Zitat von Falcone im Beitrag #585Gefällt mir einerseits gut, andererseits würde ich dann doch nicht gerne mit so einer neuen Technologie zurück in die alte Optik verfallen.
Hattest Du bei dem E-Jaguar-E nicht eine andere Meinung ?
Zitat von Falcone im Beitrag #585Gefällt mir einerseits gut, andererseits würde ich dann doch nicht gerne mit so einer neuen Technologie zurück in die alte Optik verfallen. ...
Wie darf/soll es denn aussehen? Kannst du mal ein Beispiel bringen?
Wurde doch einerseits ansatzweise gerade gezeigt (Ducati) und andererseits kann ich nicht hellsehen. Was noch nicht da ist, kann ich auch nicht zeigen.
Zitat von Falcone im Beitrag #572Entweder fällt es wirklich schwer, sich von herkömmlicher Gestaltung zu lösen oder man will die Verbrenner-Fahrer nicht allzusehr verschrecken. Dabei halte ich es in der Preisklasse für wichtig, dass man bei einer neuen technologie auch die technisch gebotene Möglichkeit nutzt, das Erscheinungsbild grundlegend zu ändern.
Ich denke, dass die technischen möglichkeiten ein elektrisches Motorrad grundlegend anders zu bauen eher beschränkt sind. Dazu folgende Punkte:
- Zwar wird kein schwerer Verbrennungsmotor benötigt dafür aber eine mindestens genause schwere Batterie. Eine solche schwere Masse sollte sinnigerweise zwischen den Rädern und möglichst niedrig verbaut werden, also da wo bei herkömmlichen Motorrädern der Motor sitzt.
- Ein "Stromer" braucht zwar keinen herkömmlichen Tank aber der Fahrer braucht *ETWAS* um seinen Knieschluss zu erzeugen. Irgendetwas muss also zwischen den Beinen des Fahrers sein, z.B. ein Staufach, sogar bei Verbrennern wie der NC 700.
- Wird der Motor im Rahmen (ggf. mit Getriebe) verbaut ist ein Sekundärantrieb wie bei Verbrennungsantrieben nötig.
Wenn ich diese Punkte betrachte scheint mir, dass man auch mit einem elektrischen Motorrad in eine "traditionelle" Bauweise gezwungen ist. Eine Möglichkeit tatsächlich andere Wege zu gehen sehe ich eigentlich nur in der Verwendung von (vlt. sogar mal zwei?!) Nabenmotoren. Damit entfiele wenigstens der Sekundärantrieb.
Grundsätzlich hast du völlig Recht. Dennoch sind gerade durch die von dir aufgezählten Bauteile durchaus Möglichkeiten gegeben, die Gesamterscheinung des Motorrades doch deutlich anders zu gestalten. Die Ducati gibt ja schon mal eine Richtung vor.
Dann frage man sich, warum sich an der Anordnung der Teile bei einem heutigen Verbrennermotorrad nicht viel zu den allerersten, aus Fahrrädern hergeleiteten Motorrädern (De Dion) geändert hat? Form follows funkction, und die Funktion folgt der Ergonomie. Also wird sich da auch nicht viel ändern. Ausreißer in der Sitzposition wie Neracar oder Megola konnten sich nicht durchsetzen, obwohl sicher gut gedacht.
Zitat von Falcone im Beitrag #590... Dennoch sind gerade durch die von dir aufgezählten Bauteile durchaus Möglichkeiten gegeben, die Gesamterscheinung des Motorrades doch deutlich anders zu gestalten.
hmmmm, wirklich? Ich sehe da bestenfalls Verkleidungsteile, die der Gesamtkonstruktion ein anderes Bild geben könnten. Davon gibt es ja auch bei vollverkleideten Verbrennern jede Menge Beispiele, bei den Nackten wird es schon deutlich enger, wenn man mal von Lampenmasken absieht.
Aus was besteht ein Motorrad? Ebend, aus zwei (müssen es wirklich zwei sein?) Rädern und dem Motor. Dazu die Befestigungsmöglichkeit für Rad und Motor sowie einem Sitz für den Fahrer. Der Rest ist entweder vorgeschrieben, oder liegt in der Antriebstechnik begründet. Wirklich viel Spielraum sehe ich da nicht.
Da haben wir einmal den Menschen. Durch ihn ist die Ergonomie weitgehend vorgegeben. Vermutlich wird sich da an der Sitzposition nicht viel ändern, die hat sich bewährt. (Wobei es auch Liegeräder gibt ...)
Dann haben wir die Vorgaben durch die Technik. Hier haben wir durch Elektroantriebe schon ganz andere Spielräume. Der Motor kann ganz woanders sitzen. Sein Gewicht spielt im Gegensatz zum Verbrenner nur noch eine untergeordnete Rolle. Ebenso die Batterien. Es gibt keinen Grund, sie in einem Bauteil zusammenzufassen. Theoretisch könnte man sie über das gesamte Motorrad verbreiten und ideale Gewichtsverteilungen erreichen, bei denen sogar der mensch eine andere Position einnehmen könnte. Auch der Antrieb des Rades (der Räder?) ist völlig anders möglich, z.B. per Hydraulik.
