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Steve Dabbeljuh Offline




Beiträge: 12.197

12.12.2008 14:12
#706 RE: auch mal zur Finanzkrise Antworten
In Antwort auf:
ich verheize keine afrikanische Margarine in meinen Motorrädern um die Scheune warm zu bekommen

Natürlich nicht. Dafür hast du doch deinen Scheunenofen.

Siehe 7. Bild von oben:
http://murxvonmarx.de/bin/parse.exe?CMD=C&FILE=geb2003.htm

Swennie Offline




Beiträge: 15.185

12.12.2008 14:25
#707 RE: auch mal zur Finanzkrise Antworten

Zitat von phaedrus
Zitat von Swennie
Et kütt wie et kütt

von Dir?


Nein, eine Volksweisheit aus dem Rheinland

Die Rheinländer mögen es berichtigen

Et is wie et is
un et kütt wie et kütt
aber et is immernoch jot jejange


Mitglied der Bewegung 10.12. sinnfreie bunte Zellen der Revolution der sinnfreien Brigaden Europas

phaedrus Offline




Beiträge: 4.501

12.12.2008 14:29
#708 RE: auch mal zur Finanzkrise Antworten

Zitat von Swennie
Zitat von phaedrus
Zitat von Swennie
Et kütt wie et kütt

von Dir?

Nein, eine Volksweisheit aus dem Rheinland
Die Rheinländer mögen es berichtigen
Et is wie et is
un et kütt wie et kütt
aber et is immernoch jot jejange


Ich kenne diesen Spruch sehr wohl, alleine von Dir, aus der entfernten Hauptstadt(?), hatte ich diesen Gedanken nicht erwartet, oder zumindestens nicht in diesen Worten. Über diesen Zusatant erlaubte ich mir meine Verwunderung auszudrücken.

Untertänigst

Andreas

Photographiert wird auf Film, alles andere ist bloß digital.
Mitglied VfDKV

pelegrino Offline




Beiträge: 51.256

12.12.2008 14:32
#709 RE: auch mal zur Finanzkrise Antworten

In Antwort auf:
...Verwunderung...
Naja - der langhaarige Hauptstadt-Rotzlöffel steht doch unter dem unheimlichen Einfluß eines Exilrheinländers aus der Schweiz ! Da bleibt manches hängen ...

.


"Dumme Fragen stellen kann jeder. Aber auf ernst gemeinte Fragen dumme Antworten geben, dazu gehört schon ein gewisses Können."

Swennie Offline




Beiträge: 15.185

12.12.2008 14:32
#710 RE: auch mal zur Finanzkrise Antworten

Liegt an meiner heimlichen Liebe zum Rheinland und deren Frohnaturen


Mitglied der Bewegung 10.12. sinnfreie bunte Zellen der Revolution der sinnfreien Brigaden Europas

Swennie Offline




Beiträge: 15.185

12.12.2008 14:33
#711 RE: auch mal zur Finanzkrise Antworten

Zitat von pelegrino
Naja - der langhaarige Hauptstadt-Rotzlöffel ...


Das hättest Du nicht licher sagen können


Mitglied der Bewegung 10.12. sinnfreie bunte Zellen der Revolution der sinnfreien Brigaden Europas

pelegrino Offline




Beiträge: 51.256

12.12.2008 15:07
#712 RE: auch mal zur Finanzkrise Antworten

In Antwort auf:
...hättest Du nicht licher sagen können...

So war das ja auch in etwa gemeint - liegt an meiner (beruflich bedingten) freundlich, sensiblen Art, mit jungen Menschen umzugehen .


.


"Dumme Fragen stellen kann jeder. Aber auf ernst gemeinte Fragen dumme Antworten geben, dazu gehört schon ein gewisses Können."

Hans-Peter Offline




Beiträge: 26.603

12.12.2008 19:27
#713 RE: auch mal zur Finanzkrise Antworten

Damit fing das Unheil an:

http://tinyurl.com/58cjcn

Guude aus Frankfurt
Hans-Peter

"Hoffentlich wird es nicht so schlimm wie es schon ist!"
Karl Valentin

Wännä Offline




Beiträge: 17.488

13.12.2008 02:08
#714 RE: auch mal zur Finanzkrise Antworten

In Antwort auf:
Die Rheinländer mögen es berichtigen

Et is wie et is
un et kütt wie et kütt
aber et is immernoch jot jejange

Na,

dann wollnwer mal.

