Bist du schon mal im Regen im Grenzbereich unterwegs gewesen? Schon mal abgeschmiert auf nasser Fahrbahn? Das geht auf dem Motorrad so blitzartig, dass du keine Chance hast zu reagieren. Wisch und weg - alles andere ist Märchen.
... auch wenn ich ihm wenig-keine "soziale Kompetenz" unterstellen tät ...
Oder ist das mit dem Conti womöglich doch anderser ...
Zitat von Will_2 im Beitrag LenkerflatternZu den Fahreigenschaften des Conti kann ich noch nicht viel sagen da es seit der Montage oft geregnet hat und ich aufgrund dessen noch nicht viel gefahren bin, das Bremsverhalten jedoch ist sehr gut. Ich musste aus ca. 60km/h eine Vollbremsung bis zum Stand einleiten, die letzten Meter kurz vor Stillstand blockierten beide Räder, das Motorrad blieb sauber in der Spur und ich hatte das Gefühl die Maschine klebt auf dem Asphalt.
Sicher geht das sehr schnell, jedenfalls hat man bei weitem nicht den Grenzbereich, den man - je nach Reifen - im Trockenen hat. Die Haftung ist halt nun mal geringer. Aber dennoch kann man bei Nässe Grenzen feststellen. Ein kurzes Wegwischen - nein, das ist eigentlich schon zu viel - ein kurzes Zucken am Hinterrad merkt man durchaus, ohne gleich auf der Nase zu liegen, zumal man bei Nässe ja auch mit so was rechnet. Auch bei Nässe gibt es Grenzbereiche, sonst würden die Testfahrer ja schreiben, bei welcher Geschwindigkeit sie jeweils auf der Nase gelegen haben, statt bis zu welcher Geschwindigkeit der Reifen noch gefahren werden kann. Dieser Grenzbereich wird ja auch explizit in Tests erwähnt, ja sogar, dass sich in diesem Grenzbereich bei Nässe die Reifen unterschiedlich verhalten. Was man bei Nässe natürlich überdeutlich merkt, sind Unterschiede im Fahrbahnbelag, sei es ein Betumenstreifen, eine Flickstelle oder auch nur Schmutz. Und das wird dann oft mit dem Haftvermögen der Reifen verwechselt. Es könnte also theoretisch durchaus passieren, dass jemand bei seiner ersten Regenfahrt mit seinem BT45 auf ein von ihm nicht als solches erkanntes schmieriges Stück Straße kommt und daraus den Schluss zieht: Der BT taugt bei Nässe nix.
Zitat von Falcone im Beitrag #543Was man bei Nässe natürlich überdeutlich merkt, sind Unterschiede im Fahrbahnbelag, sei es ein Betumenstreifen, eine Flickstelle oder auch nur Schmutz. Und das wird dann oft mit dem Haftvermögen der Reifen verwechselt. Es könnte also theoretisch durchaus passieren, dass jemand bei seiner ersten Regenfahrt mit seinem BT45 auf ein von ihm nicht als solches erkanntes schmieriges Stück Straße kommt und daraus den Schluss zieht: Der BT taugt bei Nässe nix.
Allerdings werden die Tester nicht müde in ihren Tests zur Nässehaftung zu betonen, wie gefährlich und schwierig es auch für sie selber sei, solche Tests durchzuführen, weil man selbst auf abgesperrter Strecke im Grenzbereich unter Laborbedingungen ganz schnell unverhofft auf der Nase liegt. (Was ich von unserem Nasssturz im Adenauer Forst auf der NoS her trefflichst bestätigen kann.)
Zitat von Falcone im Beitrag #543Auch bei Nässe gibt es Grenzbereiche, sonst würden die Testfahrer ja schreiben, bei welcher Geschwindigkeit sie jeweils auf der Nase gelegen haben, statt bis zu welcher Geschwindigkeit der Reifen noch gefahren werden kann. Dieser Grenzbereich wird ja auch explizit in Tests erwähnt, ja sogar, dass sich in diesem Grenzbereich bei Nässe die Reifen unterschiedlich verhalten.
