Zitat von Falcone im Beitrag #252Das HKS zeichnet sich durch eine gute Haftfähigkeit aus, so dass das Verschmutzen des Motorrades sich in erträglichen Grenzen hält. Derzeit mein Favorit.
Meiner auch! Machst du eigentlich wieder mal eine Sammelbestellung? Ein Kumpel hat mir mein Kanisterchen abgeschwatzt!
Grüße Thomas
Dinge rund um's Moped, die ich nicht mehr missen möchte:
- Schuberth J1 - Rukka sturmhaube windstopper - BMW Winterhandschuhe - Daytona Trans open GTX - Hupe Stebel Nautilus - HKS Kettenfett - Saito Batterieladegerät ...
Hi, Ich hatte damals in den 80ern auf meiner Jamaha XS650 einen Becker Fettkettenkasten. Das hat wirklich gut funktioniert, vor allen Dingen wenn ich überlege was das damals eine Sauarbeit war die Kette regelmäßig in Fett auszukochen. Waren ja noch keine O-Ringketten damals. Der einzige Nachteil war die Sauerei beim Hinterradausbau zwecks Reifenwechsel. Das ganze hatte sich dann wohl mit Einführung der ersten O-Ringketten erledigt. Im Moment trage ich bei meiner W abundzu etwas Scottoileröl mit einem Pinsel auf, danach nochmal mit einem Lappen das überflüssige Öl abgewischt und die Kette sieht aus wie neu. Falls etwas Öl auf der Felge landet kann man es einfach abwischen, kein Vergleich mit dem Fettgeschmodder.
OK, aber über ungefederte Masse etc hat man sich halt keinen Kopp gemacht...und als wer mal die DIN zitierte, nach der die bei der 750 serienmäßige Kette bei Dauergebrauch für Maschinentriebe bis 10PS nur im Ölbad zu benutzen amtlich war...ich sachja nix.
.................................................. Pit (Gewinner im genetischen Roulette - meine Eltern wollten eigentlich eine Waschmaschine)
Die 10 PS sind wohl mehr aus dem Reich der Fabel. Mit den modernen Schmierstoffen wirst Du keinen nennenswerte Unterschiede zu der im Öl laufenden Kette haben.
Auf der Fahrt zur Tonenburg fiel mir an der Kette etwas Roststaub auf. Das war Anlass, mir die ausschließlich mit Dry Lube gepflegte Kette heute mal etwas genauer anzuschauen. Der Roststaub lies sich mit samt dem über die ganze Kette verteilten grauen Staub abwischen, darunter kamen blitzblanke Kettenglieder zum Vorschein. Beim Putzen mit einem Lappen wurden die Finger nicht mal nennenswert schmutzig. Die Kette wurde bei km 41.400 aufgezogen und hat jetzt 30.500 km runter. Man kann sie gleichmäßig ein wenig vom Kettenblatt abheben, aber nicht so weit, dass man zwischen Laschen und Kettenblatt hindurch schauen könnte. Eine ungleichmäßige Längung ist minimal feststellbar, aber man muss schon genau hinschauen bzw messen. Ob das jetzt tatsächlich eine Längung oder eher eine Abnutzung der Zahnräder ist, vermag ich nicht zu sagen. Eine einseitige Abnutzung des Zahnkranzes ist jedenfalls sichtbar. Auf eine größere Urlaubstour würde ich mit der Kette nicht mehr gehen, aber so wird sie weiter gefahren. Nochmal zur Erinnerung: Die W, auf der die Kette montiert ist, wird fast nur bei schönem Wetter gefahren, allenfalls bekommt sie mal einen Schauer mit. Anfangs habe ich nach jeder Fahrt ein wenig nachgesprüht, inzwischen bin ich etwas nachlässiger. Aber so etwa alle 400 km bekommt sie schon neues Spray aufgetragen. Allerdings immer sparsam. Eine Dose Dry Lube reicht auf diese Weise für etwa 12.000 km. Im Moment ist die dritte Dose in Gebrauch.
