Zitat von Serpel im Beitrag #27 Googel einfach mal nach Anzahl zugelassener Ärzte in Deutschland, die werden ja wohl nicht von den Kartoffeln leben, die sie in ihrem Garten anbauen.
An dieser Ärzteflut liegt's wahrscheinlich auch, dass der hiesige Allgemeinmediziner mit 66 noch täglich in seiner Praxis steht und keinen Nachfolger findet.
Zitat von Soulie im Beitrag #6Es ist pervers, dass in Deutschland alles irgend mögliche getan wird - und um jeden Preis - um das Leben zu verlängern, wenns an sich zuende geht.
Die Zeiten haben sich längst geändert. Die Ärzte suchen heutzutage das Gespräch mit den Angehörigen. fragen nach Patientenverfügungen und raten eher zum verzicht von lebenserhaltenden Maßnahmen - zumindest war das meine Erfahrung bei den Krankenhausaufenthalten meiner Mutter.
Auch C4 Erfahrungen kann ich so nicht bestätigen. Es lief zwar nicht immer alles rund, und ja, die Personaldecke ist in allen Kliniken zu dünn, aber im Großen und Ganzen konnten wir uns nicht wirklich beschweren.
vor einem jahr starb meine schwiegermutter hier im kkh . und wir haben es leider fast 1zu1 auch so erlebt wie zephyr . es war traurig und fast " menschenverachtend " was da abgelaufen ist . zuerst fast 10tage auf die its und mit medik.+ apperaten am leben erhalten , nach 10tagen " das lohnt nicht mehr , und auch nun deshalb zu teuer " auf eine normale station ins einzelzimmer verlegt . da gabs frühstück + stundenlang nix - mittag + stundenlang nix - abendessen + stundenlang nix ( nix = mal nach ihr sehen o.ä. ) meine frau + ich sind wann immer es uns möglich war zu besuch gekommen ( unterschiedlichste tageszeiten ) und fast immer das gleiche bild : essen unberührt stundenlang auf dem tisch gestanden ( die frau hätte gefüttert werden müssen !! ) , das trinken ebenso und in iherer eigen scheiße lag sie auch ständig . wir haben sie dann gewaschen , mit trinken usw. versorgt . ob sie noch was ißt oder trinkt scheint dem personal scheiß egal gewesen zu sein .( die stirbt sowieso !! ) an iherem todestag war meine frau ( weil ein sonntag ) schn gaz frü bei ihr , das frühstück wieder einfach nur auf den tisch gestellt und dann bis 12.00 keinen vom personal gesehen
gg. mittag verstarb sie dann in den armen meiner frau , will sagen : wenn sie nicht da gewesen wäre hätte stundenlang kein mensch gemerkt daß sie stirbt bzw. dann tot ist . du vereckst da völlig einsam und eiskalt . meine frau im der letzten phase auch nach dem personal geklingelt......geklingelt.....gerufen .....geklngelt....
und das nicht irgendwo im " busch " , nee - hier in d in einem krankenhaus !
ich war lange echt angewidert und empört über diese handlungsweise... und ich befürchte auch : es wird nicht bessrr !
Das würde mich freuen. Was mit meinem armen Vater in dessen letzten 24 Stunden ablief war der blanke Horror für ihn. Er wartete lange darauf, sterben zu können. Als es endlich soweit war (Wortlaut des Doc: Er hatte bereits den Blick ins Jenseits) ließ sein Arzt ihn ins Universitätsklinikum bringen, und da wurde - gegen den Willen meines Vaters und trotz lupenreiner Patientenverfügung - alles mögliche mit ihm angestellt, statt ihn in Ruhe sterben zu lassen. Sein Pech - er war Privatpatient. 24 Stunden später konnte er dann in seinem Bett einschlafen. Aber was der arme Mann in diesen Stunden im Klinikum durchgemacht haben muss ... Allein der Krankentransport wurde mit mehreren 1.000 Euro abgerechnet.
Zitatwenn du dir die arbeitsbedingungen ansiehst im pflegesektor.
Da es sich bei den "Pflegeanstalten" häufig um privat geführte Unternehmen handelt, steht da Reibach erstmal im Vordergrund und der wird durch dünne Personaldecke und Aushilfen maximiert. Meiner Ansicht nach gehören sowohl Krankenhäuser als auch Seniorenheime in die öffentliche Hand oder sollten zumindest von dieser besser und stärker kontrolliert werden.
ZitatAlso, wenn die Leute erst mal wieder lernen, dass sie für ihre Gesundheit selbst verantwortlich sind, werden die Stellenprozente, die dann noch belegt sein werden, locker ausreichen.
So ein Quark! Als ob man immer alles selber in dr Hand hätte!
Mur ma, nebenbei: bevor ich (noch recht jung) unschuldig zum Krüppel gefahren wurde kannte ich Arztpraxen mehr oder weniger auch nur von außen ...
