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Dieses Thema hat 244 Antworten
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 Reiseberichte / Motorradgeschichten
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Falcone Offline




Beiträge: 112.470

11.12.2016 11:51
#91 RE: Falcones Reisen: Iberisches Babylon - Pyrenäen und Portugal 2016 Antworten

11. Tag, Donnerstag, der 1.9.2016

Übersicht:


Wir starten gut ausgeschlafen erst um 9:30 Uhr, denn es ist noch etwas nebelig. An der Bar trinken wir noch zwei Kaffee und essen eine süße Kleinigkeit. Hinter Nava kommen wir erst mal in den Dunstkreis der Stadt Oviedo, die wir aber nördlich umfahren.


Nicht nur in Bilbao können sie besondere Gebäude. Hier wurde einem möglichen Erdbeben offensichtlich schon mal vorgegriffen.

Bei Pola de Siero sehen wir endlich mal den ersten, schwarzen spanischen Stier, auch wenn seine Cojones doch stark an einen gewissen Calimero erinnern:



Hinter Oviedo geht es wieder hinauf in die Berge. Immer öfters sehen wir nun die auf steinernen Stelzen stehenden Vorratshäuser.


Durch die nachträglich angebaute Treppe eher weniger Nagerschutz


Bergige Landschaft und …


… Flusstäler wechseln sich ab


Und wieder diese Speicher

Ich hatte im Navi „Autobahn vermeiden“ nicht eigegeben und prompt leitet es uns auf eine solche. Aber die ist nach etwa fünf Kilometern schon zu Ende und es geht auf der Landstraße weiter


Die Autobahn A63 wird über das Tal der Narcea gebaut, hier bei Corneliana


In La Espina steht eine Kaffeepause an. Bar und Kaffee sind eher klein, letzterer aber sehr gut.

Auch die weitere Fahrt geht durch hügeliges Land. Mir fällt Irmis Spruch ein. „Wie im Vogelsberg, nur nicht so schön!“. Wobei es hier schon sehr schön ist, die Temperaturen sind sehr angenehm zum Reisen, und die Straße sind spitzenmäßig und wunderbar kurvig. Ich glaube, sie wurden von Motorradfahrern gebaut.


Solche Felsen gibt es im Vogelsberg allerdings nicht.


Es wird wieder wildromantisch, als wir …


… in die Schlucht des Rio Narcea kommen




Am kleinen Stausee Pilotuerto


Wir verlassen das enge Flusstal am Höllentor (Puente del Infierno) und …


… kommen alsbald in das nächste Flusstal, dem des Rio de la Pola.


Denkmal in Pola de Allande, seine Bedeutung haben wir nicht ergründet


Weiter geht es ins nächste Flusstal, dem des Rio Nisón, wo …


… wir eine Pause einlegen


Falconette findet in den Büschen fette Brombeeren, die wir uns gut schmecken lassen.


An den Hängen sehen wir Bienenhäuser. Sicher gibt es hier einen guten Honig.


Die Straße schraubt sich hinauf in die Berge, wir sind bereits wieder auf 1000 Metern angekommen, und zwar …


… am Puerto del Palo


Schöner Ausblick, auch …


… auf die vor uns liegenden Straßen.


Aussichtspunkt mit einem etwas befremdlich erscheinenden Betonaufsatz.


Schöne Höhenstraßen – man beachte die Schneestangen.


Die Straßenführung über die Kämme begeistert.

Wir treffen auch hier oben auf den Jakobsweg. Gebündelt führt er inzwischen in Richtung Santiago de Compostella. Die Pilger am Straßenrand immer häufiger, ebenso die typischen Schilder mit dem stilisierten, gelben Muschelsymbol


Hier kreuzt der Jakobsweg die Straße



Die Höhenstraße AS14 begeistert immer wieder durch die Aussicht.


Zwischendurch mal eine kleine Pause im Wald


Die Staumauer des Embalse de Salime kommt in Sicht, die den Rio Navia staut


Am gegenüberliegenden Ufer stillgelegte Industriegebäude, deren Bedeutung sich uns nicht wirklich erschließt. Sie ähneln einem Zementwerk.


Aussichtsplattform am Stausee


Die Staumauer. Tolle Rutschbahn!


Für ein Bauwerk der frühen 50er Jahre sehr modern


Wir folgen den Stausee, fahren dann aber westwärts und kommen nach Galizien.


