Sie sind vermutlich noch nicht im Forum angemeldet - Klicken Sie hier um sich kostenlos anzumelden Impressum 
W650.deW650 ForumW-Tour/Treff-Kalender
Sie können sich hier anmelden
Dieses Thema hat 244 Antworten
und wurde 16.624 mal aufgerufen
 Reiseberichte / Motorradgeschichten
Seiten 1 | ... 7 | 8 | 9 | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 | 15 | 16 | 17
Wisedrum Offline




Beiträge: 8.544

18.12.2016 09:35
#166 RE: Falcones Reisen: Iberisches Babylon - Pyrenäen und Portugal 2016 Antworten

Zitat Falcone
"Den Grund, warum sie nach nur 6000 km derart abgenutzt sind, konnte ich vor Ort nicht ergründen. Also erst mal alles auf Gängigkeit geprüft (ohne Befund) und neue Beläge eingebaut."

Was Du so alles auf einer Tour dabei hast, sogar neue Bremsbeläge für die hintere Scheibenbremse. Weise Voraussicht?
Was zuhause noch gut aussieht, wird in der Regel auch eine Urlaubstour überstehen.
Gut, Guzzis bedienen eben nicht die Regel.

Kämen mir nicht in Sinn und dann würde ich in deinem Fall dumm aus Wäsche gucken, die Du beim Inspektionsphoto nicht an hast.

Wisedrum

gerry Offline




Beiträge: 3.935

18.12.2016 09:48
#167 RE: Falcones Reisen: Iberisches Babylon - Pyrenäen und Portugal 2016 Antworten

Zitat von Wisedrum im Beitrag #166
Was Du so alles auf einer Tour dabei hast, sogar neue Bremsbeläge für die hintere Scheibenbremse. Weise Voraussicht?



War da nicht was mit unverständlich stark abgenutzer Bremse???

Gruß Gerry



zzzz

Falcone Offline




Beiträge: 112.191

18.12.2016 10:12
#168 RE: Falcones Reisen: Iberisches Babylon - Pyrenäen und Portugal 2016 Antworten

Das war ja in einem andere Thread schon ausführlich diskutiert worden.

Grüße
Falcone

thomasH Offline




Beiträge: 5.871

18.12.2016 10:34
#169 RE: Falcones Reisen: Iberisches Babylon - Pyrenäen und Portugal 2016 Antworten

Zitat von Falcone im Beitrag #162
Schade auch für Thomas, der ja im kommenden Sommer bei Lourdes sein Quartier
aufschlagen möchte. Da kann ich nun leider zu der Gegend wenig Bilder beisteuern.


Aufschlagen wird! Die Fewo ist schon gebucht!

Und das macht nix. Die nähere Umgebung unseres Domizils, also die französische Nordseite, werden
wir ja auf jedenfall abklappern. Deshalb ist dein Bericht für mich doppelt hilfreich, weil ich
mir schon jetzt ein paar Abschnitte gemerkt habe, die ich sonst wohl nicht angefahren hätte.

Dicker Daumen!!!

Viele Grüße
Thomas

PepPatty Offline




Beiträge: 8.573

18.12.2016 16:06
#170 RE: Falcones Reisen: Iberisches Babylon - Pyrenäen und Portugal 2016 Antworten

Das Foto bei der "Arbeit" ist ja ausgesprochen geschickt fotografiert...

Danke schön für die Erbauung an fiesen Wintertagen

Grüße PepPatty

Falcone Offline




Beiträge: 112.191

19.12.2016 09:43
#171 RE: Falcones Reisen: Iberisches Babylon - Pyrenäen und Portugal 2016 Antworten

19. Tag, Donnerstag, der 9.9.2016 – Andorra - Enklave Llivia - spanische Pyrenäen

Übersicht:



Eigentlich hatten wir ein ziemlich ideales Zimmer, aber obwohl man durchlüften konnte, blieb es in der warmen Nacht doch ziemlich stickig. Die Wäsche war jedoch gut durchgetrocknet, wir packen also und sind um kurz nach acht wieder auf der Straße, Richtung Andorra.

