Zitat von Serpel im Beitrag #1706@Knorri: du hast Zeit bis Jahresende, die auf der Karte gespeicherten Restfahrten auf dem Ring zu verbraten. Erst dann verfallen sie.
normal dürfen gutscheine/gelöste tikets doch in deutschland garnicht mehr verfallen, oder liege ich da falsch?
Am Vormittag beim örtlichen Suzuki-Freundlichen frische Metzeler RR K3 aufziehen lassen, anschließend die Reifen eingefahren und abends damit an den Ring. Als es dann endlich so weit ist und die Pforten 20 Minuten zu spät öffnen, sage ich zu Monika: "Schau dir mal die Kette an, die sitzt doch straff!?" Wir sitzen am Rand des Parkbereichs auf dem Asphalt, unterhalten uns über die lauernden Gefahren des Rings als mein Blick zur Kette schweift und ich den strammen Sitz bemerke. Ich stehe auf, gehe hin, bücke mich zur Kette, greife nach dem unteren Trumm, ziehe daran und: das Ding gibt keinen Millimeter nach! Moment - vielleicht hab ich das Motorrad beim Abstellen (mit eingelegtem Gang) ja noch bis zum Anschlag nach vorn geschoben.
Also auch am oberen Kettentrumm gezogen - aber auch hier ist kein Spiel bemerkbar, die Kette sitzt knallstramm! Verdammt, wieso können Motorradmechaniker das Kettenspiel nicht korrekt justieren?! Ich hab das Bordwerkzeug nicht mit an den Ring genommen und wollte die ersten Runden mit Monika im Duobetrieb fahren. So geht das aber auf gar keinen Fall.
Also im Eiltempo nach Wimbach gefahren, das Bordwerkzeug geholt und auf schnellstem Wege wieder zurück. Rasch der Kette etwas Luft gegeben (da musste an den Spannern einiges nachgegeben werden), die Achsmutter nach Gefühl festgezogen und mit weiteren zwanzig Minuten Verspätung ab auf die Rennstrecke.
Dadurch, dass ich gerade eben schon auf der Straße heftig am Quirl gedreht habe, sind die Reifen schon warm und es kann gleich los gehen. Es läuft hervorragend und wir sind auf besten Wege, die neun Minuten zu unterbieten. Das wäre neue persönliche Bestzeit im Zweipersonenbetrieb. Doch in der Fuchsröhre dann Warnsignale "Vorsicht Baustelle" - Mist! Eingangs Adenauer Forst dann Tempo 50 und tatsächlich eine kleinere Baustelle, die wertvolle Sekunden raubt.
Weiter läuft es zwar wie geschmiert, aber auf der hohen Acht fällt ein Pulk von mehreren Wagen und Motorrädern, die sich nicht entschließen können, wer wen in welcher Reihenfolge überholt, die Entscheidung: heute nicht, jedenfalls nicht auf dieser Runde! Und tatsächlich sehe ich wenige Meter vor dem Gantry die wild rotierenden Ziffern der Bordstoppuhr die 9:00 überspringen. Schade - ohne Baustelle und Verkehr hätte es locker gereicht, aber dann halt auf der nächsten Runde ...
... auf welcher ab Breitscheid eine Ölspur alles zunichte macht. Nicht nur die Runde ist im Eimer, auch das Fahren als solches ist an diesem Tag gelaufen: "Die Norchtschleife bleibt für heute geschlossen!", tönt es wenige Minuten später aus den Lautsprechern.
Wieder mal dumm gelaufen, aber heute ist ja auch noch ein Tag und die erste Runde war ja auch ganz unterhaltsam.
Deinen Spaß an der Hatz nach Sekunden kann ich nur zu gut nachvollziehen. Gerade auch die Beschreibung sahnebonbonweicher Klebereifen usw usw. Und jeder macht, was ihm Spaß macht.
Gestatte mir hier aber trotzdem mal eine besorgte Anmerkung: Die Luft wird ja oben immer dünner, der Einsatz steigt für jede bessere Zeit überproportional. Ich wünsche Dir, daß Du dabei jederzeit die Kontrolle behälst. Sicher kennst Du das Gefühl, im Zweifel einfach mal ganz kurz etwas mehr draufzuhalten, als verstandesmäßig gut erscheint. Oder das triumphale Gefühl, wenn es "eben nochmal gut gegangen" ist. Keine Leistung, wie man bei sich heimlich zugibt, sondern etwas Glück.
