Wartungsinterval: Alle 30 Minuten oder 50 Kilometer, spätestens aber nach 1,5 Stunden oder 150 Kilometern. Entspricht jeweils einem Lauf oder einem Rennwochenende.
Montiert wurde ein neuer Kettensatz, zunächst mit Kettenfett . Dann Waschen der Kette usw, Umstellung auf Dry Lube (nebenbei, das Waschen ist ja auch bei einer neuen Kette notwendig, die gefettet verkauft wird, kann also hier nicht ursächlich für den Kettentod sein). An Dry Lube wurde nicht gespart, da die Kosten, gemessen an den sonstigen, eher harmlos sind.
Auffällig war das Rasseln der Kette, das nicht abgestellt werden konnte. Besonders nach Regenläufen erfreute Rostansatz und Rostsud am Fahrzeug das Auge, trotz ständiger Pflege.
Nach etwa 10 Läufen oder 15 Betriebsstunden oder max. 1500 Rennkilometern war die Kette hin. Killerkriterium war nicht etwa die Dehnung der seitliche Durchbiegbarkeit der Kette. Nein, auch nicht ihr Rasseln. Es waren blau angelaufene Rollen, also geglühtes Material.
Das Restmaterial habe ich sofort einem unbelehrbaren Irren geschenkt.
Nebenbei: Unser GP Gespann hat einen eher schmalbrüstigen Motor mit etwa 54 Zweitakt PS bei einem Leergewicht von etwa 225 kg. Also fast wie die W.. Obwohl eine W sicher nicht digital gefahren wird..."
Ich habe meine Kette nicht "gewaschen", sondern einfach gefahren, bis das Werksfett weg war (etwa 700 km) und sie dann abgewischt. Dann erst DryLube. So steht es auch auf der Dose. Aber ob das jetzt was ändert ...
Vor der Sommerreise habe ich auch meiner Reise-W eine neue Kette spendiert. Die alte war eine D.I.D. 525 VM2 X-Ring von Frau Louise, die ich jetzt nach 21.500 km runtergeschmissen habe. Das tat mir erst ziemlich leid, denn sie zeigte noch keine nennenswerten Verschleißerscheinungen. Ich hatte aber die Befürchtung, dass sie eine Urlaubsfahrt vielleicht doch nicht bestehen würde, da ein paar Glieder nicht mehr so ganz freigängig waren.. Die neue Enuma und die alte D.I.D., beide nebeneinander auf den Boden gelegt, zeigten auch die gleiche Krümmung. Auch die Länge war fast identisch. Also wirklich noch kein nennenswerter Verschleiß?
alte (oben) und neue Kette
Ich habe die alte Kette im Dieselbad mit einem Borstenpinsel richtig gut gereinigt. Sieht wieder aus wie neu. Aber es sind wirklich etwa ein Fünftel der Kettenglieder schwergängiger als die anderen, und zwar ziemlich gleichmäßig über die Länge der Kette verteilt. Das interpretiere ich als als Auswirkung einer mangelhaft gewordenen Fettfüllung. War wohl doch gut, die Kette zu tauschen.
Das Ritzel zeigte deutliche Verschleißerscheinungen, das Kettenblatt hingegen so gut wie keine. Nur bei genauem hinsehen konnte man leicht silbrige Flächen an einer Seite der Zahnflanken erkennen. Ich habe das Ritzel gewechselt und Blatt einfach umgedreht. Nicht nur aus Sparsamkeit, sondern einfach auch aus Interesse. Ich bin aber überzeugt, dass sich das nicht nachteilig auf das Kettenleben auswirken wird. So in zwei bis drei Jahren wissen wir mehr
Im Prinzip genau so war ’s bei meiner Kette auch: kaum Längung, dafür aber schwergängige Glieder und (was ich bisher gar nicht erwähnt hatte) doch schon rechte Haifischzähne am Ritzel.
Aber die nächste Zeit muss mich das nicht mehr kümmern - das Finanzamt hat die Triumph eingezogen, die Wechselnummer auf ne eigene Nummer umgelabelt und beabsichtigt nun, das Ding selbst zu fahren, wofür es ursprünglich ja auch gedacht war. Und ich werde in spätestens drei Jahren die 200'000 auf der RS voll gemacht haben.
Falcone wollte das "Spiel" in den Gliedern testen und hat die Ketten deswegen maximal (seitlich) gekrümmt hingelegt, Christian. Anscheinend lässt sich die alte Kette nicht stärker krümmen als die neue. Auch das spricht gegen einen nennenswerten Verschleiß zwischen Hülsen und Bolzen der einzelnen Glieder.
Ja, Stephan, jetzt hab ichs auch begriffen. Macht ja auch Sinn. Ich hatte wohl so'n leichten Blackout und dachte, die Ketten könnten nur gekrümmt liegen. Alzersheimer? Oder nur zuviel Bier? Hoffentlich letzteres!
Zitat Ich habe meine Kette nicht "gewaschen", sondern einfach gefahren, bis das Werksfett weg war (etwa 700 km) und sie dann abgewischt. Dann erst DryLube.
ich finde die "sprühende ausdauer" - in sachen kette - einfach famos! (75tkm selbst gespr.) verstehe es aber nicht, warum viele so resistent sind...