Mehrfach wurden wir gewarnt, nach Andorra zu fahren: Viel Verkehr, eng und vor allem am Wochenende kein Durchkommen. Nun, es ist Freitag und auch noch früh, es sollte somit hoffentlich nicht so schlimm werden.


Noch vor Andorra diese massiven, aber aufgelassenen Grenzanlagen auf französischer Seite.


Dann kam die eigentliche Grenzkontrollstation. Sie waren sogar besetzt, aber wir mussten nicht anhalten. Ist schon seltsam: Egal ob Frankreich, Spanien oder Portugal – von Grenze ist oftmals nichts zu bemerken, hier aber schon. Liegt es daran, dass Andorra nicht zur EU gehört oder doch eher am Schmuggel von zollfreien Waren?


Wir freuen uns jedenfalls über den billigen Sprit und tanken erst mal.


Viel Platz haben sie hier nicht. Andorra liegt schon ziemlich eingezwängt zwischen den höchsten Bergen der Pyrenäen. Der Verkehr ist dicht, aber noch erträglich.


Und es gibt interessante Bauwerke.
Aber die meisten Gebäude beherbergen Banken, Hotels oder Supermärkte


Blick auf die dicht bebaute Hauptstadt Andorra la Vella


Wo es möglich ist, wird gebaut.
Wir fahren nicht in die Stadt hinein, dort ist der Verkehr wirklich sehr dicht.


Aber manch einer hat sich auch noch ein grünes Plätzchen bewahren können


Eine Art Schrebergartenanlage


Wir fahren nordwärts aus La Vella heraus


Nettes Retro-Verkehrsschild


Ein bisschen ärgern: Im “Landesinneren“ ist der Sprit noch billiger. Eigentlich logisch.


Es wird zerklüfteter


Wir halten an einer Bar. Hier sind wir schon auf knapp 1600 Metern und im Schigebiet.


Schigebiet bei Soldeu


Hier ist es überraschenderweise richtig schön in Andorra


Tunneleinfahrt. Natürlich nehmen wir nicht den Tunnel, sondern fahren über den höchsten Pass der Pyrenäen:


Port d´Envalira, 2408 Meter


Hier wird die Bergwelt offensichtlich noch erhalten


Neben einem geschlossenen Hotel gibt es hier oben allerdings vier Tankstellen, natürlich geöffnet.
Aber es ist nicht allzu viel los.


Wir wandern ein Stück in Richtung Berggipfel und …


… legen uns ins Gras um …


… die Aussicht zu genießen.

Wir beobachten zwei Polizisten aus Andorra auf BMW, die die Kurven hier gut kennen und sie in beeindruckender Schräglage nehmen. Sie scheinen aber in Frankreich zu verschwinden, denn wir sehen sie nicht wenden und zurückkommen. Nun, nur in Andorra zu patroulieren ist ihnen wohl wirklich zu fad, sei ihnen der Ausflug in die EU vergönnt.


Inzwischen sind einige Motorräder auf dem Pass unterwegs, hier die schöne Kurve um den „Circuit Andorra“, tatsächlich eine Rennstrecke ganz spezieller Art: Hier werden Rennen auf Eis und Schnee ausgetragen und die Strecke kann man angeblich sogar im Sommer unter Eis setzen, um dort Testfahrten auszuführen. Dazu werden Kart und Supermoto-Rennen durchgeführt

So sieht es da im Winter aus:
http://principado-de-andorra.com/wp-cont...lo-andorra1.jpg
Andorra-Rennstrecke


Kurz vor der Grenze nach Frankreich kommt man noch durch die Wintersport-Ortschaft Pas de la Casa.


Schneesichere Tankstelle


Selbst um diese Jahreszeit Mengen von Wohnmobilen und nicht ganz geschmackssichere Bauten.


Grenze nach Frankreich


Kurz nach der Grenze überqueren wir den Col de Puymorens mit 1905 Metern


Dessen Hotel hat auch schon bessere Zeiten erlebt.


