Nur mal so meine ganz kleine persönliche und subjektive Sicht auf diese Dinge:
1. Unternehmer: der "unternimmt" was, hat eine Idee, ist kreativ, will mit einem Produkt oder einer Dienstleistung an den Markt und Geld verdienen. Natürlich wird er auf Produktions- und Lohnkosten achten und auf einen möglichst guten "Ertrag". Er hat einen Beruf ausgewählt und versteht diesen Begriff im Idealfall auch als seine Berufung. Und er kann seine Mitarbeiter auch für seine Idee begeistern.
2. Arbeitnehmer: er gibt seine Arbeitskraft um Geld zu verdienen, will davon die verschiedensten Dinge tätigen, Familie oder sich selbst ernähren, Wünsche erfüllen, "Zufriedenheit" schaffen usw.
Leider treffen da zwei Interessengruppen aufeinander die sich nicht immer ganz grün sind. Allerdings gibt es Möglichkeiten die unterschiedlichen Interessen unter einen Hut zu bringen. Voraussetzung ist allerdings eine Zusammenarbeit beider Parteien, kein gegeneinander. Nur wenn auf beiden Seiten Zufriedenheit herrscht kann ein Unternehmen erfolgreich sein.
Wenn der Arbeitnehmer sich nicht völlig ausgebeutet fühlt und angemessen bezahlt wird, wird er der Firma auch zu Erfolg verhelfen, er wird "hinter" seiner Firma stehen und auch Abstriche in Kauf nehmen um seinen Arbeitsplatz zu erhalten, er wird sich auch mit der Firma identifizieren. Und auch auf die eine oder andere Art Einbußen in Kauf nehmen und "verzichten". Bei Stundenlöhnen von 5 oder 6 Euro kann kein Unternehmer erwarten dass seine Mitarbeiter sorgsam und Gewissenhaft mit Produktionsmitteln umgehen oder die Firma toll finden, das würde mir auch am Arsch vorbeigehen. Die Bereitschaft einen gelben Schein zu nehmen wächst natürlich auch.
Auf der anderen Seite gibt es eine Unternehmerkultur die immer mehr auf den Hund kommt. Sicherlich ist im globalen Wettbewerb vieles schwieriger geworden, aber Unternehmen die ausschließlich nach der Dividende für die Aktionäre bzw auf den Profit schielen, Steuerschlupflöcher suchen und Werke auf- und zumachen ohne sich um die Arbeiter zu kümmern werden immer Probleme haben.
Nur zufriedene Arbeitnehmer sind gute Arbeitnehmer, das hat schon vor 100 Jahren der olle Krupp erkannt und umgesetzt. Und es gibt in D noch viele kleine und mittlere Unternehmen die diese Kultur pflegen. Die binden mit einfachen Mitteln ihre Belegschaft an die Firma und profitieren davon. Das kostet allerdings etwas und der Gewinn ist nicht ganz so hoch, dafür haben diese Firmen auch nicht mit so hohen Krankenständen und weniger Fluktuation zu kämpfen.
edit: Ja, und dann gibt es die Fälle wo nichts mehr geht: die Firma muss schließen. Da ist dann irgendetwas schief gegangen und der Unternehmer muss etwas Neues anfangen oder sich mal auf die andere Seite begeben, zu den Arbeitern stellen. Das kann ja auch neue Erkenntnisse vermitteln und "erden". In vielen Unternehmen werden die höheren Angestellten ja zeitweise in die Belegschaft geschickt um zu erfahren was dort passiert. Gute Chefs pflegen den Kontakt zur Belegschaft, denn wenn der erst mal abgebrochen ist....siehe oben.
Schön gesagt, da sind wir vollkommen einer Meinung.
C4
edit: Ich würde allerdings diese Bindung an eine Firma nicht unbedingt an einer festen Zahl festmachen. Stimmt das Klima nicht, kann das mit Geld nicht wettgemacht werden (Erfahrung aus meinem Berufsleben als Angestellter).
Da hast du recht, Klima/Zufriedenheit ist das A und O in einem Betrieb. Und natürlich auch etwas Mitarbeitermotivation, also Fingerspitzengefühl von der Unternehmerseite her.
Ich bin ja auch selbständig und habe oftmals die gleichen Probleme: wenn ich als Produktionsleiter auf einer Baustelle bin muss ich auch oft Leute mit Löhnen knapp über dem Mindestlohn motivieren - ist nicht immer einfach, geht aber meistens. Leben und leben lassen.
Ich? Wer sagt das? Du hast den (Bit)Fred nicht verstanden. Ich bin der Meinung, daß die Bitcoins evtl. aus einem ganz anderen Grund erfunden worden sein könnten. Und ich bin auch nicht gegen nen Mindestlohn, bin mit aber sicher das der Arbeitsplätze zerstört. Die Parteien können hier nur verlieren. Wenn er tatsächlich keine Arbeitplätze vernichten sollte, dann sagen sich die SPD Wähler, der Gisy hatte recht, 11 oder 12 Euro wären auch gegangen, und wählen linker. Wenn der Mindestlohn doch Arbeitsplätze vernichten sollte und C4 Recht hat, was ich glaube, dann würden einige bisherigen Billiglöhner arbeitslos und haben noch weniger als zuvor. Die werden sich dann erst recht bei den Parteien bedanken. Solange ein Unternehmer einen findet der die gleiche Arbeit billiger macht, nimmt er den. Daher gibts Tarifverträge die dieses verhindern sollen. Die klappen aber global nicht mehr, weil dort nicht gültig. Drücke ich mich eigentlich so unklar aus? Werner
Übrigens ist mir da noch etwas anderes klar geworden:
Die Einführung eines Mindestlohnes wird tatsächlich mehr Gleichheit herbeiführen : Er wird zu einem Einheitslohn werden, der von allen mindestens, aber auch höchstens gezahlt werden wird, sofern nicht tarifgebunden .
