen fuhr ich damals mit Begeisterung. Die Betonung liegt auf damals. Das könnte heute mit der 'Springtime' natürlich ganz anders sein. Schon klar.