In vollem Bewusstsein der Gefahr, hier wieder eine total sinnfreie Sackgassendiskussion mit dir, Serpel, vom Zaun zu brechen, behaupte ich jetzt einfach mal, dass es nicht notwendig ist, beide Reihen Dichtringe anzuölen. Das Öl wird seinen Weg finden.
Aber bitte, überzeug' mich vom Gegenteil und setz' dich wieder an deine Korrekturen.
Aber wenn's deinen Prüflingen hilft: Bitte! Erklär's uns!
Nun, es gab tatsächlich schon einige Konstruktionen, wo Leute y-förmige Verteiler gebastelt haben, um beide Dichtringreihen zu ölen. Denn Serpel hat ja früher schon geschrieben: Das geschmeidig halten der Dichtringe ist eine wesentliche Aufgabe des Kettenschmierens. Ich hab auch so meine Zweifel, ob das Öl wirklich von der einen Seite bis zur anderen derart kriecht, um die Ringe ausreichend zu ölen. In meinen Augen ein weiterer Punkt, Kettenöler aufmerksam zu betrachten.
Ich hatte an meinem Gespann einen Scottoiler mit einer Düse, im Winter war es besonders krass, die eine Seite sah gut aus, die andere Seite komplett verrostet.
Jetzt habe ich den Rehoiler und mir eine Y-Düse gebastelt, das klappt.
oiler2.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
-- Blog Ich springe hoch, ich springe weit, warum auch nicht, ich hab' ja Zeit. Frei nach H.E.
Wenn man über die Geschmeidighaltung der Dichtringe beim Öler nachdenkt, sollte man dies aber auch beim Einsatz von HKS oder Kettenspray tun. Ich denke in erster Linie an das Vergessen oder Regenfahrten. Auch das Kettenspray mit den besten Kriecheigenschaften kriecht nur, wenn welches auf der Kette ist.
Sicher gibt es Methoden, die ein weitaus besseres Ergebnis versprechen als ein Kettenöler. Allerdings muss man sich bewusst machen, dass diese Methoden auch durchgängig optimal umgesetzt werden müssen, um tatsächlich ein besseres Resultat zu gewährleisten. Wenige Male vernachlässigt kann schon kontraproduktiv sein.
Man darf das theoretisch Machbare nicht mit dem praktisch Durchführbaren gleich setzen.
Zitat von thomasH im Beitrag #107In vollem Bewusstsein der Gefahr, hier wieder eine total sinnfreie Sackgassendiskussion mit dir, Serpel, vom Zaun zu brechen,
ZitatSicher gibt es Methoden, die ein weitaus besseres Ergebnis versprechen als ein Kettenöler.
Nur welche? Sprayen ist sicher billiger. Ob einfacher, darüber kann man sich schon streiten. Und besser? Kaum. Und geschlossene Kettenkästen haben sich aus vielerlei Gründen nicht durchsetzen können. Die grundsätzliche Idee eines Kettenölers halte ich immer noch für die beste. Nur hat mich bislang noch keiner überzeugen können. Ich muss aber auch gestehen, dass ich den Nemo immer noch nicht angebaut habe, da ich nicht weiß, wo ich den an den Kardan von der Guzzi anschließen soll
Maggis Lösung der Kettenversorgung ist schon ziemlich ideal. Dazu braucht es halt einen zuverlässigen Öler.
Zitat von Serpel im Beitrag #104Wie stellt man bei einem Kettenöler eigentlich sicher, dass beide Reihen Dichtringe geölt werden?
Gruß Serpel
also Herr Physikus, das hätte ich ja nicht gedacht... Wie es mit der Oberflächenspannung von Öl bestellt ist, weißt Du doch. Und wenn es mal auf der einen Seite unter die Rolle geschlüpft ist (Kapillareffekt...) kommt es auch auf der anderen Seite raus. Hat ja Zeit genug. Ist Dir schon mal aufgefallen, wie ein perfekt abgewischtes und gereinigtes Ölkännchen nach einigen Wochen aussieht? Richtig, es hat einen prächtigen Ölkragen oben rum gebildet. Was denkste, warum die Rostlöser in der Lage sind, in die Gewindegänge einer rostigen SchraubeMutterKombi zu kriechen. Und nur unter der Rolle muss geschmiert werden, zwischen Bolzen und Hülse ist die Fettfüllung zuständig. Und man sollte sich keine Sorgen wegen Flugrost auf den Rollen machen: Die SOLLEN sich im Zahngrund gar nicht drehen. Und zwischen Hülse und Rolle wird der (sehr wichtige) Ölfilm sicher nicht gleich nach dem nächsten Regen weggewaschen sein. Der Hauch von Öl auf den Dichtringen plus dem, was sie von der Innenseite an Fett abbekommen, reicht dann aus, um die Dichtringe geschmeidig zu halten.
Zitat von Falcone im Beitrag #115...braucht es halt einen zuverlässigen Öler.
Ich habe mich damit abgefunden, daß ich der Kette bzw. deren Pflege etwas Aufmerksamkeit widmen muß. Auch wenn ich einen Kettenöler habe. Meine Kettenpflege sieht eben ein bißchen anders aus als sprühen und wischen. Ich schaue nach jeder Fahrt, ob ein paar schwarze Sprenkel auf der Felge sind (=gut), und ob die Rollen blank sind (=nicht gut). Ein Blick aufs Kettenblatt, ist der Zahnkranz ölfeucht (=gut)? Alle 2000 km oder so schau ich nach, ob noch genug Öl im Vorratsbehälter ist, fülle ggf. 10 ml nach, und kontrolliere, ob der Kettendurchhang noch im grünen Bereich ist.
Ja ja, weiß schon, da hab ich so viel Geld für den Öler ausgegeben, und muß immer noch hinterherprüfen. Aber ich mach mir wenigstens unterwegs nicht die Finger schmierig. Und im Großen und Ganzen bleibt's beim Nachschauen, Handlungsbedarf ist selten. Zuverlässig ist anders, das gebe ich zu. Mir taugt's trotzdem.
Dieter
Alkoholfreies Bier... schmeckt richtig, ist aber falsch.