ZitatIch glaube ja immer noch, dass der Grund dafür entfleuchtes Fett aus den Rollen ist, da nutzt die beste Pflege nix.
Yap, glaub ich auch. Aber vielleicht nutzt ein qualitätsbewusster Kettenproduzent. Die Frage ist nur, welcher das ist. Scheinbar helfen da singuläre Erfahrungen ("RK ist Mist" )nicht weiter. Wenn ich das richtig verstanden habe, produzieren die meisten Ketten"hersteller" häufig gar nicht selbst, sondern lassen bei (identischen) Subunternehmen anfertigen und ihr Logo einstanzen. Egal ob das stimmt, variable Qualität bei ein und dem selben Hersteller ist wohl weit verbreitet. Und nicht immer mittels Preis und "Erstausrüsterqualität" erkennbar.
Tödlich sind natürlich Hochdruckreinigung und zu stramme Kette, aber so was macht man ja als alter Hase ohnehin nicht... Wenn das gekapselte Fett entweichen kann, bliebt also nur Abnutzung durch Alter oder Beschädigung oder eben eine verbesserungsbedürftig Produktions- oder Materialqualität.
Zitat von Falcone im Beitrag #43Wenn du die nächste Kette drauf machst, schneide doch die alte Mal auf. Dann müsste sich doch zeigen, ob der Rost innerhalb der Rollen entsteht.
Auch wenn aussen Rost zu sehen war, so gut oder schlecht es eben eifrige Kettenpflege verhindern konnte, steckte der Teufel doch im Detail.
Ob Werksausrüstung oder Zubehörkette, nach ein paar Jahren rosten die Rollen, von innen. Dann versteifen die einzelnen Kettenglieder mehr oder weniger, die Kette läuft unrund, der Plastikschutz auf der Schwinge bekommt sein"Fett" weg und es ist mal wieder Zeit für einen neuen Sekundärantrieb. Der worst case lag bei 15.000km, im Schnitt sind aber irgendwas zwischen 30.000 und 40.000km drin.
Mag möglicherweise daran liegen, dass meine Motorräder zwar meist planengeschützt aber doch im Freien ihr Dasein fristen und somit irgendwie den Unbillen des Wetters ausgesetzt sind. Das hält dann irgendwann die beste Kette nicht ewig aus, trotz Pflege.
Zitat von Ray Lomas im Beitrag #46Tödlich sind natürlich Hochdruckreinigung und zu stramme Kette, aber so was macht man ja als alter Hase ohnehin nicht...
Moin Ray,
die umseitig abgebildete Kette ist genau die, mit der ich 1600 km knallstramm gespannt und festgezurrt von Schmerikon nach Carlile gefahren bin. Auch mit Hochdruckreinigung hab ich nicht gespart.
Ray Lomas, ich kam damals zu der France-Kette, weil mich die Lebensdauer der ersten W650-Kette so beeindruckt hat und ich beim Kawa-Hndler eine Originalkette bestellte. Und es kam eine France Equipment. Nun, da sie günstig war, habe ich sie montiert und war damit reingefallen. Wenn ich mich recht erinnere, hielt sie nur 15000 km. Danach habe ich dann genau nachgeforscht, welche Kette Kawa verbaut hat und landete bei der Enuma SRX. Diese Ketten haben bei meinen Reisemotorrädern (W, V-Strom und SM990)immer zwischen 30.000 und 35.000 km gehalten. Was mich bei der Enuma immer etwas geärgert hat, war das aufwändige Vernieten. Bei Motorrädern, bei denen ich die Schwinge nicht ausbauen wollte, verwendete ich daher das Enuma-Schraubschloss. Bislang immer ohne Probleme. Seit einigen Jahren verwende ich aber auch die D.I.D. VX-Ketten, zum einen kann ich sie günstiger einkaufen als die Enuma und zum anderen lasen sie sich einfacher vernieten, vor allem auch am Motorrad. Die Laufleistung ist genau gleich wie bei Enuma. Irgendwelche Schäden wie z.B. ein sich auflösender Dichtring oder gar einen Kettenbruch hatte ich in den letzten 15 Jahren nicht mehr gehabt, auch kenne ich das Phänomen des von innen her Verrostens bei meinen Ketten nicht. Allenfalls sind mir schwergängig werdende Glieder bekannt. Und natürlich die ungleichmäßige Längung, die es aber ja gar nicht gibt, wie uns Serpel bewiesen hat.
