Zitat von Falcone im Beitrag #1753Da muss ich doch glatt meine Rundenzeiten noch mal überprüfen, ob ich mit der W nicht vielleicht doch auch so schnell ....
Ähem... du weißt aber schon noch, dass du das leltzte Mal mit der RC8 unterwegs war? Ein Motorrad wie gemacht für den Ring!
Zitat von Falcone im Beitrag #1753Und noch ein Lob: Brav eingestellter Schaltblitz, sehr Motor schonend.
Nicht unbedingt, ich hab ihn so eingestellt, dass er bei 12000/min angeht und bei 13500/min wieder aus. Dann hab ich noch 700/min Spielraum bis zum Begrenzer. Sehr schön zu sehen im Kesselchen (dort, wo am Samstag der tödliche Unfall passiert ist), wo ich bei knapp 14000/min (also bei gerade erloschenem Schaltblitz) in den Vierten hochschalte und der Motor bei gut 12000/min den Schaltblitz wieder aktiviert. Anscheinend hab ich das in dem Fall dann doch bemerkt, weil ich gleich weiter in den Fünften schalte, wo der Motor immer noch gut 11000/min dreht und für 230 km/h locker die Leistung bringt.
Zitat von Falcone im Beitrag #1753 Du Glücklicher hattest ja mal wieder eine erstaunlich leere Strecke.
Es lohnt sich wirklich unter der Woche zum Ring / auf dem Ring zu fahren. Speziell montags scheint wenig los zu sein. Am letzten Sonntag war dort die Hölle los. Wir waren zum Ring gefahren und hatten überlegt, ob wir noch zwei Runden fahren. Aber nachdem schon die Zufahrt auf den Parkplatz völlig verstopft war, war uns schnell klar, dass wir nicht fahren. Vieeeel zu gefährlich und am Ende kommt dann nur sowas dabei raus.
Zitat von Brundi im Beitrag #1760 Es lohnt sich wirklich unter der Woche zum Ring / auf dem Ring zu fahren. Speziell montags scheint wenig los zu sein.
stimmt, dann sind die Erlkönige unterwegs mit ihrem Gefolge
Mit Erlkönigen zusammen kommt man nicht auf die Strecke, weil das im Rahmen von Testfahrten stattfindet, für die gewisse Automobilkonzerne die Nordschleife gemietet haben. Aber abends gibt es in der Regel das Zeitfenster von 17.30 bis 19.30 Uhr (im Frühjahr und Herbst nur bis 19 Uhr), in denen der normale Touristenverkehr anschließend noch auf die Strecke darf. Ideal für Rekordfahrten, weil unter der Woche wenig los ist.
Das ist es, was Monika sagen wollte. (Der Terminkalender ist bekannt. )
Erst mal: Bitte nicht lesen, wenn das Thema Touristenfahrten auf der Nordschleife langweilt oder gar nervt. Ich schreibe hier noch was zu dieser 8:22er Runde, weil ich grad Zeit habe und das Wetter für einen Kurzurlaub nicht einlädt.
"Der Ausritt auf die Wiese am Flugplatz in der Runde zuvor steckt mir irgendwie noch in den Knochen und entsprechend wirkt der Start nach den Pylonen auf der Döttinger Höhe etwas halbherzig. Unter der "Bridge" (Beginn der Zeitmessung) stehen noch nicht mal 200 auf der Uhr. Auch hinten in der Auslaufzone im Hohenrain vor der ersten richtigen Kurve viel zu früh vom Gas gegangen und mehr ausgerollt als angebremst. Die Links-rechts-Kombination vor T13 könnte auch einen Zacken beherzter genommen und die Rechts etwas enger an den Planken angeschnitten werden. Allerdings muss hier berücksichtigt werden, dass die Reifen nach der langen Standzeit bei Start-Ziel etwas abgekühlt sind und deswegen noch nicht zuverlässig haften.
Bei T13 dann im Zweiten voll ausbeschleunigt und den weißen BMW gut ins Überholmanöver mit einbezogen. Dazu in der Links nicht zu weit nach außen treiben lassen, da auf der Nordschleife ja nur links überholt werden darf. Dann mit voll Schmackes und blinkendem DTC vorbei und im Dritten volle Kanne durch den großen Hatzenbachbogen - schön gemacht. Die einleitende Links ins Geschlängel bei 1:19 etwas überhastet eingelenkt und deshalb die 100 nicht halten können. Dann allerdings wieder fehlerfrei gefahren mit großem Sicherheitspolster beim Überholen der GSR 600. Im Nachhinein gesehen vielleicht etwas zu zögerlich, aber lieber einmal etwas zu defensiv als einmal zu forsch.
Beim Rausbeschleunigen der letzten Hatzenbachkurve dann beinahe etwas zu viel am Kabel gezogen, aber die DTC gleicht brav aus. Beim Anbremsen von Hocheichen merkt man allerdings das zu viel an Schwung, denn das Heck beginnt zu tänzeln. Im Grund also genau richtig gefahren, da am Limit, aber für mein Können und meine Kondition über eine ganze Runde nicht haltbar. Rausbeschleunigen zur Quiddelbacher Höhe wie immer optimal gelungen, aber über der Brücke hätte ich am Gas bleiben können. Es fordert nur stets das Letzte, ohne Sicht draufzuhalten in der Hoffnung, es wird schon keiner im Weg stehen. Denn selbst, wenn da einer mit 120 dahin zuckelt, ist das bei der Geschwindigkeit bereits eine ernsthafte Gefahr. Also doch besser, nicht volle Kanüle im Blindflug mit 220 Sachen über die Brücke zu brausen.
