das stimmt natürlich wolln hoffen das sich das nicht zu einem echten Männerschnupfen auswächst dann würde das ja in diesem Jahr nix mehr werden.... und die Falconette hätte alle Hände voll zu tun
Mit etwas zittriger Schrift direkt vom Sterbebett geht es weiter:
9. Tag, Dienstag, der 30.8.2016 – Bilbao und Biskaya
Übersicht:
Um 9:00 gibt es Frühstücksbuffet nach ruhiger Nacht bei offener Türe und mit Meeresrauschen.
Falconette schreitet hinab zum …
… Frühstücksraum
In den Pool gehen wir allerdings nicht, wir wollen los.
Ankleide im Morgenlicht
Schon nach wenigen Kilometern sind wir in Getxo, eine Vorstadt von Bilbao an der hier sehr breiten Mündung Ria del Bilbao. Hier wollen wir die älteste existierende Schwebefähre (Bizkaiko Zubia) zwischen den Vororten Getxo und Potugalete anschauen. Beim anschauen bleibt es nicht, wir benutzen sie auch. Von Portugalete aus gibt es aber keine vernünftige Möglichkeit, unsere geplante Tour fortzusetzen, so dass wir nach einer kleinen runde wider vor der Fähre stehen und sie ein zweites Mal nutzen.
Die Fähre kommt, im Hintergrund Portugalete
Auf der Fähre sieht man …
… auch gut die Konstruktion über sich.
Sehr hoch über dem Wasser schwebt man nicht
Anlegestelle
Uferstraße Portugalete mit Schwebefähre im Hintergrund
Blick zurück nach Getxo mit Fahrschulboot
Die Fähre kommt.
Wir fahren nun am Nordufer ins Landesinnere in den eigentlichen Ort Bilbao hinein und sind beeindruckt von der riesigen Hafenanlagen, die, getrennt durch einen Stichkanal vom Festland, wie auf einer langgestreckten Insel im Fluss liegen. Allerdings sind sie nicht mehr in Betrieb. Unmengen von Hallen stehen leer und verfallen, in wenigen haben sich artfremde Unternehmungen angesiedelt. Hafenbetrieb findet hier keiner mehr statt. Der neue, große Hafen liegt vor der Flussmündung. Wir wechseln die Flussseite des Nervion und kommen zum Guggenheim-Museum. Wir haben zwar nicht vor, es uns von innen anzusehen, aber von außen möchte ich schon gerne mal einen Blick drauf werfen. So stellen wir die Motoräder in der Nähe ab und gehen ein bisschen um das Museum herum.
Die Wände aus Titanplatten sehen aus der Nähe etwas grau und fad aus, aber nimmt man etwas Abstand und scheint zudem auch noch die Sonne, entfalten sie einen geheimnisvollen Glanz.
Hafen und Wohnblöcke
Stillgelegter Kran und interessante Wolkenspiegelungen in der gläsernen Front des Stromkonzerns Iberdrola
Guggenheim-Museum
Glas und Titanplatten, mal eher grau, mal …
… faszinierend glänzend, von silber bis …
… gold schimmernd und …
immer wieder anders.
Und man trifft interessante Leute und …
… geht auch gerne mal ein paar Meter mit ihnen.
Wir fahren über Portugalete aus dem Stadtgebiet von Bilbau heraus, kommen am neuen Hafen vorbei und über einen Berg und nähern uns wieder der Küste. Im kleinen Örtchen Miono sehen wir eine Bar und finden, dass uns nach Bilbao jetzt ein Kaffee ganz gut tun würde.
Kleine Bar in Miono
Gegenüber stehen die Motorräder unter Bäumen vor der Polizeistation.
Später legen wir uns auf die Bänke und halten ein kleines Nickerchen. Gut bewacht. Danach geht es ein Stück an der Küste von Kantabrien entlang, dann etwas weiter drinnen im Land, bis wir an das Mündungstal Ria de Treto kommen. Wir umfahren das Delta und halten in Montehano an. Leider hat sich Falconette wohl am Abend vorher durch das Sandwich eine Magenverstimmung zugezogen.
