Du kannst ja mal die Kette abnehmen, sie in Petroleum oder Diesel einlegen und nach ein paar Tagen gründlich reinigen und kräftig durchbewegen. Dann sind alle Glieder wieder gängig. Dann baust du sie wieder drauf und schaust nach, ob sie gleichmäßig oder ungleichmäßig gelängt ist. Die Adresse von Jugend forscht suche ich dir noch raus ...
Du hast bei deiner Kette sicher einige solcher schief stehenden Glieder, nicht?! Eine neuwertige Kette hat das nämlich nicht, und genau selbiges ist der Grund für das ruppige Laufverhalten der Kette, nicht eine ungleichmäßige Längung.
Und das mit dem Einlegen in Petroleum oder Diesel tät ich nur machen, wenn die Kette ohnehin gegen eine neue getauscht werden soll. Hinterher ist sie nämlich hinüber, weil die Fettfüllungen ausgewaschen werden ...
Zitat von Serpel im Beitrag #378Eine Frage noch, Monika: Du hast bei deiner Kette sicher einige solcher schief stehenden Glieder, nicht?! Eine neuwertige Kette hat das nicht, und genau das ist der Grund für das ruppige Laufverhalten der Kette, nicht eine ungleichmäßige Längung.
Ja, schief stehend und seeehr fest verbacken. Ist mir das erste Mal aufgefallen, als ich bei Soulie am Gardasee war. Wenn man die W auf den Hauptständer stellt, und den Motor im ersten Gang laufen läßt, dann kann man das ganz sogar ganz wunderbar am Lauf der Kette beobachten. Man kann es sehen, hören und beim Fahren eben auch spüren, wie ruppig und unruhig der Lauf der Kette ist.
An meiner "Südstaaten- Kette" kann doch jeder/ jede sehen, dass Ketten halt auch nur eine begrenzte Lauf- und Lebenszeit haben...
Aber alle 20.000 bis 40.000km, je nach Betrieb und Fahrweise, ist "sowas" halt einfach mal fällig. Und 150 - 200€ für einen Kettensatz sind ca. 0,5 - 1€ pro 100km für Kettenverschleis... ...ist im Verhältnis zu Kosten für die Reifen nicht zu viel..., gehört aber dazu...
Die Kette / der Kettensatz auf meiner W - Scrambler ist inzwischen übrigens NAGELNEU..., zum Einfahren habe ich einen erfahrenen Japanesen = manx minx in 2013 extra nach Deutschland kommen lassen...., damit da ja nicht noch mal was grob - motorisch - germanisch in die Hosen geht.
Und ich kann Dir sagen:
Die neue Kette läuft seidenweich... und ruhig... Im Nachhinein verfluchst Du jeden Tag, den Du Dich mit der verbrauchten Kette geärgert hast.
Wenn Du s natürlich tuningmässig 1a haben willst, empfehle ich Dir eine 520er Kette mit entsprechendem Ritzel / Kettenrad... Spart MINDESTENS 400 - 600 Gramm (bei 102 / 104 Gliedern Kettenlänge...) , also genau das Gewicht einer mitgenommenen 0,5er Apfelschorle... Ernsthaft zu überlegen...
Zitat von twobig im Beitrag #380 LASS RATTERN!!, BRUNDI!!
Nicht ärgern, fahren!!
Ich lass ja rattern und ärgere mich nicht. Ich bin nur neugierig und versuche, die Technik zu verstehen, wenn das für Frau überhaupt möglich ist, mo sogn!
Zitat von Serpel im Beitrag #378Eine Frage noch, Monika: Du hast bei deiner Kette sicher einige solcher schief stehenden Glieder, nicht?! Eine neuwertige Kette hat das nicht, und genau das ist der Grund für das ruppige Laufverhalten der Kette, nicht eine ungleichmäßige Längung.
Ja, schief stehend und seeehr fest verbacken. Ist mir das erste Mal aufgefallen, als ich bei Soulie am Gardasee war. Wenn man die W auf den Hauptständer stellt, und den Motor im ersten Gang laufen läßt, dann kann man das ganz sogar ganz wunderbar am Lauf der Kette beobachten. Man kann es sehen, hören und beim Fahren eben auch spüren, wie ruppig und unruhig der Lauf der Kette ist.