Nach meiner Erfahrung fahren bei Regen alle(!) sehr gesittet und gaanz weit weg vom Grenzbereich, und das aus gutem Grund.
Das einzige Kriterium, das Falcone ebenfalls bereits erwähnte (in einem anderen Beitrag), ist die Wohlfühlgeschwindigkeit, die von Reifen zu Reifen durchaus sehr unterschiedlich ausfallen kann und vermutlich ebenfalls ein sicherer Indikator für die de facto wirksame Haftung auf nasser Fahrbahn ist. Allerdings hat die nix mit Rutschern zu tun, weil man in der Regel noch weit davon entfernt ist.
Zitat von Serpel im Beitrag #541Bist du schon mal im Regen im Grenzbereich unterwegs gewesen? Schon mal abgeschmiert auf nasser Fahrbahn? [b]Das geht auf dem Motorrad so blitzartig, dass du keine Chance hast zu reagieren. Wisch und weg - alles andere ist Märchen. [/b] Gruß Serpel
Schmarrn, zu meiner W 15er Zeit beim Bund fuhr ich Sonntags abends bei starkem Regen zurück in die Kaserne (Eifel/Mechernich)). Hinter mir taucht ein Auto auf das mich mit seinen Scheinwerfern in den Rückspiegeln nervte.Dachte gebe ich halt mal anständig Gas und fahr der Kiste davon.....habe dann auf den Geraden ordentlich aufgezogen und vor den Kurven spät angebremst um in den nächsten 2,3,4 Kurven wirklich am Limit zu fahren, die Kiste (ne CB 400 Four) slidete kontroliert hinten, vorne hatte ich Grip (bin selber damals erschrocken, das fühlte sich kontrolliert an aber heute würde ich mir das auch nicht mehr zutrauen) um die Kurven, da war nix aber auch gar nix von Schlagartig dabei.Kann natürlich auch sein, das ich damals (1978) zufällig exakt den schmalen Grad "getroffen" habe, wo der Grenzbereich sich "gutmütig anmeldet" wie oben geschrieben ich würde das heute nicht mehr so auf den Punkt hin bekommen, bin damals ja dann auch runter vom Gas und habe das Auto vorbeigelassen, weil mir das ganze nicht ganz geheuer war....mein gesunder Sebsterhaltungstrieb sagte mir gnadenlos: wenn es Dich jetzt wirklich da in der Eifel abends (war wohl schon nach 22:00 Uhr, da ist fast keiner mehr unterwegs) in den Wald rein schmeißt, findet Dich keine Sau bei dem Schmuddelwetter.... Bist Du jetzt auch Spezialist für Märchen ?)
noch mal regen ... wie schon gesagt auf dem Harzring habe ich es wirklich im grenzbereich ausprobiert und da geht BT bis zum auspufanschleifen und beim michelin ist irgenwann jemseits der fussrasten aber vor auspuffkontakt schluss mit lustig - da reist die Haftung einfach ohne vorwahrnung ab
aber davon jetzt ganz ab hatte ich gestern ein echtes aha-Erlebniss: jeder kennt das - neuer reifen drauf und zack hat man ein anderes-besseres Motorrad - als ich von den Michelin auf die Contis gewechselt habe war dieses gefühl recht heftig, vielleicht stärker als je zuvor - jetzt habe ich zum ersten mal von Conti (leicht jenseits der legalität verschlissen) auf frischen Conti gewechselt und .... nichts ok fast nichts - aber in jedem fall war das der geringste unterschied zwischen verschlissenen Reifen und Frischen den ich bis jetzt erlebt habe - erst dachte ich: ist der neu nicht so gut wie der den ich vorher drauf hatte - aber dann dämmerte es mir - der Conti wird bis zum ende nicht merklich schlechter - also auch in dieser hinsicht eine echte empfehlung.
