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Dieses Thema hat 333 Antworten
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 Reiseberichte / Motorradgeschichten
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schlechtes gewissen Offline



Beiträge: 8

02.03.2012 12:08
#211 RE: Kurztrip nach Schottland Antworten

gott schickt mich - ich soll mich mal wieder melden

Falcone Offline




Beiträge: 112.481

02.03.2012 12:18
#212 RE: Kurztrip nach Schottland Antworten

Na, dann antworte mal deinem Gott, dass er die Dinge mal wieder anders fügen soll, damit der Thread fortgesetzt werden kann ...

Grüße
Falcone

schlechtes gewissen Offline



Beiträge: 8

02.03.2012 12:27
#213 RE: Kurztrip nach Schottland Antworten

mein chef hat mich desegen schon gemaßregelt und mich als mensch beschimpft.

wie soll ich da von meinem schlechten image wegkommen?
ständig bevorzugt er meinen bruder - dabei bin ich das ältere

Serpel Offline




Beiträge: 47.372

17.08.2012 17:15
#214 RE: Kurztrip nach Schottland Antworten

Zitat von Falcone im Beitrag #212
Na, dann antworte mal deinem Gott, dass er die Dinge mal wieder anders fügen soll, damit der Thread fortgesetzt werden kann ...

Hat funktioniert. Bin inzwischen nicht nur wieder nach Hause zurückgekehrt, sondern ein weiteres Mal nach "da oben" gefahren und wieder zurückgekehrt.

Warum macht man so was? Acht Tage Einsamkeit, nur in Begleitung eines zum eisernen Schweigen geborenen Motorrads und eines kleinen Rucksacks, der trotz minimalen Inhalts die Last bisweilen zur Qual werden lässt. Aus Gewichtsgründen ohne die Möglichkeit, einen kleinen Ölvorrat zu bunkern geschweige denn einen vernünftigen Regenschutz mitzunehmen oder ausreichend Werkzeug, falls unterwegs was ist. Mit Reifen, die bereits 4000 km hinter sich haben und die Fahrt voraussichtlich nicht überstehen werden, ohne Ahnung, wie und wo unterwegs auf die Schnelle neue zu besorgen sind. Und nicht zuletzt die bange Frage: Geht das überhaupt mit einem Sportmotorrad in permanent gebückter Haltung, bis zu zwölf Stunden am Tag?

Viele Fragen, eine Antwort: Das Fahren mit dem gelben Sporthobel ist dermaßen geil, dass solche Überlegungen und Einwände zur Nebensächlichkeit verkommen. Einsam? Ha, hab ich auf der Kiste noch gar nicht bemerkt. Rückenschmerzen? Man gewöhnt sich dran. Ölvorrat? Kein Problem - wird gleich zu Beginn der Fahrt einfach alles in den Motor gekippt. Regenschutz? Der Fahrer ist schließlich nicht aus Zucker und was trocknet besser als Fahrtwind?! Werkzeug? BMW. Reifen? Ääähhh ...

Jetzt wird sich zeigen, ob das jahrelange vernunftgelenkte Beharren auf dem Reisewunder BMW R 1150 RS nur vernünftig war oder tatsächlich auch sinnvoll. Oder andersrum, es wird sich zeigen, ob die jahrelang hinausgeschobene Entscheidung, zum Motorrad der schlaflosen Nächte zu stehen und endlich das Bauchgefühl entscheiden zu lassen, den ausgeprägten Reiseambitionen des Fahrers nicht diametral im Weg steht.

Wir werden sehen ...

Serpel Offline




Beiträge: 47.372

17.08.2012 18:49
#215 RE: Kurztrip nach Schottland Antworten

1. Etappe: Zuoz - Wimbach, 704 km



Gepackt ist schnell: Nur das allernötigste, auf meine Putzlappen verzichte ich allerdings nicht. Einen fürs Motorrad und einen fürs Visier. Denn klare Sicht ist Grundvoraussetzung für sicheres Fahren und ein sauberes Motorrad für mich wie Anzug und Krawatte für den Bankheini. Die Akkus von Handy (ja, inzwischen hab ich so was) und Fotoknipse sind randvoll, denn Ladegeräte müssen auch zu Hause bleiben. Der Rest Öl aus der Literflasche, die ich neulich besorgt habe, wird noch schnell in den Motor gekippt und das Ladekabel fürs GPS zur Bordsteckdose verlegt. Luft brauch ich erfahrungsgemäß zwischen den Wechselintervallen der Reifen nicht zu kontrollieren, und schon kann ’s losgehen.

