Zitat von TurtleIch hab ja gerade die Kette gewechselt, ob dieses Fredes die Sache beobachtet. (M)Eine neue Kette verhielt sich zuerst wie eine völlig verbrauchte. Dieses gab sich erst nach einigen Kilometern ( ca.30-40). Erst danach wurde sie "geschmeidig". Werner
Spricht eindeutig für meine Theorie des Verbackens, mo sogn ...
Der Schwab verwendet die alte acht mal wieder, der gemeine Hesse vier mal und Hosenscheißer und Händler bauen jedes mal eine neue ein.
Solange du noch eine vernünftige Kante findest, die du hochbiegen kannst, ohne dass sie abbricht, kannst du die auch weiterverwenden. Das Scheibchen ist ein zähes Teil.
Ich hatte gestern auch ein "Kettenerlebnis": als ich bei Bruno wegen fälliger 12000er Inspektion ankam, merkte ich schon beim Verlassen der Autobahn, das irgendwas "ruckte" und nicht so lieft wie es sollte. Es stellte sich heraus, das die Kette glühend heiß und an den Laufrollen schon durch Hitze verfärbt war. Durch die O-Ringe quoll seitlich Fett heraus. Beim Anfahren merkte man deutlich wie die Kette regelrecht hakte und sich nur wiederwillig über die Ritzel bewegen wollte. Was war passiert? Ich habe keine Ahnung! Vor mehreren tausend Kilometern bin ich aber auf DryLube umgestiegen, weil ich mir dadurch weniger Putzaufwand durch abgeschleudertes Kettenfett erhofft hatte. Dabei bin ich wirklich nicht sparsam mit dem Zeug umgegangen und habe eher öfters gesprüht als vorgegeben. Zuletzt noch genau am Abend vor der dreistündigen Autobahnfahrt zu Bruno. 350km später (nach trockener! Fahrt) ist die Kette hinüber... Ich bin erst mal von DryLube geheilt, es hat mir zwar Putzerei erspart aber mich dafür 200,- Euro extra für nen neuen Kettensatz weit vor dem normalen Verschleißpunkt gekostet. Im Nachhinein wundert es mich auch nicht mehr, warum das vermeintliche Wunderzeug so ein Schattendasein fristet, wenn es gescheit funktionieren würde, würde es wohl jeder benutzen. Im Nachhinein ist man halt immer schlauer...
Zitat von Lex LuthorIm Nachhinein ist man halt immer schlauer...
Wieso(?) ... wo nix abgeschleudert wird, kann doch vorher nix(zum Schmieren) gewesen sein ... ist doch logisch ... auch vorher schon ...
Mich wundert ja nur, daß der Falcone mit seiner "trockenschmierigen Test-W" noch nicht die gleiche Erfahrung gesammelt hat ... denn der ist ja nun nicht gerade für eine zurückhaltende Gashand bekannt ...
Vielleicht war's aber auch(bloß) die lange BAB-Fahrt die die Schwächen dieses "Schmierstoffes" zu Tage gefördert hat?!
Das jetzt nur auf Dry Lube zu schieben wäre mir zu einfach.
Wie sah es denn mit der Kettenspannung aus? Oder evt. das Hinterrad schief eingebaut?
Ich bin auch schon mal einen Portugal Urlaub mit nur zwei mal Kettenschmierung gefahren. Davon mindestens 2000 Km Autobahn. Ich hatte solche Probleme nicht.
Ich denke, da wird noch zumindest ein anderer Faktor im Spiel gewesen sein.
Kettenspannung war in Ordnung (wenn dann eher einen Tick zu lasch als zu stramm, aber sicher noch im Rahmen). Das Hinterrad saß optisch 100% mittig, soweit man das mit dem Auge beurteilen kann. Die beiden Einstellschrauben links und rechts inklusive der Skala waren ebenfalls parallel/gleich eingestellt. Bruno hatte sich mit Kommentaren zu DryLube völlig zurückgehalten und wollte da wohl auch nicht näher drauf eingehen, dafür bekräftigte er aber mehrmals, das sowas mit normalem, guten (weißen) Kettenfett wohl noch nie passiert sei. Die Ritzel selber sahen auch noch ganz gut aus, keine Anzeichen von abnormaler Abnutzung, soweit ich das beurteilen konnte.
Zitat warum das vermeintliche Wunderzeug so ein Schattendasein fristet,
Das ist ja so nicht richtig. In den entsprechenden Szenen (Chopper, Caffer, Eisdielenfahreren, Putzfetischisten) wird das Zeug wie blöd gekauft. Achte mal drauf. Und ich habe solche Erfahrungen noch nicht gemacht. Aber mein "Test" läuft ja noch. Aber auf allen anderen Motorrädern außer auf besagter Test-W verwende ich auch richtiges Kettenfett. Wobei mich das DryLube bei steigender Laufleistung der Kette doch immer mehr beeindruckt.
Dann interessiert es mich umso mehr, was bei mir genau passiert ist, denn nach euren Aussagen ist das Zeugs ja wohl nicht unbedingt schlecht. Sehr mysteriös.
Ich kann es mir wirklich auch nur so erklären, wie du es schon vermutet hast: Starke Aufheizung durch die Autobahnfahrt. Ich kann mich erinnern, dass Kaimann auch davon geschrieben hat. Auf seinem stark beanspruchten Renngespann war die Kette innerhalb kurzer Zeit ausgeglüht. Und auf der Autobahn war ich mit meiner Test-W noch nicht gewesen, dazu habe ich also keine Erfahrungen.
Ich war letzten Oktober doch mit der Triumph auf der Insel und bin auf dem Kontinent bis und von Calais nur Autobahn gefahren. Mit einer Kette, die in ihrem Leben nur ein einziges Mal (ganz am Anfang) was anderes als Dry Lube gesehen hatte. Sie war zwar hinterher verschlissen, aber das war sie im Grunde vorher auch schon. Oder mo so sogn: Sie war hinterher genauso wenig gelängt wie vorher. Von ausgetretenem Fett oder ausgeglühten Rollen keine Spur. Und das waren deutlich mehr als 350 km.
Einzig das mit dem "Haken und widerwillig übers Ritzel bewegen", das kann ich bestätigen, Stichwort "verbackene Glieder". Und genau das war dann kurz darauf auch der Grund für den Wechsel. Da hatte sie dann aber auch schon mehr als 25'000 km drauf.