Die Sitzhöhe ist tatsächlich ziemlich gleich, die Räder sind zwar von früher 18 Zoll auf 17 Zoll gegangen, aber dafür sind die Reifen dicker. Das macht nicht wirklich den Unterschied. Der Unterschied liegt zum einen in den längeren Federwegen und - nicht unerheblich - in der Gestaltung der Schutzbleche. Ein hinten langes Schutzblech und dazu mit weit heruntergezogenen Flanken gilt als uncool. Und dazu kommt, dass ein zweifacher Stoßdämpfer die Lücke auch optisch schließt im Gegensatz zu einem Zentralfederbein, das den Blick auf Hinterrad völlig freigibt.
Wenn man einem modernen Motorrad wie der Z900 eine klassische Optik aufzwingt, kann das nur misslingen.
Ich habe die z900 jetzt schon ein paar mal in freier Wildbahn gesehen und da sieht sie tatsächlich besser aus als auf den Fotos. In Frankreich und Italien fuhren eine ganze Menge davon rum, Kawasaki scheint einen Nerv getroffen zu haben.
Ob man wirklich ein Modell von 1974 mit einem Modell von 2023 vergleichen soll? Ich weiß nicht, alleine den ganzen Kram, der heute bei einem Motorrad eingebaut werden muss, macht es schwierig das alles in einem ansprechenden Paket unterzubringen.
-- Blog Ich springe hoch, ich springe weit, warum auch nicht, ich hab' ja Zeit. Frei nach H.E.
Ja, sie sieht in Natura halbschräg von oben gesehen besser aus, als auf den Aufnahmen direkt von der Seite. Die Z900 würde hinsichtlich des Abstandes Rad/Schutzblech übrigens auch ein klein wenig schlechter abschneiden, wenn sie genau von der Seite fotografiert wird. Das ändert aber nichts daran, dass die neue unterhalb der Tank-Sitzbank-Linie aussieht, wie die Gerümpelecke einer Werkstatt.
Und warum sollte alles heute Notwendige nicht dezenter untergebracht werden können? Bei der W klappt es, bei Triumph klappt es, bei Guzzi, BSA, Jawa und Horex sowieso. Aber die nehmen auch kein Fahrwerk aus aktueller Produktion und pfropfen einen Retro-Tank samt Sitzbank drauf. Das ist natürlich billiger, als eine komplette Neukonstruktion.
Aber wozu auch, wegen so ein paar ewiggestriger Hansel, die eh bald den Führerschein abgeben? Also freuen wir uns: Seeräubers 900er sieht immer noch weit besser aus, als vieles, was sonst so aus Japan kommt - oder gar von BMW! Alles richtig gemacht.
Bin ganz bei Falcone: Die Z1 von 1973 hatte ja gerade mal 80 mm Federweg. Das bedeutet entweder bockharte Federung oder ständig auf Block. So was kann man der Kundschaft heutzutage nicht mehr zumuten - auch nicht (oder gerade nicht) einem hartgesottenen 75-Jährigen. Und eine weichere Federung, die nicht bei jeder Bodenwelle gleich auf Block geht, benötigt einfach mehr Federweg - bei der RS gar 140 Millimeter, also immerhin 60 mm mehr als beim historischen Vorbild! Das macht sich im Stand optisch halt bemerkbar.
Man darf aber nicht vergessen, dass eine weichere Feder bei Belastung (durch den Fahrer) auch stärker "in die Knie geht", was den störenden Spalt in Fahrt auf ein optisch erträgliches Maß reduziert:
z 900 rs.png - Bild entfernt (keine Rechte)
Wobei der Fahrer hier eher nicht zu den Schwergewichten zu gehören scheint.
Naja, die aktuellen Ws sehen irgendwie auch seltsam aus, ein seltsames Konglomerat aus Retro und Moderne.
Der ein oder andere erinnert sich vielleicht an mein Machwerk, wie die z900 trotz Moderne stimmiger aussehen könnte. z900rs-fake.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
-- Blog Ich springe hoch, ich springe weit, warum auch nicht, ich hab' ja Zeit. Frei nach H.E.
Ich zitier mich mal selbst aus meinem ersten Beitrag vom August 2021:
was suche ich / was gefällt mir : - ein langstreckentaugliches Moped - Druck und Drehmoment - bequeme , lässige Sitzposition die trotzdem aktives Fahren von Serpentinen rauf und runter ermöglicht - ABS und durchaus angesagte moderne Features... (smarte Fkt. kann, muß aber nicht) - ein Moped das mich entspannt und trotzdem Spass macht!
und darüberhinaus wollte ich keinen Augenkrebs bekommen wenn ich meine Neue anschaue
Wenn es um stilsicheres Auftreten geht war meine verflossene W natürlich unschlagbar. Das liegt hat auch daran dass die W ( also meine 99 W650)nicht nur einem Oldtimer zum Verwechseln ähnlich ist sondern im Grunde im Neuzustand auch schon einer war. Mehr Authentizität geht halt nicht. Das hab ich gehabt und wußte es auch zu schätzen. Aber:Zitat: Es gibt ein paar Dinge die mich bei meiner W stören - mindest. 10 -20 PS zu wenig - kein ABS - das Fahrwerk ist etwas indifferent..
