Deiner Beispielrechnung halte ich eine andere Rechnung entgegen, die die Ersparnis auf meine Art beleuchtet:
Zunächst zwecks Nachvollziehbarkeit die Parameter dafür. Der BC des Prius hat eine Rubrik, in der anzeigt wird, wieviel Geld er im Vergleich zum Verbrauch eines anderen Autos spart. Dort gab ich als Vergleichswert den real ermittelten Durchschnittsverbrauch über 90.000km des vorher gefahrenen Prius 3 ein. Somit stehen in der Berechnung reale 5,2l realen 3,5l gegenüber, es existiert ein tatsächlicher Minderverbrauch in Höhe von 1,7l/100km. Nach jeder Betankung muss der jeweilige Literpreis des getankten Kraftstoffes aktualisiert werden, soll die Berechnung den Gegebenheiten entsprechen. Das tat ich.
Gefahren mit dem P4: 91.151km BC-Ersparnis-Wert: 2.345€
Da der BC leicht verbrauchsbeschönigend ist, er rechnet mit 3,3l als Durchschnittsverbrauch für den P4, fällt der Ersparniswert real etwas geringer aus.
Nehme ich nun den Durchschnittsverbrauch aller Benziner in D, 7,8l/100km, als Vergleichswert, mehr als verdoppelt sich Ersparnis auf überschlagen gerundete 5.000€.
Soviel zu den Fakten.
Falls der geneigte Leser und Nachrechner den realen Durchschnittsverbrauch seines Autos kennt, kann er bei Bedarf ermitteln, welche Ersparnis über dieselbe Distanz er beim Fahren auf vergleichbar 'kasteite' Art und Weise eines solchen Prius auf den Asphalt gezaubert hätte.
Besonders die Rechnung, wieviel kw/h im Zur-Verfügung-Stellen eines Liters Sprit stecken, fand ich doch recht interessant. Das bedeutet, dass man mit dem Aufwand, den es braucht, um eine Liter Sprit an die Tankstelle zu bringen, eigentlich schon gut mobil sein könnte. Und das Erdöl kann da bleiben, wo es ist.
Wie so häufig gibt es zu dem Thema also zwei gedankliche Ansätze. 1. Einen Privaten, d.h.: was leiste (ich mir), um meinen Mobilitätswunsch zu befriedigen. 2. Einen Gesellschaftlichen, d.h.: wie sollten wir damit umgehen, wenn wir auf Perspektive vernünftig zusammenleben wollen.
Das Resultat für mich ist: Den alten 3er solange fahren wie es der TÜV zulässt und dann aller Wahrscheinlichkeit nach ein kleines E-Auto anschaffen. Mit klein meine ich sowas in ZOE, I3, oder vergleichbar. Ob neu oder gebraucht, schau ich dann mal. Damit werden mindestens 90% unseres vierrädrigen Mobilittwunsches befriedigt. Falls irgendein Rest dann noch gefragt sein sollte, leihe ich mir ein Vehikel.
Das mag durchaus richtig sein, was da aus dem Jahr 2020 für das Jahr 2040 vorhergesagt wird. Das kann ich nicht beurteilen, meine Glaskugel reicht nicht so weit. Offensichtlich hast du auch nicht gelesen, um was es mir ging:
Du hast geschrieben, eine Halbierung des Energieverbrauchs würde dir genügen. Darauf hat Artur geschrieben, daß ginge ja heute schon, eben mit E Autos. Und das haut eben momentan nicht hin, alles andere ist eine Milchmädchenrechnung.
Was uns die Zukunft beschert, da bin ich mir ziemlich unsicher. Hätte ja auch keiner vor einem Jahr gedacht, dass die Energiepreise explodieren, wir uns immer noch mit Corona rumärgern, Krisenherd Ukraine, Kasachstan etc.
Für mich gilt nach wie vor, der Nutzer hat beim Energieverbrauch das größte Potential.
Das Resultat für mich ist: Den alten 3er solange fahren wie es der TÜV zulässt und dann aller Wahrscheinlichkeit nach ein kleines E-Auto anschaffen. Mit klein meine ich sowas in ZOE, I3, oder vergleichbar. Ob neu oder gebraucht, schau ich dann mal. Damit werden mindestens 90% unseres vierrädrigen Mobilittwunsches befriedigt. Falls irgendein Rest dann noch gefragt sein sollte, leihe ich mir ein Vehikel.
Den Link vom Nisiboy halte ich für sehr wichtig, weil hier die Zahlen der Kraftstoffherstellung genannt werden, die auch immer wieder für Streit sorgen. Deswegen hier nochmal
Hier sind die Quellen BMU, ICCT und US Department of Energy, zwar E-Auto freundliche Institute, dennoch mit höherer Glaubwürdigkeit. Die Herstellung von 1 l Benzin benötigt 6 kwh. Die Raffinierung hat dabei einen Anteil von 1,7 kwh.
Im Text heißt es ungefähr: Bevor der Benziner überhaupt losgefahren ist, ist das E-Auto schon 200 km gefahren.
Und jetzt kommst du!
---------------------------------------------- I'm not fat! I'm big-boned!