Mündungsdelta Ria de Treto
Schiffs- und Fährverkehr in der Bucht von …
… Santona
Es geht weiter westwärts, die Straßen sind gut ausgebaut, verkehrsarm und angenehm zu fahren. Auffällig sind die vielen Wanderer. Ganz unbemerkt sind wir auf dem Jakobsweg angekommen, oder besser: Auf einem der Jakobswege. Wir kommen an der Bucht von Santander vorbei, umfahren aber die Stadt.
Blick auf Santander
Palacio de la Magdalena
Nun beginnen wir, uns nach einer Übernachtung umzusehen. Die Gegend ist nicht sonderlich touristisch und allzuviele Hotels gibt es nicht. So finden wir die nächste auch erst in Torrelavega. Es ist die kleine Pension „La Pricipal“. Der Name steht im krassen gegensatz zum gebotenen. Eine ziemlich alte Senora öffnet uns die Türe, ist aber geistig sehr fit. Wir bekommen ein kleines Zimmer, das allerdings auch nur 35 Euro kostet. Hinter dem Haus verlaufen die Bahngleise. Nun ja … Aber es gibt Wlan. Wir vertrödeln etwas die Zeit im Internet, Falconette macht die Magenverstimmung zu schaffen. Auch in meinem Bauch grummelt es etwas. Dann gehen wir noch auf ein Getränk in die benachbarte Bar und machen einen kleinen Spaziergang durch den recht langweiligen Ort.
Bar, und in der rechten Haushälfte unsere Pension.
Wir gehen schon recht früh schlafen, und dass alle 20 Minuten ein Zug kommt. Merken wir schon bald nicht mehr. Trotzdem ist die Nacht ziemlich unruhig, da es auch noch ander, nicht gerade leise Gäste im Haus gibt. Aber das ist quasi der Ausgleich zu der Luxusübernachtung vorher – nicht nur finanziell.
War mir damals gar nicht bewusst. Aber zur Ehrenrettung: das war der Tag, wo es mir so schlecht ging, dass ich mir an einer Tanke eine Coca-Cola gekauft und diese sogar getrunken hatte.
10. Tag, Mittwoch, der 31.8.2016 - Kordilleren – Picos de Europa - Tropfsteinhöhle
Übersicht:
Wir starten um 9:00 Uhr ins Landesinnere und fahren auf das Kantabrische Gebirge zu. Die Straßen sind gut ausgebaut, Verkehr gibt es kaum und die Morgensonne hüllte alles in ein wunderbar weiches Licht. Man merkt deutlich die Zeitverschiebung: Die Sonne geht hier merklich später auf.
Kurz hinter Torelavega, vor uns das Kantabrische Gebirge
Wir folgen dem Tal des Rio Saja und biegen dann ab nach Puentenansa.
Kapelle zwischen Mazcuerras und Cos
Verschlafene Dörfchen mit Natursteinhäusern
Hügelland, Büsche und steingefasste Weiden – wie in Schottland.
Und Schilder in verständlichem Spanisch gibt es auch wieder.
Und sogar einen kleinen Pass gibt es zu „bezwingen“ – den Collada de Carmona mit 611m Höhe
Vom Pass aus hat man auch schon einen schönen Ausblick auf die Berge, die uns erwarten.
Carmona im Tal des Arroya de la Collada – im Hintergrund die Picos de Europa
Wir nähern uns der Gebrigsgruppe Picos de Europa. Auf einem relativ kleinen Gebiet gibt es hier 200 Berge mit über 2000 Metern Höhe. Obwohl es ein beliebtes Urlaubsgebiet der Spanier ist, sind Straßen rar und es ist erstaunlich wenig los. Die Urlaubszeit ist offensichtlich schon vorbei.
