Sie sind vermutlich noch nicht im Forum angemeldet - Klicken Sie hier um sich kostenlos anzumelden Impressum 
W650.deW650 ForumW-Tour/Treff-Kalender
Sie können sich hier anmelden
Dieses Thema hat 1.878 Antworten
und wurde 84.563 mal aufgerufen
 Reiseberichte / Motorradgeschichten
Seiten 1 | ... 114 | 115 | 116 | 117 | 118 | 119 | 120 | 121 | 122 | 123 | ... 126
Axel J Offline




Beiträge: 12.998

11.10.2016 22:42
#1771 RE: Nordschleife Antworten

Zitat von Serpel im Beitrag #1770
... Ich schreibe hier noch was zu dieser 8:22er Runde, ...


doch, es nervt langsam. Vielleicht könntest du dich mit dir selber mal einigen, was das für eine Runde war. 8:22, 8:23, 8:xx oder was auch immer. Üblicherweise fühlst du dich sonst immer der Pingeligkeit verpflichtet ...

Axel

Serpel Offline




Beiträge: 47.178

11.10.2016 23:01
#1772 RE: Nordschleife Antworten

Als wir ein paar Wochen zuvor mit Falcone am Ring waren, bin ich sogar 8:19/8:20 () gefahren, aber das hab ich leider nicht auf Film.

Gruß
Serpel

Nordschleife in 8:22

w-paolo Offline




Beiträge: 25.134

12.10.2016 00:21
#1773 RE: Nordschleife Antworten

Zitat
...aber das hab ich leider nicht auf Film.



Na Gott sei Dank, denn DAS brauchen wir hier nicht !!!

Paule .

Es gibt nur einen Jahrhundert-Reifen !

Serpel Offline




Beiträge: 47.178

12.10.2016 08:37
#1774 RE: Nordschleife Antworten

Und weiter geht’s.

"Die steil hinauf führende Rechtskurve an der Exmühle ist eine der beeindruckendsten der Nordschleife überhaupt. Speziell, wenn man mit einer 200 PS Rakete wie der S 1000 RR unterwegs ist. Nirgendwo sonst kann man sogar potente Sportwagen so vernichtend stehen lassen wie hier. Man muss nur aufpassen, dass man nicht zu heftig am Kabel zieht, weil sonst der Bug unvermittelt steigt und die Elektronik ebenso ruckartig einbremst. Das kann das menschliche Sensorium weitaus besser. Also (im Zweiten) gaanz gefühlvoll die Drosselklappen aufgezogen und sobald der Lenker unruhig wird warten, bis der Vortrieb etwas nachlässt. Erst dann nachfassen und so geht das bis 200 hoch. Leider nur kurz, denn im Laudaknick versperrt ein Suzuki Swift den Weg. Er reagiert zwar vorbildlich und setzt frühzeitig den Blinker, aber leider doch etwas zu spät, um mit Tempo 200 an ihm vorbei zu ziehen.

Nun folgt die Schlüsselstelle, im Bergwerk. Dort hat’s mich am 19. Oktober 2012 auf einer Betriebsmittelspur in die Leitplanken geworfen und korrektes Abwinkeln fällt mir seither nicht mehr leicht. Dazu kommt noch die aktuelle Betriebsmittlspur, die dort gestern Abend bei den Touristenfahrten frisch gelegt wurde und die auch im Film kurz sichtbar ist. Sie wurde zwar abgebunden, aber ich misstraue der aktuellen Haftfähigkeit und halte mich lieber links. So bleibt der Scheitelpunkt der Bergwerksrechts rechts liegen und ich ziehe im Dritten am linken Fahrbahnrand ins Kesselchen hinaus. Die Absicht ist es, diese Mehrfach-Linkskurve mit den vielen Bodenwellen und wechselnden Radien in einem Bogen schön gleichmäßig zu nehmen, damit Tempo 200 kontrolliert gehalten werden kann, aber dazu bräuchte es die volle Fahrbahnbreite und schon gar nicht Verkehr, der genau im ungünstigsten Moment auftaucht. Die aufleuchtenden Bremslichter des BMW lassen zwar vermuten, dass er mich gesehen hat, aber - wieder mal - bei dem Tempo bitte kein Risiko! Zieht er jetzt nach links, um den Linksknick korrekt zu fahren, bin ich eingesperrt und kann nicht mehr korrigieren. Also kurz runter vom Gas, einen Gang runter gesteppt und als klar ist, dass er tatsächlich die Bahn frei gemacht hat, wieder mit vollem Zug an der Kette ins Klostertal hinaus beschleunigt.