Damit fallen die jährlichen Lohnrunden weg, keine Verhandlung, keine Gezänk, alle 4 Jahre eine medienwirksame Gesetzesanpassung samt Preiserhöhungsrunde - fertig. Vielleicht kann man nun sogar höhere Löhne einfrieren und auf dieses Niveau nivellieren ... Wie waren eigentlich die Löhne unter dem SED Regime definiert?
Ihr seht, ich versuche dem Ganzen auch gute Seiten abzugewinnen .
Jörg, was denkst Du denn? Glaubst Du wirklich, man kann die Welt durch ein paar Abstimmungen und Gesetzlein zugunsten der Bevölkerung bessern? Habe ich auch mal geglaubt.
Was erwartest du? Viele Arbeiter werden von der Untergrenze profitieren, gerade im Dienstleistungsbereich. Die werden froh sein für die nächsten 4 Jahre die 8,5 Euro zu bekommen. Ist bei den Grünen eigentlich der Mindestlohn schon eingeführt oder gibt's da für jeden womöglich 10 Euro? Oder was verdient eine Putzfrau die Grünen-Abgeordnetenbüros säubert? Ihr könnt ja mal mit gutem Beispiel vorangehen....mannomann
Friede den Hütten, Krieg den Palästen??? (Georg Büchner im "Hessischen Landboten")
Jörg, Jörg... Wann wechselst die Partei?
Gruß Monti
------------------------------------------------- "Und wenn alle anderen die von der Partei verbreitete Lüge glaubten - wenn alle Aufzeichnungen gleich lauteten -, dann ging die Lüge in die Geschichte ein und wurde Wahrheit." George Orwell:1984
Was auch immer geschieht: Nie dürft ihr so tief sinken, von dem Kakao, durch den man Euch zieht, auch noch zu trinken! Erich Kästner
Mit nem Mindestlohn von 4800€ je Stunde wäre das Problem sofort gelöst. Alle kämen auf 10.000.000 Jahresgehalt, genau wie der DB Vorstandsguru und die extreme Inflation holt dann alle aufs gleiche Niveau zurück. Alle Schulden sind fast sofort weg, es gibt keinen Neid mehr über die Spitzengehälter der Manager, Hartz 4 erscheint nicht mehr zu hoch und die Sparvermögen sind auch nix mehr Wert. Ist doch eigentlich toll, der löst alle Probleme im nu, was spricht logisch dagegen?
Mit nem Mindestlohn von 4800€ je Stunde währe das Problem sofort gelöst. Alle kämen auf 10.000.000 Jahresgehalt, genau wie der DB Vorstandsguru, und die extreme Inflation holt dann alle aufs gleiche Niveau zurück, alle Schulden sind fast sofort weg, es gibt keinen Neid mehr über die Spitzengehälter der Manager und die Sparvermögen sind auch nix mehr Wert. Ist doch eigentlich toll, der löst alle Probleme im nu, was spricht logisch dagegen?
Werner
na also geht doch, du wirst ja langsam vernüftig
@ alle anderen: ja ich bin ein anhänger der kommunistischen Idee und bin ganz fest der Meinung das es das überlegene System ist, einzig man braucht dafür Menschen die wirklich das gemeinwohl weit über ihre eigen vorteile stellen ... mit solchen menschen wäre aber auch der Kapitalismus fair und für alle gut ... es ist halt wie immer es kommt auf die die es machen an - egal ob beim regieren, in der KFZ-Werkstatt oder beim eigenen Arbeitgeber - und wie immer schaffen es die die es wirklich könnten nie nach vorne, weil sie dafür zu nett sind - ausser vielleicht bei der KFZ Werkstatt, wenn man ganz viel glück hat.
ich bin Motorradfahrer, kein Motorradposer. fuck you NSA
Zitat ...Hochschulzeiten sind schon länger gestrichen...
Jau, hab' ich auch mittlerweile wieder begriffen. Versteh' ich überhaupt nicht - ich finde ja, daß Zeiten, die man an öffentlichen Lehranstalten (wie der Uni z.B.) verbringen muß, ganz besonders heftig reif für die Rente machen ...
Zitat ...ich begreife langsam aber sicher die Worte "Burn Out Syndrom"...
mal ganz ehrlich:
ich bin durchaus total happy, weil ich weiß, daß ich in aktuell 581 Tagen durch sein werde, mit dem Blödsinn hier, der mir seid knapp 10 Jahren keinen wirklichen Spaß mehr macht. Davor war das echt noch besser, da hat mich meine Gage hier auch garnicht so wirklich genervt (O.K., ich/wir waren da ja auch nicht am Existenzminimum). Heute wäre es für mich günstiger, zu Hause zu bleiben, anstatt für 8,50 € oder weniger überhaupt hierher zu fahren ...
... pelegrino, inzwischen seit mehr als einem halben Jahr mit einem Neustart voll im Leben ...
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