Zitat Im Forum war immer die Rede von "wenn erst mal das Fett draußen ist, dann geht ’ s aber hoppla husch mit dem weiteren Verschleiß."
Von zwei geöffneten Kettenglieder gleich abzuleiten, das das nicht so ist halte ich für wirklich weit hergeholt. Aber vielleicht past das einfach nicht in deine Überlegungen.
Na, und schwupp sind wir wieder bei der Diskussion über die Kettenschlösser - da weiß dann wieder jeder was
@Serpel Du fragst:
Zitat Wie soll sich eine Kette längen, wenn zwischen Bolzen und Hülse kein Verschleiß auftritt?
Nein, zwischen Bolzen und Hülse vermute ich tatsächlich nach dieser "Entdeckung" der immer noch vorhandenen Schmierung keinen Verschleiß - der Verschleiß findet zwischen Hülse und Rolle statt.
Hier noch mal der Aufbau der Kette:
Auf dieser Zeichnung ist der grün gekennzeichnete Bereich der mit von mir festgestellter vorhandener Schmierung und der rote Bereich der, wo die Schmierung nur mangelhaft war und wo ich den Verschleiß vermute.
Auf dieser Zeichnung sind die Bereiche blau gekennzeichnet, wo die Innen- und Außenlaschen jeweils mit Bolzen und Hülse verpresst sind. Hier habe ich keinerlei Spiel feststellen können, im Gegenteil, sie ließen sich nur durch Hammerschläge auseinandertreiben. Aber genau hier müsste Spiel auftreten, wenn sich eine Kette längen sollte. Und dass sie das tut, ist wohl unbestritten. Für mich das Mysterium bei der ganzen Geschichte.
Auf dieser Zeichnung ist nun der Weg rot eingezeichnet, den das Kettenspray oder Öl idealerweise nehmen sollte, um den Verschleiß zwischen Rolle und Hülse zu mindern. Allerdings ist das natürlich auch der Weg, den Schmutz und Wasser nehmen. Hier tritt sicher Verschleiß auf. Dieser Verschleiß lässt die Kette auch sicher laut werden, rasseln, sie wird heiß und könnte anfangen, hin und her zu "eiern", da sich die Rollen an ihrer Flanke auch abnutzen.
Zitat der Verschleiß findet zwischen Hülse und Rolle statt.
Dortiger Verschleiß kann aber keinen Einfluß auf die Kettenlänge haben ... deshalb tendiere ich so langsam auch zu "Norbert's These" der sich längenden Laschen ...
Aber eigentlich ist das ja auch eine beruhigende Feststellung, daß hier ...
... bei einer gelängten Kette kein Verschleiß meßbar ist ... d.h. auch eine solche Kette fliegt einem nicht gleich um die Ohren und bringt einen im Zweifelsfall noch sicher @home?!
Zitat ... deshalb tendiere ich so langsam auch zu "Norbert's These" der sich längenden Laschen ...
Wenn ich noch zusammenkrame, was aus dem Maschinenbaustudium hängen geblieben ist, so kannst du das definitv ausschließen. Wenn die sich erst mal dehnen, reißen sie notgedrungen auch. Gibt´s denn hier keinen Maschbauer, der das mal vernünftig begründen kann?
Zitat d.h. auch eine solche Kette fliegt einem nicht gleich um die Ohren und bringt einen im Zweifelsfall noch sicher @home?!
Ja, das würde ich so sehen. Biss die kette reißt, muss schon ganz schön was passieren. Die Kette der W ist ohnehin für 50 PS völlig überdimensioniert. Normalerweise reißen heutige Ketten, wenn sie so verschlissen sind, dass sie auf Zähne aufreiten und dann wohl enorme Spannungsspitzen entstehen - oder wenn ein Stein zwischen Kettenblatt und Kette kommt. Oder wenn sie alt sind, völlig tocken und heiß laufen und ausglühen.
Zitat Wenn die sich erst mal dehnen, reißen sie notgedrungen auch.
wer sagt denn so was ? eine Schraube zB. ist ja auch aus einem vergüteten Stahl und dehnt sich erst mal bevor sie abreißt !
edit: sollte noch erwähnen das sie sich natürlich nur dehnt wenn eine Lastspitze auftritt ! was in der Praxis vielleicht ein hartes Runterschalten sein könnte... dann "dehnen" sich halt mal die Laschen die zwischen Ritzel und Kettenblatt sind was auch für eine ungleiche Längung der gesamten Kette spricht
. . Gruß Hobby
der mit drei W-Treffen im europäischen Ausland....
Genau Hobby - in der Reihenfolge. Also würde eine Kette reißen, wenn sie erst mal anfängt, sich zu dehnen. Denn die Schraube reißt ja auch ab, wenn du sie weiter dehnst. Wenn sich die Kette dehnt und du lässt das Mopped dann sofort stehen, passiert nichts - aber da du ja weiter fährst, "ziehst" du weiter an der kette, deren Gefüge schon gedehnt ist und: Ende. Klar?
Wow! Jetzt macht ihr mir aber langsam Angst, Jungs - das wird immer abenteuerlicher, hier.
Zitat von Hobbyund außerdem ist eine Kette kein Gummiband....
Eben doch. Im Bereich der elastischen Verformung verhält sich die Kette wie ein Gummiband. Sie längt sich bei Belastung zwar (ein ganz klein wenig aber nur), "schnurrt" aber sofort wieder auf den Ausgangszustand zusammen, sobald die Belastung nachlässt. Verformt sie sich hingegen plastisch (also bleibend), so war die Belastung zu groß und die Kette zu schwach dimensioniert (wie Werner bereits so schön erklärt hatte).
Also: Vergesst die (elastische) Dehnung der Laschen, die hat mit der Längung der Kette nicht das Geringste zu tun!
Zitat von FalconeWenn sich die Kette dehnt und du lässt das Mopped dann sofort stehen, passiert nichts - aber da du ja weiter fährst, "ziehst" du weiter an der kette, deren Gefüge schon gedehnt ist und: Ende. Klar?
Das ist eine gar seltsame Vorstellung vom Dehnungsverhalten des Kettenstahls.
Nochmals: Bis zu einem gewissen Betrag der Kraft ist die Dehnung elastisch, danach plastisch (vereinfacht ausgedrückt). Im elastischen Bereich passiert nix, das ist sogar der normale Arbeitsbereich der Kette. Wir aber der Schwellenwert zur plastischen Verformung überschritten, so längt sie sich unmittelbar und sofort, da bleibt keine Gelegenheit mehr, das Motorrad abzustellen. Aber den Fall können wir getrost ausschließen, da die Ketten aus Sicherheitsgründen natürlich hoffnungslos überdimensioniert sind und weit unterhalb dieses Schwellenwerts arbeiten.
Zitat von ziroNur komisch, dass 60-70 PS Cross-Motorräder, alle mit Clipschloss unterwegs sind.
Ich kann nur aus dem MOTORRAD Werkstatt-Ratgeber zitieren: Ketten mit Clipschloss haben aufgrund geringer Belastbarkeit nichts auf dem Motorrad zu suchen.