Glückwunsch Brundi, aber irgendwie schon merkwürden ...
Merkwürdig schon, aber für uns gut. Ich denke, dass sicherlich andere Bundesländer nachziehen werden, nur die erzkatholischen oder auch stark evangelisch verblendeten werden dafür noch Jahrzehnte brauchen.
ich möchte dann dereinst gerne hier verstreut werden
Warum ausgerechnet in dieser gemeinen dunklen Kurve mit dem hoppeligen, rissigen und ständig nassen Asphalt?!
piko
weil das mein revier ist .... da hole ich sie alle (gerade wenn es holprig ist) - aber auch zz wo da wieder frisch asphaltiert ist (nicht nur diese eine Kurve mann kann mich die ganze Strecke entlang streuen)
ich bin Motorradfahrer, kein Motorradposer. Bruno, für immer in unseren Herzen
Zitat von Zephyr im Beitrag #91Ach ja, die Bestattung auf den dazu vorgesehenen Plätzen ist in D natürlich zwingend vorgeschrieben
In Bremen nicht! Hier ist der Friedhofszwang aufgehoben. Meine Mama kommt in den Garten. Zu Hund und Katz! Und hier gibt es auch Bestatter, die nicht auf Tränendrüse und Schmerz und Mitgefühl machen!
Grüße Brundi
Das geht aber nur mit Urne, gelle? Das hab ich schon gehört. Muss das nicht noch irgendwie genehmigt werden? Ich will dann auch zu meinen Viechern. Es tut mir schon leid, dass ich meinen Großen nicht im Garten beerdigen konnte, aber 500 kg Pferd im Garten zu verbuddeln wäre schon recht auffällig gewesen.
Hier ist die Friedhofsordnung etwas lockerer, die "Schwiegermutter" hat so ein Grab, wie C4 es gerne hätte, wenn auch 1x1 Meter. Aber darauf ist schlicht ne 1x1 Meter große Schieferplatte, fertig. War ihr Wunsch, sie kannte ihren einzigen Sohn, und der wird später maximal das Grab abfegen wenn ihn einer dran erinnert. Es gibt für ihn (und für mich erst recht) keinen Grund, ständig auf einen Friedhof zu pilgern, um da ein Grab zu pflegen. Davor graut ihm. (und mir ist es wurscht. Hab mit der Frau nix zu tun gehabt.) Und da kam halt die pflegeleichte Platte ins Spiel. Im moment pilgert der Vater noch täglich hin, aber das ist absehbar. er wird langsam aber sicher dement.
Zitat von magicfire im Beitrag #117Das geht aber nur mit Urne, gelle? Das hab ich schon gehört. Muss das nicht noch irgendwie genehmigt werden?
Ja und nein. Man bekommt eine Seeurne, also eine Urne, die man aufschrauben kann, damit man die Asche verstreuen kann. Die Genehmigung dafür ist recht unkompliziert. Wichtig ist, dass derjenige, der verstirbt, vorher jemanden als "Aschebeauftragten" bestimmt und auch festlegt, wohin die Asche soll.
In der Zeit der Tätigkeit im Hospizdienst bekommt man sehr viel von den Bedürfnissen, Wünschen und natürlich auch Ängsten der in der Gewißheit des baldigen Ablebens noch lebenden Menschen mit. Nicht selten sind es Krebskranke, die noch relativ "fit" die letzten Wochen ihres Lebens mit dem Wunsch verbringen, sich doch viel früher mit der Vergänglichkeit des Körpers und der Art und Weise von dessen "Beseitigung" und damit der sowohl finanziellen als auch emotionalen Entlastung der Angehörigen auseinandergesetzt zu haben. Ich erinnere mich sehr gern an eine Familie, die sich eben nicht den Konventionen und den hierzulande automatisierten und kommerziellen Bestattungsvorgängen aussetzen wollte. Der Vater hatte zumindest die medizinisch "gesicherte" Information, dass er nur noch ein paar Wochen zu leben hat. Er suchte mit seinem engsten Familienkreis eine Stelle, einen Baum in einem Wald auf, der an einem kleinen Bachlauf gelegen war. Diesen Ort liebte er schon lange Zeit und er wünschte sich, dass dieser Ort der Platz sei, den seine Lieben aufsuchen mögen, um seiner zu gedenken, wenn er gegangen ist - anstelle eines Friedhofs, wo entweder Asche oder sein Körper vergraben ist. Dieser Mann bzw. wie so oft eher die Angehörigen wurden ambulant begleitet, nicht im stationären Hospiz. Ich weiß, dass der Sterbende bzw. dessen Körper "einfach verschwinden" sollte, nach dem Tode. Dafür sollten die Verwandten sorgen. Die Details behalte ich für mich, da darüber sicher viele moralische/ethische Haltungen zu existieren mögen. Aber letztendlich zählt der Wunsch des Sterbenden in Absprache mit den Angehörigen - das ist meine Haltung dazu. Kein Bestatter hat Geld gesehen, kein Friedhof, keine Bürokratie. Wie im Einzelnen rechtlichen Barrieren bzw. Nachfragen von öffentlichen Stellen begegnet wurde, kann ich nicht sagen. Es sollte nur ein Beispiel von Möglichkeiten sein. Und möglich ist viel, ob man den Mut und die Kraft dazu hat, ist eine andere Sache.
