Was mir in dem Zusammenhang immer wieder aufstößt:
Es wird ja überall und ständig gebetsmühlenartig behauptet der Niedriglohnsektor beträfe ausschließlich Geringqualifizierte, wobei deren Perspektive für eine bessere Entlohnung in der Aus- und Weiterbildung liege ... zusätzlich drohe ein Mindestlohn diese Arbeitsplätze dann bei dessen Einführung ins Ausland zu verdrängen ... soweit die Theorie.
Für mich aber alles nur heiße Luft um den wahren "Leistungsträgern" in unserer Gesellschaft ihr zustehendes Salär weiterhin vorzuenthalten.
1.) Die Masse der Niedriglöhner arbeitet im Dienstleistungssektor. 2.) Dieser wäre nur schwerlich ins Ausland zu verlagern. 3.) Die Mehrheit der dort tätigen haben bereits (mind.)einen Berufsabschluß. 4.) Wer soll deren Arbeit machen, wenn sich alle "hochqualifiziert" haben?
Es wird ja überall und ständig gebetsmühlenartig behauptet der Niedriglohnsektor beträfe ausschließlich Geringqualifizierte
Unsinnig, nicht Geringqualifizierte, sondern Jobs mit geringer Qualifikation. Daß da auch mal Leute landen, die mehr gelernt haben , hat viele Gründe (geografisch, familiär usw usw.)
1.) Die Masse der Niedriglöhner arbeitet im Dienstleistungssektor. 2.) Dieser wäre nur schwerlich ins Ausland zu verlagern.
Trugschluß. Wir reden hier nicht nur über den Kellner, sondern in großem Umfang auch über Helfer in der Industrie, die der Produktion nachgeordnet sind. Das kann Verpackung, Komissionierung, Versand usw sein, aber auch einfache Teilemontagen (also Fertigung).
Behalte mal Amazon im Auge, wie die umziehen, wenn der Mindestlohn greift. Großbeeren mit Zalando, gerade 50 Kilometer von der polnischen Grenze... . Den Anlieferlaster stören die 50 km nicht, die Paketdienste auch nicht. Schei# auf Großbeeren, warte darauf.
Bis 98 habe ich die Verpackung für in Berlin gefertigte Rasierklingen in Brandenburg geleitet (Contraktor, verpackt wurde außer in USA nur bei uns, für den gesamten europäischen, und den Mittelmeeranrainerbereich). Dann waren Subventionen in Wales besser, später in Polen und heute irgendwo noch weiter östlich.
Die paar Euro Transport auf die Menge der Teile sind nicht spürbar. Das war reine Dienstleistung mit einem 120 Personenbetrieb.
Träum weiter.
[quote="piko"|p8223314] 4.) Wer soll deren Arbeit machen, wenn sich alle "hochqualifiziert" haben? quote]
Wende Dein weises Haupt langsam gen Osten und öffne die Augen.
Sehe ich auch so. Warum wird in Deutschland wohl keine Consumerelektronik mehr produziert? Warum gibts Grundig, Schneider, Telefunken, ... nicht mehr? Loewe ist der letzte, warum kann der bei den Preisen nicht mit Samsung, LG,... mithalten? Weil Loewe so viel bessere Fernseher baut wohl kaum. Wir reden von Globalisierung, aber die globalen Löhne die wollen wir hier nicht haben, die globalen Preise aber schon.
Zitat von Turtle im Beitrag #37 Wir reden von Globalisierung, aber die globalen Löhne die wollen wir hier nicht haben, die globalen Preise aber schon.
Womit ja wieder klar ist, das wir hier alle auf dem Rücken der 3. Welt und der sogenannten Schwellenländern uns ein gutes Leben machen. Billige T-Shirts & Hosen nur weil in Indien (oder sonstwo) Arbeite/innen in menschenunwürdigen Beschäftigungsverhältnissen leben müssen.
Die globalisierte Welt nutzt nur den Industriestaaten - welch Glück, das wir da leben.
Aber wir haben ja gerade festgestellt, das es auch hier Verlierer der Globalisierung gibt.
Zitat von ZephyrUnsinnig, nicht Geringqualifizierte, sondern Jobs mit geringer Qualifikation. Daß da auch mal Leute landen, die mehr gelernt haben , hat viele Gründe (geografisch, familiär usw usw.)