Ich habe viele Leute scheitern sehen, die immer mehr und mehr gewollt haben. Bin auch selber fliegen gegangen, wenn der Ehrgeiz zu unstillbar wurde. Schnelles Fahren ist immer extrem verstandesmäßig kontrolliertes Fahren mit einer kleinen Portion Glück (der Öltropfen hinter der Kurve...). Ich wünsche Dir, daß Dich beides immer begleiten und Dein Verstand immer dem Ehrgeiz ein paar Takte voraus sein möge.
meine Sorge sind die Betriebsmittelverluste der anderen Touristenfahrer. Das ist es in erster Linie, was mich davon abhält, so an die Grenze zu gehen, wie es für eine top Zeit eigentlich erforderlich wäre. Vor lauter Abscannen der Fahrbahn nach verdächtigen dunklen Spuren, die im schrägen Abendlicht hell schimmern, verliere ich bisweilen den Blick fürs Ganze und fahre nicht in großen, zusammenhängenden Bögen, sondern so, dass ich jederzeit korrigieren kann und den Ölspuren ausweichen. Das hat uns auch gestern vor einem Sturz bewahrt.
Was ich eigentlich damit sagen will: auf der Nordschleife gehe ich nirgendwo ans Limit, noch dazu mit Monika hinten drauf. Neun Minuten kann man auch schaffen mit spatzig Sicherheitsreserven im Gepäck.
Anders sieht es bei den acht Minuten aus, die ich mir persönlich als Ziel gesetzt habe. Das ist ohne eine etwas fatalistischere Einstellung nicht möglich und dabei ist die Gefahr, übers Ziel hinaus zu schießen, nicht mehr auszuschließen.
Zitat Vor lauter Abscannen der Fahrbahn nach verdächtigen dunklen Spuren, die im schrägen Abendlicht hell schimmern, verliere ich bisweilen den Blick fürs Ganze
Yeah, heute 8:53 im Duo-Betrieb. Wie geil ist das denn. Die Solofahrer, die wir geschnupft haben, fanden das bestimmt nicht sooo cool. Mit der W bin ich alleine nicht so schnell.
Zitat von Brundi im Beitrag #1717Mit der W bin ich alleine nicht so schnell.
Äääh ... nur um duo schneller zu sein als du solo, hätten wir den ganzen Zirkus nicht veranstalten müssen. Mit der W schaffst du ja nicht mal die elf Minuten, aber wahrscheinlich kennst du deine Rundenzeit solo überhaupt gar nicht.
Heute ging die Aufwärmrunde beinahe ins Auge. Am Flugplatz zu übermütig am Gas gezogen und nach dem Sprunghügel die Rechts nicht mehr gekriegt. Im Eifer des Gefechts sah ich nur zwei Möglichkeiten: entweder weiter einlenken, tiefer runter und blind draufhalten mit der Chance auf Komplettabflug, oder aufmachen, bis zum Fahrbahnrand möglichst viel Geschwindigkeit abbauen und über die Wiese neben der Leitplanke ausrollen lassen. Irgendwie war's dann aber gar keine Entscheidung und ich hab Variante 2 gewählt. Muss aber erst das Video von der Bordkamera auswerten, um Genaueres sagen zu können. So ein Scheiß ist mir schon lange nicht mehr passiert.
Jo, die Staubwolke im Rückspiegel war gewaltig. Aber auf der Runde danach hab ich's erst richtig krachen lassen und ne 8:22 in den Asphalt gebrannt. Das war (gefühlt) die geilste Runde, die ich bisher auf der Nordschleife gefahren bin.
War ein weiter und beschwerlicher Weg dorthin. Hat sich für mich aber gelohnt. Sind einige Stellen dabei, wo man noch länger hätte drauf halten können. Und auch einige, wo ich mit langsameren Fahrzeugen kein Risiko eingehe. Die 8:10 liegen also in Reichweite.