Bei Hobby-Motorradern mit überwiegender Schönwetterfahrerei und bei Oldtimern ist das sicher keine schlechte Alternative. Einmal die Kette richtig sauber machen und dann bleibt auch weiterhin alles sauber. Billige Ketten rosten allerdings an den Laschen. Aber das kann man mit einem öligen Lappen abwischen. Regen wäscht das Zeug aber in nullkommanix ab.
Der Vorteil der Öler ist eben die disziplinierte, "zwangsweise" Dauerschmierung. Deshalb leben die Ketten länger. Manche meinen 1x Fettspray in der Saison reicht und das war es. Fettspray muß eben auch regelmäßig verwendet werden. Richtlinie: alle 500km und nach Regenfahrt.
Zitat von Falcone im Beitrag #104Und wo wir schon dabei sind und weil wir im Winter ja ohnehin alles noch mal wiederholen: Meine Caffer- und Schönweter-W fährt immer noch mit der Teflon geschmierten Kette. Das scheint sich also nicht negativ auf die Lebensdauer der Kette auszuwirken.
Ja, darüber haben wir ja auch schon seitenlang geschrieben. Ich hab das Profi Dry Lube wieder sein lassen, nachdem ich mir das mal auf die Finger gesprüht hatte: von dem Zeugs war nicht nur nichts zu sehen, sondern auch nichts zu spüren. Wir vermuteten ja damals schon, dass es lediglich dazu dient, die Dichtringe etwas geschmeidig halten. Für die Schmierung sorge die Kette selbst mit ihrer Dauerfettfüllung. Was dieses PDL sicher nicht leisten kann, ist ein geräuschdämpfendes und reibungsminderndes Fettpolster unter und auf den Rollen aufzubauen und zu halten. Auch gegen Rost hilft es nichts. (Ist im Grunde wie mit homöopathischer "Medizin" - entweder man glaubt daran oder lässt es bleiben.)
Die Fettpackung der modernen Dichtring-Kette ist sozusagen die "innere Schmierung". Für die "äussere Schmierung" (insbesondere Rolle aussen zu Eingriff Flanke Zahn Ritzel/Kettenblatt) muss man schon selbst was tun, hier hilft Fettpackung weniger. Sonst würden ja die Zähne nicht spitzlaufen ......
das haben wir alles schon oft und oft durchgekaut.
Meine dezidierte Meinung war in dieser Frage, dass die Zähne als Folge der Längung der Kette entstehen, ihrerseits wiederum eine Folge mangelnder innerer Schmierung. Sie entstehen nicht (primär) als Folge mangelnder äußerer Schmierung.
Bestätigt sehe ich diese Feststellung durch die Beobachtung, dass bei sämtlichen Dichtringketten neueren Datums, die meine Motorräder verschlissen haben, diese Sägezahnbildung so gut wie nicht mehr aufgetreten ist. Weil die Ketten fertig waren und gewechselt wurden, ehe sie sich merklich gelängt hatten.
Hmmm... Ich erinnere mich an das Kettenblatt der F. Das sah nach 30000 km auch noch ordentlich aus. Gemeinhin bestellt man aber halt einen KETTENSATZ und da ist halt ein neues dabei...
Klar, die Zähne laufen spitz (auch) durch Längung der Kette, weil gelängte Glieder sich zwischen die Zähne "einschieben" müssen. Dennoch ist die äussere Schmierung auch zur Verschleissminderung erforderlich........es klang so als wenn du allein der Fettpackung vertraust.
Zitat von Daniel S. im Beitrag #115es klang so als wenn du allein der Fettpackung vertraust.
Tu ich eigentlich auch. So lange die Glieder formschlüssig auf die Zähne passen, ist die Reibung nahezu null und es verschleißt auch nichts.
So jedenfalls meine Beobachtung.
Ihr habt alle das Problem, dass ihr viel zu früh mit dem Motorradfahren angefangen habt, als es noch keine Dichtringketten gab, und die Dinger damals alle paar hundert Kilometer nachgespannt werden mussten. Deswegen könnt ihr euch nicht vorstellen, dass die Probleme von damals Vergangenheit sind und moderne Dichtringketten im Grunde Schmierung nur benötigen, um die Dichtringe geschmeidig zu halten, dem Rost vorzubeugen, die Geräuschkulisse zu minimieren und vor allem - um das Gewissen zu beruhigen.
Wenn Kettenräder sich erst mal spitz abgenutzt haben, ist die Kette aber schon arg spät gewechselt worden. Dennoch: Auch wenn eine Kette frühzeitig gewechselt wird und man bei der Gelegenheit ein neues und ein altes Kettenblatt übereinander legt, wird man sehen, dass eine Abnutzung stattgefunden hat - und zwar eine einseitige in Zugrichtung. Da man das Kettenblatt drehen kann, können Sparfüchse es durchaus ohne Nachteil noch ein zweites Mal verwenden. Beim Ritzel sieht es hingegen schon etwas anders aus, da ist der Verschleiß meist noch offensichtlicher. Trotzdem: Eine gut gepflegte Kette kann dafür sorgen, dass man die Zahnräder erst beim zweiten Kettenwechsel austauschen muss. Allerdings macht das heutzutage (außer Piko) kaum noch jemand, weil die Dinger ja nicht viel kosten. Und ich finde das auch richtig so.
Zitat von thomasH im Beitrag #116könnte mal jemand ein Fazit ziehen?
Gerne: wenn Kette im Eimer, einfach wechseln! Mir ist ehrlich gesagt egal ob was früher oder im guten Fall was später.....Arbeit und Kosten überfordern einen nicht.
Zitat von Serpel im Beitrag #112Frag mal piko, der wechselt das Kettenblatt glaube ich nur jedes zweite Mal.
Mache ich auch so. Schon aus der Überlegung heraus, dass bei ca. 2 1/2 mal so viel Zähnen wie beim Ritzel und entsprechend seltenerem Eingriff das Kettenblatt auch die entsprechend höhere Lebensdauer haben müsste. Gleiches Material vorausgesetzt.