Zitat von DünnlingExakt. Nein, ehrlich noch breiter? das sieht ja komplett Scheiße aus, dann könnte ich ja auch BMW fahren...
Ne andere Option wäre noch der Scorpion Trail von Pirelli. Vorne eine Nummer schmaler als original, dafür einen echten Vorderradreifen, gute Haftung in Schräglage und auch sonst richtig flotte und moderne Pneu.
Den Scorpion Trail kann man doch mit dem alten MT90 nicht vergleichen. Der neue sieht nur noch aus wie ein Enduro Reifen, fährt aber wie ein moderner Straßenreifen. Damit wären gleich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen ...
Ich denke, ich kann jetzt eine Einschätzung zu den Avon Roadrider abgeben, die ich im August 2010 aufgezogen habe (siehe auch hier). Neu hatten die Reifen eine Profiltiefe von vorne 5,5 und hinten 6,7 mm Nach 5500 Kilometern haben sie jetzt vorne 4,5 und hinten 2,5 mm Wobei dazu zu sagen ist, dass insbesondere vorne sich die Flanken nicht so auffällig abgefahren haben wie sie dies bei BT und TT tun. Sägezähne gibt es keine. Auch der Hinterreifen hat sich recht gleichmäßig abgefahren, zumindest ist im Mittenbereich nicht diese auffallend gerade Fläche wie beim TT entstanden. Das bewirkt, dass sich in der Handlichkeit bis zuletzt kaum diese Einbußen gezeigt haben, die BT und TT aufweisen. Über die gesamt Laufleistung ist der Avon Roadrider ein unauffällig angenehmer Reifen geblieben. Regenfahrten fanden eher wenig statt. Mir ist bei diesen nichts negativ aufgefallen, aber ich fahre bei Nässe auch eher zurückhaltend und bin daher kein wirklicher Maßstab. Gefahren wurden die Reifen mit 2,3 bar vorne und 2,5 bar hinten. (Avon schreibt 2,0 und 2,5 vor, was mir aber nicht gefiel) Shimmy war beim Neureifen nur festzustellen, wenn man es angeregt hat, z.B. bei Tempo 80 freihändig fahren und den Lenker kurz anstoßen. Zuletzt hat sich im Bereich von Tempo 70 ein ganz leichtes Shimmy beim Freihändigfahren von selbst eingestellt, hat sich aber nicht verstärkt. Insgesamt also völlig unbedenklich. Da er noch nicht abgefahren ist, schätze ich, dass der hintere Reifen noch für ca. weitere 1000 Kilomer gut ist, der vordere gar für weitere 5000. Dies finde ich erstaunlich, weil beim TT der Vorderreifen nur unwesentlich länger als der Hinterreifen hält und beim BT sind beide immer gleichzeitig abgenutzt, der vordere sogar eher früher als der hintere. Ich werde den Hinterreifen also noch etwa 1000 Kilometer fahren, dann eine neuen kaufen und den vorderen beibehalten und weiter beobachten. Für mich habe ich bereits das Fazit gezogen, dass ich sowohl BT als auch TT in Rente schicken werde. Der Avon ist für mich der bessere Reifen - vorausgesetzt, der seit kurzem parallel gefahrene Michelin ist nicht vielleicht noch besser
Zitat Falcone: "...bei Tempo 80 freihändig fahren und den Lenker kurz anstoßen..."
Für derartige Test-Experimente bin ich noch deutlich zu jung (vgl. "to old to die young"-Fred) unerfahren und angsthäsisch aber Großes Dankeschön für diese - gerne angenommene und bereits umgesetzte - AVON-Beratung!
Zitat Nach 5500 Kilometern haben sie jetzt vorne 4,5 und hinten 2,5 mm
Falcone
meiner war hinten nach gut 6000 Kilometers fertig. (rund 1,2mm) vorne noch 4,3 mm.
schätze der neue hinterreifen dürfte diesmal aber länger halten, (ich hoffentlich auch) derweil ich seit der letzten saison, endlich mal bedeutend gemütlicher mit der w unterwegs bin.
ansonst ist der roadrider am26 wirklich nicht die schlechteste wahl, und auch nicht mit den alten avonschlappen zu vergleichen.
So, jetzt mal ein erster Zwischenbericht vom Roadrider auf dem Fremdfabrikat.
