Schau'n wir mal, was die Abstimmung der Genossen zur Großen Koalition bringt.
Wenn die mehrheitlich dagegen stimmen - die folgende Show hat aber richtigen Unterhaltungswert!
Was dann? Schwarz/Grün - das wird nichts auf Bundesebene. Vielleicht der Versuch von Rot-Rot-Grün trotz gegenteiliger Aussagen vor der Wahl? Oder Neuwahlen mit dem Risiko der absoluten Mehrheit für Angie?
Da scheint mir die Große Koalition, wenn sie denn letzten Endes durchgeht, noch das ,kleinste' Übel zu sein.
Zitat Moin, wer ist im Forum unternehmer und kann mir auf diese Frage eine plausible Antwort geben: Die Löhne werden erhöht, sofort kommt der Hammer: dann muss ich Leute entlassen, genau das verstehe ich nicht. Wer macht dann weiterhin die Arbeit, die diese Leute bis dato gemacht haben? Was machen denn die Leute im Moment, wenn man sie so einach freistellen kann? Ich finde das irgendwie nicht logisch.
Vermutlich bringst du es auf den Punkt. So schnell wandert ein Unternehmen nicht ab. Vielleicht gibt es die eine oder andere Stellenstreichung, die es aber dann ohnehin gegeben hätte. Und weniger produzieren/arbeiten wird man sicher nicht. Also steigen die Preise.
Ich denke, in ein paar Jahren ist der Mindestlohn ganz normal und kein Hahn kräht mehr danach.
es gibt gerade auch im Handwerk Unternehmer, die den Mindestlohn begrüßen. Die haben gute Leute, die sie gut bezahlen, und keine Lust, sich immer wieder gegen neue Buden durchzusetzen, die versuchen mit Dumpinglöhnen in den Markt zu kommen.
Zitat von potter im Beitrag #60Moin, wer ist im Forum unternehmer und kann mir auf diese Frage eine plausible Antwort geben: Die Löhne werden erhöht, sofort kommt der Hammer: dann muss ich Leute entlassen, genau das verstehe ich nicht. Wer macht dann weiterhin die Arbeit, die diese Leute bis dato gemacht haben? Was machen denn die Leute im Moment, wenn man sie so einach freistellen kann? Ich finde das irgendwie nicht logisch.
Davon ab: jedes Volk hat die Regierung, die es gewählt hat. Seit ewigen Zeiten bin ich links. Die SPD vertritt mich schon lange nicht mehr. Gibt es eine große KOal. werdden sie auf meine Stimme verzichten müssen, für die Zukunft.(Das ist den aber egal, für die kommende Periode sitzen mit ihren Schnauzen ja noch tief im Trog potter
Hallo Potter, eine Frage kann ich Dir beantworten, und zwar die, wer die Arbeit macht, wenn sagen wir, 35% der human resources (sorry, das ist denglisches neudeutsch) abgebaut werden: ganz einfach, die armen Trotteln, die noch DA SIND!
Erlebe ich grad selber. 2006 waren wir noch 19 Leute in der Abteilung. Jetzt nur noch 9. Der Umsatz stieg in der Zeit um ca. das Doppelte, die Margen konnten verbessert werden, was die Shareholders (Aktionäre) sehr freute.
Derweil die letzten Trotteln, ich auch, mittlerweile für 3! arbeiten müssen, ohne Reale Lohnerhöhung und mittlerweile auch noch ohne Weihnachtsgeld und Boni.
Und wenn jetzt einer meint, hey, Ente, Du jammerst auf hohem Niveau und in Afrika und Asien blablabla, dem kann ich nur mit Elvis antworten:
Walk a mile in my shoes
P.S. ich begreife langsam aber sicher die Worte "Burn Out Syndrom".
Zitat von potter im Beitrag #60Moin, wer ist im Forum unternehmer und kann mir auf diese Frage eine plausible Antwort geben: Die Löhne werden erhöht, sofort kommt der Hammer: dann muss ich Leute entlassen, genau das verstehe ich nicht. Wer macht dann weiterhin die Arbeit, die diese Leute bis dato gemacht haben? Was machen denn die Leute im Moment, wenn man sie so einach freistellen kann? Ich finde das irgendwie nicht logisch.
potter
Zwei Erklärungsasätze :
1. Vorausgesetzt,der zur Lohnverteilung zur Verfügung stehende Betrag ist begrenzt, dann kann er bei einer Lohnerhöhung nur auf weniger Köpfe umverteilt werden, die im Gegenzug mehr leisten müssen. Wollen oder können die das nicht, folgt Insolvennz oder Verlagerung oder Auslagerung von Betriebsteilen, Ersatz teurer durch billigere Kräfte, was gibt´s da nicht zu verstehen? Verstehe ich nun wieder nicht. Reine Mathematik.
