Schade, hab mit dem nämlich mal äußerst zweifelhafte Erfahrungen gemacht (allerdings noch zu Zeiten der alten Geschäftsführung).
Hatte meinen Scrambler nach dem Sturz auf dem Berninapass dort zur Reparatur. Der Lenker war krumm und die Vorderradgeometrie verzogen. Als ich die Triumph nach langer Wartezeit endlich abholen durfte war der Lenker immer noch krumm (hatte einen neuen erwartet), waren Reifen montiert, die ich nie in Auftrag gegeben hatte, der Hauptständer gemäß meinem Wunsch abmontiert, aber einfach einbehalten worden und das Ganze für schlappe 2000 Euro. Die Kiste fuhr immer noch nicht geradeaus. Er hatte angeblich ein neues Standrohr eingezogen und eine neue Achse verbaut. Der hatte offenbar den Eindruck, den Kunden mit Schweizer Kennzeichen schnell mal abzocken zu können, weil der ja ohnehin nicht wieder kommt.
Aber zur Z 900 RS:
Für mich ein sehr "rundes" Motorrad - in jeder Hinsicht! Stimmiges Design, ausgereifte Technik und ein Klang, den nur Kawasaki so hinbekommt. Wie Falcone schreibt gibt es von jeder Motorenbauart überzeugende und weniger überzeugende Vertreter. Der Antrieb der Z ist sicher einer der überzeugenderen Vertreter des oft als langweilig gescholtenen Reihenvierzylindermotors. Dein Fahrbericht bringt das Fahrerlebnis entsprechend erlebbar rüber!
Anbetracht der Tatsache, dass jedes Motorrad irgendwelche Schwachpunkte hat (die oftmals erst nach einigen Tausend Kilometern Fahrstrecke heraus "apern") und solche bei der Z 900 RS vermutlich kaum vorhanden sind (die eingeschränkte Schräglagenfreiheit würde mich zur SE greifen lassen), macht man mit einem Kauf dieses bildschönen Motorrads sicher nichts falsch.
Danke auch für den Strang und die zahlreichen interessanten Fahrberichte (in meiner Heimat)!
Am Wochenende war in Friedrichshafen die Motorradwelt Messe....
Es empfiehlt sich nach wie vor mit dem Motorrad hinzufahren (wenn die Witterung und die Entfernung das zulässt) da man sich dann den Eintritt (15.-) und die Parkgebühren (7.-) spart Zudem hat man kein schlechtes Gefühl wenn man nach 2 Stunden von der Veranstaltung flüchtet - entweder weil man von der schieren Menschenmenge angenervt ist, oder noch wichtiger: das Pseudofachgequatsche der Umstehenden einfach nicht mehr ertragen kann. Typische Situationen: -Biker (in entsprechendem Outfit) erklärt seiner weiblichen Begleitung (in entsprechendem Outfit) akribisch die wichtigen technischen Details der Mopeds während sie (augenscheinlich für den aufmerksamen Beobachter) völlig desinteressiert aus der Wäsche guckt, mit dem Zeigefinger irgendwie prüfend auf der Sitzbank rumdrückt um dann einen völlig unpassenden Kommentar abzugeben..........was ihm aber völlig wurscht ist.... -Eine Kleingruppe mittelalter bis älterer Männer überschütten sich gegenseitig mit ihrem angelesenen Fachwissen und den erkennbar tausendmal gelesenen Worthülsen der Motorradzeitschriften und einschlägigen Internetseiten....
nächstes Jahr sind Inears Pflicht - gute Musik drauf und die Gesamtsituation sollte erträglicher werden...
Nun aber zum Eigentlichen :
Da die gemeinsamen Tage mit meiner W zumindest emotional gezählt sind und ich ja hier in dem Thread schon einiges zur Suche nach Alternativen geschrieben habe, bietet so eine Messe doch zumindest die Möglichkeit innerhalb von ein paar Stunden sich hautnah anzuschauen was einem eventuell gefallen könnte - inklusive anfingern und draufsitzen.
