Frage an die Experten, da bei mir ein (letzter) Prüfstandslauf ansteht: "Vorher" und "nachher" auf dem Prüfstand eine Messung durchzuführen, ist Pflicht, um bei einzelnen Tuningschritten die tatsächliche Wirkung objektiv feststellen und bewerten zu können. Nur, wie verhält es sich, bei zwischenzeitlich geänderter Übersetzung (Ritzel)? Eine Änderung allein der Sekundärübersetzung von 15/39 auf 14/39 - wie üblich - entspricht einer Änderung um das 1,07fache. Klingt erst mal nach nicht viel, macht aber bei einem Drehmoment von 60 Nm immerhin eine Steigerung auf 64,2 Nm aus (, was sich entsprechend in einer verbesserten Beschleunigung des Motorrades auswirkt). Um einen objektiven Vergleich zu Fahrzeugen mit Serienübersetzung zu erzielen, müsste doch dann im Prüfstand die erfasste Leistung (= DrehmomentxGeschwindigkeit) am Hinterrad beim Rückrechnen auf die Leistung an der Kurbelwelle noch mit dem entsprechenden Änderungsfaktor (hier: 1,07) korrigiert werden? Klar, dass einfachhalber nur die Leistung am Hinterrad erfasst wird, um aber einen korrekten Vergleich zum Serienfahrzeug zu haben, sollte man da nicht wie beschrieben vorgehen, sei es durch Eingabe am Rollenprüfstand bzw. Nachberechnung?
bei der Messung der Leistung spielt die Übersetzung prinzipiell keine Rolle - die Leistung ist übersetzungsinvariant. Ob das Hinterrad die Rolle im ersten Gang in relativ kurzer Zeit auf eine relativ geringe Endgeschwindigkeit beschleunigt oder im fünften Gang in relativ langer Zeit auf eine relativ große Endgeschwindigkeit, spielt für die Berechnung der Leistung keine Rolle. Nicht nur für die mittlere Leistung, sondern auch für die momentane Leistungsabgabe.
Beim Drehmoment sieht es anders aus, hier braucht der Prüfstand Kenntnis von den Übersetzungsverhältnissen. Ob die ihm manuell mitgeteilt werden müssen oder ob er sie mittels irgendwelchen Sensoren selbst ermitteln kann, entzieht sich meiner Kenntnis. Da müsste Ulf weiterhelfen.