Hier mal was zu den Laufbuchsen. Ausgangsmaterial: zwei 95-er Traktor-Laufbuchsen (Zetor). Eine ist fertig geworden, die andere ist noch in der Maschine - morgen geht´s weiter. Presspassung im Zylinder wird 18/100mm.
Wie machst Du das mit den beiden Adapterplatten oben und unten? Werden die mit weiteren Fussdichtungen (unten) und Kopfdichtungen (oben) einfach draufgeschraubt?
Das hab ich noch nicht vor meinem geistigen, dem inneren Auge, dem blinden ...
und wech isser, der ganzjahresfahrer --- Oberhausen - Woanders is auch Scheisse
Die untere Adapterplatte bekommt zum Kurbelgehäuse und zu den Zylindern nur Gehäusedichtmasse. Bei der 920-er habe ich da auch keine Metalldichtung verwendet, und die ist dicht. Der Kopf bekommt die gleiche Dichtung von Elmeso-Reban, die auch in der 920-er verbaut ist.
Etwas anders ist es oben zu den Zylindern. Die obere Adapterplatte soll absolut plan auf den Zylindern sitzen. Daher wird der äussere Rand mit den Gewinden nicht abgedichtet. Die Laufbuchsenstirnflächen sitzen etwas versenkt in den Zylindern. Darauf kommt ein Dichtring, der dann beim Anziehen der Platte eine Maßdefinierte Pressung bekommt. Stelle dann Bilder ein.
Zitat von CaSch im Beitrag #76Hier mal was zu den Laufbuchsen. Ausgangsmaterial: zwei 95-er Traktor-Laufbuchsen (Zetor).
Das sind ja anscheinend nasse Laufbuchsen, die in dem Trecker-Diesel außen auf Siedewassertemperatur gekühlt werden. Ist das Material auch für einen luftgekühlten (=heißer laufenden) Motor OK? Und warum sieht die fertiggedrehte Buchse auf dem rechten Bild schwarz aus? Hast Du die gebeizt? Nur mal aus Neugier gefragt.
Dieter
Alkoholfreies Bier... schmeckt richtig, ist aber falsch.
Ich gehe einfach mal davon aus, dass es die Buchsen "mitmachen". Die dunkle Farbe ist deshalb da, weil ich den letzten Span von 1/10mm mit einem Stahl ohne Radius gedreht habe. Dann wird´s nicht glänzend. War notwendig um die Schnittkraft zu minimieren, weil ich den ohne Zentrierspitze gedreht habe. Bei der Kurzen Spannung ging das nicht anders.
Zitat von CaSch im Beitrag #78Die untere Adapterplatte bekommt zum Kurbelgehäuse und zu den Zylindern nur Gehäusedichtmasse. Bei der 920-er habe ich da auch keine Metalldichtung verwendet, und die ist dicht.
Ich denke, da könnte auch eine Papierdichtung rein, wie bei meiner XS. Da steckt ja auch kaum Druck und nur wenig Temperatur hinter. Das klingt gut.
Zitat von CaSch im Beitrag #78Etwas anders ist es oben zu den Zylindern. Die obere Adapterplatte soll absolut plan auf den Zylindern sitzen. Daher wird der äussere Rand mit den Gewinden nicht abgedichtet. Die Laufbuchsenstirnflächen sitzen etwas versenkt in den Zylindern. Darauf kommt ein Dichtring, der dann beim Anziehen der Platte eine Maßdefinierte Pressung bekommt.
Kann ich das so verstehen, dass der obere Kolbenring dann über diesen Dichtring geht? Oder ist die Platte an der Stelle dünn genug, dass nur den Feuersteg (heisst das so? Der obere Rand des Kolbens zwischen oberen Ring und Kolbenboden) drüber ragt und der Ring knapp darunter bleibt?
Ansonsten klingt diese Lösung interessant, hab ich so noch nicht gesehen. (Hab aber auch noch nicht wirklich viel gesehen)
und wech isser, der ganzjahresfahrer --- Oberhausen - Woanders is auch Scheisse
Zitat von CaSch im Beitrag #53Moin Willi, die Originalpleueul wiegen mit 358 (mit Lagerschalen) nur 8 Gramm weniger als die Carrillos. Der Eigentliche Grund für die Carrillos war deren wesentlich stärkerer Übergang vom Schaft zum oberen Auge. Hast Du ein Bild von Deinen alten Carrillos? 149 g nur oben sind doch unglaublich viel. Das letzte was ich noch machen könnte, wäre die Bolzen konisch auszudrehen.
Gruß Carsten
Hallo Carsten, ein Bild hatte ich damals leider nicht gemacht. Aber ich kann mich noch erinnern, daß die Stege bis mitte Kolbenbolzenauge gezogen waren und die Ölbohrungen crossover liefen. Den bleed hatte ich 0.051" bei 7,5° gebohrt. Erfreulicherweise habe ich das alte data sheet noch! Hier die original Werte: CTC : 5.875 BT : 5/16 SPS-CR BE : 1.8957 PE : 0.6885 BET : 1.0100 TL : 529 REC : 149 RT : 376
Zitat von CaSch im Beitrag #80Ich gehe einfach mal davon aus, dass es die Buchsen "mitmachen". Die dunkle Farbe ist deshalb da, weil ich den letzten Span von 1/10mm mit einem Stahl ohne Radius gedreht habe. Dann wird´s nicht glänzend. War notwendig um die Schnittkraft zu minimieren, weil ich den ohne Zentrierspitze gedreht habe. Bei der Kurzen Spannung ging das nicht anders.