Hat die Technik hier neue Wege beschrieben, ergeben sich in der Folge noch weitaus mehr neue Gestaltungsmöglichkeiten, als sie beim Verbrenner möglich wären.
Ich gebe zu, dass das für Menschen, denen jede Veränderung Angst macht, kaum vorstellbar ist. Aber nur so entsteht Neues.
Zitat von Falcone im Beitrag #590Die Ducati gibt ja schon mal eine Richtung vor.
Was soll da eine 'Richtung' sein, das Ding sieht wie jede Studie einer Verbrennermaschine aus, da ist nix wirkich Neues zu sehen. Und nur weil ein Bild davon existiert bedeutet das noch lange nicht das es eine Serienproduktion wird. (die so aussehen wird)
Zitat von Falcone im Beitrag #595Ich will es mal versuchen, klar zu stellen.
Da haben wir einmal den Menschen. Durch ihn ist die Ergonomie weitgehend vorgegeben. Vermutlich wird sich da an der Sitzposition nicht viel ändern, die hat sich bewährt.
Soweit, so gut. Nur macht es eben einen Unterschied, ob der Mensch möglichst schnell geradeaus fahren will (daraus folgt gute Aerodynamik), möglichst bequem von A nach B kommen will, oder gerne im Schlamm wühlen möchte, etc. Das heißt für mich, Ergonomie hin oder her, zunächst muss der Einsatzzweck festgelegt sein. Ach ja, und dann gibt es noch die, denen Ergonomie vollkommen egal ist, sie wollen einen Poser/Hingucker (oder was auch immer sie darunter verstehen), da sie eh kaum fahren. Für mich ergeben sich dadurch vollkommen differente Gedanken zur Ergonomie.
Zitat von Falcone im Beitrag #595 ... Dann haben wir die Vorgaben durch die Technik...
natürlich, ist ja schließlich kein Verbrenner, braucht keinen Treibstoff, der hin- und herschwappen kann und immer leichter wird. Andererseits Akkus, die man technisch gesehen wunderbar verteilen kann, so denn sinnvoll (Einsatzbereich), sowie einen oder mehrere Antriebe. Aber auch hier wieder > Einsatzbereich. Und so geht es weiter.
Wenn ich mir die E Fahrradpalette so anschaue, dann sehe ich da auch kaum abweichende Konstruktionen von der Grundform. Warum? Elektrische Fahrräder gibt es doch schon viel länger.
Die letztendliche Frage, die sich aus all diesen Ansätzen ergibt, ist doch: Wollen wir weiter ein Einspurfahrzeug oder akzeptieren wir eine völlig neue Art der Fortbewegung?
Ich jedenfalls bin gespannt auf die neue E-Rennserie, mal sehen, was da so kommt
ZitatFür mich ergeben sich dadurch vollkommen differente Gedanken zur Ergonomie.
Ganz recht. Gebe es keine differierenden Einsatzzwecke, gebe es auch keine unterschiedlichen Motorradbauformen. Aber das ist in meinen Ausführungen als selbstverständlich vorausgesetzt. Designer sind durchaus intellektuell in der Lage, für ein Geländemotorrad keine windschnittige Vollverkleidung zu planen. Meistens jedenfalls
Ein E-Bike lässt sich in der Gestaltbarkeit nicht mit einem Motorrad vergleichen, ganz davon abgesehen, dass die Formfindung beim E-Bike dennoch heute noch nie so variantenreich waren, wie in den 150 Jahren Fahrradbau zuvor. Aber auch beim Motorrad gibt es wie beim E-Bike keine "abweichenden Konstruktionen von der Grundform". Auch beim E-Motorrad gibt der Mensch gewisse Positionen von Bauteilen vor.
ZitatWollen wir weiter ein Einspurfahrzeug oder akzeptieren wir eine völlig neue Art der Fortbewegung?
Eine völlig sinnfreie Fragestellung, allenfalls als Killerphrase zu verstehen. Warum willst du schon wieder was ausschließen. Angst?
Die E-Rennserie finde ich persönlich nur bedingt interessant, wie ich auch Verbrenner-Rennmaschinen wenig interessant finde. Ganz entsprechend deinen Ausführungen oben ist hier der Einsatzzweck derart speziell, dass er nur ganz bestimmte Formen als optimal zulässt. Und die Technik ist ebenso speziell auf Höchstleistung getrimmt. Die sich daraus ergebenden Erkenntnisse mögen durchaus interessant sein, sind aber nicht unbedingt für den Individualverkehr der Zukunft hilfreich. Man wird sehen. Ich kann mir andererseits aber sehr gut vorstellen, dass Wettbewerbe mit E-Fahrzeugen mehr Zuspruch und Akzeptanz finden, als bisherige. Auch ergeben sich durch den Wegfall der Emissionsbelästigungen neue Chancen auf Rennstrecken in Gebieten, wo es heute undenkbar wäre. Das wiederum empfände ich als Zugewinn.