Vor uns im Tal liegt verträumt San Pedro am Anoyo de Hoyamala
In Puentenansa halten wir an einer Apotheke und besorgen für Falconette Medizin gegen Durchfall.
Wir fahren am Rio Nansa entlang, die Berge werden karger und …
… die Felsen schroffer.
Es macht Freude, die kleine Straße mit einem Belag von guter Qualität zu befahren
Die Kordilleren machen richtig Spaß. Man ist fast alleine und sieht eine schöne Landschaft …
… mit Tälern, Schluchten und Felsformationen.
Und das Wetter ist ideal.
In Serpentinen geht die Straße hinauf zur Cohilla-Staumauer, gesäumt …
… von kargen Felshängen und …
… am Hang klebend.
Blick zurück in die Schlucht.
Es geht weiter bergauf. Wir sind jetzt auf etwa 800 Metern. Da wir aber recht nahe am Meer sind, kommt einem das viel höher vor.
Am Wegrand in den Bergen steht eine Bar. Sie kommt wie gerufen. In der Sonne trinke ich einen Kaffee, Falconette nimmt erst mal ihre Medizin.
Falconette etwas unglücklich, dabei …
… ist das so ein schönes Plätzchen in der Sonne mit …
… wunderbarem Ausblick.
An einem Aussichtspunkt halten wir wenig später noch mal an und genießen den Blick über die Picos de Europa:
Und einen bunten alten Hahn gab es auch, der aber etwas zweidimesional daherkam.
Und weiter geht´s
So ganz verkehrsarm sind die Straßen nicht immer.
Ganz kurz kommen wir auf unserer Straße nach Kastilien, nur um in einer Spitzkehre auf eine andere Straße zu wechseln und im parallel liegenden Tal wieder nordwärts nach Kantabrien rein zu fahren. Die paar hundert Meter in Kastilien wiesen eine deutlich schlechtere Straße auf. Auch hier, wie auch in unseren Bundesländern oder Landkreisen, unterscheiden sich wohl die Mittel, die für den Straßenbau eingesetzt werden.
Bald kommen wir auf eine größere Straße, die am Rio Deva nach Norden führt.
Auch wieder ein schönes, wildromantisches Flusstal mit …
… schroffen Felsen.
An der Grenze zwischen Kantabrien und Asturien
Große Felsen säumen den Wegrand.
Die Fahrt durch das schluchtenreiche Bergland strengt an, dauernd ziehen einen die Felsen in den Bann und dazu muss man noch auf die Straße achten. Einen Platz für eine Pause findet man hingegen kaum mal. Und so freuen wir uns, als sich die Landschaft etwas öffnet und wir uns am Wegrand ein wenig hinlegen können.
Verdientes Päuschen
Ich schaue noch ein wenig in den Himmel und sehe in großer Höhe drei Vögel kreisen, dann schlafe ich ein. Als ich wieder aufwache, kreisen bereits achtzehn Vögel über uns, und nicht mehr ganz so hoch. Es sind Geier. Als wir uns bewegen, zieht so langsam einer nach dem anderen ab. Das war wohl nichts mit fetter Beute. Wir wechseln bei Panes in das Tal des Rio Cares und fahren westwärts weiter
Am Rio Cares
Die Ortschaften hier bestehen meist nur aus wenigen Häusern und so freuen wir uns, als wir in Las Arenas einen kleinen Supermarkt finden, indem wir unsere Vorräte ergänzen. Für Falconette gibt es trockenes, ungewürztes Weißbrotgebäck.
Karge Kost.
Wenig los im Ort
Wir kommen wieder ein Stück näher an das Meer und die Wolken hängen in den Bergen. Es bleibt aber trocken.
Schroffe Felsen und …
…Weideland wechseln sich ab.
Bei Benia de Onis wollen wir noch mal einen Abstecher nach Süden zum Lage de Enol machen. Wir finden auch die richtige Straße, die sich aber nach ein paar Kilometern hinter dem Dörfchen Bobia in einen Feldweg wandelt, der zudem auch noch in schlechtem Zustand ist. Auf dieses Abenteuer wollen wir uns dann doch nicht einlassen.