RK und France Equipment meide ich, mit Enuma und D.I.D. habe ich gute Erfahrungen gemacht. Zu anderen Ketten kann ich keine verbindlichen Aussagen treffen. Immerhin hält so eine Kette ja gut 30.000 km und da hat auch ein Vielfahrer nicht so oft die Gelegenheit zum wechseln und ausprobieren. Hinzu kommt bei mir, dass ich Ketten eher etwas frühzeitig wechsle, da ich eine Kette, die auf längerer Tour an ihr Ende kommt, möglichst vermeiden möchte. Das letzte mal passierte mir das auf unserer Norwegen Tour und so eine rasselnde, schlagende Kette war da schon etwas lästig.
Zitat von Falcone im Beitrag #33 Hat Louis nicht vor nicht allzu langer zeit die RK-Ketten aus dem Programm genommen?
War es Louis oder Polo? Ich weiss es nicht mehr. Bei der Gelegenheit habe ich mir eine solche Kette für meine F 650 GS-Twin gekauft und war total stolz auf das Schnäppchen. Die Originalkette von BMW, die ja auch leider nicht für gute Qualität steht, war bei meiner F mit 30000 km wirklich am Ende. Dann kam die RK-Kette drauf. Trotz HKS hatte sie nach kurzer Laufzeit Flurost und nach ca. 5000 km wurde die Kette fast so laut wie das Original am Lebensende. Mir hat das nicht gefallen und jetzt fahre ich eine Enuma-Kette, bislang ohne Auffälligkeiten!
Auf der ER 500 wurde dem Vorbesitzer vom Kawa-Händler eine RK eingebaut. Bislang sind damit ca. 3000 km gefahren. Flugrot hat sich schon jetzt, trotz Reinigung und Behandlung mit HKS. Ansonsten scheint sie noch in Ordnung.
Nur für den Fall, dass es bereits wieder in Vergessenheit geraten sein sollte:
BMW verbaut beim Topmodell S 1000 RR (vermutlich auch bei R und XR, weiß ich aber nicht) eine italienische Regina-Kette. Diese scheint extrem zuverlässig und haltbar. Der erste Satz hielt wie gesagt 44'000 km (mit vielen Hochgeschwindigkeitsfahrten auf Nordschleife und Autobahn), der zweite zeigte keine Auffälligkeiten bis zum Verkauf des Motorrads bei 70'000 km.
Und zur Längung moderner Dichtringketten kann nicht oft genug wiederholt werden: Durch die Dauerfettfüllung gibt es während der gesamten Lebensdauer so gut wie keine Längung (daher auch keine ungleichmäßige); sind die Dichtringe dann irgendwann beschädigt oder ist das Fett aus einzelnen Hülsen aus anderen Gründen ausgetreten, geht es mit dem Verschleiß sehr schnell voran und die Kette ist defekt und muss schnellstmöglich gewechselt werden. Während dieser Zeit längt sich die Kette und selbstverständlich auch ungleichmäßig. Bei der 44'000 km-Kette betraf das recht zuverlässig geschätzt die letzten 5'000 km. Sie hätte also spätestens bei 40'000 km ausgewechselt werden müssen. Ist aber für die Verwendung auf einem 200 PS/300 km/h-Boliden trotzdem eine beachtliche Laufleistung!
ZitatWährend dieser Zeit längt sich die Kette und selbstverständlich auch ungleichmäßig.
Glaub´ ich nicht!
Regina habe ich überhaupt nicht auf dem Schirm und auch keine der Quellen, bei denen ich meine Teile beziehe. Ansonsten würde ich die durchaus mal ausprobieren. Aber BMW-Preise werde ich sicher nicht zahlen Regina hatte übrigens früher den schlechtesten Ruf von allen Kettenherstellern überhaupt. Aber das war in den 70er Jahren ... Manches sitzt halt sehr fest im Kopf
Ich hab damals bei BMW-Schneider in Mayen 350 Euro für alles bezahlt. Also für original Kette, Ritzel, Kettenblatt, Schiene und Arbeit. Das fand ich ok.
Ich wollte damit eigentlich was anderes zeigen. Und zwar, dass die Preisdifferenz von der W zur S 1000 weniger durch den Unterschied Selbermachen <-> BMW-Werkstatt zu Stande kommt, als hauptsächlich durch den Unterschied Low-Budget-Moped <-> High-Speed-Racing-Rakete. Denn es ging ja um
Zitat von FalconeAber BMW-Preise werde ich sicher nicht zahlen.
Schon richtig. Ich kann leider nicht sagen, ob die Top-Ketten der jeweiligen Hersteller (auch Enuma und Di.I.D haben ja Ketten im Programm, die teurer sind als die von mir weiter oben erwähnten) sich auf der W wirklich lohnen. Ich meine damit, ob die wirklich so viel länger halten, dass sich die Preisdifferenz auszahlt.