Hier im Forum wurde ja mal sehr kontrovers das Thema Dry Lube als Kettenschmiermittel diskutiert. Da sowohl Befürworter als auch Gegner gute Argument brachten, hatte ich mich seinerzeit entschlossen, Dry Lube "im Selbstversuch" an meiner Caffer zu testen. Mittlerweile sind 15.000 km rum und die Kette ist noch in einwandfreiem Zustand, sie lässt sich nur minimal vom Kettenrad abheben und zeigt keinerlei ungleichmäßige Längung. Ich habe das Zeug sehr konsequent regelmäßig aufgebracht, auch ziemlich sparsam und natürlich nur auf die Rollen. Der Abstand der Sprühintervalle betrug etwa 400 km. Die W wurde allerdings weitgehend nur bei gutem Wetter bewegt. Nach einer Regenfahrt habe ich sofort nachgesprüht. Verbrauch in dieser Zeit heute genau zwei Dosen Dry Lube zu knapp 15 Euro bei Polo. Damit ich die Kette immer gut im Auge habe, habe ich natürlich auch den Kettenschutz unverzüglich demontiert - denn wozu braucht man den noch, wenn kein Kettenfett rumspritzt? Und das ist auch wirklich der große Vorteil: Nichts wird mehr dreckig. Nachteil: Jeder Zweite meint, dich darauf aufmerksam machen zu müssen, dass die Kette mal wieder dringend etwas Fett gebrauchen könnte. Inzwischen schaue ich den Leuten tief in die Augen: "Kannst du ein Geheimnis bewahren? Kardan stirbt aus, denn das ist die neue völlig wartungsfreie Keramik-Kette von Enuma, die erst in zwei Jahren auf den Markt kommt!" Der wirkliche Nachteil ist aber, dass Dry Lube vom Regen wirklich schnell weggespült wird und daher für Schlechtwetterbetrieb nur wenig geeignet ist. Zumindest muss man dann die kleine Dose dabei haben und gleich nachsprühen. Einen anderen kleinen Nachteil gibt es auch noch, das Motorrad läuft mit Dry Lube merklich rauer als mit einem dämpfenden Kettenfett.
Dass eine Kette also mit Dry Lube wesentlich schneller verschleißt, ist also ganz klar ein Gerücht. Zumindest bei normalem Einsatz und regelmäßigem Einsprühen. Renneinsatz - wie bei Kaimanns Gespann - hat natürlich ganz andere Bedingungen.
Ich kann mir also gut vorstellen, bei der Caffer bei Dry Lube u bleiben, wenn die Kette letztendlich etwa 25.000 km hält. Allein die Gewichtsersparnis durch das Weglassen des Kettenschutzes spricht dafür. Bei einem Tourenmotorrad werde ich weiter bei Kettenfett bleiben
hy Deinen Bericht über DryLube fand ich recht interessant, da ich noch ein Frischling bin, konnte ich für mich da rausziehen, daß ich meine Kette nachsprühen sollte, da ich heute in den Regen gekommen bin und auch DryLUbe verwende - was mir zuvor von zwei Motorradfahrern empfohlen worden ist.
In Antwort auf:Inzwischen schaue ich den Leuten tief in die Augen: "Kannst du ein Geheimnis bewahren? Kardan stirbt aus, denn das ist die neue völlig wartungsfreie Keramik-Kette von Enuma, die erst in zwei Jahren auf den Markt kommt!"
(Ja, die Smilies darf man auch benutzen, gibt es öffentlich!)
In Antwort auf:...Die W wurde allerdings weitgehend nur bei gutem Wetter bewegt.
DAS ist der absolut wichtigste Kernsatz Deines "Tests", Martin.
Ich hab' PDL auch über 2 Jahre gestest, allerdings bei jedem Wetter, und auch im Winter.
Fazit: Bei Winterbetrieb kannste das (teure) Zeug voll knicken !!!! Einmal die Kette vergessen nachzusprühen, nach etwas Rest-Salz auf der Strasse, und die Kette war am Arsch.
Paule, für den Profi-DRY-Lube der Vergangenheit angehört.
In Antwort auf:Fazit: Bei Winterbetrieb kannste das (teure) Zeug voll knicken !!!! Einmal die Kette vergessen nachzusprühen, nach etwas Rest-Salz auf der Strasse, und die Kette war am Arsch.
Das sehe ich ganz genauso. Dry Lube bietet keinerlei Schutz vor Rost mehr, wenn die Kette nass oder gar salzig ist. Aber für vorwiegend Schönwetterfahrer oder Oldtimer ist es gut geeignet, finde ich.