Obwohl ich den Zonko schon ganz gerne hab, geht mir das meist auch so. Aber diesmal fand ich den Generationenkontrast rund um die W800 sehr interessant. Der junge Horvarth fand zum Beispiel die großen Blinker cool (Paule wird jubeln), aber konnte mit den Kniekissen (deren Bezeichnung keinen von beiden einfiel) nichts anfangen, zu denen Zonko wusste, dass die früher nützlich waren, weil man nicht "hangoff" gefahren ist.
Seine Fahrbericht im "Reitwagen" 2011 über die 1. und gerade neuerschienene W800 war unterhaltsam und lustig geschrieben. Sie hatte ihm schon damals nur etwas zu wenig PS wie jetzt im Video auch. Doch dafür gab er ihr reichlich die Sporen, wie seine Ablederstory eines verwunderten Sportmotorradfahrers zum Ausdruck brachte. Damals hatte er noch das Messer zwischen den Zähnen beim Fahren. Nicht nur die Pfeife.
Bei der W650 weiß ich's nicht, aber die W800 macht mit der richtigen, weil leichten Bekleidung gefahren sogar Männchen. Oben rum noch luftiger angezogen, hätten sie vermutlich weniger als 5 Versuche gebraucht.
Zitat von Wisedrum im Beitrag #1164https://www.1000ps.de/testbericht-2353039-kawasaki-w-800
Hut ab vor dem W-Wheelie. Aber er erreicht ja auch (als einer der wenigen) "hohe Geschwindigkeit" mit der W800. Sein Negativpunkt "Seitlich verbaute Königswelle entspricht alter Technik" passt dann wieder zur kurzen Hose des Land- und Heurigenwirt.
Unterhaltungswert geht halt bei 1000PS über Informationsgehalt. Auch in Ordnung.
Es wundert mich schon etwas, dass so gar keine Kritik an der W geübt wird. Cruisen ist ja schön und gut, aber doch nicht nurnoch.
Nach der diesjährigen Toskana Reise war ich etwas unzufrieden mit der W800. Nicht mit der Leistung (52 PS am Hinterrad), nicht mit der Bremse (habe die Beringer), nicht mit der Federung vorne progressiv und hinten Wilbers (hinten 15 mm länger und vorne 10 mm), Sitz etwas höher gepolstert und so passt alles eigentlich ganz gut (183 cm war ich mal und bin eher Sitzriese).
Stören ist für mich die Fußrastenposition (zu weit vorne), es ist für mich schwierig während der Fahrt den Hintern hochzustemmen (mehr Krafttraining hilft hier möglicherweise). Störend ist auch, dass ich trotz zusätzlicher Polsterung diesen Bügel unter der Bank im Rücken spüre. Das macht das Fahren auf kleinen hubbeligen Straßen etwas blöd und ein ändern der Sitzposition fast unmöglich.
Bei schnellen Straßen stört mich die Pendelneigung. Mit Gepäck (insbesondere hinten auf dem Gepäckträger) pendelt die Fuhre ab und zu bei um die 130 km/h (korrigierter Tacho). Es wirken sich die Wirbelschleppen von LKW oder irgendetwas in der Straße aus. Natürlich spielt auch die Sitzposition eine Rolle (Mehlsack ist auf der Autobahn so nicht möglich). Insgesamt kann man nicht entspannt Autobahn fahren, da man sich nicht am Lenker festhalten darf, also bei etwas Geschwindigkeit ständig mit den Bauchmuskeln arbeiten muss. Das Pendeln ist schon erschreckend und man befürchtet es dauernd. ( Bei allen Reifen, bei den Contis noch am wenigsten). Da ich für Italien und Frankreich mindestens einen manchmal auch zwei und für den Süden auch drei Tage zumindest teilweise auf der Autobahn verbringe, ist das nicht unwesentlich.
Christine fährt gleichzeitig mit der Tracer 700 ganz entspannt, verbraucht 1 l auf 100 km weniger und im Nebeneffekt beschleunigt sie auch schneller und das ganze Ding ist deutlich leichter. Leider will sie nicht tauschen, sie mag das schöne wackelige Kurvengefühl der W nicht.
Manche lösen das Problem mit einer Garage voller Motorräder. Das ist für mich keine gute Lösung. Wie schon beim Gruppensex geht bei mir die Konzentration flöten und es nützt mir nichts mit einem prima Autobahn Motorrad nach Frankreich zu fahren und muss dann dort kleine Sträßchen fahren (oder umgekehrt).
Schönheit ist auch kein dauerhaftes Argument. Ich hab mir auch nicht aus allen willigen Frauen die aller schönste ausgesucht und es geht ganz gut. Ausreichend schön reicht auch bei einem Motorrad.
Gespannfahren reizt mich überhaupt nicht. Das kleine wendige, auf kleinen Straßen ist für mich der eigentliche Spaß. Motorräder mit Schnabel (und oder mit hochgelegtem vorderen Schutzblech) mag ich nicht und für BMW bin ich zu jung, ansonsten aber völlig unvoreingenommen und vorurteilsfrei.
Die W habe ich jetzt 10 Jahre (zumindest wenn der Winter vorbei ist). Die neue W gefällt mir, ABS find ich nicht schlecht, aber pendeln wird sie sicher genauso.
Gibt es Vorschläge zur Lösung dieses existentiellen Problems? (Bauchmuskeltraining ist keine Lösung) Zum Glück ist noch etwas Zeit bis zum nächsten Frühjahr.
Zitat von Rolf im Beitrag #1167Es wundert mich schon etwas, dass so gar keine Kritik an der W geübt wird. ..... .....Tracer 700 .... Schönheit ist auch kein dauerhaftes Argument. ..... Ausreichend schön reicht auch bei einem Motorrad.
Wo findet man heute noch ein "Ausreichend Schön" im heutigen Motorradangebot? Schwierig, ganz schwierig. Wie weit ist man bereit "Ausreichend schön" runterzubrechen? Noch schwierigere Antwort. Doch meine fällt leicht: gar nicht.
Bei der W ist's, wie's ist, wie sie ist. Sie ist gut so, wie sie ist. Ich erfreue mich daran, dass es so ein Motorrad überhaupt noch gibt als jemand, den die Vergangenheit im Motorradbau maßgeblich geprägt hat. Das gelingt nicht jedem. Dann fängt die Kritik an ihr an, wenn man sich für sie entschieden hat, nicht selten gefolgt vom Umbauen, Verändern, und 'Verbessern' in der Hoffnung, dass dadurch etwas 'besser' wird . Vielleicht. Es ist danach anders.
BMW R9T Urban GS oder Scrambler. (wegen der Höhe wärs) jetzt auch mit Tempomat und Kurven ABS. die kann ALLES um das besser, was dir an der W nicht passt ;)