ach ja : der michel ist trotzdem in der gesamtheit seiner eigenschaften der wohl beste Diagonalreifen für die W - die anderen bauen zum ende auch ab - und weil er dem Klebstoff BT im Regen nicht das wasser reichen kann ist er trotzdem um welten besser als z.b. Metzeler oder TT100 und bis zu Fußrasten kommt man im Regen locker (wird auf der landstrasse kaum jemand hier ausprobieren)
ich bin Motorradfahrer, kein Motorradposer. Bruno, für immer in unseren Herzen
Zitataber in jedem fall war das der geringste unterschied zwischen verschlissenen Reifen und Frischen den ich bis jetzt erlebt habe
Deckt sich mit meinen Erkenntnissen.
Zitatder michel ist trotzdem in der gesamtheit seiner eigenschaften der wohl beste Diagonalreifen für die W
Den Eindruck habe ich bis jetzt auch, ich habe ihn aber immer noch nicht) bis zum Ende gefahren.
Meine Favoritenliste ist deswegen anch wie vor:
Conti Attack dann erst mal nix dann Michelin Pilot Activ dann Dunlop Streetsmart und dann kommt lange nix. Und dann kommen nur noch Reifen, die ich nicht mehr empfehlen mag.
Wie wäre es denn mit einem ABS ausgestattetem Mopped und dann bei nasser Fahrbahn die Bremsstrecke messen? Das müßte doch zumindest einigermaßen " wissenschaftlich verwertbare Reifenhaftungsaussagen zulassen ,ob der Conti dem BT 45 das Wasser einschenkt oder ?Auch wenn es dann ein anderes Mopped mit eine andere Dimension ist einmal Bt45 und einmal Conti Road Attack. Aber "Das Motorrad" will ja nicht testen und ich habe kein ABS Mopped. Gruß Eifel
Die Reifenwahl ist doch zu allererst eine Glaubens-, Gefühls- und ggf. Geschmacksfrage. Der beste Reifen ist derjenige, mit dem man sich am sichersten fühlt. Das hat mit Wissenschaft nur am Rande zu tun...
Zumal Dein Versuchsaufbau primär feststellen würde, welcher Reifen mit welchem ABS besser harmoniert. Oder?
naja serpel, du machst halt immer wieder den fehler, dass du von dir selber ausgehst
deine erfahrungen, die du ja sehr akribisch und theoretisch hinterfragst, in ehren, und du hast ja inzwischen auch viele kilometer auf verschiedenen maschinen drauf, ....aber
es sind halt die erfahrungen der letzten jahre, auf neuwertigen immer kundendienstgeplegten maschinen. und immer mit dem serpel drauf, mit wahrscheinlich doch begrenztem repertoir an fahrstilen.
fahr mal mit verschlissenen lenkkopf-, schwingen-, radlagern, oder mal mit drei fehlenden hinterradspeichen. danach würdest du aussagen und erfahrungen anderer weniger in frage stellen
Zitat von Falcone im Beitrag #543 Aber dennoch kann man bei Nässe Grenzen feststellen. Ein kurzes Wegwischen - nein, das ist eigentlich schon zu viel - ein kurzes Zucken am Hinterrad merkt man durchaus, ohne gleich auf der Nase zu liegen, zumal man bei Nässe ja auch mit so was rechnet.