Zitatkein Land der Erde leistet sich die doppelte Vorhaltung von Fachärzten. Hierzulande wirst Du erst von einem Facharzt im Krankenhaus behandelt und dann von einem anderen ambulant. Anderswo wird man von einem Arzt durchgängig behandelt, das hat Potential zur Kostenreduzierung. Medizinische Zentren nennt man sowas, aber wer die bessere Lobby hat....
Sowas ging hier vor einigen Jahren auch durchaus - da bin ich auch ambulant in der Uni Klinik betreut worden (wo man mich seinerzeit wieder zusamengeflickt hat) - doch inzwischen geht das nicht mehr, warum auch immer ...
Und zur Arztschwemme: davon ist auf dem Lande aber nix zu merken. Im Gegenteil! In Großstädten mag das ja vielleicht anders sein ...
Schotte
_______________________________________________________________ Lieber ne gesunde Verdorbenheit, wie ne verdorbene Gesundheit!
ZitatMeiner Ansicht nach gehören sowohl Krankenhäuser als auch Seniorenheime in die öffentliche Hand oder sollten zumindest von dieser besser und stärker kontrolliert werden.
Dem kann ich nur zustimmen! Leider werden gerade derzeit immer mehr kommunale Krankenhäuser an private Betreiber abgegeben ... und bei Seniorenheiman waren die das oft wohl von Anfang an.
Schotte
_______________________________________________________________ Lieber ne gesunde Verdorbenheit, wie ne verdorbene Gesundheit!
Zitatwenn du dir die arbeitsbedingungen ansiehst im pflegesektor.
Da es sich bei den "Pflegeanstalten" häufig um privat geführte Unternehmen handelt, steht da Reibach erstmal im Vordergrund und der wird durch dünne Personaldecke und Aushilfen maximiert. Meiner Ansicht nach gehören sowohl Krankenhäuser als auch Seniorenheime in die öffentliche Hand oder sollten zumindest von dieser besser und stärker kontrolliert werden.
Absolut. Aber auch die Energie- und Wasserversorgung.
Duck, wenn ich als langhaariger Bombenleger da mal einlenken darf:
ich finde auch, daß die elementaren Versorgungseinrichtungen in der Hand der Gemeinschaft bleiben müssen. Privatinteressen haben da nichts zu suchen und verteuern das am Ende wie im Gesundsheitswesen womöglich.
Das bedeutet: Sicherheit, Verwaltung, Gesundheit, Grundversorgung wären Bereiche, die mir spontan als öffentliche Kernbereiche einfielen, wobei mal z.T in diesen Bereichen durchaus private Dienstleister unterstützend mit anmieten darf (so müssen Behörden nicht zwingend von beamteten Reinigungskräften gesäubert werden ).
Allerdings darf in Behörden durchaus der Beamtenstatus radikal zurückgefahren werden und die Arbeit auf Angestellte verteilt werden, deren Satus nicht unkündbar sein darf. Effizienz sollte hier geboten sein, wer nichts leistet, geht. Es könnten also private Organisationsmuster auf öffentliche Verwaltungen übertragen werden, ohne diese aus der 8öffentlichen) Hand zu geben.
habt Ihr schon mal in Erwägung gezogen, Euch nach einem Platz im Hospiz zu erkundigen? Ich selbst habe 2 Jahre ambulant in der Sterbebegleitung gearbeitet und auch 4 Wochen im stationären Hospiz ausgeholfen und kann das wirklich empfehlen. Die Betreuung und die Gesamtatmosphäre ist im Vergleich zu den meisten Krankenhäusern, zumindest in Hamm, unvergleichbar würdevoller, angemessener, liebevoller, stiller ... die sterbenden Menschen haben ein Einzelzimmer und der Ehepartner kann dort mitleben in den letzten Tagen, Wochen.
Normalerweise sind Hospizplätze kostenlos, meist durch die Stadt und Fördervereine sowie Spenden finanziert.
Habe die Erfahrung gemacht, dass Menschen oft garnicht an diese Möglichkeit, vor allem früh genug, denken, weil das Thema Tod bzw. das was im allgemeinen darunter verstanden wird, tabuisiert wird. Dabei ist es eine der vielen "Gemeinsamkeiten", die uns alle betrifft.
Eine Patientenverfügung ist tatsächlich sehr wichtig, da es kaum eine verantwortungsvollere Maßnahme gibt, die man gegenüber seinen nahestehenden Menschen leisten kann.
Zitat von manx minxnaja, die selbstheilungskraft der freien marktwirtschaft wird's schon richten
Genau, aktuell soll dieses Erfolgsmodell sogar in Griechenland zur Schuldenminimierung umgesetzt werden ... ... spätestens jetzt wird auch dort alles gut ... wurde ja auch Zeit.