Aber eine schöne Straße gibt es
Es geht runter ins Tal und wenige Kilometer später erreichen wir die in Frankreich liegende spanische Enklave Llivia


Ein kleiner Ort mit 1500 Einwohnern, dem angeblich Julius Caesar schon Gemeinderechte verliehen hatte. Aufgrund dieses besonderen Status blieb der Ort auch bei Spanien, als die umliegenden Gemeinden im Pyrenäenfrieden 1659 an Frankreich abgegeben wurden.


Wir setzen uns vor ein kleines Restaurant und essen Bocadillos. Der Wirt ist sehr stolz auf seine „Höhle“:


La Mina in Llivia


In Puigcerda wechseln wir wieder nach Spanien hinüber


Schilder, die man gerne sieht.

Und tatsächlich hält die N250 zwischen Alp und Ribes de Freser, was das Schild verspricht: Eine wunderbare Kurvenstrecke. Verkehr? Keiner!


Nur ungern unterbreche ich den Kurvenswing für eine Aufnahme


Aber eine kleine Pause mit Blick ins weite Land ist auch ganz schön


Auch einen Pass kann die Strecke aufweisen


Die erzwungene Zweisprachigkeit ist manchmal schon etwas seltsam.


Es bewölkt sich etwas. Das ist nicht verkehrt, denn so ist es nicht zu heiß.


Die Straße ist einfach klasse!


In Ribes de Freser haben wir uns dann eine Pause verdient. Zuvor noch ein kleiner Einkauf im Supermarkt, was uns …


… frische Feigen beschert.


Wir sind am Col d´Ares (1522 m) und somit an der französischen Grenze. Diese Kühe …


… sehen genauso aus wie die, die man oft in den Alpen antrifft.


Auch hier jakobt es. Der Jakob heißt hier aber Sant Jaume oder auch Saint Jaques oder wie auch immer ....


Falconette genießt den Blick in die orientalischen Pyrenäen – allerdings fängt es an, leicht zu regnen.

Wir fahren rein nach Frankreich und erreichen gleich den nächsten Pass, den Col de la Seille (1185 m)
Das Getröpfel hat zum Glück schon bald aufgehört.


Auf einer kleinen, ganz im Kontrast zu den guten spanischen Straßen stehenden Straße kommen wir bis auf etwa 600 Meter ins Tal runter, bevor es wieder in Richtung Spanien bergauf geht. Die Schilder sind auch hier in Frankreich zweisprachig, denn man fühlt sich hier zu Katalanien gehörig.


Vergessene Ente


Immer zwei Ortsschilder, links Katalanisch, rechts Französisch.

Wir kommen über die Grenze nach Spanien und sofort haben wir eine hervorragende Straße unter den Reifen.


Plötzlich am Straßenrand dieses Motorrad! Gut, wirklich viel ist nicht mehr übrig, aber es ist schon schade um so ein seltenes Teil. Na, was ist es wohl?


Kurvig, gut ausgebaut, verkehrsarm und mit schönen Aussichten geht es weiter nach Osten. Da hinten wird der Himmel wieder blau!


Korkeichenwälder

Wir kommen in tiefere Regionen und gleich steigt die Temperatur deutlich an. Da es hier sehr wenige Übernachtungsmöglichkeiten gibt, überlegen wir nicht lange, als wir diesen einladenden Torbogen sehen:



Die Inhaberin ist zudem Deutsche, wie sich schnell herausstellt.
Wir machen uns etwas frisch und setzen uns raus auf die Terrasse.




Wo Falconette auch gleich einen Freund findet.


Die spanische Küche haben wir als nicht sehr abwechslungsreich erfahren – aber es ist ok.


Und ich habe auch eine Freundin.


Auf dass es mit dem guten Wetter weiterhin klappen möge.

Wir sitzen noch bis in die Dunkelheit auf der Terrasse, unterhalten uns und surfen ein wenig im Internet. Der Tag klingt angenehm aus.