Die Schilder begleiten uns nun ständig, entweder neu, wie hier, oder …


… die alte Version, die eher abseits der Straßen zu finden ist.

Es gibt eine Vielzahl von Jakobswegen, auf den ursprünglichen und den dem Unesco Welterbe angehörigen treffen wir hier.


Ein kleiner Pass, wieder mit schöner Rundumsicht.

Wir passieren die Stadt Lugo und kommen in flacheres, etwas langweiliges Gebiet. Dem Jakobsweg folgend verschlägt es uns auf eine kleine, schmale Nebenstraße, auf der man in der noch langweiligeren Landschaft noch langsamer voran kommt. Zudem ist es ordentlich warm geworden. Keine gute Wahl.


Langweiliger Jakobsweg.

Dem nächsten Wegweiser, der das Erreichen der größeren, parallel verlaufenden Straße verspricht, folgen wir und kommen nach Palas de Rei. Inzwischen ist es auch Zeit geworden, nach einer Übernachtung Ausschau zu halten. Am Jakobsweg gibt es zwar mehr als genug davon, aber es gibt halt auch noch mehr Menschen. Und die sind meist am frühen Nachmittag schon fix und fertig und suchen die Herbergen auf. Die Herbergen stehen übrigens nur den Wanderern mit entsprechendem Pass offen. Wir müssen nach normalen Hotels Ausschau halten. Aber auch die sind gut gefüllt. Der (normalerweise) nicht mehr ganz so heiße Herbst ist eine gute Pilgerzeit.
Ein wenig dauert der Rundgang von Hotel zu Hotel, aber dann haben wir eines gefunden. Sehr schlicht, aber mit 40 Euro auch günstig.
Nun suchen wir erst mal eine Apotheke auf, denn die Hitze und die wenige Bewegung hat meine Darmtätigkeit zum erliegen gebracht.
Anschließend gehen wir in eine nahe gelegene Pizzeria und essen Salat und Thunfischomelett. Mit drei netten Damen vom Nachbartisch kommen wir ins Gespräch. Es sind drei fröhliche, schon etwas ältere Irinnen, die auf dem Pilgerpfad sind und von denen wir einiges über die Abläufe erfahren. Na ja, kurz: Es regt uns nicht wirklich zum Nachmachen an.


Warten auf das essen, mit den Damen am Nachbartisch sind wir noch nicht im Gespräch.


Leichte Kost?


Die Nacht wird etwas unruhig. Jungendliche Pilger haben nach vermutlich ausgedehntem Mittagsschlaf das Nachtleben entdeckt, Falconettes Gedärm funktioniert zu gut und meines zu schlecht.

Grüße
Falcone

PepPatty Offline




Beiträge: 8.604

11.12.2016 21:08
#92 RE: Falcones Reisen: Iberisches Babylon - Pyrenäen und Portugal 2016 Antworten

Danke lieber Martin

weiterhin gute Besserung!!

Grüße PepPatty

Brundi Offline



Beiträge: 33.230

12.12.2016 06:47
#93 RE: Falcones Reisen: Iberisches Babylon - Pyrenäen und Portugal 2016 Antworten


Hier wurde einem möglichen Erdbeben offensichtlich schon mal vorgegriffen.


eine sehr schöne Interpretation moderner Baukunst!

Grüße
Brundi

Serpel Offline




Beiträge: 47.372

12.12.2016 08:16
#94 RE: Falcones Reisen: Iberisches Babylon - Pyrenäen und Portugal 2016 Antworten

Das ist nicht vor einem Erdbeben, sondern danach.

Gruß
Serpel

Nordschleife in 8:22

Falcone Offline




Beiträge: 112.470

12.12.2016 12:46
#95 RE: Falcones Reisen: Iberisches Babylon - Pyrenäen und Portugal 2016 Antworten

Danach kann ja jeder.

Grüße
Falcone

Falcone Offline




Beiträge: 112.470

12.12.2016 13:00
#96 RE: Falcones Reisen: Iberisches Babylon - Pyrenäen und Portugal 2016 Antworten

12. Tag, Freitag, der 2.9.2016 - Gallizien, Grenze zu Portugal

Übersicht:


Um fünf ist die Nacht zu Ende. Die Pilger ziehen lärmend durch den Ort.


Blick aus dem Hotelfenster, die Pilger sind schon unterwegs.

