Aber vielleicht eine kurze Zusammenfassung der Resultate, die mich am meisten verblüffen:
1. Zu jeder (fest) vorgegebenen Pausendauer gibt es eine optimale Reisegeschwindigkeit, die umso größer ausfällt, je kürzer die Pausen sind.
2. Die meisten Leute verhalten sich intuitiv richtig, da zur üblichen Pausendauer von 30 Minuten die übliche Reisegeschwindigkeit gehört. Schneller Fahren bringt einen nicht schneller ans Ziel.
3. Rasen bringt tatsächlich was, wenn man die Pausen so kurz wie möglich wählt. Bisher hatte ich immer das Gefühl, dass ich auf der Fahrt zur Nordschleife über die Bahn den Vorsprung, den ich durch ständiges Fahren im Bereich von 200 bis 250 km/h erzielt hatte, durch die vielen Tankstopps mehr als aufgebraucht hatte. (Allerdings bringt es nicht viel, das muss man zugeben, und vor allem ist es teuer.)
4. Blümchen pflücken wirft generell mehr zurück als Rasen vorwärts bringt. Diese Erkenntnis scheint eine gottgegebene Größe in unserem Leben zu sein, die dafür sorgt, dass die Menschheit zusammenbleibt, weil Abweichler nach unten sofort ausgesiebt werden und Streber, die mit aller Macht nach vorne drängeln, nur wenig Vorsprung erzielen.
Deine Berechnungen in allen Ehren, Serpel. Allerdings sind sie nur graue Theorie, weil sie den Faktor Mensch nicht einbeziehen. 1000 km sind schon eine Hausnummer und wenn du die grösstmögliche Effiziens aus gefahrener Geschwindigkeit verbunden mit kurzen Tankstopps heraus holen möchtest, wird der Fahrer ganz schön platt sein!
Wir (Multivan mit Vater, Mutter, Kindern, Anhänger mit Motorrad) fahren seit Jahren jedes Jahr in den Süden Frankreichs. Zu Beginn habe ich versucht, möglichst schnell dorthin zu gelangen. Da der Bulli ein Benziner war, hat er entsprechend verbraucht. Bei Tempo 150 (jaja trotz Anhänger) hat er dann mal 16 bis 17 Liter genommen. Das führte trotz 80-Liter-Tank zu drei Tankstopps. Für die nächste Fahrt nahm ich mir vor, mit zwei Tankstopps auszukommen und bin max. Tacho 130 gefahren. Aber: drei Kinder - drei Pippi! Man konnte sein Vermögen darauf wetten, dass das 100 km nach dem Tanken der Fall war. Also habe ich dann die Tankpausen an Pippimachen angepasst, also Tanken, wenn Pippi. Das hat nie geklappt und ich musste wieder dreimal tanken. Und jetzt habe ich noch nichts von Unfall, Mautstellen, Idioten auf der Strasse oder sonstwas erzählt. Was ich damit sagen will: Sehr schnell habe ich alle Bestrebungen nach effizienter Fahrweise über Bord geworfen und bin einfach gefahren. Die Kinder rufen, also anhalten. Der Tank piept, also tanken. Die Frau kann nicht mehr sitzen, also Espresso trinken. Gefühlt bin ich seitdem viel schneller am Ziel und vor allem nicht so gestresst. Wobei die "Faktoren" ja schon in grösserer Zahl vorhanden sind, als beim Motorrad. Sobald du aber in der Gruppe unterwegs bist, sind sie wieder da, die "Faktoren".
Deine Art zu fahren entspricht ja auch meiner Art zu fahren. Gleichmäßig flott, wenige Pausen und die nicht allzu lange. Hat bislang immer gut gepasst.
Zitat von Serpel im Beitrag #62Aber vielleicht eine kurze Zusammenfassung der Resultate, die mich am meisten verblüffen:...
Schön, dass mein "Freund" Serpel mal wieder herumtheoretisiert, die Praxis sieht alerdings anders aus, wie schon von Thomas beschrieben. Mit dem Auto + Wohni hinten dran habe ich auf meinen Fahrten an die Cote d'Azur regelmäßig einen Schnitt von > 100 km/h. Der kommt allerdings nicht durch besonders schnelles Fahren zustande, sondern durch gleichmäßige Geschwindigkeit ((ca. 120 - 130 km/h) über viele Kilometer auf französischen Autobahnen (ja, das geht da, noch!). Wenn ich mir dagegen die Situation hier in D ansehe, dann ist's Essig, mit hohem Schnitt. Jede 80er bzw. 60er Baustelle, jeder kleine Stau, jeder Lkw-Überholvorgang bremst den Schnellfahrer von seinem hohen Schnitt erheblich mehr runter, als eben den Blümchenpflücker mit seinen durchschnittlichen 75 km/h. Die Pausen kommen letztlich noch dazu, auch die Tankzeiten sind nur graue Theorie, auch hier ist das Verkehrsaufkommen das Maß der Dinge. Hast du noch nie Tankstellenschlangen erlebt?
Deine Rechnungen gelten für Endurancerennen, haben aber mit dem Fahren auf öffentlichen Strassen nix zu tun, da beißt die Maus keinen Faden von ab.
lies mal den ersten Beitrag in diesem Fred, dann erfährst du, dass und warum dein Beitrag gegenstandslos ist. Es ging ausdrücklich um die Zuordnung Durchschnittsgeschwindigkeit -> Durchschnittsverbrauch.
Zitat von Serpel im Beitrag #71 .... Es ging ausdrücklich um die Zuordnung Durchschnittsgeschwindigkeit -> Durchschnittsverbrauch....
eben, es gibt zu viele Parameter, die den Durchschnittsverbrauch beeinflussen, selbst bei gleicher Duchschnittsgeschwindigkeit. Deine Berechnungen sind sicherlich korrekt, gelten aber auf der Strasse nicht. Bei Langstreckenrennen sieht das anders aus.
Axel
Edit sacht noch: selbst bei theoretischer Betrachtung bekommst du nirgendwo den (für deine Rechnungen) relevanten Durchschnittsverbrauch, das geht nur über den Momentanverbrauch, lies einfach deinen BC ab.
Zitat von Falcone im Beitrag #72Axel, Serpel ging es doch nur um die Theorie. Das hat er aber auch geschrieben.
Jein, ein bisschen geht’s mir schon auch um eine Endurancefahrt. Sobald es die äußeren Umstände zulassen, werde ich mal von Füssen nach Flensburg ras..., äh fahren. Hab nur das Problem, dass bei den Geschwindigkeiten die Restreichweitenanzeige nicht mehr stimmt. Die zeigt schon leer, wenn noch fünf Liter im Tank schwappen.