Grüße
Falcone

Mattes-do Offline




Beiträge: 6.838

19.12.2016 10:17
#172 RE: Falcones Reisen: Iberisches Babylon - Pyrenäen und Portugal 2016 Antworten

Zitat

Plötzlich am Straßenrand dieses Motorrad! Gut, wirklich viel ist nicht mehr übrig, aber es ist schon schade um so ein seltenes Teil. Na, was ist es wohl?


Ich sag mal Sanglas.

Gruß,
Mattes

Wambo Offline




Beiträge: 2.684

19.12.2016 11:39
#173 RE: Falcones Reisen: Iberisches Babylon - Pyrenäen und Portugal 2016 Antworten

Die Kühe hast du richtig erkannt, es sind Brown Swiss-Kühe, die man in den Alpen viel sieht.
Die dort heimische Blonde d'Aquitaine-Rasse ist mehr Anstz- als Umsatztyp ( Fleisch anstatt Milch).
Wir waren im Juni dieses Jahr auch in Portugal, allerdings mit der Schlafdose. In Andorra wurden wir mit Schneefall überrascht.
Erfreue mich täglich an deinem Bericht, Danke!
Gruß
Wambo

Brundi Offline



Beiträge: 33.210

19.12.2016 12:20
#174 RE: Falcones Reisen: Iberisches Babylon - Pyrenäen und Portugal 2016 Antworten

Zitat von Falcone im Beitrag #171
Die spanische Küche haben wir als nicht sehr abwechslungsreich erfahren

Das kommt davon, wenn man immer nur Bocadillos bzw. Pommes bestellt!

Grüße
Brundi

Falcone Offline




Beiträge: 112.191

19.12.2016 12:32
#175 RE: Falcones Reisen: Iberisches Babylon - Pyrenäen und Portugal 2016 Antworten

Ja, wenn doch mal anderes auf der Karte gewesen wäre ...

Grüße
Falcone

thomasH Offline




Beiträge: 5.871

19.12.2016 17:15
#176 RE: Falcones Reisen: Iberisches Babylon - Pyrenäen und Portugal 2016 Antworten

2014 Gruissan Pyrenäen 21 Andorra Grenzstation.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)

Jaja, Grenzkontrollen! Auf unserer Tour 2014 sind wir in eine solche geraten.
Brütende Hitze und Stop and Go. Die Franzosen haben alles rausgewunken, was
nicht aus Spanien, Frankreich und Andorra war, bevorzugt Reisebusse. Da stand
einer an der Seite: Alle Mann in Reih und Glied und seine Habseeligkeiten vor
sich ausgebreitet. Fette Beute!!!

Viele Grüße
Thomas

Serpel Online




Beiträge: 47.177

19.12.2016 20:46
#177 RE: Falcones Reisen: Iberisches Babylon - Pyrenäen und Portugal 2016 Antworten

Zitat von thomasH im Beitrag #176
seine Habseeligkeiten vor sich ausgebreitet.

Ja, ja, Thomas - etwas zu haben macht seelig ...

Gruß
Serpel

Nordschleife in 8:22

Falcone Offline




Beiträge: 112.191

20.12.2016 08:57
#178 RE: Falcones Reisen: Iberisches Babylon - Pyrenäen und Portugal 2016 Antworten

20. Tag, Samstag, der 10.9.2016 - Östliche Pyrenäen, Mittelmeerküste, Katalonien

Übersicht:


Nachts hatte es wohl geregnet. Man sieht ein paar kleine Pfützen und die Motorräder sind nass.
Aber als wir um 8:00 Uhr starten, zeigt das Thermometer bereits 19° an. Eigentlich stand für heute die Halbinsel Cadaques auf dem Programm mit der Besichtigung des Dalí-Hauses. Aber Falconette hatte gestern Abend noch mal im Netz gestöbert und dabei festgestellt, dass man sich dazu vorher anmelden muss. Nun, auf so viele Umstände haben wir keine Lust.
Trotzdem fahren wir über Roses auf die Halbinsel, schwenken dann aber nach Norden ab und kommen in El Port de la Selva an die Küste.