Die Story: Die Originalbereifung der Derbi ist, gelinde gesagt, unterirdisch. Der gute, alte Accolade auf der Estrella hat bei Nässe kaum schlechter und im trockenen besser funktioniert, als das depperte Pseudostollengemülle, was Pirelli da zusammengepresst hat. Fakt: Eigendämpfung ist OK, Nasshaftung ist nicht vorhanden und Trockengrip war anscheinend auch gerade aus. Dafür ist es mit der Haltbarkeit nicht weit her und der Reifen wird mit zunehmender Glatze hinten immer störrischer. Vorne sucht er sich gerne eine eigene Linie (gerne mal eine Handbreit nach aussen versetzen), während er hinten von einem Block auf den nächsten ohne jede Vorwarnung wegrutscht. Der Reifen hat mir echt den Fahrstil versaut. Durch die ungewöhnlichen Maße (vorne wie hinten 18") der Derbifelgen ist die Auswahl an Alternativen nur sehr begrenzt. Mit dem Roadrider hatte ich zumindest die Chance vorne wie hinten einen Typ aufziehen zu lassen und kein Mischmasch. Jetzt sind die Avons seit einigen hundert Kilometern drauf und ich kann schon mal einen Zwischenbericht geben. - Sie sind rund und schwarz. - Eigendämpfung deutlich geringer als bei den Scorpions. - Trockengrip: Die Dinger können eindeutig mehr als ich. - Nassgrip: Die Dinger können eindeutig mehr, als ich fordere. - Einlenkverhalten: Basst scho. Nicht unbedingt besonders agil aber auch nicht stur. - Kurvenverhalten: Stabil. Endlich treffe ich wieder Linien. Korrektur ist problemlos möglich, aber nun nicht mehr nötig. - Kurvenausgang: Endlich kein geeiere mehr bein Gasaufziehen in Schräglage. - Bremse: Gut. Braucht ordentlich, bis er vorne zu Wimmern anfängt und lässt sich hinten trotz Derbi-Digitalbremse an der Haftgrenze mitbremsen. - Haltbarkeit / Verschleiß: Kann ich noch nicht viel zu sagen, aber da ich vorne einen Universalreifen mit ordentlich Profil drauf habe, dürfte der etwa 3 Hinterreifen halten...
Alles in allem nicht schlechter als der BT45, höchstens bei Nässe und eher rutschigem Belag, aber wenn ich schon bei solchen Bedingungen fahre, dann ohnehin ziemlich piano.
Edith sagt: Und natürlich hat er was vergessen: Während die Fuhre mit den Originalradierern auch bei 150 geradeaus noch ziemlich satt lag, reagiert sie mit den Avons etwas empfindlicher auf flattrige Kleidung.
Zynismus ist der geglückte Versuch, die Welt so zu sehen, wie sie ist.
Die oben angekündigten 1000 Kilometer sind inzwischen drauf gefahren, Profiltiefe hinten nun 2,0 mm bei 6500 km. Also 500 Kilometer sind da allemal noch drin. Und er fährt sich immer noch gut - nicht mehr wie neu, aber ok. Keine auftretenden Macken und Zicken im fast abgefahrenen Zustand.
Grüße Falcone
Im Sommer ist es zu warm, um das zu machen, wofür es im Winter zu kalt ist.
Ich will von mir gar nicht behaupten, der Reifenexperte zu sein. Nach (Rest-)Acco und ein paar Mal TT bin ich jetzt seit rd. 1.000 km auch auf Avon unterwegs und fühle mich prächtig damit. Auch wenn ich versuche den überhaupt-neue-Reifen-Effekt auszublenden bleibt, dass sich die W super handlich fährt und Kurvenfahren viel mehr Spaß macht, weil der Reifen einfach rund ums Eck läuft.
Eigentlich hatte ich versucht, den Michelin für die 650 freigegeben zu kriegen, aber das wurde mir zu anstrengend.
Ich weiß gar nicht, wo ich das herhabe, aber irgendwie hatte Avon bei mir so ein komisches Billig-Image und deshalb hatte ich mich lange geziert, aber jetzt ist alles gut.
Das mit dem Avon hat schon seine Begründung, die waren früher wirklich grottenschlecht. Und so ein ruf setzt sich fest. Auch ich war skeptisch, hatte aber auf großen Motorrädern schon gute Erfahrung gesammelt.
Zitat weil der Reifen einfach rund ums Eck läuft.
Das trifft es schon sehr gut!
Grüße Falcone
Im Sommer ist es zu warm, um das zu machen, wofür es im Winter zu kalt ist.
@Falcone: hast du vor deinem "Maschinenzeitalter" mal einen TT von der Felge gehebelt ... ich weiß daß es schwer wird, die Frage ist nur, geht es überhaupt?! Zur Not schneide ich ihn halt runter ...
Ich will versuchen meine Heidenaus per Hand zu montieren ... denn ohne Übung geht im Ernstfall unterwegs schließlich auch nix