Da die Nordschleife sich auf dem Weg nach Calais routentechnisch sehr geschickt in die Gesamtstrecke einbinden lässt, ist es längst beschlossene Sache, dass die erste Etappe in die Eifel führen soll. Um Zeit und Energie zu sparen und um mich schon mal auf das entsprechende Renntempo einzustimmen, fast ausschließlich über Autobahn, wo diesmal aber leider verdammt viel los ist und die Nadel nur selten über 200 klettert.

Das Wetter ist ideal - trocken, leicht bewölkt und angenehm warm, aber nicht heiß - und am Ring mal wieder Jahrmarkt. Dieser Herr mit der Repsol-Honda und passendem Leder ist auch wieder da



und die versammelte Mannschaft wartet ungeduldig auf den Einlass (beachte das gelbe Motorrad am Ende der linken Reihe ):



Ist am Anfang noch jede Menge los und dichtes Gedränge, so verläuft sich das auf der Strecke, und bisweilen habe ich sogar das Gefühl, allein unterwegs zu sein. Für diesmal habe ich mir fest vorgenommen, nur in großen Gängen und höchstens Dreiviertel-Gas um den Ring zu gleiten, um mit lockerer und ruhiger Hand am Lenker an der Ideallinie zu feilen. Vor allem aber, um die Reifen zu schonen, die nach Möglichkeit wenigstens bis wieder zurück auf den Kontinent reichen sollten.

Durch diese gleichmäßige und zwanglose Art des Nordschleifen-Cruisens gerate ich aber in einen solchen Flow, dass die guten Vorsätze schnell vergessen sind und ich nun am Kabel ziehe, was das Zeug hält. Heute vor allem völlig gefahrlos, weil alle schön rechts fahren und von hinten irgendwie keiner kommt. Gegen Ende der dritten Runde laufe ich auf eine S 1000 RR auf, deren Fahrer nur Glück hat, dass der Galgenkopf bereits hinter uns liegt. Denn beim Hinausbeschleunigen auf die Döttinger Höhe habe ich gegen das 200 PS-Monster nicht den Hauch einer Chance.

Aber jetzt gilt ’s; ich spüre, dass die nächste Runde die schnellste werden wird, die ich jemals auf der Nordschleife gefahren bin. Alles flutscht und fließt, keine Fehler, immer noch kaum Verkehr, linke Fußraste in Breidscheid (wo rechts die hässliche Betonmauer wartet) mit heftigem Bodenkontakt, und am Ende stehen 8:45 auf der Uhr. Wow! So schlecht kann das Wetter in Schottland gar nicht mehr werden, um mir die Freude über diesen kleinen persönlichen Erfolg zu "verwässern" ...

B&B finde ich anschließend problemlos zu einem sehr fairen Preis in Wimbach, wo ich ermuntert werde, auf der Rückfahrt gerne wieder Quartier zu beziehen. Hätte ich auch gerne gemacht, wenn es für die Nordschleife nicht zu spät gewesen wäre (wegen dieser Auspuff-Geschichte), denn was man im Vier-Sterne-Haus Ute Müller an Sauberkeit, Ausstattung und Luxus geboten bekommt, ist für 35 Euro (inkl. Frühstück) fast schon sensationell.

Serpel Offline




Beiträge: 47.372

18.08.2012 10:51
#216 RE: Kurztrip nach Schottland Antworten

2. Etappe: Wimbach - Hinckley, 798 km



Für heute ist unsicheres Wetter angesagt. Das selbe Spiel wie letztes Jahr: Über den Benelux-Ländern liegt ne Front, und ich muss irgendwie da durch. Bleibt nur zu hoffen, dass die auffrischende Feuchtigkeit sich in Grenzen hält, denn wie gesagt hab ich keinerlei Regenschutz dabei und gleich schon zu Beginn der Fahrt bis auf die Knochen durchnässt auf dem Motorrad zu sitzen macht keinen Spaß und kann zum Abbruch der ganzen Übung führen. Regen auf dem Rückweg wäre mir egal - da geht ’s eh nur in eine Richtung.