Blick zurück auf die Pyrenäen im Morgenlicht


Flachland östlich von Figueres


Blechgespann in Fortia. Die Landschaft ist hier noch landwirtschaftlich geprägt, aber …


… je näher wir dem Meer kommen, desto mehr nimmt Industrie überhand. Viele großzügige Firmengebäude sind zu sehen. Im Vergleich zum bisherigen Spanien ist die Präsenz der Industrie auffällig.


Im Vordergrund Olivenbäume und hinten das Mittelmeer, Golf de Roses.


In der entgegengesetzten Richtung sieht man über die Ebene nördlich von Figueres und kann ganz im Hintergrund die Pyrenäen erkennen.


In den Bergen der Halbinsel sehen wir Terrassen, die aber wohl nicht mehr oder kaum noch landwirtschaftlich genutzt werden


Am noch menschenleeren Strand von El Port de la Selva


Auch die Straßen sind noch menschenleer.


An Touristen gibt es wohl nur diesen einen Frühaufsteher und …


… Perros heißen hier Gossos


Wir schauen uns ein wenig den Strand an und sehen, dass …


… gerade eine Bar öffnet.


Alles noch sehr verschlafen, der Himmel bedeckt, aber mit 24° sehr angenehme Temperaturen.

Wir verlassen El Port de la Selva und fahren an der Küste entlang nach Norden in Richtung Frankreich. Die Küste ist bergig, teilweise steil, aber es gibt auch schöne Buchten mit Stränden.


Blick zurück auf Colera, auch auf die von uns eben noch befahrene Straße und die Bahnlinie.
Wir mussten hinter Colera aufpassen, nicht in den Tunnel zu kommen. Natürlich wollen wir über den alten Pass fahren. Obwohl der kaum noch genutzt wird, ist auch hier die Straße breit und in gutem Zustand.


Blick vom Pass aus: Das Meer liegt völlig ruhig vor uns.


Felsige Küste


Eingelassene Gedenktafel an einen Motorradfahrer. Die Strecke scheint beliebt zu sein, auch während wir hier stehen, kommen Motoradfahrer vorbei – aber kein Auto.


Sie hat aber auch ein paar sehr schöne Kurven


Unter uns kleine Boote


Auf der Nordseite schaut man auf den Bahnhof von Portbou. Zwar nicht so groß wie Canfranc, aber durchaus auch beeindruckend. Rechts der Bereich des Personenverkehrs. Links in den Berg hinein gebaut der Güterbereich.

Auch hier wieder die Besonderheit, dass sich die französische Normalspur und die spanische Breitspur begegnen. Bis hier hin kommt von Süden die Breitspur zweigeleisig und führt ab hier eingleisig durch einen Tunnel nach Frankreich bis Cerbère um dort zu enden. Von Cerbère wiederum führt von Norden her auch eine eingleisige Strecke durch den mithin zweigleisigen Tunnel bis nach Portbou, um ebenfalls hier zu enden. Alles etwas kompliziert …


Das Bahnhofsgebäude ist auch hier beachtlich groß.


Die Bucht von Portbou


Die Straße führt mit feinen Kurven runter nach Portbou


Von der gegenüberliegenden Bergseite noch mal ein Blick zurück nach Portbou und …


… schon sind wir in Frankreich. Man bemerkt es sofort an den schlechten Straßen.


Hinter uns die Grenze – deutlich am unterschiedlichen Straßenbelag zu erkennen.


Verlassene Grenzstation. Was mag hier vor Schengen in touristenreichen Sommern wohl los gewesen sein?


Kurven haben sie in Frankreich aber auch und …


… auch einen großen Grenzbahnhof, Cerbère.
Inzwischen gibt es eine moderne Bahnstrecke von Perpignan nach Figueres und diese beiden Bahnhöfe haben ihre Bedeutung verloren.


Durch Cerbère fahren wir durch.

Wir fahren nun an der Küste entlang und kommen durch einige Städte. Die Strecke ist nicht sonderlich reizvoll und wir freuen uns, als wir einen Rastplatz finden, den wir für ein Piquenique nutzen. Inzwischen ist es trotz bedecktem Himmel 28° warm.