Damit man nicht den ganzen Thread lesen muss, der zuzüglich zu den weitreichenden Abschweifungen die immer wieder gleichen Meinungen zum Kettenschmieren in aller Vielfalt bringt, hier noch mal der relevante Beitrag vom August 2008 (Erste Zwischenbilanz)
Zitat"Da die Meinungen, Aussagen und Erfahrungen hier völlig konträr sind, habe ich Dry-Lube gerade "im Eigenversuch" an der Caffer, die meist bei schönem Wetter gefahren wird. Bis jetzt 11.000 km und noch kein Unterschied im Verschleiß, habe gerade die zweite Dose angebrochen. Wenn die Kette länger als 20.000 hält, bleibe ich bei Schönwetter-Moppeds bei dem Zeug. Für Allwetterfahrten kann ich es aber auch nicht empfehlen, da man den Schmierzustand einfach nicht erkennen kann. Ich schmiere alle 400 km und nach jeder Regenfahrt sofort. Ich werde weiter berichten."
Zweite Zwischenbilanz nach einem Jahr im August 2009:
"Hier im Forum wurde ja mal sehr kontrovers das Thema Dry Lube als Kettenschmiermittel diskutiert. Da sowohl Befürworter als auch Gegner gute Argument brachten, hatte ich mich seinerzeit entschlossen, Dry Lube "im Selbstversuch" an meiner Caffer zu testen. Mittlerweile sind 15.000 km rum und die Kette ist noch in einwandfreiem Zustand, sie lässt sich nur minimal vom Kettenrad abheben und zeigt keinerlei ungleichmäßige Längung. Ich habe das Zeug sehr konsequent regelmäßig aufgebracht, auch ziemlich sparsam und natürlich nur auf die Rollen. Der Abstand der Sprühintervalle betrug etwa 400 km. Die W wurde allerdings weitgehend nur bei gutem Wetter bewegt. Nach einer Regenfahrt habe ich sofort nachgesprüht. Verbrauch in dieser Zeit heute genau zwei Dosen Dry Lube zu knapp 15 Euro bei Polo. Damit ich die Kette immer gut im Auge habe, habe ich natürlich auch den Kettenschutz unverzüglich demontiert - denn wozu braucht man den noch, wenn kein Kettenfett rumspritzt? Und das ist auch wirklich der große Vorteil: Nichts wird mehr dreckig. Nachteil: Jeder Zweite meint, dich darauf aufmerksam machen zu müssen, dass die Kette mal wieder dringend etwas Fett gebrauchen könnte. Inzwischen schaue ich den Leuten tief in die Augen: "Kannst du ein Geheimnis bewahren? Kardan stirbt aus, denn das ist die neue völlig wartungsfreie Keramik-Kette von Enuma, die erst in zwei Jahren auf den Markt kommt!" Der wirkliche Nachteil ist aber, dass Dry Lube vom Regen wirklich schnell weggespült wird und daher für Schlechtwetterbetrieb nur wenig geeignet ist. Zumindest muss man dann die kleine Dose dabei haben und gleich nachsprühen. Einen anderen kleinen Nachteil gibt es auch noch, das Motorrad läuft mit Dry Lube merklich rauer als mit einem dämpfenden Kettenfett.
Dass eine Kette also mit Dry Lube wesentlich schneller verschleißt, ist also ganz klar ein Gerücht. Zumindest bei normalem Einsatz und regelmäßigem Einsprühen. Renneinsatz - wie bei Kaimanns Gespann - hat natürlich ganz andere Bedingungen.
Ich kann mir also gut vorstellen, bei der Caffer bei Dry Lube zu bleiben, wenn die Kette letztendlich etwa 25.000 km hält. Allein die Gewichtsersparnis durch das Weglassen des Kettenschutzes spricht dafür. Bei einem Tourenmotorrad werde ich weiter bei Kettenfett bleiben"
Dritte Zwischenbilanz 2010:
"Es ist wieder ein Jahr rum, allerdings ist die Caffer-W im letzten Jahr nicht so viel bewegt worden. Die Kette hat jetzt ziemlich genau 20.000 km runter und nach wie vor keinerlei nennenswerten Verschleißerscheinungen. Sie glänzt noch schön silbern, lässt sich nicht vom (42er) Zahnkranz abheben und ist auch überhaupt noch nicht ungleichmäßig gelängt. Bislang hat Dry-Lube seinen Test bravourös bestanden. Wie aber schon geschrieben, wird die W kaum mal bei Regen bewegt und die Kette wird auch konsequent alle 400 km eingesprüht, allerdings wirklich sparsam. So habe ich auch erst vor kurzem die zweite Dose Dry-Lube angebrochen. Wider Erwarten schlägt sich Dry-Lube bestens.
