Zitat von Falcone im Beitrag #3375 Ich denke, dass sich keine andere Antriebsart mehr neben dem E-Auto durchsetzen wird, solange ich noch Auto fahren werde. E-Autos sind einfach technisch so simpel und dabei so gut zu fahren, dass die Käufer sich mehrheitlich dafür entscheiden werden. Hybrid ist meines Erachtens sowieso schon ein Auslaufmodell und der Umweg über Wasserstoff und E-Fuels ist zu kompliziert und damit zu teuer.
Das kommentiere ich mit den Worten eines Forumianers aus dem Prius-Freunde Forum, wo ich ich den von Falcone verlinkten Artikel in einem passenden Thread postete, der daraufhin Kommentare 'lostrat'. Diese Worte geben auch meine Ansicht wieder:
"Der E-Antrieb wird bei PKW und Zweirädern zum selbstverständlichen Normalfall werden, aber global betrachtet wird das länger dauern und auch dann wird es weiterhin genug Anwendungsbereiche für Verbrennungsmaschinen geben."
Die Frage wird sein, wie lang länger sein wird. Anwendungsbereiche weiterhin, wenn das "Länger" erreicht sein wird, kann ich mir auch gut im 'Auslaufmodell' "Hybrid" vorstellen, so wie Toyota es ebenfalls tut. Wie und ob dem so sein wird, abwarten. Ob man das alles noch erlebt? Vielleicht und fraglich zugleich.
Ich denke, diesem Forumianer kann ich durchaus zustimmen.
Gehen wir davon aus, dass ab 2030 in der EU wirklich keine Verbrenner mehr neu zugelassen werden (wobei ich mir da nicht mal sicher bin, dass das geschieht), so sind bis dahin noch so viele Verbrenner unterwegs, dass sie immer noch die Mehrheit der Fahrzeuge ausmachen. Und selbst wenn im Jahr 2030 nur noch eine kleine Zahl Verbrenner verkauft werden sollten, so werden die allermeisten dieser Fahrzeuge aus den 20er Jahren doch noch weitere 10 bis 15 Jahre zu großer Zahl unsere Straßen bevölkern. Solange ich noch Auto fahre(n kann), werden mich also Verbrenner begleiten. Ich befürchte halt bzw. gehe ziemlich sicher davon aus, dass das Fahren eines Verbrenners ein recht teure Angelegenheit werden wird. Vor allem ein verbrauchsintensiver Oldtimer wird wohl immer selten genutzt werden. Was mich dann auch betrifft und was ich schade finde.
Das befürchte ich auch. Mal sehen, wie viele km mit den mir dann noch zur Verfügung stehenden Verbrennern inklusive der Motorräder, von denen 2 mehr als mein Auto verbrauchen, abgegurkt werden im Jahr und ob ich mir das leisten kann und will bei der vermuteten massiven Verteuerung von verbrennermotorisierter Individualmobilität. Diese Gedanken teile ich bestimmt mit vielen anderen Usern solcher Fahrzeuge, falls sie sich um solche Entwicklungen überhaupt ' 'nen Kopp machen'. Dennoch: Future welcome, solange man noch eine hat. Chet Baker sang gut drogenalteriert den anrührenden Titel "My future has past". So weit ist's noch nicht. Aber man bewegt sich in diese Richtung, unaufhörlich und kontinuierlich mit zunehmendem Alter.
Zitat von Falcone im Beitrag #3375... Das mit dem Austausch wird ja durchaus verfolgt, sowohl in China als auch in Korea. Es hat aber auch Nachteile: Die Autos würden noch schwerer. Und die überwiegende Zahl der E-Auto-Besitzer läd ohnehin zu Hause. Zur Zeit zumindest. Da ist der Strom immer noch am billigsten. Aber auch da ist das letzte Wort sicher noch nicht gesprochen. ...
J-ein.
Viele Leute leben in den Miet- und Eigentumswohnungen der Großstädte und haben nur zum geringe(re)n Teil die Möglichkeit, zuhause zu laden. Wenn die Elektromobilität aber wirklich breitentauglich werden soll, muss man diese Leute ebenfalls ,mitnehmen'. Daher auch der Gedanke an Wechselbatterien. Am besten wäre es m. E., wenn man die Batterien auf beiderlei Weise laden bzw. diese austauschen könnte.