Rastplatz bei Le Racou, angenehm …


… unter Bäumen, aber auch mit …


… einem riesigen Feliden in der Nachbarschaft. Zum Glück angeleint!

Gut ausgeruht geht es weiter. Wir verlassen die unschöne Küstenstraße und nähern uns Perpignon, das wir weitläufig im Westen umfahren wollen.


Alsbald beginnen große Weinanbaugebiete. Während in Deutschland der Wein vorwiegend an Südhängen angebaut wird, sind es hier in weiten Ebenen in Reih und Glied stehende Weinstöcke, unterbrochen mal …


… durch Zypressen oder …


… durch Windwurle. Eine sehr eigentümliche Landschaft.


Wir nähern uns den Bergen nordwestlich von Perpignan, den Corbieren.


Es wird hügeliger, der Boden ist aber weiterhin steinig und karg. Hier bei Maury am Nordrand des Département Pyrénées-Orientales.


Die Grenze zum Département Aude verläuft dann schon in richtiger Bergumgebung auf 650 Metern Höhe


Kurz davor erreichen wir aber noch die Gorges de Galamus und halten an dem vorgelagerten Parkplatz mit kleinem Souvenierladen an.


Etwas verwundert sind wir über die fast nackerten Menschen in festen Stiefeln


Vom Parkplatz aus kann man schon in die Schlucht hinein schauen.


Wer genau hinschaut, entdeckt auch die seit 1400 Jahren bestehende Eremitage Saint-Antoine.


Hier die Eremitage aus der Nähe, man kann der Eingang zur Höhle erkennen.

Im Fluss Agly am Grunde der Schlucht ist Canyoning möglich, allerdings nur in Gruppen und nach behördlicher Genehmigung. Das erklärt die Gruppe, die sich alsbald mit Nepoprenanzügen bekleidet über Stufen nach unten zum Fluss begibt.


Wir verspeisen im Schatten erst mal zwei Crépes, …


… fertigen wichtige Erinnerungsfotos und …


… stellen fest, dass man Wohnmobile nicht ins Klo werfen darf.


Währenddessen verlassen zweirädrige Wohnmobile den Parkplatz in Richtung Schlucht.


Was wird uns aufgrund dieser Schilder wohl erwarten?


Einfahrt in die Schlucht


Sieht schon mal ganz gut aus.


Irgendwo da unten muss die Agly sein.


Man achte auf Gegenverkehr!


Es wird immer enger.


Eine faszinierende Straße


Ob da unten jemals die Sonne hin scheint?


Wenn ein Auto kommt, muss man sich schon mal an die Felsen drücken.


Erstaunlicherweise sind wir fast alleine.


Auch der Blick nach oben vermag zu faszinieren.


Hier erreichen die Sonnenstrahlen tatsächlich mal die Sohle der Schlucht.


Weiter geht´s – immer schön erst um die Ecken peilen.


Es weitet sich – wir sind durch. Zweifellos eine der spannendsten Strecken auf unserer Tour.

Weiter geht es durch die Corbieren, es folgen eine Hand voll Pässlein, zum Beispiel …


… der …


… oder der.


Die kleinen Straßen hier sind leider nicht mit den guten spanischen Straßen zu vergleichen, und so bleibt es nicht aus, dass ich …


… ein Klappern höre. Eine Schraube des rechten Hitzeschutzbleches hat sich verkrümelt. Bevor ich jedoch eine Ersatzschraube ausgrabe, schraube ich das Blech lieber ab und stecke es in den Tankrucksack.

Inzwischen sind wir schon um Perpignon herum und bewegen uns auf Narbonne zu.


Die Gegend ist sehr abgeschieden, aber …


Es wird wieder flacher. Weinfelder und Olivenhaine begleiten uns.


Am Rande des beginnenden Tales bei Auriac thront eine Burgruine


Bei Laroque-de-Fa Kommen wir noch mal an Felsen entlang und …


… an versteckten Dörfchen.