Für Allwetter-Fahrer kann ich keine Empfehlung aussprechen, bei der Touren-W benutze ich nach wie vor herkömmliches Spray. "
Vierte Zwischenbilanz 2011
Und wieder ist ein Jahr rum. Die mit DryLube geschmierte Test-Kette hat jetzt 24.000 km runter (ich fahre offensichtlich nicht mehr so viel mit der Caffer) und es hat sich immer noch nichts geändert: Keine ungleichmäßigen Längungen, kaum Nachspannen notwendig, einwandfreier Zustand aller Rollen und sie lässt sich auch immer noch nicht vom Zahnkranz abheben. Die zweite Dose Dry-Lube ist immer noch gut gefüllt. Zur Erinnerung: Die W wird kaum mal bei Regen bewegt und die Kette wird auch konsequent spätestens alle 400 km eingesprüht, das allerdings wirklich sparsam. Ich wage inzwischen die Prognose, dass die Kette 30.000 km erreichen könnte.
Fünfte Zwischenbilanz 2014:
"Erschreckenderweise verkommt meine Caffer offensichtlich zum Stehzeug. Die DryLube-geschmierte Kette hat jetzt 27.000 km runter und immer noch keine Auffälligkeiten. Leichten Flugrost außen an den Gliedern konnte ich abwischen"
Sechste Zwischenbilanz siehe oben ...
Bleibt immer noch eine unbeantwortete Frage: Wie würde das Ergebnis aussehen, wenn eine zweite W bei gleichen Bedingungen und ohne jegliche Kettenpflege die gleiche Strecke zurückgelegt hätte ...
Nach ca. 27.000 einen ausschließlich mit DryLube gepflegten Kettensatz prophylaktisch vor einer W-Herbst-Tour gewechselt. Der Kettensatz war damals noch nicht mal "aufgebraucht", aber er war nicht nur bei schönem Wetter gefahren. Nach Regenfahrten wurde er aber auch täglich gepflegt.
Erst mal vielen Dank für den wertvollen Bericht, Martin. Mit Kettensätzen macht jeder selbst eben nur begrenzte Erfahrungen.
Zitat von Falcone im Beitrag #263Bleibt immer noch eine unbeantwortete Frage: Wie würde das Ergebnis aussehen, wenn eine zweite W bei gleichen Bedingungen und ohne jegliche Kettenpflege die gleiche Strecke zurückgelegt hätte ...
Das scheint mir die zentrale Frage zum Schluss. Wie ich vor vielen Jahren im Forum berichtet habe, hat die Kette meiner BMW F 650 GS Dakar ohne jede Pflege bis zum Wiederverkauf 27000 km locker mitgemacht. Ohne nennenswerte Längung, Rost, verbackene Glieder oder sonstigen Verschleiß. So richtig überzeugt hat mich das Dry Lube deswegen nie.
Habe gestern mit Erschrecken den verräterischen roten Belag auf der Regina meiner RR festgestellt. Und just auch eine signifikante Längung in Verbindung mit einzelnen verbackenen Gliedern (das untere Trumm verläuft leicht zickzack-förmig). Gepflegt wurde die Kette regelmäßig und konsequent mit S100. Jetzt schau ich mal, ob sich da noch was mit Öl machen lässt, aber ich glaube, die Kette ist hinüber - nach lediglich 22000 Kilometern!
Im Vergleich zur modellgleichen und ölgepflegten Regina meiner ersten RR gerade mal die halbe Laufleistung! Klar kann das der Ausreißer nach unten hin sein, aber ich glaube eher an die lebensverlängernde Wirkung des Kettenöls. Entspricht auch der Vorstellung bei Dichtringketten, dass lediglich die O/W/Z-Ringe geschmeig gehalten werden müssen, um die Dauerfettfüllung am Austreten zu hindern und eine dauerhafte Schmierung zu gewährleisten.
Eigentlich aber müsste das S100 durch die leicht flüchtigen Bestandteile doch auch in alle Ritzen kriechen und so die Schmierung der Dichtringe sicherstellen, aber allem Anschein nach kann Öl das viel besser. Ich würde mich ungern von diesem Schmierstoff trennen, weil es so einfach in der Anwendung ist und erst noch wenig schmutzt.
Hattest du bei der zweiten Kette merklich mehr Regenfahrten als bei der ersten? Unsere England-Regen-Ketten hielten auch deutlich weniger lang, obwohl gerade bei Reisen die Pflege nicht vernachlässigt wird. Da schaue ich jeden Abend drauf.
Hier im Vogelsberg sitzt manchmal ein älterer Herr am Stammtisch, der seine Ketten mit Getriebeöl pflegt und von biblischen Laufleistungen berichtet. Beweise gibt es natürlich keine ...