2. Im aktuellen ,von mir einsehbaren Fall gibt es ein festgefügtes Preis / Leistungsverhältnis. Müssen nun Löhne zwangsweise erhöht werden, müssen diese Zusatzkosten (übrigens incl. aller Lohnnebenkostenanteile) an den Kunden weitergereicht werden. Also schaut dieser nach Alternativen, die sich in meinem Beispielfall leicht in Polen finden. Weniger Arbeit hier führt zu sofortigen Entlassungen nun überflüssiger Mitarbeiter und schlußendlich ev. zu völligem Stillstand, wenn zu wenige Arbeitsstunden die Fixkosten nicht mehr decken können (diese müssen dann auf die verbleibenden Stunden umgelegt werden und verteuern den Preis zusätzlich, bis garnichts mehr geht).
Deine Frage, Potter, unterstellt unterschwellig, daß sich sich Arbeitnehmer nur faul lümmeln, aber durchaus mehr leisten könnten, wenn es sein muß, so daß Arbeitgeber damit Druck machen könnten.
Nach meiner Erfahrung ist das in der Industrie im Osten schon lange Geschichte.
Zitat von Turtle im Beitrag #34Wenn das stimmt, sollte der Mindestlohn sofort auf 25€ gesetzt werden. Warum so wenig wie 8,50 ?
kann man natürlich machen - was hat man davon? galoppierende infalation. vernüftig ist aber in jedem fall das jemand der ganztags arbeitet spürbar über dem sozialhilfesatz liegt, ich denke das ist keine übertriebene forderung
ich bin Motorradfahrer, kein Motorradposer. fuck you NSA
wenns in Deutschland vernünftige Löhne geben würde und bissl weniger Steuern und Abgaben, würde das die dringend benötigte INLANDS KONJUNKTUR endlich mal ordentlich wiederbeleben.
Funktioniert im Ausland übrigens recht gut, z.b. USA, England und in vielen südlichen Ländern
ich denke mal das auch die härtesten kritiker vom mindestlohn hier das "Handelsblatt" nicht als ein pampflet einstufen das die SPD oder die Linken links überholt ...
ich arbeite in einem Familienunternehmen das mehrere Töchterfirmen im asiatischen Raum und USA hat. Ich nehme mal an das die Löhne dort niedriger sind wie in Südbaden. Trotzdem wird dieser Standort nicht dichtgemacht. Komisch oder? Glaubs mir, der Inhaber kann rechnen....
Wenn ich Autos fabriziere, muss ich die in der Nähe der Abnehmer bauen. Weil die Leut sagen, jö, das is a heimische Schüssel.
Wir ham hier a Leiterplattenwerk, das übersiedelt eine Fabrik nach der anderen nach Fernost. Der Hauptaktionär sagt, das geht ned anders. Weil dort die einzigen Abnehmer san.
AT&S war übrigens amal a Staatsbude. An den Gen Androsch wurde sie von an roten Finanzminister privatisiert.
Zitat von gerry im Beitrag #9Wenn Arbeitgeber ihren Mitarbeitern weniger zahlen als es zum Leben braucht und diese dann, durch Zuzahlung öffentlicher Stellen, auf ein Niveau gehoben werden müssen, das sie Überleben können, dann werden also die Unternehmergewinne subventioniert - von uns allen. Oder anders ausgedrückt: Solange Unternehmer nicht genug erwirtschaften um sich Arbeiter zu vernünftige Lohn leisten zu können, müssen sie sich was anderes einfallen lassen. Es kann nicht sein, das ich indirekt durch die Zuzahlungen des Staates an diese Mirarbeiter, den Gewinn von Unternehmern finanziere.
Also nicht meckern, sondern den Mitarbeiteren ein menschenwürdiges Leben ermöglichen. In anderen Ländern sind Mindestlöhne längst Realität ohne das es Massenentlassungen oder Firmenpleiten gab. Aber das ist die typische Panikmache und das typische Wehgeschrei der deutschen Wirtschaft - und wenn garnichts mehr geht wird mit Entlassungen gedroht.
Hör mir bloß auf!
Gruß Gerry
Hallo Gerry, danke für Dein klares Statement! Das seh' ich genauso. Und im Übrigen: Die Einführung des Mindestlohns wird bestimmt keine Arbeitsplätze vernichten. Ein Arbeitsplatz ist nämlich dafür da, eine Familie ernähren bzw. einigermaßen menschenwürdig durchbringen zu können. Unter achtfuffzich geht das bestimmt nicht - also ist das für mich der Definition nach auch kein Arbeitsplatz, sondern eine irgendwie beschämende Veranstaltung. Da gibts nichts hinterherzutrauern. Gruß