Aber ich habe Glück: In Düren (zwischen Köln und Aachen) scheint es mir sogar sinnvoll, dem Motorrad eine erste Brause zu gönnen, da es wirklich nicht nach Nässe aussieht:



So 800 km können sich allerdings ganz schön in die Länge ziehen, und tatsächlich wird es bald darauf trübe und stellenweise feucht. Aber immer, wenn sich vor mir eine große dunkelschwarze Wolkenwand breit macht, biegt die Bahn wie durch ein Wunder nach rechts oder links ab und weicht den schlimmsten Regenparzellen aus. Auf diese Weise erreiche ich Calais nach wenigen Stunden Autobahnbolzerei nahezu vollständig trocken.

Die Fähre wartet schon, allerdings ist es nicht ganz einfach an ein Ticket zu kommen, weil die den Laden seit letztem Jahr umgebaut haben. Die bisherigen Verkaufsstellen mitten auf dem Parkplatz wurden geschlossen und das Ganze in die großen Werftgebäude am andern Ende verlegt. Muss man auch erst mal wissen. Auch ist eine der beiden Tanten hinterm Verkaufstresen vom ebenso bekannten wie gefürchteten Dumm/Arrogant/Unfähig-Typ, dass ich beschließe, noch rechtzeitig die Schlange zu wechseln, ehe ich in deren Fänge gerate. Die andere freut sich, weil der Zweck des Manövers allzu offensichtlich ist, und bedient entsprechend zuvorkommend.

Auch auf dem Hafengelände scheint mir die Organisation noch verbesserungswürdig, da Motorräder hinter Bussen in eine Linie geschickt werden, beim Verladen dann aber als erstes auf die Fähre müssen. Ganz aufgelöst kommt die Einweiserin und entschuldigt sich, dass ich jetzt irgendwie versuchen müsse, zwischen den Autos durchzufädeln. Ich verstehe ihre Bedenken nicht, verstehe aber genau so wenig, warum sie nicht Groß- und Kleinfahrzeuge separat einspuren. Platz wäre mehr als genug.



Wie auch immer - Motorräder kommen als erste rein und werden mit Spanngurten gesichert. Mit Gurten aus dem vorigen Jahrhundert. Vermutlich sogar aus der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts. Und wie immer ist das Personal beim Verzurren behilflich, verrät aber nicht, wie man die Dinger wieder aufbekommt, denn beim Ausladen sind die anderweitig beschäftigt. Auf den Trick muss man erst mal kommen. Ich habs dann anders gelöst und einfach das Ende am Boden aus der Öse ausgehängt ...

Die Überfahrt ist diesmal ein echter Nervenkitzel, weil über dem Wasser dichter Nebel liegt. Die Sicht ist stellenweise null, und die Fähre muss Tempo drosseln und einige Kurskorrekturen vornehmen, um unbeschadet durchzukommen. Bisher dachte ich, das sei heutzutage alles vollelektronisch mit Radarüberwachung automatisiert und so, aber den Eindruck habe ich bei dieser Überfahrt überhaupt nicht. Ich bin auf dem Oberdeck (weil ich im Falle eines Kenterns lieber ins Wasser springe als im Schiffsrumpf eingesperrt zu sein) und kann beobachten wie der Typ auf der Brücke nervös hin und her läuft und versucht, mit dem Feldstecher durch die Lücken im Nebel zu spähen. Ich denke nur: wenn bei diesem Tempo unvermittelt ein Schiffsbug aus den Nebelbänken auftaucht, dann siehst du das mit oder ohne Fernglas viel zu spät und kannst vor dem finalen Einschlag nur noch schnell "Hallo, wie geht ’s?" rüber rufen. Wieso braucht ’s vor allem überhaupt ein Fernglas, wo ’s doch Radar gibt? Und weshalb ertönt das Nebelhorn in regelmäßigen Abständen, dass dir das Blut in den Adern gefriert, wo der Radar doch alles sieht? Anscheinend tut er das eben nicht, und die Fahrt durch den Nebel kommt mir ein bisschen vor wie Augen zu und durch, es ist noch immer gut gegangen.

Und tatsächlich geht es auch diesmal gut - die Fahrt verlangsamt sich und man kann zwischen den Nebelschwaden erste Anzeichen der Küstenlinie ausmachen. Von der Überfahrt hab ich leider keine Bilder, weil ich den Foto im Motorrad vergessen habe. Überhaupt hab ich an dem Tag so gut wie keine Fotos gemacht, weil dazu kaum Zeit blieb.