Genau dieses zuckende Phänomen habe ich auf den Conti gespürt und zwar auf verschiedenen Asphalt-Belägen, aber irgendwie wird mir die Fähigkeit dies zu spüren abgesprochen, warum auch immer. Gruß Wambo
Tschuldige, Wambo, dass ich dir da zu nahe getreten bin …
Zu Reifen hab ich nur schon zu viel unrealistischen Schmarren gelesen (meine nicht deinen Beitrag damit), dass ich inzwischen diesbezüglich alles hinterfrage, was da geschrieben steht. Geht mir ja selbst beim Schreiben so, dass ich mich nach jedem Satz frage: "Stimmt das überhaupt? Ist das tatsächlich so, oder bilde ich mir das nur ein? Übertreibe ich da nicht ein wenig? Könnte es nicht an etwas ganz anderem liegen, dass ich den Eindruck habe … ?" Und ich möchte gar nicht meine frühen Beiträge im Forum lesen, was ich da mit noch nicht mal 100'000 km auf dem Buckel über die diversen W-Reifen geschrieben habe …
Im RR-Forum beispielsweise gibt es Leute, die den M7 RR in 1500 km zur Glatze fahren (ich hab damit im Norwegen-Urlaub 10'000 km geschafft und bin dabei nicht überholt worden), andere, die mit <2 bar Luft in gewöhnlichen Straßenpneus angeblich schneller, sicherer und besser auf dem Pass unterwegs sind als mit dem vorgesehenen Druck von 2.5/2.9 bar, Leute, die auf dem Stelvio permanent an der Rutschgrenze fahren (und nicht schnallen, dass es nur die wenigen Flecken mit hellem Muschelkalkasphalt sind, die kleinere Rutscher verursachen) und und und …
Es gibt wohl kaum ein Thema, das dermaßen subjektiv besprochen wird wie das der Reifen.
Da sehe ich als eine gute Beschreibung der Situation bei der Beschreibung von Reifen.
Wie läuft denn der gewöhnliche Reifenkauf ab?
Man wählt vorwiegend nach folgenden Kriterien aus: War schon auf dem Motorrad, ist eingetragen, hat funktioniert. Testbericht. Empfehlung von Freunden. Empfehlung vom Händler. Preis. Optik.
Je nach persönlichen Vorlieben ist der Stellenwert der einzelnen Gründe anders gewichtet.
Nun kommt der neue Reifen drauf und in aller Regel fährt das Motorrad damit angenehmer als zuvor. Also wird dieser Reifen erst mal als der bessere beurteilt. Der Mut steigt: "jetzt kann ich wieder richtig Gas geben!" Das gute Gefühl kann jetzt so bleiben (meistens gegeben) oder es wird doch mal eingschränkt, weil das Motorrad auf irgendwas rutscht, sei es etwas Staub, eine unbemerkte Kante im Asphalt, Nässe oder wie auch immer. Wenn man das jetzt am Stammtisch erwähnt, wissen natürlich andere, dass dieser Reifen beim letzten Test ohnehin nicht gut abgescnitten hat. Das Vertrauen ist dahin, möglicherweise wird der Reifen von nun ab als schlecht beurteilt. Beim nächsten Wechsel wird ein anderer versucht. Dazu wird dann vorher Information eingeholt. Je nach Charakter des Fahrers prägt das die Beurteilung. Eine Variante: Man fährt jetzt den Reifen, den die Cracks alle fahren, also muss er gut sein. Man ist zufrieden. Andere Variante: "Ich habe genauso viel Beurteilungsvermögen wie die Cracks, bei mir funktioniert er nicht, die Cracks haben keine Ahnung!" usw. Ich behaupte mal, um einen Reifen ohne direkten Vergleich wirklich gut beurteilen zu können, muss man schon sehr viel Motorrad fahren. Für den direkten Vergleich gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder man kann identische Motorräder mit unterschiedlichen Reifen zeitnah miteinander vergleichen (wie bei einem Test), oder man fährt mit demselben Motorrad dieselben Strecken mit unterschiedlichen Reifen (z.B. auf einer Rennstrecke oder auch dem täglichen Arbeistweg). Im Hobbybetrieb mit wenigen tausend Kilometern im Jahr, ca. alle zwei Jahre wechselnden Reifen und ggf. vielleicht sogar noch einem Motorradwechsel dazwischen, erscheint es mir doch recht schwierig, einen objektiven Eindruck von einem Reifen zu erhalten. Da wird dann aus einer vermeintlichen Reifenbeurteilung wirklich schnell eine Glaubensfrage, genährt und beeinflusst von dem, was man so hört und liest, beeinflusst durch subjektive Momentaufnahmen von Ereignissen, die oft noch falsch interpretiert werden.