Lieber Swennie, in diesem (absolut richtigen und philosophisch wertvollen) Spruch sind zwei kleiner Fehler, die den Nichtrheinländer sofort enttarnen. Die Fehler sind auf den ersten Blick so unbedeutend, daß eigentlich jeder darüber stolpert.


Letzte Zeile:

Es ist immer noch gut gegangen. Das ist Hochdeutsch, für den Rheinländer unerschwinglich, mit Mühe gerade noch verständlich.

Es ist noch immer gut gegangen. (Beachte die Stellung der Wörter 3 und 4 - sehr wichtig!) Das ist rheinisches Hochdeutsch, ein unsicheres Gebiet, auf dem der Rheinländer an und für sich schnell verlegen wird. Er versucht es allerdings immer wieder und das alleine muß man ihm schon hoch anrechnen - finde ich.

Die richtige, rheinische Grammatik lautet: Es hat noch immer gut gegangen. Oder übersetzt: Et hät noch immer joot jejange

Das ist dann der Rheinländer. Er benutzt diese Wort nicht einfach nur falsch, weil er dumm ist. Sondern er mißt dem "ist gutgegangen" eine zu passive Bedeutung bei. "Du bist, was Du bist" hat für den Rheinländer wenig Aussage "Du hast, was Du hast" ist schon plastischer, farbiger. Sobald das Hilfswort "sein" auftaucht, wird die Sache anonym. Nicht selten ist dann die (verhaßte, aber geführchtete Obrigkeit) gemeint.

"Ist das gemacht (worden)?" heißt soviel, wie "Muß ich mich da noch drum kümmern oder darf ich gleich wegschauen?"

"Hadder dat jemaaht?" heißt "Hat er (Hast Du) das gemacht?" das ist persönliche Ansprache, der Chef will sehen, wie "er", also Du die Arbeit gemacht hast. Er kümmert sich.

Und so geht es mit dem Schicksal auch. Es ist noch immer gut gegangen ist zu unpersönlich. Es hat noch immer gutgegangen ist direkt aktiv. Das Schicksal hat gemacht. In der Verquirlung heißt es dann eben "Es hat gutgegangen!"

Die Worstellung immer noch oder noch immer ist wegen des phonetischen Effekts, auf die der Rheinländer sehr großen Wert legt. Das ist sozusagen die Sprachmusik.

So ungefähr jeeet dat.


Gruß

Wännä

Kaimann Offline



Beiträge: 4.882

13.12.2008 08:34
#715 RE: auch mal zur Finanzkrise Antworten

Zitat von Wännä

So ungefähr jeeet dat.
Gruß
Wännä


Klasse !

Nie habe ich BAP verstanden, aber es ist schon toll, wenn Mundarten aktiv weiter leben und verstanden werden.
Inwieweit Deine Erklärungen fundiert sind, kann ich nicht beurteilen: Schlüssig aber klingen sie.

Das ist ja eigentlich auch das Dilemma der Mundarten: Es gibt keine festgelegte Grammatik, diese Sprachen leben, ihre (auch geographischen) Grenzen sind fließend.

Zerstört man die Mundarten (z.B. durch Radi, Fernsehen und Schule in gewaltigem Ausmaß in den 50er und 60er Jahren geschehen, sterben sie aus.

Für mich ein schmerzlicher Verlust.

Es ist mir heute immer noch ein großes Vergnügen, in meiner ostfriesisch / friesischen Heimat ein paar Eingeborene so richtig paltt sprechen zu hören. Leider eine sterbende Sprache.
In meiner Kindheit war es schon so, daß man zweisprachig parallel aufwuchs: Ich als "hochdeutscher" sprach nur Hochdeutsch, meine Spielfreunde sprachen nur "platt". Jeder konnte zwar den anderen zu 100 % verstehen, deswegen aber noch lange nicht die Sprache sprechen.
Die Schule verlangte Hochdeutsch (für viele Dörfler damals eine echte Barriere, eine Fremdsprache gewissermaßen. Heraus kam ein nordisches Sprachgemisch mit Elementen beider Sprachen. Das Fernsehen gab dem Ganzen den Rest.

Heute mühen sich Heimatdichter und Volkshochschulen um den Erhalt der Reste. Welch ein Jammer:
Den Computer kennt jedes Kind. Was aber nochmal war eine Runkelmutt ?! (Begriffe beliebig austauschbar)

MfG

Kaimann

Serpel Online




Beiträge: 47.374

13.12.2008 08:36
#716 RE: auch mal zur Finanzkrise Antworten
Moin Wännä

Das hat nichts mit "Rheinisch" oder "Hochdeutsch" zu tun, sondern damit, dass "es ist immer noch gut gegangen" schlicht und ergreifend nicht das zum Ausdruck bringt, was Swennie eigentlich sagen möchte.