Das ist der Abschnitt, wo sich die meisten PKW vermutlich mehr Leistung wünschen, weil es steil bergauf geht und der Streckenverlauf Geschwindigkeiten von über 200 zulässt. Auf meinem Motorrad hingegen überspringe ich beim Hochbeschleunigen den vierten Gang, damit die Kiste nicht zu schnell wird. Bei der Geschwindigkeit nur einmal kurz nicht aufgepasst und schon bist du über den Bodenwellen nach draußen von der Spur abgekommen. Außerdem komme ich hier auch mental an meine Grenzen. In Hochgeschwindigkeitspassagen verhärtet die Lenkung derart, dass schnelles Korrigieren nicht möglich ist und selbst kleinere Richtungsänderungen vollen Körpereinsatz erfordern. Also lieber mal sachte, und da vorne ist ja eh schon ein weißer Porsche, der den Vorwärtsdrang bremst.

Vorsichtig dran vorbei, aber der weiße Golf kann voll genommen werden, denn die folgende lange Klostertalrechts ist noch ein Stück entfernt, so dass ein plötzliches Ausscheren nach links unwahrscheinlich ist. Auch hier ist noch die Betriebsmittelspur von gestern auf der Ideallinie zu sehen und ich wähle den großen Radius. Solcherart ist mir die Kurve aber nicht vertraut und ich muss kurz nachkorrigieren.

Nun folgt das einfachste Stück der Nordschleife - die Anfahrt zum Karussell. Einfach geradeaus draufhalten und die heftige Bodenwelle, die sonst zuverlässig für Männchen sorgt, mit dem Gasgriff ausgleichen. Die beiden Motorräder machen Platz - vermutlich auf natürliche Weise, weil sie das Karussell oben auf der Außenspur umrunden möchten. Also abgetaucht und mit voller Kraft an den (persönlichen) Grenzbereich herangetastet. Dabei unbedingt unten bleiben, denn die Fahrspur über die Betonplatten ist schmal und Verlassen derselben wird mit unmittelbarem Abflug bestraft. Diesmal gelingt das sehr gut und mit kurzem Hüpfer verlasse ich die Steilkurve bereits auf der vorletzten Platte.

Keine Sekunde gezögert und sofort am Quirl gedreht, denn der Anstieg zur hohen Acht ist steil und verträgt recht hohe Geschwindigkeiten. Der blaue Golf ist ganz rechts und sollte auf der Ideallinie auch dort bleiben. Aber der - was macht der eigentlich? - zieht plötzlich nach links rüber und möchte den folgenden leichten Rechtsknick von links anschneiden. Bei der Geschwindigkeit zwar absolut lächerlich, aber es hilft nix und ich muss kurz vom Gas.

Die BMW ist im Handumdrehen wieder auf Tempo, und die folgenden Kombinationen gelingen recht gut. Alles im dritten Gang, und oben auf der hohen Acht ist nach T13 der höchste Punkt der Strecke erreicht. Im Wippermann verschenke ich im mittleren Teil wie üblich etwas Zeit, aber den rotbraunen Mini muss ich unbedingt noch vor Eschbach vollstrecken, sonst ist mir das ganze Brünnchen versaut. Also schnell noch ein wenig mehr an der Schnur gezogen und im richtigen Moment mit Zwischengas Präsenz markiert, damit der Typ schön auf der Seite bleibt. Hier bleibt nicht viel Spielraum, denn auf der abschüssigen Strecke in die Eschbachkurve hinein kann nur wenig gebremst werden, so dass der Überholvorgang frühzeitig abgeschlossen sein muss.

Gelingt super und könnte man kaum besser machen, und auch das Umlegen ins Brünnchen hinein gelingt mir ausnahmsweise mal richtig gut. In der zweiten Brünnchenrechts dann rekordverdächtige Schräglage, und das, obwohl dort die ganzen Ölspur-Abflieger-Filmchen für YouTube gedreht werden. Für diesmal geht’s gut und der Asphalt haftet - die Ölspur von gestern scheint tatsächlich vollständig aufgetrocknet.

Das beflügelt, und ab diesem Moment läuft es richtig rund. Bei der Eiskurve bin ich zwar immer nicht sicher, ob sie im Dritten nicht flüssiger und schneller zu fahren wäre, aber im Zweiten komme ich mit weniger Schräglage raus und kann besser den Berg hoch beschleunigen. Die Kuppe oben könnte einen Tacken schneller genommen werden, aber das Doppelbremsmanöver vor und nach dem kleinen Sprunghügel gelingt mustergültig. Genau die richtige Geschwindigkeit für die anschließende Doppelrechts, die in einem Bogen flüssig genommen wird. Jawoll, so muss das!