Na, also, dann hast du’s doch schon. Hat mit Längung der Kette nicht das Geringste zu tun, sondern schlicht mit dem Verbacken der Glieder. Deswegen predige ich schon seit Jahren, dass sich die Pflege moderner Ketten nur auf den geschmeidigen Gang der einzelnen Glieder zueinander zu beschränken braucht. Das ist ja im Grunde auch die Idee von Dry Lube - nur dass das Zeug eben auf keiner Oberfläche hält. Eine Wisch, und weg ist es. Deswegen halte ich das gute alte Kettenöl für eine der besten Pflegen, die es gibt.
Zitat von Serpel im Beitrag #382 Deswegen predige ich schon seit Jahren, dass sich die Pflege moderner Ketten nur auf den geschmeidigen Gang der einzelnen Glieder zueinander zu beschränken braucht. Das ist ja im Grunde auch die Idee von Dry Lube - nur dass das Zeug eben auf keiner Oberfläche hält. Eine Wisch, und weg ist es. Deswegen halte ich das gute alte Kettenöl für eine der besten Pflegen, die es gibt.
Wenn du bei einer schon etwas betagten Kette auf einer Tour das Problem der verbackenen Glieder hast, dann hilft unterwegs schon mal einfach, diese wieder gängig zu machen. Dass kann z.B. mit WD40 geschehen, Petroleum, Diesel usw. Zumindest verringerst du das unangenehme peitschen und den unrunden Lauf des Motorrades damit deutlich. Aber es ist nur eine Notlösung, um etwas angenehmer die Kilometer bis nach Hause zu bestreiten. Das die Kette hin ist, daran änderst du damit nichts. Bei heutigen Ketten kann man eigentlich schon als Faustregel sagen: Muss man sie erst mal nachspannen, sind ihre Tage gezählt.
Und was die ungleichmäßige Längung betrifft: Ich denke, Serpel und ich sind da wirklich nahe beieinander. Ich habe ja auch gerade wieder bei unserer Norwegen-Tour festgestellt, dass sich eine Kette wirklich insofern ungleichmäßig längt, dass auch nach der Beweglichmachung der einzelnen Glieder der Durchhang unterschiedlich stark war und die Kette anfing zu peitschen, auch seitlich. Dass eine verschlissene Kette mit leichtgängigen Gliedern auch wieder gleichmäßig abläuft, stimmt also so nicht. Die wieder gängigen Glieder verringern das Symptom nur. Hingegen denke ich, dass der Verschleiß mehrere Faktoren hat. Serpel erwähnte es ja bereist, dass sich kleine Veränderungen über die Gesamtlänge, den Umfang der Zahnräder und mit dem Zusammenspiel von allem addieren. Und sicher kommt auch noch ein Verschleiß von Zahnrädern hinzu, der nicht völlig gleichmäßig rund um das Zahnrad stattfindet. Ausgelöst durch diese Unregelmäßigkeiten gerät die Kette sicher in Eigenschwingungen, was das ganze dann noch verstärkt, also auch wieder dem partiellen Verschleiß der beteiligten Bauteile förderlich ist.
Dennoch, auch eine noch bestens gängige alte Kette hängt unterschiedlich durch. Das weiß eigentlich jeder, der öfters schon damit zu tun gehabt hat. Und dies ist ein untrügliches Zeichen für das Ende der Kette.
Kawasaki gibt dafür sogar ein genaues Maß vor, welches aber am Motorrad gar nicht so leicht zu ermitteln ist:
Auf den Hauptständer stellen. Kettenschutz abnehmen, am unteren Kettentrumm in seiner Mitte ein Gewicht von 10 kg anhängen und die Kette damit spannen (das Rad hinten muss also freigängig sein). Nun am gespannten oberen Kettentrumm 20 Glieder abzählen und die Entfernung zwischen dem 1. und dem 21. Niet (Nietmitte) messen. Diese Entfernung liegt bei einer neuen Kette zwischen 317,5 und 318,2 mm. Diese Messung an mehreren Stellen durchführen. Liegt eine der Messungen 5mm darüber, also ab 323mm, gilt die Kette als verschlissen.
