Gestern hatte ich einen fetten Mercedes Suff mit E-Kennzeichen vor mir. Seltsamerweise mit ebenso fetten Auspuffrohren, aus denen es ordentlich dampfte. In der Stadt ... Was für ein Schwachsinn, solche Kisten als E-Mobile zu deklarieren mit entsprechender staatlicher Prämie!
Sowas ist BESCHISS, staatlich geförderter und legitimierter BESCHISS! Aber im BESCHEISSEN sinds halt Spitzenklasse, wenn auch sonst im Lande nix mehr funktioniert, aber der BESCHISS funktioniert einwandfrei.
Soulie, ja, da läuft was schief. Das ist zwar schon erkannt, aber ob und wie das behoben wird, ist nicht abzusehen. Vorschläge gibt es einige. Aber derzeit werden wohl viele Hybrid-Autos (es ist kein SUV-Thema alleine) gekauft, um Steuervorteile und Kaufprämien zu kassieren, rein elektrisch betrieben werden diese Hybrid-Autos dann eher selten. Insofern ist eine im Grunde gute Idee für eine Übergangs- oder auch Allround-Lösung ad absurdum geführt worden. Aber eben nicht nur oder sogar eher weniger von der Politik, sondern eher von den einerseits faulen und andererseits raffgierigen Autobesitzern. Der Idealfall wäre, dass das Auto abends an die Steckdose kommt und dann am nächsten Tag erst mal seine volle elektrische Reichweite nutzt, bevor der Verbrennermotor zum Einsatz kommt. Das wäre auch im Sinne der Umwelt, zumal sicher oft nur Strecken gefahren werden, die der E-Motor abdeckt. Aber offensichtlich machen das die meisten nicht, wie das Auslesen der Bordcomputer klar ergibt. Da belieben die Ladekabel ungenutzt im Kofferraum. Deswegen soll das Ladeverhalten auch künftig überprüft werden, was technisch problemlos möglich ist. Und da sind wir wieder beim Grundproblem: Es gibt ein vorteilhaftes Angebot, Trickser halten sich für besonders schlau, umgehen es zu ihrem Vorteil und die Bedingungen werden durch neue Verordnungen verschärft, bis die Sache uninteressant geworden ist. Das kennen wir doch aus vielen Bereichen. Und im Endeffekt ist die böse Politik schuld.
Zudem sind Hersteller darum bemüht, neben EV-Autos auch Plug Ins mit staatlicher Unterstützung auf Kosten von Steuerzahlern in den Markt zu drücken, um ihre Flottenverbräuche mit deren Phantasieniedrigverbräuchen zu drücken und so CO2-Strafzahlungen zu umgehen oder wenigstens zu mildern. Es gibt hübsche und einsehbare Staffelungen, mit welchem Faktor multipliziert zu welchem Zeitpunkt eines dieser Antriebsarten verbrauchs-und emissionsreichere Autos eines Herstellers zum Ermessen der Strafzahlung reduziert. Nettes Schönrechnen staatlich abgesegnet.
ZitatUnd im Endeffekt ist die böse Politik schuld.
Im Prinzip ist sie das doch auch, denn gerade Politikern sollte klar sein, daß der Mensch nicht gut ist und wenn es Schlupflöcher gibt, werden die auch ausgenutzt. Also ist es sehr wohl Aufgabe der Politik, einigermaßen wasserdichte Rahmenbedingungen zu schaffen, die solche Auswüchse gar nicht erst möglich machen, ist zwar traurig aber isso.
Leider muß man in letzter Zeit immer wieder feststellen, daß Dinge auf die lange Bank geschoben werden und erst wenn der öffentliche Druck zu groß wird, wird schnell ein löchriges Gesetz zusammengeschustert, nur damit man sagen kann, wir haben was gemacht.
-- Blog Ich springe hoch, ich springe weit, warum auch nicht, ich hab' ja Zeit. Frei nach H.E.
