Zitat von Serpel im Beitrag #89Dabei fragt sich allerdings, ob’s nicht gewöhnliches Öl genau so tut oder sogar besser ist als zähe, harzige Kettenschmiere
Wie schon öfter gesagt, glaube ich das auch! Allerdings stellt sich dann die Frage, warum das noch zähere HKS wohl besser seinen Dienst tut. Erstens ist es noch nicht erwiesen, dass es im Hinblick auf das Kettenleben besser ist. Zweitens könnte es sein, dass erstens die noch zähere Konsistenz die Dichtringe besser abschirmt und so vor Beschädigungen schützt und zweitens die besseren Hafteigenschaften und die damit möglichen längeren Intervalle zwischen dem Schmieren der Kette verhindern, dass die Kette zwischendurch mal nicht geschmiert ist. Drittens kommt man durch die längeren Schmierintervalle auch nicht so oft auf den Gedanken, die Kette mal zu reinigen. Und vielleicht liegt hierin auch der eigentliche Hund begraben!?
ich finde es in erster Linie mal wichtig, im Hinblick auf eine möglichst hohe Laufleistung einen Konsens darüber zu finden, welche Teile der Motorradkette überhaupt einer Schmierung bedürfen. Die Dichtringe halten die Dauerfettfüllung zwischen Hülse und Bolzen (entscheidend), der Zwischenraum zwischen Hülse und Rolle ist aber frei zugänglich und wird daher von den meisten regelmäßig geschmiert (dient lediglich der Verringerung der Geräuschentwicklung - eine signifikante Reduktion der Reibung/Wärmeentwicklung wird oft behauptet, wurde aber nie nachgewiesen).
ich finde es in erster Linie mal wichtig, im Hinblick auf eine möglichst hohe Laufleistung einen Konsens darüber zu finden, welche Teile der Motorradkette überhaupt einer Schmierung bedürfen. Die Dichtringe halten die Dauerfettfüllung zwischen Hülse und Bolzen (entscheidend), der Zwischenraum zwischen Hülse und Rolle ist aber frei zugänglich und wird daher von den meisten regelmäßig geschmiert (dient lediglich der Verringerung der Geräuschentwicklung - eine signifikante Reduktion der Wärmeentwicklung wurde noch nie nachgewiesen).
Gruß Serpel
Die Schmiererei soll doch neben der Geräuschreduzierung wohl auch dafür sorgen, dass die Dichtringe nicht vom Schmutz aufgerieben werden. Oder? Und das kann ich machen, indem ich den Schmutz nicht dran lasse (z. B. durch HKS) oder ihn ständig wegspüle (z. B. mit einem Öler). Wenn dem so ist, dient die Kettenschmierung tatsächlich in erster Linie dazu, die zum Schutz der Fettfüllungen Dichtungen zu schützen, was sich früher oder später wohl in der Lebensdauer niederschlagen wird und auch die These stützen würde, dass einmal nicht geschmiert schlimmer ist, als das die dauerhafte Verwendung des schlechtesten Schmiermittels.
Öl hat weder genügend Druckbeständigkeit noch ausreichend Haftvermögen (schleudert und wäscht sich ab). Daher muß (wie bei Ölersystemen) fortlaufend nachgeschmiert werden. Gutes Kettenhaftfett ist bei Auftrag kriechfähig dünn (versorgt Spalte der Laschen und Rollen) und "erfriert" nach Verdunsten der Lösemittel zu einer haftfesten, hochdruckbeständigen Schmieroberfläche. Insofern ist es nicht "schnurz-/piepegal" was man auf die Kette macht. Vorteil der Öler ist es evtl. das auch Dreck mit dem Öl abgeschleudert wird (Reinigungseffekt). Bei Fett bleibt Dreck eher an Kette kleben.
Die O/X-Ringe brauchen von draußen glaube keine extra Schmierung. Da ich mit PDL schmiere, sehe ich das alle Ringe in Fett laufen, etwas ist um jeden Ring. Das kommt aus der Kette, nicht von mir.