Aber warum soll ein Fahrzeug mit Tauschbatterien schwerer werden als eines mit festeingebauten? Derart gewaltig kann die notwendige Vorrichtung doch nicht sein. Bei Versuchs- fahrzeugen von Daimler-Benz in den 70ern und den Akku- Triebwagen der DB wurden diese von der Seite her jeweils auf Führungsschienen ein- und ausgefahren. Festakkus benötigen schließlich auch Halterungen.
Ganz einfach, das Batteriegehäuse ist als tragendes Element im Chassis des Fahrzeuges mit eingeplant. Bei einer Wechselbatterie muss das Chassis stabiler konstruiert wedren und die Wechselvorrichtung wiegt ja auch noch etwas.
Ich sehe es ganz genauso wie du: In Stadtgebieten ist das Laden derzeit erschwert und wird die meisten noch davon abhalten, sich ein E-Auto zuzulegen. Aber daran wird ja gearbeitet, z.B. an Laternen-Ladestationen. Aber machen wir uns nichts vor: Der Individualverkehr wird aus den Städten herausgedrängt werden. Allzu groß werden die Anstrengungen in diese Richtung nicht sein.
Ich denke, dass sich im städtischen Nahverkehr Carsharing und autonome Fahrzeuge verbreiten werden, die, damit sie keine langen Standzeiten haben, wahrscheinlich wirklich mit Tausch-Batterien betrieben werden. Ebenso rechne ich damit im LKW-Nahverkehr und bei Taxis.
Sicher - das spart Gewicht, dürfte es aber recht aufwendig und teuer machen, den Akku schließlich auszutauschen. Macht man das noch bei einem angenommen zehn Jahre alten E-Mobil oder ist das dann ein wirtschaftlicher Totalschaden?
In den Akkupackeln sind Standardzellen drinnen. Gebräuchlichste Form is derzeit 18650, im Kommen is 22650. Die kann ma einzeln austauschen, wenn eine hin wird.
„Wenn eine Gesellschaft gegenüber offen intoleranten Menschen tolerant ist, geht das nicht gut für diese Gesellschaft aus.“ Sir Karl Popper, „Die offene Gesellschaft und ihre Feinde“
Zur Verkehrssituation in Großstädten mal meine konkreten Beobachtungen und Erfahrungen in HH: - Meine Kinder sind 19 und 21 und haben - obwohl keine wirklichen Motorfeinde - noch keinen Führerschein. Der Hauptgrund ist die fehlende Motivation, weil es mit Fahrrad und ÖPNV gut funktioniert, von A nach B zu kommen. (Die sind jetzt aber trotzdem beide dabei, den Führerschein zu machen, aber eher aus anderen Gesichtspunkten.) - Politischer Wille, der sich im Vergleich zu anderen Städten langsam, aber trotzdem nach und nach realisiert: Mehr Fahrradverkehr-Fokussierung, ÖPNV kriegt mehr "Vorfahrt". - Persönliches Umfeld = Freunde und Bekannte und Nachbarn: Grob 50 % aller Neuwagenkäufe im letzten Jahr waren jetzt schon reine E-Mobile. - Sehr viele Arbeitgeber von Betrieben in der City zahlen den MAs den ÖPNV. (Kosten grob zwischen 70 und 120 Eur. p. M., damit fährt man werktäglich von zuhause bis zur Arbeitsstelle und am Wochenende kann man noch die Familie mitnehmen und es gilt im kompletten Tarifgebiet des HVV, das von Stade bis Reinfeld und von Bad Bramstedt bis weit hinter Lüneburg reicht. - Carsharing verbreitet sich in der Zahl der Anbieter und wird auch in den HVV eingebunden. - E-Scooter und/oder Leihräder stehen an fast jeder größeren Kreuzung. - Rahlstedt als OT hat grob 50.000 Einwohner und 50.000 grobe Einwohnerinnen. In den letzten 5 Jahren ist die Anzahl der MitbürgerInnen um 540 gestiegen und die Zahl der PKWs um 590.