Noch viel lieber erinnere ich mich allerdings an "Fälle", in denen Menschen ebenfalls den "sicheren" Tod vorhergesagt bekamen, von Ärzten natürlich, sich bereits im stationären Hospiz befanden (ist schon 6 Jahre her) und nach einigen Wochen wieder heim gingen und immer noch leben - und zwar dankbar und glücklich. Eine Frau war voll von Krebs, wollte keine Chemos und Bestrahlungen mehr, die den Körper unglaublich belasten, sondern wollte sich ihrem "Schicksal" ergeben. Ihr Mann holte sie aus dem Hospiz und flog mit ihr 3 Wochen nach Griechenland (das Land, und gerade jetzt Griechenland bitte nicht beachten, spielt keine Rolle), denn da wollte sie immer mal hin. Als sie wieder kamen ging es ihr erheblich besser, über Wochen und Monate wurden die Metastasen immer weniger, der Krebs verschwand aus ihrem Körper ohne Medikamente. Das ist sehr selten, aber auch solche Phänomene gibt es.
Ich halte es für lohnendswert, sich über die Kräfte und Energien bewusst zu werden, die durch unser ganzes "zivilisiertes" Gesundheitssystem auf uns wirken. Ärzte, die Diagnosen stellen, Medikamente und Geräte die gebraucht werden müssen, damit sie auch bezahlt werden usw. Dies alles macht etwas mit uns, mit unserem Bewusstsein.
Wieviel Verantwortung übernehmen wir selbst für uns und unseren Körper? Ich kenne Menschen, die sehr stark übergewichtig sind und über Diabetis, Bluthochdruck und Herzprobleme klagen. Natürlich kann jeder Mensch auf der Stelle umfallen und sterben, wodurch auch immer, völlig klar, die schlankesten Sportler können plötzlich sterben, in jedem Alter ... nur Wahrscheinlichkeiten kann man schon ein wenig beeinflussen. Es ist sicherlich ratsam, bevor man sich in die Hände von Ärzten begibt, selbst alles Mögliche zu tun um seinen Zustand zu verbessern. Aber viele nehmen direkt Medikamente, anstatt z. B. die Ernährung radikal umzustellen, den Lebenswandel anzupassen, schlechte Gewohnheiten gegen gute zu tauschen usw. Wir hängen an Gewohnheiten, aber man kann sie austauschen.
Noch ein Gedanke von mir:
Wir gebrauchen oft die Formulierung "Er/Sie ist viel zu früh gestorben" ... Verständlich, aber ist es nicht immer "zu früh" für die Hinterbliebenden, die Trauernden? Die Kinderhospize sind voll. Wenn ein Vater mit 50 stirbt (meiner ist mit 37 gestorben) und die Angehörigen sagen, er ist viel zu früh gegangen und Eltern von Ihrem kürzlich an Krebs verstorbenen 8jährigen Sohn sind anwesend, dann könnte man auf den Gedanken kommen, das es diese Eltern etwas trifft, bei dem 50jährigen von "viel zu früh" zu sprechen ... Auch hier finde ich es angemessen, sich damit auseinander zu setzen.
Der aktuellste Sterbefall in meiner Familie, ist der meines Stiefvaters (Vater meiner beiden Halbgeschwister) im letzten Oktober. 2010 erlitt der sich ansonsten bester Gesundheit erfreuende 73jährige einen schweren Herzinfarkt. Er wurde damals mit wenig Aussicht auf ein Überleben auf die Intensivstation eines Krankenhauses verbracht, wo er 3 Tage mit dem Leben rang. Zuletzt hielten ihn nur noch Maschinen am Leben, beatmet, genährt, Herztätigkeit nur mit Unterstützung. Der Pfarrer kam und die Bibel lag schon auf dem Bauch, meine Geschwister und Mutter standen fassungslos und völlig fertig am Bett. In diesem Moment, als die Geräte abgeschaltet wurden, fing er wieder an zu atmen, das Herz schlug allein und er überlebte. Reha, alles langsam angehen ... "Ein Wunder".
(Ganz nebenbei, denn das würde hier zu weit führen: Die Erzählungen von ihm über die Dinge, die er während seiner "Abwesenheit" erlebt hatte, waren hochinteressant und bestätigten mir Dinge, mit denen ich mich schon längere Zeit beschäftigt hatte.)
So lebte er noch knapp 4 Jahre bis letzten Oktober, vollzog Gartenarbeit und erfreute sich seinen Mitmenschen, mehr oder weniger.
Er ging wie immer abends eine Runde spazieren, viel um und war tot. Wieder im Krankenhaus per RTW eingeliefert, war es diesmal wirklich zu Ende für ihn. Wenigstens war die Familie diesmal nicht ganz unvorbereitet, dennoch wurde die Hoffnung auf ein weiteres Wunder enttäuscht.
Aber er hinterließ ein Chaos an Papieren, er hatte keine Patientenverfügung, keine Absprachen, keine Offenheit, ja, er war ein sehr verbohrter Mensch, der sich auf wenig "Neues" einlassen konnte. Das ist keine Beleidigung, er wusste es, alles wissen es.
Kann man nur draus lernen und es bei sich selbst besser machen. Wenn man es will.