Viele haben eine offene Kette, das geht oftmals gar nicht anders - aber die wird dann am Motorrad vernietet. Clipschlösser sind so eine Sache - ein Restrisiko bleibt und bei über 50 PS sollte man dann aber wirklich die Finger von lassen.
Nein, schon bei den 750er Hondas 1968 wurde vernietet oder Endlos verbaut. In der Honda/Yamaha-Werkstatt, in der ich in den 70ern gearbeitet hatte, wurde auch nur vernietet. Keine beliebte Tätigkeit.
Zitatein RENTHAL Ritzel kann man nie früh genug montieren !
Deswegen habe ich auch keins - ich fange nicht vor 7 Uhr an zu arbeiten.
So, das Ritzel ist runter und die neue Kette drauf. Ich hatte im Leben noch nicht so schmutziges Werkzeug - altes Kettenfett einfach überall! Falcones Tipp hat sich als der richtige heraus gestellt! Aber selbst der Schlagschrauber des Profis hatte Mühe ... der (nette) Reifenmonteur musste mehrmals ansetzen und ich ganz feste mit der Bremse gegenhalten. Ob ich wirklich sicher sei mit dem Rechtsgewinde?! War ich und schließlich hatte die Mutter ein Einsehen und gab nach. Mehr folgt ...
Gruß Serpel
"DA SIND WIR LETZTES MAL AUCH GESESSEN MIT BLICK AUF DAS MURMELTIER!"
Zitat von piko im Beitrag #87@Serpel Klar, das Ritzel muß irgenwann runter, ABER isses aktuell tatsächlich schon soweit ... meint: ist Verschleiß sichtbar oder deutlich meßbar im Vergleich zum Neuteil? Falls nein: verschieb das Problem einfach nach hinten ...
Moin piko,
das Ritzel war tatsächlich abgenutzt (Haifischzähne), nicht jedoch die Kette und schon gar nicht das Kettenblatt. Der Satz hatte zwischen 30'000 und 35'000 Kilometer drauf und war sehr gut gewartet worden. Der Wechsel hatte ausnahmsweise nicht primär mit Verschleiß zu tun, sondern damit, dass der freundliche BMW-Mann beim letzten Tausch einen nicht originalen Satz mit zu kurzer Kette und hässlichem Kettenblatt verbaut hatte. Der deutlich reduzierte Radstand wurde optisch noch durch das aluminiumhell schimmernde Zahnrad hinten verstärkt.
Jetzt bin ich froh, wieder original mit schwarzem Kettenblatt und korrektem Radstand unterwegs zu sein ...
Gruß Serpel
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Richtiger Mist bei der BMW ist die Ritzelabdeckung vorn mit eingebautem Kettenausfallschutz. Da gibt es Hülsen der verschiedensten Größen und eingehängte Kabel, die beim Ausbau unweigerlich herausfallen und beim Einbau nicht an ihrem Platz bleiben. Der Kettenausfallschutz verläuft im nicht vorgespannten Zustand zu allem Überfluss noch über einem Schraubenloch, so dass man die zugehörige Schraube nicht einfädeln kann. Aber darüber reden wir jetzt nicht, sonst verspannen sich meine Nerven.
Was richtig gut ging, war zum einen der Tausch des Kettenblatts und zum andern die Montage der Kette selbst. Mit dem Spezialwerkzeug von Kellermann lief das sogar für den Vollnietkettensatz von Regina (Original-Set) wie geschmiert. Ich hatte mir das viel schwieriger vorgestellt und einen Kopf deswegen gemacht. Aber sowohl das Austreiben des Bolzens (Loch nicht verfehlen!) der alten Kette als auch das Aufpressen der Lasche (nicht zu fest!) sowie das Aufpilzen der Bolzen (nicht zu wenig und nicht zu viel!) der neuen Kette waren ziemlich eindeutig definierte Arbeitsschritte.
Jetzt fährt der Töff wieder wie damals aus dem Laden ...
Gruß Serpel
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Die Peinlichkeit, beim BMW-Spezi vorbeizufahren, kann sich relativieren, wenn man weiß, mit wieviel NM die Mutter eigentlich angezogen werden sollte und sie - so war es mal bei mir - mit mindestens dem 2,5-fachen angeknallt war.
Das macht der Reifenservicefuzzi leider auch immer wieder, knallt die Achsmutterschraube an bis zum geht nicht mehr. Tut doch nicht nötig so was. Zum Kettenspannen krieg' ich sie leider kaum noch gelöst unter Aufbringung sämtlicher Körperkräfte. Beim nächsten Mal werde ich um weniger Nm bitten, hat doch einen Sicherungssplint das gute Teil.
Zitatund sie - so war es mal bei mir - mit mindestens dem 2,5-fachen angeknallt war.
Das muss jetzt nicht unbedingt die Schuld des Händlers sein, denn so eine Mutter zieht sich fest. Auch von mir selbst angezogene Ritzelmuttern an der W muss ich mit weitaus größerer Kraft lösen, als ich sie angezogen habe.
Generell scheint das zu feste Anziehen von Schrauben aber ein Problem zu sein. Ich durfte das gerade auch wieder an einer W erleben, die zuvor bei einem Kawa-Händler war.
Zitat von Falcone im Beitrag #103Das muss jetzt nicht unbedingt die Schuld des Händlers sein, denn so eine Mutter zieht sich fest.
Die Sicherungsscheibe war unversehrt und die ist verzahnt mit der Antriebswelle, kann sich also nicht verdrehen. Somit hatte sich die Mutter keinen Millimeter seit Montage bewegt.
Sehen wir der Realität ins Auge - der freundliche Monteur knallt die Mutter mit dem Schlagschrauber einfach an, was die Pressluft hergibt und schert sich einen feuchten Kehrricht um ein Drehmoment.
Gruß Serpel
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Grundsätzlich sehe ich das auch so, Serpel. Es ist nun aber nicht von der Hand zu weisen, dass eine mit Drehmoment X angezogene Mutter sich nicht mehr mit dem selben Drehmoment lösen lässt. Ich denke, dass die Kräfte, die über den Motor auf das Ritzel wirken, die Mutter durch Reibung (?) fester ziehen können. Diese Kräfte werden ja konstruktiv auch in der Drehrichtung der Mutter berücksichtigt. Eine linksdrehende Welle bekommt ein Rechtsgewinde und visa versa. Auch die Sicherungsscheibe dürfte allein aufgrund ihres weichen Material da noch Möglichkeiten zum weiteren Festziehen geben. Oder lässt sich das widerlegen?