Länger schlafen ist nicht, dennoch lassen wir es etwas langsamer angehen. Draußen haben wir Nebel, der blaue, wolkenlose Himmel erscheint aber bald und dann ist es schon ordentlich warm. Wir starten erst gegen 9:50 Uhr, der Ort hat sich schon geleert. Auch wir folgen dem Jakobsweg nach Santiago. Es sind noch 65 Kilometer. Für uns eine gute Stunde, für die Pilger noch zwei bis drei Tage.

Auf der Strecke sehen wir dann auch Unmengen von Pilgern, zu Fuß, auf dem Rade und manche auch zu Pferd.

Je näher wir der Stadt kommen, des hässlicher wird die Landschaft, um dann endgültig in ein großes Industrie- und Siedlungsgebiet mit vielen Wohnblocks überzugehen. Ursprünglich wollten wir mal an die Kathedrale, dem Ziel der Pilger, fahren, aber zum einen liegt die in einer verkehrsfreien Zone und zum anderen ist es ganz schön heiß geworden. Der starke Verkehr in Santiago tut ein Übriges: Wir halten an einer Bar und beschließen bei einem Kaffee, die Stadt zügig wieder zu verlassen. Deswegen gibt es von dem weltberühmten Pilgerort auch nur dieses, wie ich finde, sehr typische Bild:



Wir fahren nun südwärts durch die Berge und streben den nordöstlichen Zipfel von Portugal an. In den Bergen wird es kühler und verkehrsärmer sein, als an der Westküste.

Schon bald kommen wir auch in bewaldetes Gebiet, die Straße ist schmal, aber gut befahrbar.


So macht das Reisen Freude


Plantagen. Was wird angebaut? Ist es Wein?


Viele, teils sehr hohe Farne säumen den Weg. Und immer wieder duftende Eukalyptusbäume.


Pause an einem Rastplatz nahe der alleinstehenden Kirche Ermida de Santo Domingo


Auch hier wieder fette, süße Brombeeren


Aus dem Stein sprudelt frisches Quellwasser und Falconette schreibt ins Tagebuch. Danach ein Mittagsschläfchen im Gras.


Hier im Süden Gallliciens werden die auf Steinen stehenden Vorratsschuppen schmaler, aber es gibt sie auch sehr häufig. Wir sind in den Montes deTesteiro.


Kirche in Correa mit …


… interessanten Grabkammern


Im lichten Wald lässt es sich bei der Hitze ganz gut reisen.


Bergland im südlichen Gallizien


Tolle Straßen, kein Verkehr – offensichtlich nicht gerade eine Hauptroute nach Portugal.


Nette Hügel


Hinkelsteine - Obelx hätte hier seine Freude gehabt

Es wurde immer felsiger und von diesen Brocken lagen Unmengen herum. Wie riesige Kaninchenköttel.


Zwischen drin wurden Häuser gebaut. Mutig, denn …


… manche scheinen auch mal zu platzen.


Sehr verspieltes Haus. Ob es Pewe wohl gefallen würde?


Näher an Portugal kommend, werden die Straßen schmaler.


Malerische Häuschen


Pause in Ribadavia am Rio Miño bei 33 Grad im Schatten


Bunte Hummeln an einer Passionsblume

Es ist sehr warm. Eine junge Frau spricht uns an und beschreibt uns wortreich den Weg zu einem Schwimmbad. Wahrscheinlich taten wir ihr leid mit unseren schwarzen Jacken. Dass diese winddurchlässig sind, weiß sie natürlich nicht.
Wir tanken noch mal in Spanien, da der Sprit hier um über 20 Cent günstiger als in Portugal ist.


Brücke über den Rio Miño


Verlassene Grenzgebäude zwischen Spanien und ….


… Portugal


Oberhalb des Rio Miño, Blick hinüber nach Spanien.


Kopfsteinpflasterstraße. Aber das täuscht und ist die absolute Ausnahme. Die Straßen in Portugal sind in weiten Bereichen von allerbester Qualität.


Wir halten in Galvao an einem Supermarkt an. Es ist halb fünf und sehr heiß. Die Ausschau nach einem Hotel war aber bislang erfolglos, obwohl wir dem einen oder anderen Schild gefolgt sind. Erstaunlich, so in Grenznähe hätten wir das anders erwartet. Im Supermarkt kaufen wir ein wenig ein und könnten …


… die Patenschaft für einen Hund übernehmen. Als wir etwas Hartgeld spenden, freut man sich.