Cruiser/Chopper: Da gibt es eigentlich als ernsthafte Kandidaten nur Harley und Indian. Für mein Empfinden, sowohl ästhetisch als auch haptisch sind die Motorräder von Indian deutlich interessanter. Die Standard Sout wird deshalb dieses Jahr auf jeden Fall mal noch probegefahren.
Royal Enfield: Wenn man man vor den aktuellen Modellen steht fühlt man sich etwas ernüchtert - das gilt vor allem für die Interceptor und die Continental. Für mich nach wie vor keine Alternative zur W! Deutlich interessanter ist die HNTR 350. Die Sitzprobe macht an, das Teil ist"klein" , leicht und wirkt doch wie ein vollwertiges Motorrad. Zumindest auf den ersten und schnellen Blick wirkt sie sehr gelungen.
Moto Guzzi: Die V100 : normalerweise interessieren mich diese Art halbverkleiderter Tourer nicht wirklich. Die V100 hat aber was eigenständiges, lässt sich nur schwer beschreiben. Zumindest die Ergonomie ist für 180cm Menschen beim Aufsitzen perfekt. Probefahren ist angesagt. Die V85TT ist nach wie vor die einzige "Enduro" die ich als attraktiv empfinde - wäre meine Wahl wenn ich sowas wie eine Strassenenduro haben wollte. Den V9 Bobber finde ich optisch sympathisch. Das ändert sich sobald man draufsitzt. Irgendwie passt da nichts und dieser Anblick der Armaturen , des Tachos etc wirkt gelinde gesagt sehr ernüchternd.
Kawasaki: Z650: optisch auch in Natura gelungen! Allerdings hat mich beim Draufsitzen dann doch die Anordnung von Tank, Lenker und Armaturen nicht wirklich überzeugt.
Z900RS: Ich hab sie letztes Jahr schon probegefahren (s.Bericht hier im Thread) und war schwer begeistert. Und auch das stehende Motorrad hat mich sofort wieder fasziniert. Abgesehen von der W hab ich selten so eine gelungene Gesamtoptik gesehen. Und die Sitzprobe betätigt diesen Eindruck zu 100%. Mein absoluter Favorit - mal schauen was dieses Jahr draus wird.
Interessant. Die Guzzis schätze ich ganz genauso ein. Die anderen von dir erwähnten Motorräder finde ich für mich nicht interessant. Ausnahme: Die HNTR, die ich aber noch nie gesehen habe.
Ein schönes Foto öffnet sich da auf der ADAC-Seite: Die Rutschbremse am Ende der Sitzbank ist doch allerliebst. So hat es einem beim Beschleunigen nicht gleich auf die Straße!
Zitat von seeräuber im Beitrag #152Royal Enfield: Wenn man man vor den aktuellen Modellen steht fühlt man sich etwas ernüchtert - das gilt vor allem für die Interceptor und die Continental. Für mich nach wie vor keine Alternative zur W! Deutlich interessanter ist die HNTR 350. Die Sitzprobe macht an, das Teil ist"klein" , leicht und wirkt doch wie ein vollwertiges Motorrad. Zumindest auf den ersten und schnellen Blick wirkt sie sehr gelungen.
Ich habe ja bisher nur die Meteor Probe gefahren. (klick) aber der Motor dürfte der gleiche sein und damit vermutlich auch ein ähnliches Fahrerlebnis. Das mit den 20 PS mag ja noch irgendwie in Ordnung gehen aber 181kg wollen bewegt werden. Die Geometrie ist wohl anders als bei Meteor und Classic, müsste man also auch "erfahren".
Wie leicht oder schwer sie tatsächlich ist wußte ich nicht. Wenn man sich aber draufsetzt und normalerweise gewohnt ist richtige Motorräder mit entsprechendem Gewicht in die Senkrechte zu bringen, hat die HNTR schon was sehr leichtes. Man sollte ja auch bedenken, dass sie sehr niedrig ist, Sitzhöhe irgendwas über 70cm, also so wie ein fettes Cruisereisenschwein - und im Gegensatz zu denen meint man sie kaum unter sich zu spüren.