Und nun ist es eben die Z geworden, die meine Vorgaben am Besten erfüllt hat. Dass die Basis der Z900RS ein insektenartiges Etwas (z900) ist stört mich dabei am allerwenigsten. Im Gegenteil, je länger ich mir die Z anschaute, desto besser fand ich das Vorgehen von Kawasaki. Man hat sich nicht krampfhaft bemüht ein auf alt gemachtes Motorrad auf den Markt zu bringen das seine moderne Technik schamhaft versteckt (so kommts mir bei den Triumph vor...).... Der Einfachheit halber zitier ich mich noch mal selbst von meiner Testfahrt 2022:
Die Z900RS ist in meinen Augen kein Motorrad das die Retro Schiene so bedient wie das andere Motorräder tun. Sie ist durch und durch modern in einer Optik die die Vergangenheit zitiert - sich aber nicht hinstellt und so tut als wäre sie wirklich ein altes Bike... ich zitiere mal ein Tester aus dem I-net : "Immer wenn es bei der Entwicklung der W um die Entscheidung Form oder Funktion ging fiel diese zugunsten der Funktion aus!
So, die ersten 2000km sind gefahren, davon 1200km vorletztes WE in Südtirol und den Dolomiten ...ich hab so ziemlich alles mitgenommen was in den 3 Tagen möglich war : Stilfser Joch, Gavia, Mendelpass, in den Dolomiten die kleine Sellarunde, Jaufenpass, Penser Joch, das halbe Timmelsjoch, Reschenpass, Hahntenjoch, Tannheimer Tal etc.... reine Fahrtzeit pro Tag zwischen 7 und 9 Stunden
Nach 14 Jahren W mit entsprechend angepasster Fahrweise hatte ich das Gefühl nur ein Bruchteil des Potentials der Z auszuschöpfen. Da fährt man aus lauter Gewohnheit hinter irgendwelchen Schleichern hinterher und denkt nicht daran zu überholen weil das mit der W ja auch nicht gegangen wäre. Ist allerdings in vielen Fällen u.U. auch gesünder... Wenn man sich dann aber traut ist man begeistert mit welcher Souveränität und Leichtigkeit die Z anschiebt.
Für meine Bedürfnisse und Ansprüche (ich brauche keinen Windschutz) ein absolut tolles Reisemotorrad. Mit 4,7l Durchschnittsverbrauch sind 300 km kein Problem...
Tatsächlich habe ich meine W in keinem Augenblick vermißt - gemessen an meinen Ansprüchen bietet mir die Z momentan das beste Gesamtpaket
2 kleine Kritikpunkte gabs dann aber doch..da wär zum einen die etwas harte Gasannahme und die Lastwechselreaktionen - wahrscheinlich bin da aber auch W-geschädigt, da man bei meiner W am Gas drehen konnte wie man wollte, bei meiner niedertourigen Art zu fahren passierte da immer erst mal gar nichts bzw. alles sehr sanft....die Z reagiert da sehr direkt - mit der Zeit ging das aber auch immer besser und noch eine Analogie zur W - der Sattel ist genauso bescheiden. Vorn zu schmal, in der Mitte die kleine Schräge zum Sozius die einfach nur drückt wo sie nicht drücken soll, und insgesamt ist der Sattel zu weich... das Thema geh ich dann aber nächstes Jahr an.
Also ich kann jedem nur empfehlen die Z zumindest mal auszuprobieren , vorausgesetzt man klebt nicht dogmatisch am 2 Zylinder und unbedingt gewollter Retrooptik.
Ich kann dir, als auch Z900RS kann ich dir zustimmen. Sie ist ein sehr schönes und mit mehr als genug Leistung versehenes Mopped. Ich hab allerdings von MRA das Touring Windshield verbaubt.Nach mehr mehr wie 12000 Kilometer will ich sie nicht missen. Eine W650 fahre ich u.a. auch noch. Beide haben ihre Vorzüge. Viel Spaß damit.
Hab mir dein Posting fast ganz durchgelesen Fazit: Du hast eine W Sie war dir zu schwach Du bist auf was ganz anderes umgestiegen Bis jetzt so gut Warum schreibst du noch immer weiter? Willst du W-Fahrer missionieren? Ich habe auch eine W Nach 95000km hab ich mir eine Guzzi V85TT gekauft und bin bisher 40000km gefahren, habe es kurz gepostet und das wars. Ich genieße es trotzdem zeitweise auf die W umzusteigen. Gruß aus Wien an den "Selbstdarsteller
@anton g. Nö Missionieren liegt mir sehr fern. Ich bin da sehr undogmatisch unterwegs, sowohl im realen als auch im virtuellen Leben.
Ich hab hier in diesem Thread einfach mal die letzten Jahre meines Motorradfahrerdaseins ausgebreitet, so wie andere von einer Reise, einer Neuerwerbung, einem tollen WE oder whatever berichten. Wie an einem Stammtisch…nur dass dort nach ein paar Stunden alles gesagt ist, man geht nach Hause und das wars.
Hier lässt man als „Selbstdarsteller“ die virtuelle Gemeinde teilhaben…..und dann ist es ganz einfach : wenn es keinen interessiert gibt es keine Reaktionen und der Thread verschwindet nach hinten ins Nirwana, kein Problem……so ist das.
Wenn dich mein Sermon nicht interessiert, dann lies ihn einfach nicht.
Sie sind vermutlich noch nicht im Forum angemeldet - Klicken Sie hier um sich kostenlos anzumelden
W650 Forum
Offline
Online