Bald darauf finden wir in Varzea ein Hotel, das ein wenig teuer aussieht, es aber gar nicht ist. Wir können die Motorräder im Schatten unterstellen und von unserem gut ausgestatteten Zimmer schauen wir auf einen Swimmingpool. Fein!


Der Pool wird von Falconette gleich mal genutzt.


Danach gibt es Abendessen und …


… etwas zu trinken in einer Bar.

Es folgt ein abendlicher Rundgang durch den Ort, der wohl auch schon bessere Zeiten erlebt hat. Eine Umgehungsstraße hat ihn abgekoppelt und dieses …


… ehemals sicher prachtvolle Hotel mit …


… kleinem Park dämmert vor sich hin.


Unser Hotel steht hingegen an der Umgehungsstraße und ist weithin sichtbar.


Einige Häuser …


… und Gärten …


… könnte man durchaus wiederbeleben, wie zum …


… Beispiel diese schöne Garage als Motorradwerkstatt.



Wieder im Hotel gibt es noch mal eine Runde im Pool. Mit dem Sonnenuntergang gehen wir schlafen.

Grüße
Falcone

SR-Junkie Offline




Beiträge: 5.021

12.12.2016 13:08
#97 RE: Falcones Reisen: Iberisches Babylon - Pyrenäen und Portugal 2016 Antworten

Zitat von Falcone im Beitrag #96



... muss ja mächtig heiß gewesen sein.

SR-Junkie
get your kicks on B276

Fritz Schlatter Offline



Beiträge: 173

12.12.2016 14:00
#98 RE: Falcones Reisen: Iberisches Babylon - Pyrenäen und Portugal 2016 Antworten

Hallo Falcone
Durch Galicien hast du dir aber den "heissesten" Weg gewählt! Schade bist du nicht zur Kathedrale in Santiago gefahren ja es gibt eine Strasse wo du fast bis zur Kirche fahren kannst. Die Küstenstrasse über Pontevedra, Vigo ist sehr reizvoll und auch nicht vollgestopft mit Autos, da eine Autobahn in der gleichen Richtung verläuft. In der nähe von Ourense besitzen wir ein Ferienhaus darum kenne ich das Gebiet recht gut. Deine Fotos von Galicien gefallen mir sehr gut und ich komme da recht ins Träumen. Im Mai werden wir wieder dort sein. Danke Falcones und allzeit gute Fahrt. Gruss Fritz

w-paolo Offline




Beiträge: 25.136

12.12.2016 15:39
#99 RE: Falcones Reisen: Iberisches Babylon - Pyrenäen und Portugal 2016 Antworten

Sehr schöner Bericht bisher, lieber Martin.
Vielleicht aber doch etwas Esssens-lastig und ein wenig "zu viel" Landschaft darin....

Bei der Strecke durch Frankreich hatte ich latürnich so manches Déjà-vu...
Auch was den Tourmalet angeht.
Leider hatten wir dort (rund um den Gipfel) damals einen Nebel vom "Allerfeinsten".
Sichtweite: ca. 5-6 Meter ! ...und fast einen Crash mit einem voraus-schleichenden Automobil.

Aber Gott sei Dank nur fast !

Gruss vom Halbfranzosen
De Paulle (Général).

Es gibt nur einen Jahrhundert-Reifen !

Falcone Offline




Beiträge: 112.470

12.12.2016 16:41
#100 RE: Falcones Reisen: Iberisches Babylon - Pyrenäen und Portugal 2016 Antworten

Ja, Fritz, Ortskenntnisse sind schon wertvoll. Die Strecke hatten wir gewählt, weil wir bewusst nicht dauernd an der Küste entlang fahren wollten. Ich mag Küstenstraßen nicht so besonders, den auf einer der beiden Seiten bieten sie ja naturgemäß immer nur einen weltweit einheitlichen Ausblick. Im Landesinneren ist es meist interessanter. Aber halt auch nicht immer.

