Habe heute das ganze Gedöns rausgezerrt. Dank Falcone und dem SLS-Exekutions-Kit war auch das Verschliessen sämtlicher Löcher kein Problem. Unterdruckschlauch am Vergaser herausgerissen und mit Gummi-Kappen verschlossen. Anschliessend Probefahrt gemacht. Alles wie vorher und schiessen tut sie auch noch, wenn auch etwas weniger. Muss wohl mal wieder die Vergaser synchronisieren...
Zitat von FalconeSchön, dass mir mal bestätigt wird, dass diese Membranventile in aller Regel nach längerer Laufleistung vom Ölnebel festgebacken sind, also nicht mehr öffnen. Nicht umsonst schreibt Kawa vor, dass die alle 12.000 Kilometer zu reinigen sind. Hand auf´s Herz - wer macht das?
Moin Falcone
wenn du die betreffende Stelle nochmal liest, wirst du feststellen, daß das Ventil nicht festgebacken war.
ich hatte ja schon an einem Aufbau getüftelt, bei dem man Unterduckuhren an die Zuleitung hängt und die Öffnung zum Luftfilter verschließt. Brauch ich ja nun nicht mehr Es ist schon erstaunlich, wie sensibel die Dinger reagieren. Zusammen mit der Unterdruckmessung im Ansaugtrakt und der Unterdruckdose sind jetzt die Geheimnisse des W-SLS gelüftet.
Bevor du jetzt auch noch die Menge mißt, schmeiß das SLS raus und mach eine größere Hauptdüse rein.
das werde ich ganz bestimmt nicht tun. Aber spannend wär mal die Frage, ob durch das zusätzliche Ansaugen der Sekundärluft dem Auspuff-"zug" etwas verloren geht. Klar ist, daß etwas verloren geht, nur wieviel?
Wenn man die Menge bestimmen könnte, könnte man evtl. abschätzen, ob man das SLS besser verschließt, damit der Auspuff besser die Abgase aus dem Zylinder zieht (Geheimtip für Tuner ) Der Kanal zum Auspufftrakt ist allerdings ziemlich dünn und ich geh davon aus, daß die Menge nicht "die Welt" ist.
Nach wie vor mag ich nicht diese überfetteten Gemische. Ich sträube mich einfach dagegen, unverbrannten Sprit hinten rauszulassen. Durch die Zugabe von Alkohol wird das Gemisch bei meiner Maschine eh deutlich magerer, insofern könnte ich möglicherweise sogar schon deswegen auf das SLS verzichten. Das will ich aber nicht entfernen, ehe ich das nicht gemessen habe. Wenn also überhaupt, lieber Ulf, dann würde ich eher die Hauptdüse verkleinern und mit Normalsuper etwas Sprit sparen.
Was ich nicht kapier an der Sache ist, warum macht sich Kawa solch einen Streß damit? Warum erst die Schubanreicherung und wenns dann wegen der Sekundärluft knallt, die Abschaltung derselben. Das sind doch alles Features, die mal Ärger machen können, zu nachhaltigen Irritationen bei den Kunden (ja selbst bei weltweit anerkannten Fachforen ) führen und die man schlicht und ergreifend einfach weglassen könnte. Das bißchen Geblubber beim Ausrollen kann es doch nicht sein, daß man da solchen Terz macht. Stecken da doch irgendwelche Vorschriften hinter ? Ich kapiers nicht. Mein Händler weiß es auch nicht - und der weiß schon viel.
Ich hätte (bzw. ich habe inzwischen) das SLS ständig in Funktion und ich habe diese merkwürdige Schubabschaltung nicht mehr in Funktion. Damit ist alles Friede, Freude, Reibekuchen und die Umwelt hat auch ihren Spaß dran. Ich überlege noch, das Schaltventil rauszunehmen und wegzuwerfen. Eine einfache Verbindungsleitung reicht. Vielleicht kriege ich das Schaltventil ja noch irgendwo bei meiner Freundin eingebaut - mal überlegen.
@Falcone, genau Deinen Einwand nahm ich zum Anlaß, den Kram mal zu öffnen. Nachdem ich schon einmal so daneben gelegen hatte, wollte ich jetzt nichts behaupten und dabei gar nicht wissen, ob meine Zungen überhaupt noch schnalzen.
Aber das sah alles wirklich sehr gut aus. Festgebacken war nur der Halter, wobei "fest" relativ ist. Er ließ sich mit zwei Fingern abziehen. Ich brauchte keinen Schraubenzieher zum Drunterhebeln. Ich geh davon aus, wenn ich den Motor gestartet hätte, wäre durch den Abgasdruck die Scheibe abgeflogen - mit akustischen und thermischen Folgen, die ich lieber nicht riskieren wollte. An den Teilen machte man sich gerade mal ein bißchen die Finger schmutzig, vergleichbar vielleicht mit dem Brennraum einer Ölheizung.
Die Leewelle eines Auspuffstoßes kann schon sehr, sehr niedrige Drücke erreichen. Man hört bei offenem SLS natürlich nur den negativen Schall, also den Sog. Dazu vielleicht noch das Schließen der Ventile, dem ich aber keine große akustische Bedeutung beimesse.