Zitatdass sie sehr niedrig ist, Sitzhöhe irgendwas über 70cm, also so wie ein fettes Cruisereisenschwein - und im Gegensatz zu denen meint man sie kaum unter sich zu spüren.
Gruß
Danke, jetzt ist mein Interesse vorbei. Über das Gewicht war ich auch gestolpert. Schwerer als meine XBR mit ihren zwei Auspüffen ...
Nach vielen Jahren hab ichs endlich mal geschafft ein Motorradintensivtraining beim ADAC zu belegen...
Der 6. Mai war ausnahmsweise mal regenfrei und so ging es kurz nach 8 in Steißlingen im schönen Hegau los. Die Stunde Anfahrt am Bodensee entlang war in der Morgensonne landschaftlich und atmosphärisch wunderschön aber bei Temperaturen unter 10 Grad saukalt.
Wir waren 10 Menschen, davon eine w, 5 BMWs , 1 Guzzi, irgendwelche 600 Vierzylinder und meine W als Oldie - die einzige ohne ABS..
Programmatisch gab es nichts wirklich überraschendes: Bremsen, Kurvenfahren, Ausweichen etc. Im Grunde hat man alles schon mal gemacht , nur halt nicht in der Intensität über 8 Stunden am Tag verteilt und dann eben auch noch mit entsprechender Rückmeldung/Korrektur vom sehr entspannten Kursleiter. Zum Übungsplatz gehört auch noch eine Kartbahn - und das war dann ganz lustig zum Abschluß noch eine knappe Stunde die Bahn abzufahren.
Die ganz große fahrerische Erkenntniss hab ich jetzt für mich nicht gewonnen - nichtsdestotrotz hat man sonst nie die Gelegenheit so ausgiebig alle möglichen Fahrmanöver zu üben und zu wiederholen.
Die letztendlich wichtigere Erkenntniss für mich war, dass ich jetzt soweit bin das Kapitel W650 nach 14 Jahren endgültig zu schliessen.
ZitatDie letztendlich wichtigere Erkenntniss für mich war, dass ich jetzt soweit bin das Kapitel W650 nach 14 Jahren endgültig zu schliessen.
Und wie kamst Du jetzt zu der Erkenntnis? Das fehlende ABS? Die tollen BMWs oder einfach weil's reicht?
Ne tolle BMW mit ABS hatte ich vor 20 Jahren schon einmal und bin wegen der, weil sie irgendwann soooo langweilig war, auf die W umgestiegen.
Tatsächlich ists eher weils reicht.
Ich bin mit meiner W ca 25000 km überwiegend längere Touren v.a. hier in den nahen Alpen gefahren. Und in den letzten Jahren kam irgendwann das Gefühl, dass mir das fahrerische Potential meiner W nicht mehr genügt.
An einem schönen Sommermorgen mit der W über kleine Strassen durch Südtirol tuckern ist megalässig und sehr entspannt - da gehts einem wirklich gut. Danach kommen aber u.U. nochmal 6 - 8 Std. Pässe, Bundesstrassen etc - und dann wird es mit der W wirklich mühsam....zumindest für mein Empfinden. Vielleicht hängt es ja auch mit dem Alter zusammen - mit Anfang 40 fand ich die W sehr cool (was sie ja auch tatsächlich ist) , mit Ende 50 hab ich das Bedürfnis nach etwas mehr Bequemlichkeit und hardwaretechnischer Souveränität.
Deswegen hab ich ja auch vor 2 Jahren diesen Thread gestartet und mich etwas durch die Motorradwelt getestet.
Rein optisch gibt es einige Chopper/Cruiser/Bobber die mich anmachen und genug Bequemlichkeit, Entspannung aber auch Leistung parat haben - allerdings hasse ich es wenn die Fußrasten schon bei moderater Schräglage kratzen - mit sowas macht das Stilfser Joch einfach keinen Spass - also fallen die leider raus ...
Was klassisches muß es aber trotzdem sein. Einen Favoriten gab es ja schon nach der ganzen Testerei - mal schauen was draus wird.
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