Diesmal haben wir uns dazu noch etwas dazu verleiten lassen, mal ein Stück dem Jakobsweg zu folgen. Aber der Herrgott wird schon seine Gründe gehabt haben, die armen Pilger auf den langweiligsten und uninteressantesten Weg durch Nordspanien zu schicken. Sie sollen ja nicht durch die Schönheiten der Landschaft abgelenkt werden. Motorradfahrer sollten den Jakbosweg halt besser meiden, denn die zusätzlichen PS erlauben ihnen, schöne Landschaften rechts und links davon unter die Räder zu nehmen. Und vermutlich ist das so auch gottgewollt

Wir hatten ja eine Fahrt zur Kathedrale eingeplant, aber wurden auch allgemein davor gewarnt, dort etwas unbeaufsichtigt zu lassen. Aber letztendlich gab halt doch die Hitze den Ausschlag, nicht in die Stadt hineinzufahren.

Hier die ursprünglich geplante Fahrtroute nach Santiago:

Grüße
Falcone

PeWe Offline




Beiträge: 21.650

12.12.2016 17:19
#101 RE: Falcones Reisen: Iberisches Babylon - Pyrenäen und Portugal 2016 Antworten

Hallo Martin,

ich freue mich jeden Tag auf die Fortsetzung eures tollen Reiseberichtes...und ja, dass Haus würde ich gerne besitzen...

Wenn ich an das schlechte Wetter eurer Großbritannien-Reise vom letzten Jahr denke, habt ihr dieses Jahr alles richtig gemacht!

Liebe Grüße
PeWe

"...Ich fahre so langsam, dass man mich nicht blitzen muss – mich kann man
malen!"

PepPatty Offline




Beiträge: 8.604

12.12.2016 21:26
#102 RE: Falcones Reisen: Iberisches Babylon - Pyrenäen und Portugal 2016 Antworten

Zitat von PeWe im Beitrag #101
Hallo Martin,

ich freue mich jeden Tag auf die Fortsetzung eures tollen Reiseberichtes...und ja, dass Haus würde ich gerne besitzen...

Wenn ich an das schlechte Wetter eurer Großbritannien-Reise vom letzten Jahr denke, habt ihr dieses Jahr alles richtig gemacht!

Liebe Grüße
PeWe


dem schließe ich mich vollumfänglich an!!
Fein auch das es Dir offensichtlich wieder besser geht!!

Grüße PepPatty

Fritz Schlatter Offline



Beiträge: 173

12.12.2016 21:49
#103 RE: Falcones Reisen: Iberisches Babylon - Pyrenäen und Portugal 2016 Antworten

Ja lieber Falcone genau um diese Zeit war ich auch in Galicien schade haben wir nichts gewusst!
Aber nun bin ich gespannt wie eure Reise weiter ging. Danke für den spannenden Reisebericht.

Silence Offline




Beiträge: 1.251

13.12.2016 07:40
#104 RE: Falcones Reisen: Iberisches Babylon - Pyrenäen und Portugal 2016 Antworten

Welch ein Reisebericht wieder, lieber Martin, vielen Dank dafür!!!
Wunderschön!

Gruß,

Chris

Falcone Offline




Beiträge: 112.470

13.12.2016 09:57
#105 RE: Falcones Reisen: Iberisches Babylon - Pyrenäen und Portugal 2016 Antworten

13. Tag, Samstag, 3.9.2016

Übersicht:


Wir haben beide sehr gut geschlafen. Ab 8:00 soll es Frühstück geben, das hier im Preis mit inbegriffen ist. Um 8:20 stehen wir vor der verschlossenen Türe des Speisesaals. Eine Putzfrau kommt vorbei, zeigt auf die Uhr und macht eine verneinende Bewegung. Oh ja, klar, andere Zeitzone. Es ist erst 7:20 Uhr. Wir vertrödeln eine halbe Stunde und kommen dann ein einfaches Frühstück. Ist aber ok. Um 8:50 Uhr (nun aber wirklich Ortszeit) sitzen wir auf den Motorrädern.


Frühstücksbuffet – es sieht so aus, als ob wir die einzigen Gäste sind.


Gleich nach dem Start sehen wir dieses nette Auto


Entlang de Rio Miño ist die Fahrt eigentlich eher öde. Wir hatten uns mehr davon versprochen. Gibt es oben am Fluss noch landwirtschaftlich genutzte Bereiche, so wird es, je weiter westlich wir kommen, immer zersiedelter. Industrie und Geschäfte im ständigen Wechsel, dazu recht viel Verkehr und eine deutlich rücksichtsloserer Fahrweise als zuvor in Spanien. Zudem fällt auf, dass die Portugiesen nichts von farbigen Autos halten. Alle Grauschattierungen, sowie Schwarz und Weiß sind vorhanden, aber keine Farben. Ganz, ganz selten mal ein Metallic-Rot


Vereinzelt etwas Landwirtschaft


Selten mal völlig unbebautes Gebiet, aber breit ausgebaute Straßen von tadelloser Qualität
Rund um die Häuser und Gebäude wirkt es jedoch recht wild und unaufgeräumt. Bougaivillen, Pampasgras, Kakteen und Palmen – alles wächst durcheinander. Immer wieder sehen wir auch verbrannte Flächen.