Den großen Sprunghügel dann ein Jota zu spät eingelenkt und prompt eine ungünstige Ausgangsposition für das Stefan-Bellof-S erwischt. Nach der ersten Rechts taucht wie aus dem Nichts der linke Curb auf, und wenn man sich hier etwas nachlässig nach außen tragen lässt, war’s das und man kann nur hoffen, dass der Auslauf über die Wiese reicht. Kurz noch auf Tempo 200 hochbeschleunigt und die einleitende Rechts in den Schwalbenschwanz wie üblich etwas zu verhalten genommen. Auch die folgende Links kann das nicht recht gutmachen; erst das kleine Karussell über die Betonplatten gelingt wieder einwandfrei.

Ein letztes Aufbäumen mit blinkenden Warnlämpchen den Galgenkopf hoch, wo ich frühzeitig in den Vierten schalte, damit nicht zu viel Drehmoment am Hinterrad für den finalen Crash auf der nach außen hängenden letzten Kurve des Kurses sorgt, die mit hoher Geschwindigkeit durchflogen wird. Dann mit voller Kraft hinaus auf die Döttinger Höhe - noch schnell ein Motorrad verblasen - und unter dem "Gantry" stehen - yesss! - 8:22 auf der Uhr."

Oder 8:23.

Gruß
Serpel

Nordschleife in 8:22

Falcone Online




Beiträge: 112.204

12.10.2016 09:23
#1775 RE: Nordschleife Antworten

Zitat
Als wir ein paar Wochen zuvor mit Falcone am Ring waren ...



Nun ja, ich habe ihn halt vor mir her getrieben ... Sorry.

Grüße
Falcone

Serpel Offline




Beiträge: 47.178

12.10.2016 12:42
#1776 RE: Nordschleife Antworten

Nach jeder Überrundung noch ein bisschen mehr.

Gruß
Serpel

Nordschleife in 8:22

Serpel Offline




Beiträge: 47.178

17.10.2016 00:26
#1777 RE: Nordschleife Antworten

Hier mal ein Beispiel für schlechten Fahrstil:



Wacklige Linie und total nervös am Gas. Mit entsprechendem Resultat.

Gruß
Serpel

Nordschleife in 8:22

Wisedrum Offline




Beiträge: 8.544

21.12.2016 17:31
#1778 RE: Nordschleife Antworten

Da ich gerade eine aktuelle Zahl las, verlinke ich die mal hier, so als kleine Anregung und Standortbestimmung für ganz eifrige, die von Traumzeiten schwärmen in kalten Nächten.
http://m.spiegel.de/fotostrecke/fotostrecke-143495-11.html

Mit dem Auto kann das ja jeder. Ne, ich nicht.
Und mit der W? Wenn ich nicht wie ein getriebener Affe um die Kurven wetzen werde, wo von auszugehen ist, müsste die Stoppuhr noch erfunden werden, die diese lange Zeitspanne misst.

Wisedrum

Serpel Offline




Beiträge: 47.178

21.12.2016 21:00
#1779 RE: Nordschleife Antworten

Da muss Carlile wohl noch ein wenig üben (schließlich ist das die Zeit für eine volle Runde):



Absolut beeindruckend, wie gewalt(tät)ig und doch gelassen der Wagen seine Bahn zieht. Natürlich auch der Fahrer, wie souverän er dem Boliden die Sporen gibt.

Gruß
Serpel

Nordschleife in 8:22

TheoW Offline



Beiträge: 5.381

22.12.2016 12:30
#1780 RE: Nordschleife Antworten

Serpels 8:22

habe ich mir jetzt zum ersten Mal angesehen und finde Serpel in einigen Situationen ganz schön mutig (oder Risikofreudig?). An PKWs die nicht absolut klare Linie fahren sich noch vorbeizudrücken, das würde ich z.B. nie tun, es würde auch nicht zu meiner Fahrphilosophie passen.
Trotzdem finde ich die Leistung Serpels gut, vor allem dass er nicht dem Geschwindigkeitsrausch verfallen ist und sich dabei soweit zügeln konnte, dass er trotz schneller Zeit sich nicht übernahm.
So etwas kann leider nicht jeder.

LG
TheoW

.

Serpel Offline




Beiträge: 47.178

22.12.2016 18:16
#1781 RE: Nordschleife Antworten

Danke für dein Votum, Theo, freut mich, dass du dich damit auseinandersetzt.

Wie du dir denken kannst, stellt sich so eine Fahrt aus Sicht des Fahrers etwas anders dar, wie die Sicht der Kamera vermittelt. In der gesamten Solorunde ist keine einzige Stelle, wo ich im Nachhinein sagen muss, "Glück gehabt" oder "uff, gerade nochmals gut gegangen".