In der nun beginnenden Ebene dominiert der Weinanbau.


Seltsame Maschinen begegnen uns. Sie dienen der Weinlese. So etwas könnte man an unseren Weinhängen eher nicht einsetzen.

In Saint-Laurent-de-la-Caberisse halten wir an einem kleinen SPAR-Supermarkt an, kaufen etwas ein und fragen nach einer Übernachtungsmöglichkeit. Ein Ressort wird uns benannt und ein chambre d'hôte.
Wir fahren zuerst zu dem Ressort, bereuen es aber gleich. Erst mal wirkt die Anlage sehr „fein“ und als wir dennoch nach einem Zimmer fragen, ist leider alles belegt. Aber es sieht sehr ausgestorben aus. Na gut, dann nicht. Eigentlich wollen wir schon weiter zum nächsten Ort, als wir dann doch noch das sehr kleine Schild zum chambre d'hôte sehen, ganz nahe bei dem Supermarkt, wo wir gerade eingekauft hatten.
Wir klingeln an der Türe und ein Mann öffnet uns barfuß. Er fragt Falconette, ob sie Madame soundso sei. Sie verneint und fragt nach einem freien Zimmer. Kurzes Überlegen, dann nickt er langsam und meint, ja, es sei noch eins frei, er zeige es uns aber erst mal. Dabei schwenkt er von Französisch auf Englisch um.
Wir folgen ihm ins Haus, das eher eine Villa ist. Das Zimmer ist entsprechend großzügig und sehr schön eingerichtet. Wir schauen uns an und befürchten, dass es viel zu teuer sein wird. Er bietet es uns für 90 Euro an, was wir dann doch gerne akzeptieren. Die Motorräder können hinter das Haus in den Hof.
Wir kommen durch die Küche von hinten ins Haus und er führt uns hindurch. Er und seine ebenso nette Frau stammen aus England und haben das Haus in den 90ern gekauft, das übrigens „La Villa Celine“ heißt.

Die Villa wurde 1880 von einem wohlhabenden Pariser gebaut, und zwar als genaues Ebenbild des Hauses seiner Frau Celine in Paris. Nach deren beider Tod fiel die Villa an die Gemeinde, die es in der Nachkriegszeit an einen Arzt vermietet hatte. Vor drei Jahren kaufte das aus England stammende Ehepaar das Haus von der Gemeinde und renovierte es mit viel Eigenarbeit. Eingerichtet im Stil der 20er Jahre ist es ein Kleinod geworden.

Wir gaben an, dass wir auf ein Frühstück verzichten wollen, weil wir gerne früh aufbrechen möchten. Das komme gar nicht in Frage, wenn wir früh starten wollen, bekommen wir auch entsprechend früh unser Frühstück. Ob denn 7 Uhr recht wäre? Ja, gut, toller Service!


Die Villa Celine


Wir beziehen das großzügige Zimmer


Klimaanlage gibt es zwar nicht, aber da man durchlüften kann, wird es trotz der Hitze doch eine ganz angenehme Nacht. Allenfalls die die Nacht durchfahrenden Weinlesemaschinen und Traktoren mit Anhängern, die gehäuft voll mit Trauben sind, stören ein wenig – wir sind in der Hauptsaison der Weinlese. Wir sind hier im Languedoc.

Wir bekommen die Empfehlung, dass ein paar Meter die Straße hinauf eine Pizzaria sei, deren Inhaber sein Handwerk verstehe.

Als wir um die Ecke kommen, bekomme ich erst mal gaaanz runde Augen!



Die Pizzeria ist vergessen, da muss ich erst mal hin.
Unglaublich, ein Bugatti B35A von etwa 1926 in gänzlich unrestauriertem Originalzustand. Einfach so!
Steht da und knistert vor sich hin, mit einem Rad auf dem Bordstein. Als ob das ganz alltäglich sei. Mir bleibt die Spucke weg.


Selbst die beiden Damen bemerken, dass da etwas ganz Besonderes steht.


Alles sehr pragmatisch und …


… mit einer Portion Humor gewürzt.


