und wer solche Reaktionszeiten hat sollte auch nicht auf der Strasse stehen und schlafende Mopedfahrer blitzen. Alter Schwede war das knapp. In Italien hab ich auch mal so ein "Ich steh hier wie der Fels in der Brandung da ich eine Carabinieri Uniform aus Kruppstahl trage" Männchen fast aufgegabelt. Auch der damalige Herr mußte sich mit einem behertzen Seitwärtshechtsprung retten. Glücklicherweise war meine Sozia blond und konnte die Situation deeskalieren Also ich würd mich ja nicht mitten auf die Strasse stellen ohne auf einen Seitwärtshüpfer vorbereitet zu sein.
Hi Serpel,
OK 100 sind R1 vom großen Kreis und r vom kleinen und n is pi. Ich habs jetzt nicht ausklammüsert eber glaub dir das mal. Mathe ist ein gutes Hilfsmittel um unsere Umwelt zu beschreiben und basiert oft auf Gedankenexperimenten. Von daher müßte man das schon mit Worten erklären können. Oft erkennt man Trends wenn man in die Extreme geht. Von dir ja auch gut geschildert mit r=0 Hier funkt das nicht weil das max in der Mitte liegt.
Wenn dir noch ein schlauer Satz dazu einfällt, dann raus damit.
Wenn du dich für die genaue Herleitung interessierst - das wäre kein Problem. Vermutlich möchtest du aber eine heuristische Erklärung, die die Existenz dieses Maximums bei r=24.6 m dem Gefühl zugänglich macht. Glaube nicht, dass das möglich ist.
Ein solche Kurve, die die Abhängigkeit der Rundenzeit vom Radius der Biradialbahn zeigt, kannst du nur noch ausrechnen - mit Plausibilitätsbetrachtungen ist da nicht mehr viel los:
Gegenüber der theoretischen Rekordzeit von 12.8 s zwischen den Pylonen hin und zurück stehen die beiden Biradiale (6.2 und 50 Meter Radius) mit einer Rundenzeit von 14.2 Sekunden zwar nur um 1.4 Sekunden schlechter da, aber im Rennsport sind das Welten - immerhin sind das 11% mehr.
Um die Bahnkurven weiter zu optimieren, kann man versuchen, die Vorteile des großen Kreises mit denen der schmalen Biradiale zu verbinden: zum einen sollte man versuchen, nur so kurz wie unbedingt nötig mit Minimalgeschwindigkeit um die Pylonen steckenzubleiben, zum andern eine möglichst geradlinige Kurve zu finden, auf der richtig Stoff gegeben werden kann.
Hier bieten sich Parabelbahnen an - zur besseren Vergleichbarkeit mit demselben Krümmungsradius wie die schlanke Biradiale (6.2 m):
Diese Bahnkurve wäre optimal - sie würde ebenso wie die geradlinige Verbindung eine Rundenzeit von 12.8 s ermöglichen - wenn man zwei Parabeln gegeneinander so anstückeln könnte, dass sie "glatt" ineinander übergehen. Weil das aber nicht möglich ist, braucht es dazu zwei weitere Kurvenstücke, um die Verbindungen auszuglätten. Und das kostet wieder Zeit!
Immerhin sind wir jetzt bereits bei 13.2 statt 14.2 Sekunden - eine riesige Zeitersparnis und von der theoretischen Bestzeit gar nicht mehr weit entfernt. Und wir lernen daraus, dass Kreisbogen immer Zeit kosten - egal ob große oder kleine!
Zitat kann man versuchen, die Vorteile des großen Kreises mit denen der schmalen Biradiale zu verbinden: zum einen sollte man versuchen, nur so kurz wie unbedingt nötig mit Minimalgeschwindigkeit um die Pylonen steckenzubleiben, zum andern eine möglichst geradlinige Kurve zu finden, auf der richtig Stoff gegeben werden kann.
Ist das nicht genau das, was Spiegel als die optimale Kurvendurchfahrt propagiert? Für mich hört sich diese Erkenntnis jetzt jedenfalls nicht neu an
Nur teilweise - weil er auf der heuristischen Ebene stecken bleibt. Spiegel schreibt:
Grundprinzip ist bei Kurvenfolgen stets, dass man die schnellen Kurven auf Kosten der langsameren fährt. Das heißt, dass man bei Kurven, die ohnehin langsam sind, ruhig eine noch etwas langsamere Linie wählen darf, wenn man dadurch eine schnelle Kurve noch schneller machen kann.
Das zuletzt angegebene Beispiel widerlegt das aufs Deutlichste: gerade dadurch, dass die schwarze Parabelbahn gegenüber der grünen Biradialbahn in den "langsamen" Kurven auf Kosten der Maximalgeschwindigkeit durchschnittlich schneller gemacht wurde, ist sie insgesamt (viel) schneller.
Zitat von Serpel im Beitrag #126Außerdem: Mit so schwammigen Begriffen wie "langsamen" und "schnellen" Kurven kann ein seriöser Wissenschaftler nicht arbeiten. Ist eine 100 km/h Kurve schnell? Oder erst ab 150? Was aber, wenn die Kurve zuvor 180 erlaubt und die nachfolgende 200? Ist die 150 km/h-Kurve dann plötzlich langsam?
Ein Grund, warum seriöse Wissenschaftler keine W fahren, da gibt es solche Tempi weder in den Kurven noch auf den Geraden!