In Bobia kehren wir um
Kleine Katzen in Bobia
Hier fallen uns auch immer wieder diese Vorratshäuser auf. Sie stehen auf Stelzen und sind durch die untergelegten Platten sowohl vor aufsteigender Nässe als auch vor unerwünschten Nagern geschützt. Wir werden sie auf unserer Tour noch öfters in unterschiedlicher Bauweise zu Gesicht bekommen.
In Las Rozas am Flüsschen Sella finden wir dann ein Bar. Es ist Kaffeezeit. Falconette wagt sich an eine Cola. Bei mir ist inzwischen eher das Gegenteil eingetreten. Als ich so ziemlich erfolglos auf dem Häuserl sitze, brummt draußen ein Guzzi-Motor. Was hat Falconette denn vor? Als ich rauskomme, steht da eine weitere Guzzi und ein junger Mann freut sich sehr, dass er uns trifft.
Fachsimpeln in Espaniogermanösisch
Weiter Westwärts. In Coviella verlassen wir die Straße und biegen ab an die Küste nach Ribadasella. Denn nur über Ribadasella kann man den Ort La Cuevona erreichen, durch den man auf 300 Metern durch eine Tropfsteinhöhle hindurch fahren muss. Ursprünglich nur ein Fußpfad ist der Weg nun asphaltiert und befahrbar. Indirekte Beleuchtungen machen das Fahren durch diese Höhle sehr reizvoll.
Höhleneingang
Es wird duster und …
… geheimnisvoll.
Südliche Ausfahrt. Wir halten an und erkunden die Höhle noch mal zu Fuß.
Stalagtiten
schummrige Beleuchtung
Etwas gespenstig
Aber da ist schon wieder Licht
Hier noch mal ein professionelles Foto, das mir mit meiner Kamera so nicht gelang
Hinter der Höhle ist das kleine Dorf La Cuevona, nur wenige Häuser, das leicht touristisch angehaucht ist. Aber es sind kaum Besucher dort, nur eine Hand voll Autos stehen auf dem Parkplatz.
Es wird zwar vor einer Schlucht und vor Rindviechern gewarnt, aber beides war sehr übertrieben.
Auch hier wieder die hoch gebauten Vorratsschuppen, zum Teil …
… etwas zweckentfremdet.
Von hier aus müssen wir durch die Höhle zurückfahren, aus dem Dorf führt keine Straße heraus. Bei Sardalla fahren wir dann eine kleine Nebenstraße und stoßen bei Coviella wieder auf unsere Route.
Kleine Nebenstraße durch hübsches Hügelland
Erste Felsen begrenzen den Küstenstreifen und …
… schon sind wir wieder in den Kordilleren auf …
… Straßen mit schönen Ausblicken.
Eine halbe Stunde später quartieren wir uns in einem Hotel in Nava ein. Einen Portier gibt es nicht, ein junges, aufgewecktes Mädchen an der Bar erledigt das Einchecken mittels Übersetzungsprogramm auf dem Smartphone, was recht lustig abläuft. Der Ort ist nicht sonderlich reizvoll, wir machen einen kleinen Rundgang, kaufen noch etwas ein und essen auf dem Zimmer. Danach gibt es noch ein Bier und eine Cola an der Bar.
Thx. Ich habe parallel zu eurem Reisebericht mal die komplette Bildsammlung meiner 2014-er Tour angeschaut. Es gibt wirklich sehr viel Gemeinsamkeiten. Obwohl nicht mit TomTom geplant, sondern "nur" damit ausgeführt ... Und in dieser Region, über die Du gerade berichtest, hatte ich auch irgendwas gegessen oder getrunken, dass mir nicht wirklich 100%-ig gut getan hat. Ich fühle mit Falconette.