Mal auf der persönlichen Schiene: Für mein nächstes Auto hatte ich mir eigentlich eine AHK gewünscht. Nicht für Wohnanhänger, eher für Transporte wie Gartenkrams, mal ein Möbelstück usw. Aber selbst das wäre bei genauerer Betrachtung alternativ zu lösen (ging ja bis jetzt auch, wenn auch manchmal lästig...) Sollte zu meinem Investitionszeitpunkt kein gebrauchter Klein-/Kompaktwagen mit AHK zur Verfügung stehen. Dann eben nicht. Auf jeden Fall kein Grund deswegen einen Verbrenner zu rechtfertigen.
auf alle fälle skinni, lesen + rechnen noch krasser. valide zahlen sind mühseig zu beschaffen. für mich ist das auch keine glaubensfrage.
der unterschied beider studien (frontier, agora) liegt in unterschiedlichen ansätzen frontera: heutige bedingungen der energieherstellung, lebenszyclus 250,000 km agora: zukünftige bedingungen mit mehr erneuerbarer energie lebenszyclus 150.000 km = 24 % einsparung, 200.000 km = 29 %.
im wesentlichen hängt doch derzeit die bilanz an der batterie + der erzeugung der energie. wie realistisch ist es, dass sich die erneuerbaren energien innerhalb neun jahren verdoppeln + die e autos sich verzehnfachen?
fazit agora-studie Der reine Wechsel des Antriebskonzeptes und damit des Energieträgers greift für eine vollständige Verkehrswende jedoch zu kurz. Darüber hinaus ist eine umfassende Mobilitätswende erforderlich, um den Endenergieverbrauch im Verkehr zu senken, ohne Mobilität an sich einzuschränken.
Nach 19 Jahren hab ich meinen 3L Lupo an meinen Chef für zwei Kisten Wein verschenkt. Der hat ihn weitervertickt an einen bedürftigen Studentenkopp. Seit vier Jahren fahre ich den Ioniq (der Sparfuchs unter den Elektros) bei einem Durchschnittsverbrauch von 14,7 kwh/100km. Meist im Winter gefahren. Bei Wisedrum-Fahrstil im Sommer unter Idealbedingungen sinds ca 10 kwh/100km. Goil. Zufriedenheit: TOP; Batterie SOH 100%
Mein Schwager musste seinen 17 Jahre alten Jaguar jetzt verschrotten, meine Neffen haben schon lange kein eigenes Auto. Der Ioniq wird zum shared car of the family. Und damit kommen wir der Energiereduzierung beim Individualverkehr auch näher.
Fazit Fazit: Mit Elektros ist die Mobilitätswende möglich. Mit Verbrennern niemals.
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ZitatMit Elektros ist die Mobilitätswende möglich. Mit Verbrennern niemals.
Gute Aussage.
Wobei ich die Kritik, die beispielsweise be. hier anbringt, so verstehe, dass E-Autos nicht alleine die Wende bringen können, sondern auch sonst ein Rückgang des Individualverkehrs notwendig ist, um die gesteckten Ziele zu erreichen. Finde ich richtig. Nur: Wie realistisch ist das? Schon seit jeher ist für den Menschen ein wesentlicher Bestandteil seiner Freiheit, sich unabhängig bewegen zu können.
Und was die Effektivität von Verbrennern im Vergleich zu E-Fahrzeugen betrifft: Die hohe Umweltbelastung von Verbrennern, sei es im Betrieb, in der Herstellung oder beim Transport und Erzeugen von Treibstoff (was ja gerne vergessen wird), lässt sich nicht mehr nennenswert verringern. Verbrenner sind ja inzwischen derart aufwändig, kompliziert und damit anfällig und teuer geworden, dass es mir schon absurd erscheint. Die Umweltbelastung bei der Herstellung von E-Autos und beim Erzeugen von Strom lässt sich aber noch drastisch verringern, da wir da erst am Anfang der Entwicklung stehen.
Eine andere Chance sehe ich im rein emotionalen Bereich. Wer mit seinem Verbrenner gern mal die sportlichen PSchen laufen lässt, um zu schauen, ob der Tacho noch richtig geht und daran seinen legitimen Spaß findet, der schaut jetzt vielleicht lieber auf die Rekupertionswerte und freut sich über die gestiegene Reichweite.
Nur Verbrenner gegen E zu tauschen, rettet aber auf alle Fälle nicht das Klima.
Fahrradfahren schon eher. Am geilsten wäre ja, wenn man mit seinem Fahrrad Strom produziert, den man dann ins Auto kippt.
Allein das würde so manchem die Augen öffnen, wievial Energie man erstrampeln muss, um so einen 2 Tonnen-Wagen 100 km voranzubringen.
diese daten kenne ich + die batterie wurde da wohl auch nicht gerechnet.
In Die Kalkulation wurde der zu erwartende Strommix 2021 bis 2038 berücksichtigt, wie auch eine Laufleistung von 234.000 Kilometern. Neuesten Erkenntnissen zufolge ist das bereits mit nur einem Akkumulator möglich. Unter der Annahme, dass der batterieelektrisch betriebene Kompaktwagen ausschließlich mit Strom aus erneuerbaren Energien geladen wird, ergibt sich, dass die Elektromobilität bereits heute bis zu 81 % geringere Lebenszyklus-Emissionen aufweist als ein Benzinfahrzeug.
skinni, unter diesen bedingungen bin ich auf dein fazit in 19 jahren + 234.00 km laufleistung gespannt. mir fehlt dazu die phantasie.
möglicherweise fahren ja irgendwann unsere e-autos mit einem solarpanel auf dem dach in afrika rum, dann sieht die bilanz schon wieder anders aus.
und noch ein nachtrag die kraftstoff analyse ist jetzt auch nicht so der burner, denn ich hoffe ja sehr, dass künftig die kraftstoffe aus kunststoff oder anderen kohlenstoffen hergestellt werden.