Gruß Carsten
Moin,
Kolben und Zylinder meines Einzylinder-Versuchsmotors waren auch von einem Traktor. Beim Abdrehen habe ich die Buchse auf ein Innenfutter gespannt und dabei ist sie mir leider einmal kurz durchgerutscht - sah schlimm aus von innen , hat sich aber bei den Versuchen aber nicht als hinderlich erwiesen.
Laufbüchse.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Ich denk auch mal, daß das Material es machen wird. Der Unterschied zwischen Luft und Wasserkühlung betrifft mehr den Kopf, als die Zylinderlaufbahn. Der Dieselmotor wird im oberen Bereich eh viel heißer, als der Motorradmotor. Ich denke aber auch, daß man das Einfahren der Laufbahn ein wenig ernst nehmen sollte. Auf sie warten Kolbengeschwindigkeiten, die es im Traktor niemals geben würde.
Zitat Ich denke, da könnte auch eine Papierdichtung rein
In meinen Augen wäre das aber ein technischer Rückschritt. Da, wo man früher diese dünnen Papierdichtungen verwendet hat, ist man heute mit einer modernen Dichtmasse besser bedient. Aufpassen muss man nur da, wo die Stärke der Dichtung konstruktionsbedingt berücksichtigt werden muss, z.B. bei vertikal geteilten Gehäusen.
Zitat von CaSch im Beitrag #78Die untere Adapterplatte bekommt zum Kurbelgehäuse und zu den Zylindern nur Gehäusedichtmasse. Bei der 920-er habe ich da auch keine Metalldichtung verwendet, und die ist dicht.
Ich denke, da könnte auch eine Papierdichtung rein, wie bei meiner XS. Da steckt ja auch kaum Druck und nur wenig Temperatur hinter. Das klingt gut.
Zitat von CaSch im Beitrag #78Etwas anders ist es oben zu den Zylindern. Die obere Adapterplatte soll absolut plan auf den Zylindern sitzen. Daher wird der äussere Rand mit den Gewinden nicht abgedichtet. Die Laufbuchsenstirnflächen sitzen etwas versenkt in den Zylindern. Darauf kommt ein Dichtring, der dann beim Anziehen der Platte eine Maßdefinierte Pressung bekommt.
Kann ich das so verstehen, dass der obere Kolbenring dann über diesen Dichtring geht? Oder ist die Platte an der Stelle dünn genug, dass nur den Feuersteg (heisst das so? Der obere Rand des Kolbens zwischen oberen Ring und Kolbenboden) drüber ragt und der Ring knapp darunter bleibt?
Ansonsten klingt diese Lösung interessant, hab ich so noch nicht gesehen. (Hab aber auch noch nicht wirklich viel gesehen)
Der Feuersteg geht bis Oberkante Laufbuchse. Die obere Adapterplatte hat einen Innendurchmesser von 84mm Der Kolben hat einen zylindrischen Dom von Durchmesser 81mm.
So, Buchsen sind drin. Zylinder bei 250 Grad im Backofen erwärmen, auf die Laufbuchsen stecken und nachpressen. Als nächstes müssen unten am Bund die Seiten weggefräst werden.
Zitat von Falcone im Beitrag #84In meinen Augen wäre das aber ein technischer Rückschritt. Da, wo man früher diese dünnen Papierdichtungen verwendet hat, ist man heute mit einer modernen Dichtmasse besser bedient.
Das wiederum ist mir neu. Danke für die Info. Ich dachte bisher, dass Dichtungsmasse wegen der doch möglicherweise ungleichmässigen Auftragung irgendwie die technische schlechtere Lösung wäre. Bei sorgfältiger Auftragung, und eben nicht einfach nur aus der Tube wie beim Deckel beim Ventilspiel-Einstellen , klingt das auch vernünftig.
Muss dazu die Dichtfläche nicht besonders plan sein? Papier oder Blechdichtungen können ja auch minimale Unregelmässigkeiten ausgleichen.
und wech isser, der ganzjahresfahrer --- Oberhausen - Woanders is auch Scheisse
Diese Unregelmäßigkeiten in der Dichtfläche können die Papierdichtungen nur ganz bedingt ausgleichen, Silikondichtmassen jedoch weitaus besser, denn sie füllen etwaige Vertiefungen ja aus. Deswegen hat man ja auch früher schon gerne Papierdichtungen in Verbindung mit Hylomar oder ähnlichem verwendet, um bei leicht beschädigten Dichtflächen noch eine Dichtigkeit zu erzielen. Ein im Maßen ungleichmäßiger Auftrag gleicht sich ja durch das Zusammensetzen der abzudichtenden Bauteile wieder aus, da die Dichtmasse durch den Druck gleichmäßig verteilt wird.
Zitat von Falcone im Beitrag #89Diese Unregelmäßigkeiten in der Dichtfläche können die Papierdichtungen nur ganz bedingt ausgleichen, Silikondichtmassen jedoch weitaus besser, denn sie füllen etwaige Vertiefungen ja aus. Deswegen hat man ja auch früher schon gerne Papierdichtungen in Verbindung mit Hylomar oder ähnlichem verwendet, um bei leicht beschädigten Dichtflächen noch eine Dichtigkeit zu erzielen. Ein im Maßen ungleichmäßiger Auftrag gleicht sich ja durch das Zusammensetzen der abzudichtenden Bauteile wieder aus, da die Dichtmasse durch den Druck gleichmäßig verteilt wird.
Sehe ich auch so. Ausserdem trägt bei Dichtmasse Metall auf Metall. Das ist halt auch Maßhaltiger.