Ja, da ist was dran. Allein eine gute Idee recht leider nicht aus. Aber ich denke, das Thema Hybrid wird ohnehin bald Schnee von gestern sein. Ich sehe keine Zukunft im Herumschleppen von zwei Technologien in einem Fahrzeug.
Interessant finde ich in diesem Zusammenhang auch, wie gerade der für mich eigentlich eher konservativ wirkende Riese VW inzwischen Gas - äh, Strom - gibt und Tesla regelrecht den Kampf ansagt: https://www.electrive.net/2021/03/15/pow...ezelle-ab-2023/
Hier ein Beispiel, das die Zahlenspiele der Berechnung beleuchtet und so tolle Wörtschöpfungen wie Supercredits verwendet:
"WIE WERDEN ELEKTRO- UND HYBRIDAUTOS BERECHNET?
Bis 2022 rechnet die EU bei der Ermittlung des jeweiligen CO2-Flottenwerts für einen Hersteller sogenannte Supercredits mit ein. 2020 wird jedes dieser Fahrzeuge für den Autobauer doppelt eingerechnet, so dass bereits ein neu zugelassenes Auto mit reinem Elektroantrieb mehrere Zulassungen mit CO2-Werten über 95 Gramm pro Kilometer kompensieren kann. Ab 2021 zählen Fahrzeuge mit einem CO2-Ausstoß unter 50 Gramm pro Kilometer dann noch 1,67-mal, in 2022 noch 1,33-mal. Darüber hinaus sollen mit den sogenannten Öko-Innovationen Technologien wie Abgaswärme-Rückgewinnung und Solardächer mit einem Nachlass von bis zu sieben Gramm pro Jahr beim CO2-Ausstoß belohnt werden."
Zitat von Falcone im Beitrag #2947 .... das Thema Hybrid wird ohnehin bald Schnee von gestern sein. Ich sehe keine Zukunft im Herumschleppen von zwei Technologien ....
Man darf auf die sich irgendwann gezeigt habende Größe von "bald" gespannt sein. 5, 10 oder 10 + x Jahre? Zeit ist ja bekanntlich eine relative Größe im Sinne von, es dauert relativ lang oder kurz.
Wer weiß, ob Du und ich noch diesen Schnee von gestern eines Tages und das, was es mit "bald" auf sich hat, erleben werden?
Könnte aber auch gut sein, dass plötzlich alles sehr schnell geht, weil nichts ist beständiger als der Wechsel, die Veränderung:
Mal ein anderer Blickwinkel: Mein einer Chef hat vor einiger Zeit so einen dicken Hybrid-Volvo gehabt. Subventionen und Steuervorteie waren ihm ziemlich schnuppe. Er fährt gern dicke Autos, ist auch häufiger längere Strecken unterwegs und steht einfach dazu. Er wohnt im Hamburger Umland ca. 60 km entfernt vom Büro und wollte zumindest in der Stadt einfach möglichst sauber fahren. Und hat sich vielleicht zu sehr auf die Hersteller-Prospektangaben verlassen. Die suggerieren ca. 50 km rein elektrisch. Sein Ansatz. In der Stadt elektrisch, außerhalb Verbrenner. Fertig. Und wollte so, zumindest einen kleinen Teil für bessere Luft in der Innenstadt beitragen. Aber in der Praxis sah es dann leider anders aus, denn wenn man in der Stadt etwas mehr auf das "Gas"-pedal drückt, schaltet sich schon der Verbrenner dazu und erst nach relativ langer Zeit wieder aus. Und die angegebenen 50 km rein elektrisch waren weit weg vom Praxis-Wert. Im Endeffekt war er davon so enttäuscht, dass die Hybrid-Geschichte bei ihm erstmal verschissen hat und er sich wieder einen "normalen" geholt hat.