- Mit Vernunft und Fakten allein kommt man also nicht weiter.
Einfach nur einen 3 l Diesel - und damit meine ich nicht den Verbrauch - durch einen Audi e-tron zu ersetzen, das kann es auf Dauer doch nicht sein. Staatliche Förderung, die einem Auto-Käufer tausende Euros schenkt, um ein Verkehrsproblem zu lösen??? Eigentlich absurd.
Hamburg hat mit der Hafencity eines der größten innerstädtischen Projekte ganz Europas. Und was ist passiert? Zwar hat man versucht, neben den Büroflächen auch Wohnraum zu schaffen, damit es nicht schon von Anfang eine tote Gegend wird, aber verpatzt: Straßenverkehr allerorten. Wenig Grün. Kein Charme. Kreuzfahrtschiffe, die Dreck ausstoßen, dass es nur so kracht... Freunde, die dort modern und innovativ sein wollten, haben nach 10 Jahre Mietzeit nicht verlängert und sind mit grob 25 Kollegen wieder in die City, Nähe Rathaus gezogen. Zitat: Man fühlt sich auf Dauer einfach scheiße, wenn es morgends, mittags und abends immer nur tot wirkt. Andere, die dort privat hingezogen waren, und sich eine Eigentumswohnung gekauft hatten, sind da auch wieder raus. Die Anwohner der Luxuswohnungen können vor lauter Kreuzfahrt-Ruß kaum aus den Fenstern schauen. Gleichzeitig werden immer mehr Produktionsbetriebe aus dem Innerstädtischen verdrängt. Da, wo Kühne Gurken eingelegt hat, und die Mitarbeiter um die Ecke wohnten hat es manchmal nach Essig gerochen. Da, wo das Holsten gebraut wurde roch es manchmal nach Bier. Jetzt stehen dort schicke Lofts im urbanen Style (= teure Wohnungen und teure Büros) und die Mitarbeiter von Kühne und Holsten müssen 20 km in die Peripherie fahren.
Wohnortnah arbeiten können oder in der Nähe der Arbeit bezahlbaren Wonraum zu finden, das ist doch Paragraf 1 einer Verkehrswende.
Und dann muss man es perspektivisch schick machen, wenn schon, dann kleine Autos zu fahren. Straßen schmaler machen? Parklücken kleiner? Parkplatzgebühr nach Länge und Breite? Subvention von Geschätsautos streichen, Stadt-Bereiche für Individualverkehr sperren, außer: maximal x Kilo Auto pro Insasse. Usw.
Zitat von Nisiboy im Beitrag #3383 Staatliche Förderung, die einem Auto-Käufer tausende Euros schenkt, um ein Verkehrsproblem zu lösen??? Eigentlich absurd.
Geht's dabei nur um ein Verkehrsproblem, oder hängt da nicht ganz viel 'guter' Wille zur Umwelt- und Klimaproblemlösung mit drin, weil geglaubt wird, es massiv dadurch ankurbeln und zum 'Guten' hin befeuern zu können? Wenn ja, wirkt die Förderung eventuell weniger absurd, ohne dadurch allerdings sonderlich von ihrer Absurdität abzurücken, Steuergelder dafür derart zu verballern in die Hände von Nutznießern, die sich über eine hierin große Freigibigkeit des Staates auf Kosten aller freuen, aber nicht in jedem Fall dieser in gleichem Maße bedürfen, mal angenommen. Doch denen, die schon besitzen, wird noch mehr gegeben werden und denjenigen, die nichts haben, wird auch noch das, was sie nicht haben, genommen werden. So in etwa.
Wir könnten ja mal ein Gedankenexperiment starten: Der private Besitz von PKWs wird verboten. Der Staat nimmt seine Aufgabe ernst, Unternehmen und BürgerInnen Mobilitätslösungen zur Verfügung zu stellen die dem Bedarf und Wunsch entsprechen. Das Ganze unter Berücksichtigung der Kostenminimierung und möglichdt geringer Klimaschädlichkeit und Belästigung und Gesundheitsgefährdung. Wie könnten Lösungen aussehen?