Ich weiß schon wie die Praxis aussieht ... rede hier ja auch ausschließlich von Meinungen die ich ständig und überall zu hören bekomme ... und nein ich "verhöre" mich dabei nicht oder zumindest eher selten.
EGAL ... aber eines wundert mich schon: nach deinem letzten Beitrag tangiert diese Mindestlohn-Problematik also viel mehr Arbeitnehmer als offiziell zugegeben, korrekt?! Laut Arbeitsministerium und meiner "Lieblingsministerin" wären aber lediglich 1,4 Millionen Menschen in Deutschland davon betroffen, so wenig zu verdienen daß sie zusätzlich finanzielle Unterstützung vom Jobcenter bekommen würden ... wobei diese Angabe vermutlich schon alle Mini- und 1€-Jobber enthält?!
Zitat Aber wir haben ja gerade festgestellt, das es auch hier Verlierer der Globalisierung gibt.
Genau, aber die retten wir nicht mit Mindestlöhnen hier in D sondern entweder mit Mindestlöhnen in der dritten Welt oder mit Importzöllen aus denen unsere höheren Löhne dann finanziert werden müssten oder mit dem Ende der Globalisiereung, ne Mauer um uns rum und wir geben die Autarken. Ob uns dann noch Rohstoffe aus der 3. Welt geliefert würde bliebe als Frage.
Dem Lauf der weltweiten Wirtschaftsentwicklung hinterherlaufen? Sich anpassen an eine Welt, in der möglichst viel und billig produziert wird, und es keinen schert, wie?
Wäre es nicht besser, eine Richtung einzuschlagen, die als Ziel hat, Sozialstandards einzuführen, Umweltfrevel zu reduzieren, Armut zu verhindern usw. Mit anderen Worten. Das Leben der Mehrheit verbessern?
Je weiter man denkt, desto klarer werden die Fronten: Die einen werden immer reicher und die anderen immer ärmer. Da gibt es empirisch keine zwei Meinungen. Und die Zahl derer, die immer reicher werden, ist nur ein winziger Bruchteil derer. die immer ärmer werden. Nicht nur weltweit, sondern auch hier in unserem Land. Beweise gingen gestern durch die Presse. Patentrezepte, wie das funktionieren könnte, kenn ich keine. Aber mit dem Motto. Weiter wie bisher wird es garantiert nix.
zu Piko : Wieviele Arbeitnehmmer letztlich betroffen sind, kann ich nicht einschätzen. Allerdings darf man davon ausgehen, daß nicht jeder Berechtigte auch Ansprüche stellt.
Gerade ja auch im Niedriglohnsektor gibt es sicher viele zuverdienende (Partner), die nicht aufstocken müssen / können / dürfen. Hier aber würde ich spekulieren.
@Turtle: Das Problem hier in D ist doch LEDIGLICH die Verteilungsgerechtigkeit ... es müßte sich theoretisch erstmal garnix im Umgang mit der 3.Welt ändern(was allerdings auch wünschenswert wäre!!!) um hier in D allen gerechte Löhne zu zahlen.
Das das mit dem Sozialismus nicht funktioniert ist doch bereits deutschgründlich bewiesen worden. Wie willst du jemandem was abnehmen, der so reich ist, das er seine Wohnorte auf der Welt jederzeit ändern kann? Warum ist z.B. M Schumacher aus D weggegangen? Warum leben gerade zufällig in den Steuerparadiesen so viele reiche Menschen? Sind die da erst reich geworden?
Zitat von NisiboyDie einen werden immer reicher und die anderen immer ärmer. Da gibt es empirisch keine zwei Meinungen. Und die Zahl derer, die immer reicher werden, ist nur ein winziger Bruchteil derer. die immer ärmer werden. Nicht nur weltweit, sondern auch hier in unserem Land. Beweise gingen gestern durch die Presse.
Durch die Presse ging gestern auch, daß "Reiche" im Schnitt 11jahre länger zu Leben haben ... da ist es doch nur gerecht, daß sie auch mehr verdienen ... schließlich wollen die Mehrjahre finanziert sein?!
Zitat von TurtleDas das mit dem Sozialismus nicht funktioniert ist doch bereits deutschgründlich bewiesen worden.