Einfach nur bildschön.


Ich kann mich gar nicht sattsehen.

Satt möchte aber auch Falconette werden, und so wechseln wir die Straßenseite zur Pizzeria. Zum Glück kann ich mich so setzen, dass ich den Bugatti im Blick habe.



Der Wirt kommt und nimmt die Bestellung auf. Er ist so unwirsch, wie es Matze vom Oldtimercafé nicht mal in seinen schlechtesten Zeiten zu Stande gebracht hat.
Wir schauen etwas irritiert und ein Ehepaar am Nachbartisch grinst. Es sind Iren aus Dublin, die jedes Jahr ihren Sommer hier verbringen und das schon kennen. Er sei aber gar nicht so, meinen sie und ob wir denn tatsächlich zwei Pizzen bestellt hätten?
Und tatsächlich: Als er die Pizzen bringt, ist er schon deutlich freundlicher und ebenfalls tatsächlich: Eine wäre genug gewesen!


Und auch das ist wahr: Diese Pizza schmeckt fantastisch.

Beinahe hätte ich darüber vergessen, den Bugatti zu beobachten.
So sehe ich gerade noch, wie ein Mann drauf zu geht, die Rückenlehne nach vorne klappt, die Benzinpumpe am Tank betätigt, die Haube öffnet und am Vergaser pumpt. Auf einmal brüllt ein Motor auf. Es ist aber nicht der Bugatti! Sekunden später schiebt sich aus einer Seitenstraße ein ähnlich alter MG um die Ecke und hält neben dem Bugatti. Dessen Fahrer startet seinen Motor ebenfalls. Beide geben kräftig Gas und donnern im Duett durch den kleinen Ort davon, dass sich bei mir die Nackenhaare aufstellen.


Sieht nicht unbedingt wie der Besitzer aus


Aber er ist es und wartet nur auf seinen Kumpel


Schade, dass es hiervon keine Tonaufnahme gibt …

Die Villa, die große Pizza und die beiden Oldtimer – das bleibt ein unvergessener Abend!

Grüße
Falcone

Brundi Offline



Beiträge: 33.210

20.12.2016 09:31
#179 RE: Falcones Reisen: Iberisches Babylon - Pyrenäen und Portugal 2016 Antworten

Zitat von Falcone im Beitrag #178
Blick zurück auf die Pyrenäen im Morgenlicht

Das schönste Licht des Tages ist das Morgenlicht! Deswegen stehe ich auch gerne früh auf!

Zitat von Falcone im Beitrag #178
Hinter uns die Grenze – deutlich am unterschiedlichen Straßenbelag zu erkennen.

Schon irre, wie mit dem Lineal gezogen, bloß keinen Millimeter des Nachbarn mit teeren.

Zitat von Falcone im Beitrag #178
einem riesigen Feliden in der Nachbarschaft. Zum Glück angeleint!

Boah, was für ein Viech!
Da wäre von eurem Piquenique nicht viel für euch übrig geblieben

Zitat von Falcone im Beitrag #178
Eine sehr eigentümliche Landschaft.
Man könnte auch sagen "langweilig".

Zitat von Falcone im Beitrag #178
ein Bugatti B35A von etwa 1926 in gänzlich unrestauriertem Originalzustand. Einfach so!

Tolles Auto!

Mal wieder viele tolle Bilder dabei.

Grüße
Brundi

woolf Offline




Beiträge: 11.745

20.12.2016 09:54
#180 RE: Falcones Reisen: Iberisches Babylon - Pyrenäen und Portugal 2016 Antworten

Diesen Bugatti hab ich doch schon mal in einem Reisebericht gesehen. Der wird als Alltagsauto genutzt.

Die Katze ist ja wohl ein Monster. Gentechnik?

Grüße,
W-olfgang

Pure Vernunft darf niemals siegen!

Seiten 1 | ... 7 | 8 | 9 | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 | 15 | 16 | 17
 Sprung  
Der-Amazon-LinkW650 ForumAsbest
Xobor Einfach ein eigenes Forum erstellen
Datenschutz