Weinanbau bei Valenca


Bei Caminha, kurz vor der Mündung des Rio Miño in den Atlantik, fällt uns dieser prachtvolle Friedhof auf.


Die Mündung des Rio Miño bei Ebbe


Brücke über einen Seitenarm


Caminha, von nun ab geht es südlich weiter


Noch mal die Mündung


In Vila Praia de Ancore, dem westlichsten Punkt unserer Reise und in etwa auch Halbzeit, freuen wir uns, dass der Weihnachtsschmuck schon oder noch hängt. Wie bei uns zu Hause.


Wir lassen die Motorräder von diesem netten Herrn bewachen und …


… setzen uns vor diese Bar


Falconette ist fleißig


Rechte Gesinnung oder doch nur Fußball? Ich kann es mir nicht erschließen.

Im nächsten Ort, in Viano do Castelo, fahren wir an einen Seitenarm des Hafens, der an der Mündung des Lima liegt.


Uferstraße in Viano do Castelo


Prächtige alte Häuser …


… und ein schönes, weißes Schiff.


Auf der gegenüberliegenden Seite das Santuario de Santa Lucia


Und noch einmal in groß


Wir schlendern ein wenig am Kai entlang und …


… erfreuen uns an dem alten Toyota und …


… bestaunen diesen forschen Herren, über den uns auch Wikipedia nicht zu erhellen vermag.


Noch ein letztes Foto und dann …


… geht es - mal wieder über eine Kopfsteinpflasterstraße - weiter in Richtung Porto.


Da es sehr heiß ist, halten wir öfters mal an, um etwas zu trinken. Dieser Halt in Monte da Feira bleibt uns in Erinnerung, weil auf der gegenüberliegenden, etwa gut drei Meter hohen Mauer zwei kleine Hunde sich wütend fast die Seele aus dem Leib bellen und dabei hektisch auf und nieder springen. Falconette meint noch, dass da mal keiner runter fällt. Kaum gesprochen, macht es platsch, und der frechere der beiden liegt vor unseren Füßen.
Statt uns nun aber wütend anzugreifen und uns in der Luft zu zerreißen, schaut er in die andere Richtung, tut völlig unbeteiligt und verschwindet ganz leise um die Ecke. Peiiiinlich!

Wir verlassen nun die Küste und fahren ein Stück ins Landesinner, um Porto weitläufig zu umfahren. Dazu benutzen wir sogar eine mautpflichtige Autobahn. Bei Temperaturen von 33° haben wir keine Lust auf ein Ballungsgebiet und die Landstraßen sind langweilig und ziehen sich.
An einer Raststätte halten wir an, kühlen und ab und essen und trinken eine Kleinigkeit. Wie auch bei uns zu überteuerten Preisen.


Begrüßung an der Autobahnraststätte. Zwei Figuren, die bei Umzügen übergestülpt und so getragen werden.
Ich hoffe nur für die Träger, ein solcher Umzug findet nicht bei derartiger Hitze statt, wie wir sie gerade erleben.

Eine Stunde später sind wir in den Bergen südöstlich von Porto und schwenken im Bogen nach Osten ab. Die Rückreise hat begonnen. Wir beginnen schon jetzt, nach einer Übernachtung zu suchen. Obwohl in bewaldeten gebieten die Temperatur wegen der dann fehlenden direkten Sonneneinstrahlung zu ertragen sind, haben wir eigentlich genug für heute. Aber Hotels sind in dieser Gegend von Portugal sehr dünn gesäht.


Bergland im Distrikt Aveiro


Wir kommen durch Weinanbaugebiete, aber auch immer öfter …


… sehen wir die Waldbrandschäden aus den vergangenen Wochen, über die man auch in unseren Nachrichten öfters hörte


Aber auch diese unbedeutende Nebenstraße, die nur wenige kleine Dörfer verbindet, trägt einen einwandfreien Belag, auch, als ….