Die Umfahrung von London durch den Dartford-Tunnel verläuft wie üblich stress- und gebührenfrei, da Motorräder auf der Insel generell von der Maut ausgenommen sind. Die weitere Fahrt über M20, M25 und M1 nach Hinckley verläuft ebenfalls ohne Zwischenfälle - ans Linksfahren und Rechtsüberholen bin ich ja schon gewohnt. (Komm ich im Endeffekt sogar besser mit klar, weil der Kopf über die rechte Schulter leichter geht als über die linke.)

In Hinckley bin ich mit der erstbesten Unterkunft zufrieden, die mir "über den Weg läuft", weil ich nach dem langen, anstrengenden Tag irgendwie erschöpft bin. So lande ich in dieser Spelunke hier, die für 24.50 Pfund nicht gerade den erlesensten Komfort und Luxus bietet. Aber für den Preis ist es ok, und ich brauch ja wirklich nur ein Bett (und vielleicht ne Dusche).



Aber das Bier war tatsächlich lauwarm ...

Brundi Offline



Beiträge: 33.230

20.08.2012 14:41
#217 RE: Kurztrip nach Schottland Antworten

Zitat von Serpel im Beitrag #214
zum Motorrad der schlaflosen Nächte zu stehen und endlich das Bauchgefühl entscheiden zu lassen, den ausgeprägten Reiseambitionen des Fahrers nicht diametral im Weg steht.


Was für ein Einleitung für einen Reisebericht! Jetzt brauch ich erstmal eine Pause!

Grüße
Monika

edith fragt noch, ob das hier wieder so ein unvollendeter Reisebericht wird?

Serpel Offline




Beiträge: 47.372

20.08.2012 15:01
#218 RE: Kurztrip nach Schottland Antworten

Wenn du mir sagst, wo das genau ist - irgendwo im Lake District, so viel weiß ich noch:



Häng ich schon den ganzen Tag dran ...

Gruß
Serpel

Brundi Offline



Beiträge: 33.230

20.08.2012 15:14
#219 RE: Kurztrip nach Schottland Antworten

Zitat von Serpel im Beitrag #218
Wenn du mir sagst, wo das genau ist....

Manchmal sind so was wie Zettel und Stift oder Track- und GPSfunktionen schon ganz hilfreich!

Schau mal in der Nähe von Derwent Water um Cat Bells... oder so....

Grüße
Monika

Maggi Offline




Beiträge: 47.802

20.08.2012 15:22
#220 RE: Kurztrip nach Schottland Antworten

Zitat
oder Track- und GPSfunktionen schon ganz hilfreich!


Und erst recht dann, wenn man die Zeit in seiner Kamera richtig eingestellt hat...

--
hco rewwe hcslök ,skcus wmb
Wer das liest ist doof!
Wer das nicht lesen kann, braucht eine Brille oder kennt [STRG+] nicht!

Serpel Offline




Beiträge: 47.372

21.08.2012 22:06
#221 RE: Kurztrip nach Schottland Antworten

Problem gelöst. Ist ziemlich ungefähr genau hier.

Demnächst kanns also weiter gehen ...

Gruß
Serpel

Brundi Offline



Beiträge: 33.230

21.08.2012 22:51
#222 RE: Kurztrip nach Schottland Antworten

Da lag ich mit meinem Tipp ja nur 20 Meilen daneben! Gar nicht soooo schlecht!

Grüße
Monika

Serpel Offline




Beiträge: 47.372

21.08.2012 23:04
#223 RE: Kurztrip nach Schottland Antworten

Knapp daneben ist auch vorbei ...

Gruß
Serpel

Brundi Offline



Beiträge: 33.230

23.08.2012 19:48
#224 RE: Kurztrip nach Schottland Antworten

Zitat von Serpel im Beitrag #221
Problem gelöst. Ist ziemlich ungefähr genau hier.

Demnächst kanns also weiter gehen ...

Gruß
Serpel

Wann ist denn "demnächst" ?
Bei dem Schneckentempo, das du hier vorlegst, lesen wir dann nächstes Jahr den dritten angefangenen und nicht vollendeten Reisebericht!

Zitat von Serpel im Beitrag #223
Knapp daneben ist auch vorbei ...

Aber so hattest du wenigstens eine Ahnung, in welcher Ecke du sucen musstest!

Grüße
Monika

Serpel Offline




Beiträge: 47.372

23.08.2012 20:10
#225 RE: Kurztrip nach Schottland Antworten

In welcher Ecke wusste ich ohnehin schon lange. Denn was das für ein See ist, war klar.

Gruß
Serpel

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