Dähne ist seinen Nordschleifenrekord bereits 1993 mit einer RC30 und-ich-möchte-gar-nicht-wissen-was-für-Reifen gefahren. Der aktuelle Rekord von Carlile liegt nur wenige Sekunden drunter und wird in Zukunft auch nicht mehr um Quantensprünge verbessert werden können.
Die schnellste Runde der Zweispurfraktion wurde von Bellof bereits 1983 gefahren - mit einem Schnitt von 202 km/h.
Die schnellste Runde ever in Dijon-Prenois 1984 von Alain Prost … soll ich fortfahren?
Auch, wenn diese Rekorde zum Teil sicherlich den damals noch rel. lockeren Rahmenbedingungen geschuldet sind, so zeigen sie doch, dass das mit dem sog. "Fortschritt" mit Vorsicht zu genießen ist.
Aber damit zeigst du den Fortschritt doch schon auf: Was damals mit Rennreifen ging, die nur bei entsprechender Wärme, trockener Fahrbahn und nur über wenige Runden funktionierten, geht heute im Prinzip mit jedem käuflichen Sportreifen, auch bei Regen und dazu noch mit Laufleistungen, an die vor 20 Jahren niemand gedacht hat. Gerade in der von Piko angesprochenen Kombination von hoher Haftung und hoher Laufleistung liegt einer der Fortschritte, die Karkassenentwicklung ist ein anderer.
Weder hab ich geschrieben, dass das damals nur mit Rennreifen ging (keine Ahnung, was für Reifen Dähne damals auf der RC30 aufgezogen hatte), noch dass die nur bei entsprechender Wärme, trockener Fahrbahn und nur über wenige Runden funktionierten, noch dass Carliles Reifen bei Nässe funktionieren … immerhin weiß ich, welche Reifen Carlile auf der Nordschleife bevorzugt.
ZitatDie Fortschritte werden durchschnittlich immer kleiner, wir nähern uns einem Grenzwert an.
Und am Ende bleibt nur noch ein ewiges "hinundher" zwischen Haftung und Laufleistung.
was mir dazu auf der Fahrt zum Spargelessen noch eingefallen ist:
solange der Unterschied zwischem bestem und schlechtestem Reifen dermaßen krass ist wie bei dem von mir zitierten Test, gibt es noch jede Menge zu entwickeln, da sehe ich absolut kein Ende.
Und noch etwas, piko, dein Spagat zwischen Haftung und Laufleistung wird mit eben diesem Test auf den Kopf gestellt: der Conti hat die kürzeste Lebensdauer (auf trockener Fahrbahn ist er in der Summe hingegen der beste) und gleichzeitig den schlechtesten Nass/Kältegrip. Der hervorragende Nassgripper Michelin hat die zweitlängste Lebensdauer. Die Gleichung guter Grip = kurze Lebensdauer gilt schon lange nicht mehr. Wir können wohl davon ausgehen, dass die Einführung der Silikamischungen zu einem enormen Sprung geführt hat. Warum sollen wir ausschließen, dass demnächst nicht ein neuer, komplett syntetisch oder sonstwie hergestellter "Gummi" mit erheblich besseren Eigenschaften als bei den jetzigen Reifen seinen Siegeszug beginnt?
Ich glaube da an den Fortschritt = Wachstum, ganz klar.
Ich will dich ja nicht desillusionieren, Axel ... aber selbst dann wäre ja irgendwann Schluß - im phantastischen Idealfall also spätestens, wenn der ewiger Reifen bei Nässe Schräglagen bis zu 90° zuließe ... ... nicht mehr und nicht weniger wollte ich im Grunde sagen.
Zitat von Axelder Conti hat die kürzeste Lebensdauer (auf trockener Fahrbahn ist er in der Summe hingegen der beste) und gleichzeitig den schlechtesten Nass/Kältegrip.
Das könnte man übrigens auch als Beweis hernehmen, daß es heuer garnicht so einfach ist noch (deutliche)Verbesserungen zu erzielen ... aber immerhin ermöglicht so ein "Ofenschuß" dann auch wieder das Folgeprodukt als wegweisende Neuerung auf den Markt zu bringen ... ein technischer Rückschritt muß also sogesehen garkein Nachteil sein ...
Zitat von piko im Beitrag #365 ... aber selbst dann wäre ja irgendwann Schluß - im phantastischen Idealfall also spätestens, wenn der ewiger Reifen bei Nässe Schräglagen bis zu 90° zuließe ...
klar, irgendwann ist Schluss, ohne Frage, selbst unsere Erde wird irgendwann im All verglühen. Auch Öl, Gas und Kohle sind aus dieser Sicht regenerativ, wir müssen nur lange genung warten .
Und der Weg zu deinem 90°-Idealreifen ist noch sehr, sehr lang. Und selbst wenn die 90° möglich wären, dann gibt es bei Reifen sicherlich noch ander Baustellen, z.B. super Grip bei Glatteis . Solange es den Menschen gibt, solange wird er verbessern wollen, alles andere wäre unmenschlich, im wahrsten Sinn des Wortes.
Zitat von piko im Beitrag #365... aber immerhin ermöglicht so ein "Ofenschuß" dann auch wieder das Folgeprodukt als wegweisende Neuerung auf den Markt zu bringen ... ein technischer Rückschritt muß also sogesehen garkein Nachteil sein ...
auch das ist nicht genau getroffen, das würde gelten, wenn es keine Wettbewerber gäbe. Deine Schlussfolgerung erinnert mich an die aktuelle ?Michelin? Werbung: sounsoviel in diesen oder jenen Kriterien besser als das Vormodell, getestet auf der eigenen Prüfstrecke . Bei KTM wird das ja wenigstens von der "unabhängigen" Fachpresse festgestellt.
Angepasst fahren, keine Rekorde brechen, das können die Testfahrer besser. Habe die W mit Accos gekauft, habe sie runtergeschrubbt, bin mit denen genauso auf dem Trockenem gefahren, wie mit allen anderen die danach kamen, war an der gleichen Kante wie heute. Im Regen habe ich sowieso ein Pin im Arsch und fahre langsam, egal welcher Reifen drauf ist. Uuuuuuund Rossi und seine Kumpels kriegen wir sowieso nicht, also konzentriert euch aufs Motorrad fahren im Allgemeinen, das ist gesünder.
Also watt nu? Meine TT's sind bald durch. Soll ich jetzt die Contis oder die michelins aufziehen lassen? Ihr macht einen ja ganz fertig mit eurer Endlosdebatte.
Also wenn du mich fragst: nimm einfach den günstigsten ... da die Holzreifen Acco und TT eher teurer sind und damit rausfallen, kannst du bei der W-Reifenwahl eigentlich nicht mehr viel falsch machen. Oder du suchst dir die mit dem hüppschesten Profil raus ... oderoder aber wenn's nach Axel geht: du wartest noch ein paar Jahre bis der idealteste Reifen für die W erhältlich ist ...
Heute morgen die Contis bestellt. Mittags kommt ein Anruf vom Händler: "Hast du Hochlenker oder Flachlenker"? "Ja Flachlenker". "Da hast du Glück gehabt , beim Hochlenker geht das nicht mit den Reifen" . Sachen gibt's!!!!!
Das hat vermutlich nichtmal'nen technischen Grund, sondern könnte der Bürokratie geschuldet sein ... ... was hast du denn für eine W ... welches BJ ... A oder C? Und noch interressanter: was konkret steht denn in der Reifenfreigabe ... sag' jetzt nicht "kein Hochlenker"