Zitat von Falcone im Beitrag #384Liegt eine der Messungen 5mm darüber, also ab 323mm, gilt die Kette als verschlissen.
Wobei die Ingenieure von Kawasaki tatsächlich dem Trugschluss unterliegen, dass so eine Kette sich längt. Die haben wohl noch nicht mit Serpel gesprochen...
Der Albert hat schon Recht, wenn er sagt, er hätte sich über jeden Kilometer mit der alten Kette geärgert. Tausch die Kette und gewinne die Erkenntnis, dass man nicht alles verstehen muss, um Spaß zu haben!
Grüße Thomas
Dinge rund um's Moped, die ich nicht mehr missen möchte:
- Schuberth J1 - Rukka sturmhaube windstopper - BMW Winterhandschuhe - Daytona Trans open GTX - Hupe Stebel Nautilus - HKS Kettenfett - Saito Batterieladegerät ...
Zitat Ich denke, Serpel und ich sind da wirklich nahe beieinander.
Hatte ich bisher eigentlich auch immer den Eindruck. Wir liegen zwar nahe beieinander, finden aber doch nicht recht zusammen.
Worin wir uns einig sind, ist die Einschätzung der verschlissenen Kette, sobald die Längung erst mal messbar eintritt. Wobei ich aber zugeben muss, dass ich diesen Fall bei einer modernen Dichtiringkette noch gar nie beobachtet habe. Bei mir waren die Ketten immer bereits komplett verbacken, bevor sie sich überhaupt zu längen begonnen hätten. Und im Unterschied zu dir, Martin, hab ich es noch nie geschafft, eine einmal verbackene Kette wieder geschmeidig zu machen. Da blieb nur der Wechsel. Das war bei mit Dry Lube "gepflegten" Ketten so zwischen 20'000 und 30'000 km der Fall.
Bei der aktuellen mit "normalem" Kettenöl gepflegten Kette ist bisher nach immerhin 33'000 km allerdings weder das eine (Längung) noch das andere (Verbacken) aufgetreten. Aber es ist durchaus möglich, dass ich die Kette aus Sicherheitsgründen trotzdem wechseln werde, weil ich bei 300 auf der Bahn jedes Risiko ausschließen möchte.
Nurmalso: wenn sich "moderne" Ketten tatsächlich nicht längen sollten und stattdessen bzw. vorzugsweise "nur" die Glieder (ketteverkürzend)"verbacken" täten ... dann dürfte ja kaum bis nie ein "Nachspannen" erforderlich sein?! Dieser Umstand sollte dann eigentlich auch den Herstellern bekannt und im Wartungsprozedere so aufgeführt sein ... behaupte ich mal ...
Der Albert hat schon Recht, wenn er sagt, er hätte sich über jeden Kilometer mit der alten Kette geärgert. Tausch die Kette und gewinne die Erkenntnis, dass man nicht alles verstehen muss, um Spaß zu haben!
Ja, ja, ja und nochmals ja! Die Kette kommt demnächst runter. Ich werde all eure weisen Ratschläge befolgen (wie ich das eigentlich immer tue). Aber den Versuch des Verstehen wird man doch wohl noch unternehmen dürfen!
Zitat dann dürfte ja kaum bis nie ein "Nachspannen" erforderlich sein?
Musst du ja auch nicht. Oder sagen wir mal, so gut wie nicht.
Die Motorradhersteller schreiben ja auch nur Intervalle vor, in denen man die Kette prüfen soll. Und dann eventuell nachspannen. Muss man sie aber erst mal nachspannen, hält sie erfahrungsgemäß auch nicht mehr allzu lange. Gerade bei der W zeigt es sich, dass man selbst nach einem Radausbau wegen Reifenwechsels die Kettenspanner an Ort und Stelle lassen kann, zumindest während der ersten 20.000 km eines Kettenlebens.
Zitat dann dürfte ja kaum bis nie ein "Nachspannen" erforderlich sein?
Musst du ja auch nicht. Oder sagen wir mal, so gut wie nicht...
Das hatte ich zwischenzeitlich aus diesem Fred auch schon so rausgelesen. Und wenn man dann doch nachspannen muss, so wie ich jetzt, dann ist die Kette sowieso hin und gehört gewechselt!