… sie noch schmaler wird. Es riecht noch leicht verbrannt.


Die Berge werden karger und …


… über weite Bereiche dominiert der Eukalyptus.

Inzwischen wissen wir auch, dass diese hellblaugrau-blättrige Pflanze mit ihren stinkenden Blättern die Jugendform des Eukalyptus ist. Erst später bekommt er die typischen dunkelgraugrünen langen Blätter, die dann auch den uns bekannten Duft haben.
Portugal hat den Eukalyptus eingeführt, um die heimische Papierindustrie mit Zellstoff aus schnell wachsenden Pflanzen voranzubringen. Daraus hat sich nun eine handfeste Problematik entwickelt: Enormer Wasserverbrauch dieser ursprünglich aus Australien eingeführten Baumart, die ursprüngliche heimische Tier- und Pflanzenwelt wird unterdrückt, es besteht eine erheblich erhöhte Waldbrandgefahr - Eukalyptus brennt wegen der ätherischen Öle wie Zunder.
Wer sich darüber informieren möchte:
http://www.deutschlandfunk.de/portugal-e...ticle_id=340588


Am Boden wachsen Farne, ansonsten Eukalyptus, soweit …


… man blickt.


Hier ein Eukalyptus-Baum im Übergang vom Jugend- ins adulte Stadium


Inzwischen wieder auf einer größeren Straßen im Bereich der Grenze zwischen den Distrikten Aviero und Viseu. Die bergige Gegend ist schwach besiedelt.


Weinanbau und …


… einfache Dörfchen.


Auch hier die Vorratshäuschen, allerdings in einer etwas anderen Bauweise.


In Santa Cruz da Trapa sehen wir endlich mal wieder einen Supermarkt und kaufen etwas ein. In seinem gekühlten Inneren bekommen wir auch einen Kaffee.

Eine Stunde später erreichen wir dann die große Stadt Viseu und fahren gar nicht erst hinein, als wir in der Peripherie ein Hotel sehen, das aufgrund seiner modernen Bauweise klimatisierte Zimmer verspricht.
Ein Zimmer sei noch frei, allerdings etwas teurer, da mit Whirlpool.
Erst hinterher merken wir, dass man uns – mal wieder – reingelegt hat, denn es sind kaum Gäste im Hotel. 70 Euro ist aber für ein komfortables Zimmer nun nicht wirklich teuer, allenfalls für portugiesische Verhältnisse.


Und den Whirlpool kann man ja auch nutzen. Allerdings whirlt er nicht richtig.

Aber erst mal gehen wir zum Supermarkt in Sichtweite. Morgen ist Sonntag und wir müssen uns eindecken.


Unser schmuckes Hotel.
Das rechts natürlich! ;-)

Vor dem Hotel steht ein netter Käfer:



Benachbarter Landmaschinenhandel


Die überdachten Parkplätze beeindrucken uns sehr. Tragen sie die Dächer doch nicht wegen des Regens, nein, die Aufheizung der Fahrzeuge durch die Sonne soll so verhindert werden.

Der Supermarkt erschlägt und förmlich. Außerhalb von Amerika habe ich noch nie so einen großen Supermarkt gesehen.


Rund 50 Kassen gleich im Eingangsbereich


Wilde Gesellen schauen einen an und …


… quadratmeterweise liegen die Garnelen aus.


Reichhaltiges Angebot an Meeresgetier und …


… Muscheln zum schaufeln.


Große Regale mit Stockfisch


Und eine unglaubliche Auswahl an Obst, die Falconette etwas ratlos macht.


Der geliebte Strongbow macht sie dann wieder glücklich.


Aber es gibt auch so etwas oder…


… Bier in 200ccm Miniflaschen. Für den ganz kleinen Durst.


Aber auch bekanntes, wenn auch saftig teuer.


Auch der Sprit ist teurer als bei uns.


Zurück am Hotel findet hier wohl gerade ein Käfertreffen statt.

Zwei Herren sprechen mich auf unsere Motorräder an, der eine ist der Präsident eines Motorradclubs und wir werden eingeladen. Leider liegt das in zu unserer Route entgegengesetzter Richtung.

Noch ein Picknick im Hotelzimmer und dann ins Bett. In Portugal wird es früher dunkel.

Grüße
Falcone

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