Zitat von Zephyr im Beitrag #281Nach etwa 10 Läufen oder 15 Betriebsstunden oder max. 1500 Rennkilometern war die Kette hin. Killerkriterium war nicht etwa die Dehnung der seitliche Durchbiegbarkeit der Kette. Nein, auch nicht ihr Rasseln. Es waren blau angelaufene Rollen, also geglühtes Material.
Moin C4,
mal ne naive Frage (aber ernst gemeint): Warum ist für dich eine Kette mit geglühten Rollen hinüber?
Gruß Serpel
Die naive Antwort: Diese Kette sah aus wie die vom Mattes. Sie quietschte und klackerte, war deutlich gelängt und man konnte sie seitlich zum "Viertelkreis" biegen, also ein Indiz für massiven Verschleiß. Darüberhinaus deuteten die Verfärbungen auf große Hitze, die in diesem Fall nur von Reibung mangels Schmierung herrühren konnte. Also Reibungswärme wegen mangelhafter Schmierung.
Mein Laienwissen schlug nun Alarm: Hitzeeinwirkung führt zu Strukturveränderungen im Material, z.B. Versprödungen. Frei von jedem Fachwissen, also Temperatur/Veränderungszusammenhängen, habe ich daraufhin im Sinne meiner persönlichen Sicherheit entschieden und die Kette vorsorglich entsorgt.
Der neue Satz lief , konservativ gesprayt, ohne rasseln und klappern, ohne Längung und Verfärbung usw.
Zitat von Zephyr im Beitrag #287Diese Kette sah aus wie die vom Mattes. Sie quietschte und klackerte, war deutlich gelängt und man konnte sie seitlich zum "Viertelkreis" biegen, also ein Indiz für massiven Verschleiß.
Dann war sie einfach deswegen am Ende. Verschleiß durch mangelnde Schmierung zwischen Bolzen und Hülsen. Tritt immer dann auf, wenn die Schmierung durch ausgetretene Dauerfettfüllung nicht mehr gewährleistet ist. Das abgeriebene Metall tritt in oxidierter Form als Rost an die Oberfläche und setzt sich als rotes Pulver an der Rückseite der Kette ab. (Oder sogar an den Speichen wie hier im Bild.)
Ich würde DryLube auch nur bei Motorrädern mit moderater Leistung einsetzen, nicht unbedingt Dauerautobahnfahrten damit machen wollen und man muss wissen, dass es bei Regen nicht von jetzt bis gleich hält. Für eine Sonntags-W oder vor allem an Oldtimern halte ich es aber für durchaus geeignet, wie ja auch meine Testdauer beweist.
Wobei die alles entscheidende Frage noch nicht beantwortet wurde: Hätte die Kette meiner "Test-W" eventuell genauso lange gehalten, wenn mit gar nichts gepflegt worden wäre?
Und was bei Kaimans Gespann die Ursachen für den schnellen Verschleiß waren, lässt sich ja nur noch vermuten. Es muss nicht zwingend am DryLube gelegen haben.
Für mich selbst habe ich entschieden, dass ich das DryLube noch aufbrauchen werde und danach einheitlich alle Ketten mit HKS (Czech) schmiere. Das Zeug ist unglaublich sparsam aufzutragen, hält bei Trockenheit überdurchschnittlich lange (bei Regen so lange bzw kurz wie andere auch) und schmutzt fast gar nicht. Und so ein kleines Fläschchen kann man unterwegs auch gut dabei haben. Ansonsten empfehle ich die Umrüstung auf Kardan
Zitat von Falcone im Beitrag #294Wobei die alles entscheidende Frage noch nicht beantwortet wurde: Hätte die Kette meiner "Test-W" eventuell genauso lange gehalten, wenn mit gar nichts gepflegt worden wäre?
Ich denke, diese Frage hast du mit deinem Dry-Lube-Test hinreichend beantwortet. Das Zeug ist nur Einbildung, es existiert nicht wirklich. Und schon gar nicht als Schmierfilm auf der Kette.
Ich nehm inskünftig wieder Öl (für die Dichtringe).
Zitat von Falcone im Beitrag #294... Das Zeug ist unglaublich sparsam aufzutragen, hält bei Trockenheit überdurchschnittlich lange (bei Regen so lange bzw kurz wie andere auch) ...
ich kann aus meinen Erfahrungen nur das Gegenteil feststellen: sowohl Dry Lube (Original) als Kettentöter schlechthin (okay, für die temporäre Reißverschlussschmierung mag das Zeugs angehen ), als auch HKS (Spray) als ausschlieslich Gutwetterschmiermittel (so schnell (bis auf Dry Lube) war bisher im Regen noch keine Kette blank) taugen für mich absolut nicht. Inzwischen denke ich schon über einen elektrischen Kettenöler nach.
HKS Spray hatte ich noch nicht. Und aufgeträufelt hält HKS auch längerem Regen stand. Soll da so ein grosser Unterschied bestehen? Ich verwende jedenfalls nur noch HKS. Ausser für die F-Twin, die den Nemo2öler hat, der immer noch problemlos funktioniert.
ZitatUnd aufgeträufelt hält HKS auch längerem Regen stand.
Nein. Tut es definitiv nicht. Bei richtigem Regen ist es nach ca. 100 km weg. Bei Trockenheit hält es bis zu 1000 km. Das konnte ich auf unseren Touren sehr gut und reproduzierbar beobachten. Ich spreche jetzt auch von aufgeträufeltem HKS, das Spray nutze ich gar nicht mehr.