Aber dann, den ehemaligen (inzwischen entschärften) Sprunghügel beim Flugplatz hoch zu früh vom Gas gegangen, weil die Kurve nach dem Abflug des Nissan GT-R im März 2015 (mit Todesfolge) umgebaut wurde und neu früher eingelenkt werden muss. Das hab ich noch nicht drin und ist auch der Grund für meinen Ausritt. Also lieber mal vorsichtig, bis der neue Kurvenverlauf im Kopf ist.
Dann aber schön auf über 200 hochgezogen und schon mal mental für den Todessturz zum Schwedenkreuz mit über 250 Sachen bereit gemacht. Obwohl es nur leicht gebogen und mit wenigen Wellen da runter geht, bin ich im Grunde froh, dass mir der schwarze Audi die Tour vermasselt und mich gehörig einbremst. Das ist ein Abschnitt, wo ich mir einen Sturz nicht vorstellen mag - zu übel wären die Konsequenzen. Mit unschlüssig wackelnder Gashand laviere ich an dem Wagen vorbei, weil für mich nicht schon erkennbar ist, ob er bleibt oder nach links zur Kurveninnenseite herein zieht. Bis 230 komme ich anschließend noch hoch, aber der Schwung übers Schwedenkreuz ist irgendwie raus.
Dafür funktioniert das heikle Anbremsen von Aremberg recht ordentlich und ich kann die 100 locker halten. Die Linie stimmt perfekt und unter der alten Postbrücke stehen bereits wieder 160 auf der Uhr. Die Fuchsröhre fahre ich wieder auf Sicht, also nicht in einem Stück mit Vollgas bis 250 in die Kompression hinein, sondern mit kleineren "Gedankenpausen", um notfalls auf der Bremse das Schlimmste zu verhindern, falls sich da unten einer im Loch gedreht haben sollte. Allerdings muss ich zugeben, dass das "Einfädeln" in die Kompression ohnehin nicht so einfach ist, wie es aussieht, denn hier reicht der kleinste Fehler in der Linienwahl, dass man von der Fahrbahn abkommt. Bei 220 Sachen Korrektur ausgeschlossen! Aber wie von magischer Hand geführt taucht der linke Curb in optimalem Abstand direkt links vom Vorderrad auf - perfekt gefahren!
Dann folgt das Ausrollen in die berüchtigte Links-rechts-Schikane im Adenauer Forst hinein, wo ich jedes Mal unnötig Zeit liegen lasse. Aber es ist verdammt schwierig, nach den beiden Hochgeschwindigkeitspassagen am Schwedenkreuz und in der Fuchsröhre direkt auf maximale Schräglage umzuschalten. Lieber das Motorrad in der Ausgangs-Rechts bereits zurechtlegen für die erneute Hochgeschwindigkeitspassage übers Metzgesfeld. Und am Gaas gezogen, dass alle Lämpchen blinken! Jaaa - genau so muss das!
Da vorn, auf der linken Seite, da steht ein Baum, bis dahin musst du durchhalten und am Gas bleiben! Das hab ich jedenfalls bei Carlile et al. auf YouTube so gesehen. Aber nein, bis dahin hätte ich ja 240 Sachen unter der Nadel! Wieder mal siegt die Angst/Vernunft und ich lasse es bei 220 gut sein. Wieder mal folgt gemütliches Ausrollen statt hartem Bremsen und im Linksbogen muss sogar noch mal nachbeschleunigt werden statt weiter verzögert.
Wie immer nach langsameren Passagen fällt das Treffen der Linie mit der passenden Geschwindigkeit deutlich leichter und ich erwische Kallenhardt nahezu perfekt. Viel mehr geht in der nach außen geneigten engen Rechtskurve nicht. Was man im Video nicht sieht: hier geht es die ganze Zeit steil bergab und Bremsen ist mit erhöhtem Risiko verbunden. Die Spiegelkurve nehme ich bewusst nicht voll, weil die anschließende dreifache Miss-hit-miss-Kurve keine Fehler verzeiht. Auch sie gelingt perfekt: den ersten Scheitel verfehlt ("miss"), den zweiten voll getroffen ("hit"), den dritten wieder rechts liegen gelassen ("miss").
Mit großem Tempoüberschuss nähere ich mich einer Bandit; ausgerechnet im Scheitelpunkt von Wehrseifen müsste er Platz machen, was sehr unwahrscheinlich ist. Also runter vom Gas und mit Sicherheitsabstand schön hinten bleiben. Nach diesem engsten und langsamsten Punkt des Kurses zuerst mal umlegen und erst dann ans Gas - man weiß nie, was der andere macht.
Die nächste Schikane folgt auf dem Fuß. Die Betonmauer über die Brücke bei Breidscheid verzeiht keine Fehler, wie Dähne und andere Kenner der Nordschleife versichern. Und irgendwie glaube ich das auch - jedes Mal beim Anbremsen dieser heiklen, stark abschüssigen Linkskurve. Wegen der Einfahrt unten rechts im Loch ist dieser Abschnitt auf Tempo 50 begrenzt. Ist ein Witz, und ich kann sogar Tempo 100 halten. Im schönen Linksbogen mit konstantem Radius treffe ich kurz nach der Brücke den tiefsten Punkt der Strecke und ziele bereits hinüber zum rechten Fahrbahnrand, um die extrem steile und ebenso geile Rechtskurve bei der Exmühle nicht zu verfehlen, die mit genialem Schwung hinauf ins Klostertal führt."
Aber das gibt’s erst im zweiten Teil, denn hier ist Halbzeit und ich mach mal Pause.
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