Gruß Martin W650 SilberBlau seit/EZ 03/2000
Männer kennen nur eine Problemzone: Zu kleine Garage!
Zitat von Daniel S. im Beitrag #95Öl hat weder genügend Druckbeständigkeit noch ausreichend Haftvermögen (schleudert ab)
Ich glaube, das Abschleudern macht Sinn! Sofern das Öl den Schmutz mitnimmt...
Zitat von Daniel S. im Beitrag #95Daher muß (wie bei Ölersystemen) fortlaufend nachgeschmiert werden.
Das ist die leidige Konsequenz daraus.
Zitat von Daniel S. im Beitrag #95Gutes Kettenhaftfett ist bei Auftrag kriechfähig dünn (versorgt Spalte der Laschen und Rollen) und "erfriert" nach Verdunsten der Lösemittel zu einer haftfesten, hochdruckbeständigen Schmieroberfläche.
Das ist sicherlich richtig. Vergleichen wir einmal die Strasse mit einer Kette: Bei ordentlichem Regen (=Ölen der Kette?) ist die Strasse vor unserem Haus (10% Gefälle) immer schön sauber gespült. Sobald Schnee fällt und das Wasser gefriert (Auftragen von Kettenfett?), bindet das den ganzen Strassendreck und wenn die Sülze weggetaut ist, liegt überall der Schmodder rum, den ich entweder weg kehren (Reinigung der Kette mit Bürste?) kann oder den der Regen wegspült (Reinigung mit Kettenreiniger?).
Das soll nur ein Denkanstoss und eine Diskussionsgrundlage sein.
Deshalb mein Nachtrag: "Vorteil der Öler ist es evtl. das auch Dreck mit dem Öl abgeschleudert wird (Reinigungseffekt). Bei Fett bleibt Dreck eher an Kette kleben."
Dennoch hat Fett die höhere Druckbeständigkeit. Das ist sehr wichtig. Beim Kettentrieb kommen enorme Druckbelastungen zustande.
ZitatDer sich an der falschen Stelle befindende Pfeil zeigt mal wieder, dass man das gar nicht oft genug wiederholen und auffrischen kann. Ob die Rollen auf den Hülsen geschmiert sind oder nicht, beeinflusst höchstens das Laufgeräusch, für den Verschleiß ist das freilich ziemlich unerheblich.
Ich habe nie etwas anderes behauptet. Es ging nur um die Quelle des Rostes.
Aso. Ja, da hast du natürlich recht. Der kommt nicht nur zwischen den Dichtringen hervorgequollen, sondern bestimmt in erster Linie von da, wo du schreibst (wenn nicht geschmiert wird).
Auch wenn ich es natürlich nicht belegen kann (wie du ja schon weiter oben bemerktest), gehe ich dennoch davon aus, dass Fett auf den Rollen die Erwärmung der Kette mindert und in der Folge dann vermutlich auch die dauerhafte Fettfüllung schont. Ganz eindeutig vermindert aber Fett die Geräuschbildung. Wer sein Motorrad gut kennt, hört, ob die Kette fett braucht oder nicht. Und es ist akustisch auch ein merklicher Unterschied, ob man mit einer gefetteten Kette fährt oder ob man ein Teflonspray verwendet. Und wo wir schon dabei sind und weil wir im Winter ja ohnehin alles noch mal wiederholen: Meine Caffer- und Schönweter-W fährt immer noch mit der Teflon geschmierten Kette. Das scheint sich also nicht negativ auf die Lebensdauer der Kette auszuwirken. Aber das Motorrad ist immer schön sauber.
Zitat von Falcone im Beitrag #104Meine Caffer- und Schönweter-W fährt immer noch mit der Teflon geschmierten Kette. Das scheint sich also nicht negativ auf die Lebensdauer der Kette auszuwirken. Aber das Motorrad ist immer schön sauber.
Hmmm... Das werde ich auf der XBR vielleicht auch mal testen.