"Immer noch" heißt so viel wie "nach wie vor" oder "weiterhin", wohingegen "noch immer" in diesem Zusammenhang im Sinn von "jedesmal" gebraucht wird. Diese Interpretation lässt "immer noch" nicht zu.

So ungefähr seh ich das jedenfalls ...

Gruß
Serpel
3-Rad Offline



Beiträge: 34.495

13.12.2008 10:31
#717 RE: auch mal zur Finanzkrise Antworten
Der Wännä hat das treffend formuliert.

Die niederrheinische Grammatik lehnt sich auch viel mehr an die französische und niederländische Grammatik an.

So richtig deutsch war der Niederrein ja eher selten. Selbst die preußische Herrschaft wurde mehr als Besatzung empfunden.

das niederrheinische Plattdeutsch selbst, ins nicht wirklich fassbar, da schon innerhalb weniger Kilometer stark unterschiedlich.
Das Kölner oder Düsseldorfer Platt ist schon nur noch ein stark verwässertes Platt.
Bei meinen Eltern in Wegberg verlief früher die Grenze, zwischen den Spanischen Niederlanden(Herzogtum Limburg) und den Kur Kölnern, bzw. Herzogtum Kleve.

Im ein Kilometer entfernten Nachbarort wird deshalb noch immer ein völlig anderes Platt gesprochen.


Gruß Norbert, de jeer Platt kallt.

-------------------------------------------------
Man kann sich über alles aufregen, aber man ist nicht dazu verpflichtet.

Serpel Online




Beiträge: 47.374

13.12.2008 11:08
#718 RE: auch mal zur Finanzkrise Antworten
Zitat von Wännä
Es ist immer noch gut gegangen. Das ist Hochdeutsch, für den Rheinländer unerschwinglich, mit Mühe gerade noch verständlich.

Das ist kein Hochdeutsch, sondern schlicht ungebräuchlich (um nicht zu sagen "schlechtes Deutsch").

Zitat von Wännä
Es ist noch immer gut gegangen. (Beachte die Stellung der Wörter 3 und 4 - sehr wichtig!) Das ist rheinisches Hochdeutsch, ein unsicheres Gebiet, auf dem der Rheinländer an und für sich schnell verlegen wird.

Das ist nicht nur "rheinisches Hochdeutsch", sondern schlicht richtiges Deutsch.

Gruß
Serpel
Wännä Offline




Beiträge: 17.488

13.12.2008 11:21
#719 RE: auch mal zur Finanzkrise Antworten

Moin Serpel,

Du hast natürlich mal wieder Recht. Wolltste doch hören, oder?

Die Stellung noch immer oder immer noch ist in der Tat für die Bedeutung wichtig, aber sieh mal, ich war einfach in der Klemme. Wie erkläre ich einem Berliner solche schwierigen Sachen, oder daß er total verlegen wird und gleich wieder 131 Beiträge dazu schreibt?

Wir könnten ja mal einen richtigen Sprachfred eröffnen.

Ich bin ganz begierig darauf, die vier rheinischen Anreden zu erläutern, die meiner Sicht nach aus dem italienischen ihre Wurzeln haben. Evtl. auch aus dem französichen, dessen ich allerdings in keinster Weise mächtig bin.

Im übrigen ist das rheinische Grundgesetz in der vorliegenden Form nur ein `abstract´. Es gibt noch eine ausführlichere Fassung, sozusagen die verwaltungstechnische Durchführungsvorschrift dieser Hammersätze. Ich hab den Wortlaut nicht ganz genau im Kopf, deshalb schaue ich erstmal, wo ich das Ding auftreibe. Ein Paragraph heißt u.a.

Kennemer nit, bruchemer nit, fott domit

(Kennen wir nicht, brauchen wir nicht, weg damit)

find ich sehr geil



Gruß

Wännä

Serpel Online




Beiträge: 47.374

13.12.2008 11:30
#720 RE: auch mal zur Finanzkrise Antworten
Zitat von Wännä
Du hast natürlich mal wieder Recht. Wolltste doch hören, oder?

Genau, es gibt nichts Schöneres als Recht zu bekommen - lechz!

In Antwort auf:
Kennemer nit, bruchemer nit, fott domit

Ihr Rheinländer solltet euch mal besser in der deutschen Regulierungsszene durchsetzen ...

Gruß
Serpel, der sich immer freut, von Wännä zu lesen (ist jetzt ernst gemeint)
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