An der Schärfe des Geräusches ist zu erkennen, daß es sich hier um echte Differenzdrücke handeln muß. Ich würd aus dem Gefühl sogar sagen, um überkritische Strömung. Das würde also bedeuten, daß im Lee eines Auspuffstoßes weniger als 0,5 bar absolut anliegen. Wird schwer sein, sowas zu messen, aber wär ja mal ne Herausforderung.
Jetzt hab ich im Moment nur noch eine Frage: was knackt so lustig kurz nach dem Anlassen? Ich dachte, es sei das Schaltventil des SLS - schon wieder daneben ?
Ich glaub, ich machs echt raus, dann werd ichs ja merken.
wenn du die betreffende Stelle nochmal liest, wirst du feststellen, daß das Ventil nicht festgebacken war.
Das hier "Beide Membranventile lassen sich nur mit einem ganz leichten "Knack" öffnen." hatte ich als festgebacken interpretiert: Drücken - knack - offen, also vorher fest. Hab ich das falsch gesehen?
Zitat hatte ich als festgebacken interpretiert: Drücken - knack - offen, also vorher fest. Hab ich das falsch gesehen?
Moin,
es war - sagen wir mal - mißverständlich ausgedrückt. Du hast eigentlich das darin gesehen, was ich beim "Anknacken" befürchten hatte. "Die könnten fest sein!"
(Anmerkung: Diese Befürchtung hatte ich natürlich NUUUUUUUR, weil DUUUU mir sone Angst gemacht hast )
Deshalb habe ich etwas gewartet und es dann nochmal probiert. Da war wieder das Gleiche. Also die Bemerkung "scheint normal zu sein."
Anders, als bei Membranventilen für Einlaßsteuerungen, haben diese Zungen eine ziemliche Spannung im Ruhezustand. Ich geh davon aus, daß man in jedem Fall vermeiden wollte, daß Abgas in die Luftleitung durchschlägt. Abgesehen von der Verdreckung würde es dann ja auch extrem warm werden an diesen Stellen.
Bei Membraneinlaßsteuerungen liegt der Schwerpunkt viel mehr darauf, daß auch wirklich viel Menge durchgeht (Halt! Mir fällt gerade ein, der Zweigang-Sachs-Motor, der lange in Mopets und Mofas verbaut wurde, der hatte auch eine Membraneinlaßsteuerung, die ziemlich schwer ging )
Meines Erachtens können diese Ventile nur festbacken, wenn viel Ölnebel kommt und wenig Luft durchgezogen wird. Wäre also der Fall, wenn man ständig sehr hoch dreht (wer tut das ? ) und den Motor schieben läßt. Dann strömt im Originalzustand keine Sekundärluft mehr. Allerdings produziert der Motor in diesem Zustand auch kaum Ölnebel, sondern zieht sich die Dämpfe eher selber rein über die Kolbenringe. Wenn richtig angegast wird und beim Motor hoher Laufleistung "die Bude qualmt", dann wird auch richtig viel Sekundärluft gesaugt und somit kommt es nicht zu Ablagerungen.
Für mich völlig unerwartet war die Lautstärke dieses Ansaugvorganges. Ich bilde mir ein, daß man das im Luftfilterkasten hören müßte, ob der Motor mit oder ohne SLS betrieben wird. Solche starken Geräusche können eigentlich nicht durch so einen Schlauch auf Null gedämpft werden.
Das ganze ist aber rein akademisch, sozusagen neutrale Lustbefriedigung ohne fahrerischen Nutzwert. Eben was für Sonntags . Durch Basteln und Auseinandernehmen und die Diskussion des neu Entdeckten in der Runde wird ja die Beziehung zum Gerät gefestigt . Beim Antreten und Aufsteigen weiß man jetzt, was sich alles bewegt. Das macht gleich n ganz anders Gefühl . . . .
Zitat Deshalb habe ich etwas gewartet und es dann nochmal probiert. Da war wieder das Gleiche.
Möglicherweise habe ich das dann sogar bei meinem Zerlegen fehlinterpretiert. Wenn ich mal wieder an so einem Ventil dran bin, werde ich da noch mal genauer drauf achten. Ich war halt der Meinung, die Dinger backen mit der Zeit fest, was ich auch für nicht unwahrscheinlich hielt, kommt doch etwas Ölnebel dort hin und schreibt Kawa doch auch eine Reinigung vor.
Zitat von Falcone.......Ich war halt der Meinung, die Dinger backen mit der Zeit fest, was ich auch für nicht unwahrscheinlich hielt, kommt doch etwas Ölnebel dort hin und schreibt Kawa doch auch eine Reinigung vor.
Moin Falcone,
Du bist doch viel näher dran an all diesen Vorschriften und Zulassungsszenarien usw. - wäre es evtl. vorstellbar, daß Kawasaki dieses Abgasreinigungssystem den Behördern vorgestellt hat und die dann eine regelmäßige Reinigung/Überprüfung vorgeschrieben haben ?
Glaube ich nicht. Solche Vorschriften sind mir nicht bekannt. Bei Autos gibt es On-Bord-Diagnose-Vorschriften und eine Mindesthaltbarkeit des Kats von 80.000 km, aber bei Motorrädern gibt es so etwas (noch) nicht. Lediglich die Abgaswerte müssen eingehalten werden und deswegen ist sicher auch eine Überprüfung des SLS im Rahmen der Inspektionen von Kawa vorgesehen. Aber es hat sich ja gezeigt, dass die Abgaswerte auch ohne SLS im zulässigen Rahmen bleiben.