Im Gegensatz dazu aber ist hier auf der Duo-Runde mit Monika jedoch eine solche Stelle dabei:



Das war wirklich haarscharf am Abflug vorbei, ich sag jetzt aber nicht, wo und was. Wer findet’s raus? (Muss fürn paar extra-Klicks sorgen ... )

Gruß
Serpel

Nordschleife in 8:22

Hobby Online




Beiträge: 41.650

22.12.2016 18:43
#1782 RE: Nordschleife Antworten

Zitat
In der gesamten Solorunde ist keine einzige Stelle, wo ich im Nachhinein sagen muss, "Glück gehabt" oder "uff, gerade nochmals gut gegangen".



im Vergleich zu ca. 5km "Großstadtdschungel" mit dem Zweirad hat man das locker zweimal ausgesprochen !
ich hatte diese Woche einige Besorgungen per Moped zu machen und da kamen pro Fahrt dann schon mal 10km zusammen
und da ich immer sehr bestrebt bin die Räder am drehen zu halten auch wenn der ganze Autotross steht wird es ab und an schon mal eng...

.
.
Gruß Hobby

Falcone Online




Beiträge: 112.204

22.12.2016 18:52
#1783 RE: Nordschleife Antworten

Zitat
und da ich immer sehr bestrebt bin die Räder am drehen zu halten



Das machen die alten Frauen hier am Dorf auch immer so, wenn sie zum Einkaufen oder zum Friedhof fahren. Da werden dann Vorfahrtsregeln schon mal sehr eigen ausgelegt.

Grüße
Falcone

Hobby Online




Beiträge: 41.650

22.12.2016 19:17
#1784 RE: Nordschleife Antworten

Zitat
Da werden dann Vorfahrtsregeln schon mal sehr eigen ausgelegt.



Du meinst zum Nachteil der ortsansässigen Biker ?
oder kennst du diese Geschichten nur vom Stammtisch ?

.
.
Gruß Hobby

TheoW Offline



Beiträge: 5.381

23.12.2016 14:48
#1785 RE: Nordschleife Antworten

Zitat
Da werden dann Vorfahrtsregeln schon mal sehr eigen ausgelegt.



Das scheint im "Vuchelsbeerch" wohl üblich zu sein. Ein Grund dort doppelt vorsichtig zu sein und niemals nicht mit der dortigen Verwandtschaft im Auto mitzufahren.


@ Serpel
Mir fiel nur der holländische Mopedfahrer negativ auf, der meinte, er könne ohne gute Streckenkenntnis Dir paroli bieten. Wieviel Ringrunden brauchtest Du um so sicher die Strecke zu kennen? Ich gehörte von jeher zu den "Tourern", deren oberste Maxime das heile Ankommen war. Von daher waren Ring & Co. stets für mich nicht erstrebenswert. Die einzige Nürburgringumquerung wollte ich einmal mit Werner wandern (er bot das mal im Forum an und ich war wohl der einzig ernsthafte Interessent), aber das kam leider nie zustande. Den Hockenheimring umwanderte ich mal, aber der ist im Vergleich zum Nürburgring einfach nur langweilig und viel zu kurz. Meine Lieblingsrennserie ist übrigens der "Kampf der Zwerge":
http://www.kampf-der-zwerge.com/
https://www.youtube.com/watch?v=dN3Y3QOwGes

Während die automobilen Spielzeuge der Millionäre (Ex F1) in den Boxen stehen, werkeln die Teams (oft nur bestehend aus Mama und Papa) unter freiem Himmel an ihren frisierten Kleinwagen herum. Die Hilfsbereitschaft untereinander ist allgegenwärtig. Da wird auch schon mal ein Teil aus einem gecrashten Renner ausgebaut um dem Konkurrenten sein Wägelchen wieder flott zu machen und ihm die Teilnahme am Rennen zu ermöglichen. Es geht ja im Grunde nur um die "Goldene Ananas", also mehr ums dabeisein. Vermutlich ist der "Kampf" mehr mit der Technik als auf der Strecke. Wer glaubt er könne mit kleinem Geld dieses Hobby betreiben, der irrt allerdings. Bei einem Interview sagte ein Teilnehmer, er hätte innerhalb von den 3 Jahren seiner Teilnahme bereits mehr als 50.000€ an Kosten + Autoerwerb gehabt.

Wer diese Serie für wirklich kleines Geld fahren möchte, dem bietet sich das im verkleinerten Maßstab als Slotcarracing an:
http://kampfderzwerge.de/index.html
Hier geht der "Kampf" bereits auf einem Messtisch los. Alles wird gemessen und nachgewogen, denn keiner soll sich einen unerlaubten Vorteil verschaffen. Dazu kommt nach der Baubewertung (Scalehaltigkeit und Lackierung des Models) sogar ein "Parc Ferme" wie bei den großen Rennern.

Sorry für meinen Abschwiff.


LG
TheoW

.

Seiten 1 | ... 114 | 115 | 116 | 117 | 118 | 119 | 120 | 121 | 122 | 123 | ... 126
 Sprung  
Der-Amazon-LinkW650 ForumAsbest
Xobor Einfach ein eigenes Forum erstellen
Datenschutz