Ich halte als einzigen PlugIn den P4 PlugIn für das effizienteste Auto in seinem Antriebskonzeptsegmet, der keine Augenwischerei mit dem Verbrauch betreibt, selbst wenn er nicht extern geladen wird durch seine Möglichkeit, ihn als sparsamen HEV zu fahren. Selbst nur mit geladenem Strom gefahren, ist er genügsam und bringt einen so relativ kräftig 'weit'. Kaufen würd ich ihn nicht wegen seiner Einschränkungen, kleinerer Kofferraum, ausladendere Größe, mehr Gewicht beispielsweise und seines Preises als PlugIn. Doch er kommt in den Genuss von Fördergeldern. Mir reicht und ich finde sein HEV-Pedant um einiges besser.
Nur Toyota hält doch noch an dieser schon jetzt überholten Technik fest, oder?
Nisiboy, soweit ich das mitbekomme, sind vergleichbare Erfahrungen gar nicht selten. Mit ein Grund dafür, dass ich in der Hybrid-Technik nicht wirklich eine Zukunft sehe. Wenn Fördermaßnahmen wegfallen und auch die von Wisedrum verlinkten Vorteile der Hersteller hinsichtlich des Flottenverbrauchs ausklingen, wird diese Technik nur noch ein Nischenprodukt sein. Wobei ich da von Plug-In-Hybriden spreche. Normale Hybride, die ihren Strom für die Batterie selbst über das Benzin erzeugen, sind doch ohnehin schon überholt.
Wieso überhaupt eine einseitig Subventionierung zum Wohle der Hersteller und zum Nachteil für die Allgemeinheit, denn die muß es zahlen? Erst "Abwrackprämie" zum vordergründig Absatz ankurbeln für die Automobilindustrie mit ihren Verbrennern, nun Kehrtwende zum Elektroantrieb und wieder zum Absatz ankurbeln der Automobilindustrie. Zahlemann ist dabei immer der Steuerzahler. Warum Subventionen immer auf des Steuerzahlers Kosten? Um die Umwelt kann es dabei nicht gehen, denn dann müsstens Herstellung und Konsum einschränken und nicht fördern!
Zitat von Falcone im Beitrag #2952Nur Toyota hält doch noch an dieser schon jetzt überholten Technik fest, oder?
Es ist wohl davon ausgehen, dass man sich in dem (einst?) führenden Technologiekonzern bei diesem Verhalten etwas denkt. Das Aus des Dieselmotors hatte man bei Toyota schon um einiges eher als bei anderen Autombilherstellern erkannt und die Diesel- motoren zumindest im PKW-Bereich seit Jahren von BMW zugekauft, statt noch in die weitere Entwick- lung zu investieren.
Es sollte mich nicht überraschen, wenn Toyota in Sachen zukunftsweisender Antriebstechnologie noch ein ganz anderes Kaninchen aus dem Zylinder zaubert.
Die Zukunft verschlafen werden sie dort sicherlich nicht.
Zitat...ich sehe keine Zukunft im Herumschleppen von zwei Technologien in einem Fahrzeug...und...normale Hybride, die ihren Strom für die Batterie selbst über das Benzin erzeugen, sind doch ohnehin schon überholt...
Ich bin da ja nicht so drin im Thema, frage mich aber: ist das so?
Gibt, bzw. gab es denn bereits Fahrzeuge, die zum einen ihren Strom aus einer Batterie ziehen, und danach (wenn die Batterie leer ist) ihren Strom per Verbrennungsmotor und damit angetriebenen Dynamo selbst produzieren? Bei dem System könnte der Verbennungsmotor doch bei einer genau defenierten Drehzahl, und daraus resultierenden optimalen Verbrennung laufen, was ich mir sowohl ökologisch als auch ökonomisch gut vorstellen könnte. Und ein (Wechsel-)Getriebe incl. Antriebsstrang wäre auch nicht mehr nötig. Ein Prinzip, daß es bei der Bahn (Stichwort dieselelektrische Lokomotiven) schon länger gibt, soweit mir bekannt ist.
Ich weiß ja nicht, ob wir den benötigten Strom für eine rein elektrische Mobilität so schnell in ausreichender Menge zur Verfügung haben werden.