RE: Elektromobilität: Revolution der Automobilindustrie

Früher, ja früher, da lagen mal im ganzen Land eine Unmenge an Metallprofilen unter "solchen Fahrdrähten". Man transportierte darauf eine Unmenge an Gütern, selbst der Personentransport wurde darüber durchgeführt und diese Transportmittel waren ohne moderne Elektronik (oder gerade deswegen???) pünktlicher als jeder heutige "Hochgeschwindigkeitszug"!
Es gab ein wahnsinnig ausgebautes Streckennetz mit entsprechender Infrastruktur (Bahnhöfe fast in jedem Dörfchen, eine unwahrscheinliche Elektrifizierungsrate), dies können wir uns heut' gar nicht mehr vorstellen, denn es wurde aus "Rentabilitätsgründen" (völlig "unwirtschaftlich" das!!!) fast in Gänze aufgegeben und zerstört.
Heut "glänzens" in der Hauptsache nur mit Paradestrecken der "Hochgeschwindigkeitszüge", welche recht "unzuverlässig" sind. Wenns denn überhaupt "Bahnhöfe" für ihre unzuverlässigen "hochtechnisierten" Züge bauen, dann endet es meist auch in einem Desaster, denn "unterirdisch" wollens bauen (Stuttgart 21) und verschwenden Millionen über Millionen über Millionen.
Der Güterverkehr mußte zudem schließlich auf die Strasse, da dies der "bessere Weg" sei. Nun verstopfens die Strassen mit LKW, es sind rollende "Sicherheitsrisiken" mit unterbezahlten übermüdetem Fahrpersonal. Aber "just in time" Lieferungen zur Abschaffung der Lagerhaltung und damit Kostenreduzierung für die Industrie waren wichtiger wie jedwede Vernunft.

Nun wär man wohl eher froh darüber, wenn man ein solches Netz an ehemals bestehenden elektrischen Verkehrswegen "aus dem Ärmel zaubern" könnte, aber dies habens für immer vergeigt!

Jetzt bauens mit zig Millionen über eine Autobahn Fahrdrähte zu Testzwecken für LKW mit Stromabnehmer. Nur leider nutzen sie weiterhin die Autobahn und stehen damit genauso im Stau. So ein Eisenbahnzug benötigt für Tonnen von Gütern und eine Unmenge an Ladungsraum/Anhängern eine Zugmaschine. Wieviel LKW benötige ich für die gleiche Transportkapazität?
Wie viele "unnütze" elektrifizierte LKW müssen denn nun neu gebaut und angeschafft werden, falls...?

Deutschland halt...

Edit: Bestes Beispiel der Verfehlungen hier im Städtchen und im "Kleinen" sicht- und erlebbar, wie sieht es dann erst im "Grossen" aus? Will ich mir gar nicht vorstellen! Eine an Blödheit kaum zu überbietende "Planung" zieht neue noch dümmere "Planung" nach sich.

Dereinst hatte das Städtchen einen Anschluß für Güterverkehr zur Hauptstrecke, das Gleis ging schnurstracks direkt ins Zentrum des Städtchens. Die angesiedelten grösseren Unternehmen (Philipp Holzmann, die Bundesmonopolverwaltung, Simca) hatten einen Gleisanschluß um Güter auf der Schiene zu transportieren!
Mit der Zeit wurde dies immer mehr vernachlässigt und es erschien unrentabel diese Strecke weiter in Stand zu halten, die LKWs wurden zahlreicher, da man diese nun einsetzen musste, die genannten Unternehmungen verschwanden ebenso, teils mit fragwürdigem Hintergrund)
Auf dem Philipp Holzmann Gelände bautens u.a. ein Zentrallager einer Ladenkette (mit massivem LKW An-und Abfahrten, da wäre nun der Gleisanschluß vielleicht ganz nützlich gewesen?)
Die Bahnstrecke verfiel immer mehr, auf dem Güterbahnhofsgelände im Stadtzentrum kaufte sich ein holländischer Investor ein, wollte darauf dann eine Ladenzeile(?) und Büros errichten... Bauarbeiten begannen, eine Tiefgarage entstand, doch dann Baustop seit Jahrzehnten und eine unansehnliche Fläche im Zentrum des Städtchens.
Ach ja, der Gausselmann errichtete auf dem Gelände eine ach so wichtige "Spielothek", also genau was diese Gesellschaft und das Städtchen so dringend braucht, nämlich "Brot und Spiele".

Nun denn, aber nun habens Planungen die Schienenstrecke komplett von West nach Ost , über die Hauptstrasse führend und mittig einer vielbefahrenen Aus- und Einfallstrasse zu bauen (He, das gab es bereits, diese Schienenstrecke bestand schon vor einigen Jahrzehnten). Diese Strasse, wo die S-Bahn Schienen verlegt werden sollen, ist eine Umleitungsstrecke, wenn auf der Autobahn A3 mal wieder Stau an der Tagesordnung ist und sich der Umleitungsverkehr durchs "Nadelöhr" zwängt...
Die Anlieger dort sind begeistert von solchen Ideen.
Soll ich weiter fortführen? Nee, ich schreib mich sonst komplett in Rage.

Deutschland halt...

Gruß
Monti

„Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen.“ Loriot