Zitat von solmsbachtaucherTolle Leistung Serpel,alle Achtung!!...und alles mit einem ungeeigneten Krad...
Und das sagt unser Taucher, der so gern mit'ner ungeeigneten Dose unterwegs ist / war?
Schöner Bericht Serpel! Die Landschaft scheint grandios zu sein, die Strecke eher holprig. Niggese für ältere Kradler ...
Ähnliche, nicht ganz so brutale Schotterpisten hab ich in und um meine zweite Heimat. Alles alte Kriegssträßchen. Aber dafür ist mir meine XBR viel zu schade ...
Bei mir schwindet zwar langsam die Lust aufs Schreiben, aber vielleicht macht Lesen (und Bilder gucken) mehr Spaß. Dann will ich mal durchhalten bis zum Schluss (wenn ich den dann etwas einkürzen darf).
-----------------------------------
Von der Cima di Pèrtega geht ’s runter zum Colle delle Selle Vecchie, der von der Ligurischen aber nur tangiert und nicht überquert wird. Aber das hatten wir ja bereits - das liegt am Wesen einer Kammstraße:
Seit der Barbera-Hütte nimmt der Verkehr spürbar zu, und bisweilen wird man als Motorradfahrer gar von mehreren Geländedosen gleichzeitig in die Zwickmühle genommen:
Die "Straße" ähnelt inzwischen bereits abschnittsweise einem schlecht instand gehaltenen gewöhnlichen Flurweg, und schon bald kann ich in den Zweiten schalten und das Tempo spürbar erhöhen. Ich hätte jetzt beinahe "verschärfen" geschrieben, aber ich möchte die weitere Fahrt ja genießen und locker scrambeln und dem 270°-Plöppern aus den beiden Endrohren lauschen.
Zwischendurch gibt es immer wieder mal ein Foto, hier rückwärts das Stück von der Pèrtega runter:
Vor mir jetzt der allereinfachste Abschnitt der LGKS, der in halber Höhe durch idyllische lichte Lärchenwälder führt und zusammengerechnet gerade so lange ist wie der gesamte mühsame Abschnitt zuvor:
Hier tut sich nicht viel, und es geht einfach so weiter, bis unweit oberhalb von Monesi di Triora unvermittelt der Blick auf den Monte Saccarello frei wird. Es geht ’s rechts in einigen (vielen) einfachen Kehren den Hang hoch, und man kann kurz vor dem Passo Tanarello links abzweigen, um direkt bis auf den Gipfel zu fahren:
Nach den ersten Kehren lohnt sich ein kurzer Blick zurück:
Die Straße selbst ist jetzt zum ersten Mal wunderbar glatt, und mit ein paar lustigen Power-Drifts bringe ich etwas Leben in die Bude:
Dieses Mal vergesse ich den Abzweig zum eigentlichen Gipfel des Saccarello nicht und orientiere mich nicht an der Erlöserstatue, sondern an dem kleinen Obelisk, der die höchste Stelle des höchsten Berges von Ligurien markiert:
(Falls das Bild jetzt ein bisschen schief wirkt, liegt das nicht an der Aufnahme - der ist so schief! )
Beim Absteigen fällt mein Blick auf die mit Profi Dry Lube "geschmierte" und "gepflegte" Kette, aber ich habe den Eindruck, dass von dem Zeugs nicht mehr viel drauf ist. Stattdessen liegt jetzt eine Schicht Staub und rostgleicher Schmutz drauf:
Von da oben hat man wirklich eine wunderbare Aussicht. Nach allen Richtungen gleichermaßen - hier der Blick zurück (NO), wo sich der eben zurückgelegte Weg nach oben schraubt:
Ein paar Winkelgrade weiter westlich kann man auch bereits das oberste Stück des Tanarello erkennen, der als nächstes ansteht. Hier wird ’s vorübergehend wieder ein wenig anspruchsvoller:
Drehen wir die Kamera gerade noch ganz rum. Im Westen der Blick nach Frankreich:
Südlich der nun folgende Südabschnitt der LGKS, den man recht gut auf dem Bild verfolgen kann. Er verläuft recht weit oben am Kamm, im Bild zunächst nach links oben zur Bildmitte und von da weiter nach rechts:
Noch ein Stück weiter im Osten schließlich die bekannte Erlöserstatue, die ich en passant auf dem Weg den Berg runter mitnehmen werde. Eindeutig zu sehen, dass sie ein ganzes Stück tiefer liegt:
Seltsamerweise gibt es hier oben so viel herum schwirrendes Insektengetier, dass ich ganz froh bin, den Helm wieder auf die Rübe zu setzen ...