Das Schraubschloss wird nur einmal verwendet. Die Schrauben pressen die Lasche auf und werden dann abgebrochen. Durch während der Montage eingesetzte Distanzhalter werden dabei weder die Dichtringe gequetscht noch ist es zu locker. Eine gute Sache. Bei der W baue ich aber die Schwinge aus und nehme Endlosketten.
Falcones Zusammenfassung und Schlussfolgerungen finde ich (mit ganz wenigen Vorbehalten) brillant. Ich wechsle meine Ketten eben bereits bevor sie in den Bereich der überproportionalen Längung kommen, von daher ist mir diese Verschleißerscheinung weitgehend unbekannt.
Zwei Dinge würden mich aber noch interessieren:
1. Hat mal jemand das Spiel zwischen Rolle und Hülse einer neuwertigen Kette überprüft? Bei meiner (abgedroschenen) Kette wackeln die Rollen wie ein Kuhschwanz. (Na ja, jedenfalls so 0.5-1 mm Spiel haben sie schon ... )
2. Neben den verbackenen Gliedern steht ja nun noch dieses "Rollenspiel" () als Verursacher des eiernden Fahrverhaltens auf der Liste. Welches von beiden ist der wahre Verursacher und wie kann sich ein Eiern der Kette als Eiern im Fahrverhalten bemerkbar machen? (Das eine ist eine Längsschwingung und das andere eine Schwingung des Lenkers um seine Drehachse.)
Zitat von Serpel... Verformt sie sich hingegen plastisch (also bleibend), so war die Belastung zu groß und die Kette zu schwach dimensioniert (wie Werner bereits so schön erklärt hatte).
Also: Vergesst die (elastische) Dehnung der Laschen, die hat mit der Längung der Kette nicht das Geringste zu tun! ...
Jetzt mußte ich erst einmal Peles Hiobsbotschaft verdauen, hat etwas gedauert, bis ich wieder klar denken konnte
Also, dass was Serpel schrieb, ist Werkstoffkunde, 1. Semester, Festigkeitsversuch, ohne wenn und aber. Laschendehnung kann man sicherlich getrost ausschließen. Aber: was ist mit den Bohrungen der inneren Laschen, die sind ja nicht mit den Bolzen vernietet, kann nicht an dieser Stelle eine aufgeweitete Bohrung bzw. eine "Einarbeitung" der Hülse stattfinden? Das würde auch das seitliche Verbiegen ausgelutschter Ketten erklären (ist mir zum ersten Mal mit Brunos Chromkettenschutz aufgefallen, bei langsamer Fahrt, keine Last und relativ viel Schräglage schepperte die Kette seitlich gegen das Metall!).
Trotzdem bin ich über den Falcones Fettfund regelrecht geschockt, das hat mich ziemlich geplättet .
@Ziro: Deine Clipschlossbegeisterung artet ja fast zur Manie aus , aber es macht schon wirklich einen Unterschied, ob Du mit 70 PS und kurzfristigen 120 - 140 Vmax (und da habe ich schon sehr hoch gegriffen) durchs Gelände pröttelst, oder ob Du mit der gleichen Leistung entsprechend schneller (und länger!) über Strassen fährst. Die Umfangsgeschwindigkeit ist dabei um einiges höher Bei der Gelegenheit: was ist auf den Dakar Möppis drauf? Clip, um im Notfall schneller wechseln zu können oder Endlos?
Axel
PS: die Fahrradkette hat wohlweislich keine Hülsen
Zitat Aber: was ist mit den Bohrungen der inneren Laschen, die sind ja nicht mit den Bolzen vernietet, kann nicht an dieser Stelle eine aufgeweitete Bohrung bzw. eine "Einarbeitung" der Hülse stattfinden?
Nach meinen Erfahrungen beim Trennen von Hülse und Lasche (siehe Daumen) sage ich klipp und klar: Da gibt es nicht die Spur von Spiel! Die Hülse saß so fest in der Lasche, da war das Austreiben des Bolzens leicht dagegen. Die Berührungsfläche ist ja auch viel größer.
Zitat von Falcone... Nach meinen Erfahrungen beim Trennen von Hülse und Lasche (siehe Daumen) sage ich klipp und klar: Da gibt es nicht die Spur von Spiel! Die Hülse saß so fest in der Lasche, da war das Austreiben des Bolzens leicht dagegen. Die Berührungsfläche ist ja auch viel größer.
O.k., wenn der Bolzen immer schön da bleibt, wo er hingehört, dann bleibt letztendlich nur Spiel zwischen Bolzen und Hülse, trotz Fett. Aber ich mein, sowas habt ihr schon geschrieben, oder??
Lieber Axel, ich wollte damit nur zum Ausdruck bringen, dass es reichlich Motorräder auch über 50 PS gibt, die ganz normal mit Clip-Schloß ausgeliefert werden. Und nicht nur diese Mofa-Geschreibsel von Serpel.
Auf nem Straßenhocker würde ich damit auch nicht fahren. Meine TRX hat auch ein Nietschloß.
Habe mal bei den Dakar-Gurken geschaut. Die haben tatsächlich Nietschlösser, keinen Clip. Das hätte ich z.B. nicht gedacht.
Zitat von Axel J... O.k., wenn der Bolzen immer schön da bleibt, wo er hingehört, dann bleibt letztendlich nur Spiel zwischen Bolzen und Hülse, trotz Fett. Aber ich mein, sowas habt ihr schon geschrieben, oder?? ...
Hier mal ein Link, allerdings Fahrradkette, trotzdem ganz aufschlußreich:
Ich würde jetzt auch gerne mal ein Glied einer neuen Kette mit einem Glied einer wirklich verschlissenen Kette vom gleichen Hersteller vergleichen und versuchen den Bolzendurchmeser hinsichtlich der Abnutzung zu überprüfen. Aber ein Kettenwechsel steht bei mir so bald nicht wieder an. Außerdem fahre ich, wie Serpel, meine Ketten nicht bis zum bitteren Ende.
Zitat da hat doch vorher ein Dehnung stattgefunden oder etwa nicht ??
Natürlich. Sonst wäre sie ja nicht gerissen.
Lies noch mal weiter oben nach. Serpel hat es doch prima erklärt, und Turtle auch, und ich auch - nur nicht so gut
Aber kennst du auch die Ursachen? Stein zwischen Kette und Ritzel, völlig verschlissene Kette, Überhitzung oder, wie auf einem Bild zu sehen, Trennung der Lasche vom Bolzen??