Nicht unbedingt. Wenn man einigermaßen vorausschauend fährt, passt das recht gut. Wenn ich mir allerdinx die Fahrweise diverser Zeitgenossen an- schaue, die vor jeder Kurve bremsen und anschließend wieder kräftig aufs Gas treten - dann passen die Verbrauchsangaben der Hersteller natürlich nicht.
Recht beliebt auch, auf Biegen und Brechen zu überholen und kurz darauf abbiegen ... besonders gelungen, wenn der soeben Überholte dabei noch zum Abbremsen gezwungen wird.
Kurz gesagt, wenn Heini Hirnlos hintern Steuer sitzt, werden die Verbrauchs- angaben der Hersteller ruckzuck ins Reich der Fabel verwiesen.
So ist es, Caboose. In dem in der BILD recht reißerisch formuliertenen Bericht, den Pewe verlinkt hat, wird eine schnelle Autobahnfahrt als "Beweis" erbracht. Da schneiden Verbrenner wie E-Fahrzeuge dann beide im Vergleich zu den für beide geltenden WLTP Werten sehr schlecht ab, da der Luftwiderstand die entscheidende Rolle spielt. Deswegen gibt es ja die erwähnten realistischen Verbrauchsfahrten der serösen Zeitungen.
Es gibt bei E-Autos aber eine Faustregel, nach der man grob den Unterschied zwischen WLTP-Angaben und tatsächlichem Verbrauch einschätzen kann: Wenn man im Sommer ein Viertel und im Winter ein Drittel der angegebenen Reichweiten abrechnet, ist man immer auf der sicheren Seite. In der Regel ist die Reichweite bei normaler Fahrweise aber höher. Und dann gibt es noch den Schleich- oder Öko-Modus, in dem man dann tatsächlich bei idealen Temperaturen um 20° an den WLTP-Wert herankommt, der aber keinen Spaß mehr macht. Aber auch das ist beim Verbrenner nicht anders.
Zitat von Falcone im Beitrag #4699 Und dann gibt es noch den Schleich- oder Öko-Modus, in dem man dann tatsächlich bei idealen Temperaturen um 20° an den WLTP-Wert herankommt, der aber keinen Spaß mehr macht. Aber auch das ist beim Verbrenner nicht anders.
Stimmt. Mit einem Vollhybrid wie z.B. ein HSD (Hybrid Synergy Drive) lassen sich sogar so noch vor 7 Jahre übliche NFZ-Werte erreichen, gar unterbieten, so abstrus niedrig sie auch als 'Laborwert' seinerzeit formuliert, besser fabuliert wurden. Ob das Spaß macht, ist persönliche Ermessenssache im Abwägen Zeit versus gespartes Geld und sehr relaxtes Fahren, das auch das gesamte Auto inklusiv seiner Verschleißteile schont, will man es lange möglichst kostengünstig fahren.
Wenn jemand seinen Spaß daran hat, vor jeder Kurve auf dem Bremspedal stehen zu müssen und dies noch als dynamische oder ,sportive' Fahrweise versteht, ist das seine Sache und letztlich auch sein Geld. Mir erscheint es einfach widersinnig, einen Teil des Sprits und des Geldes, das ich vorher in (zu hohe) Geschwindigkeit investiert habe, anschließend auf den Bremsscheiben in Wärmeenergie und Feinstaub zu verwandeln, wenn es gar nicht nottut.
Wenn ich Kurven darauf hin betrachte, an welchem Punkt ich vom Gas gehen muss, um ohne zu bremsen hindurchzufahren, erhalte ich neben der Ersparnis eine deutlich rundere und ent- spanntere Fahrweise. Zuerst ist es ungewohnt, vielleicht sogar lästig, nach einiger Zeit macht man das aus dem Unterbewusst- sein heraus. Schaut man bei häufiger gefahrenen Strecken auf die Uhr, wird man erstaunt feststellen, dass der vermeintliche Zeitverlust äußerst gering ist.
Schleich- und Ökomodus, der keinen Spaß (mehr) macht? Man muss bzw. sollte sich nur einmal darauf einlassen und es nicht gleich nach zwei oder drei Kurven wieder aufgeben.
Als sehr entspanntes Fahren würde ich es bezeichnen, das man schon ein wenig trainieren muss.
Wenn man es denn will und sich vorstellen kann, es durchzuhalten. Der Verkehr hinter einem sollte einen dabei nicht sonderlich tangieren, ansonsten könnte es sein, dass sich Unruhe in einem ausbreitet. Reicht ja, wenn die Hinterherfahrenden nervös werden und mit den Reifen scharren. Das würden viele der nervous Germans sowieso, egal wie schnell man fährt. Von daher egal.
Heutige Autos haben ja Bordcomputer, die die Ersparnisse gesamt und momentan anzeigen. Ich finde es schon interessant, sich darauf einzulassen und zu schauen, wo man noch sparen kann. Unser E-Auto zeigt den Momentan-Verbrauch in kWh an und man bekommt Hinweise, wann man besser den Fuß vom "Gas"pedal nehmen soll. Der Familienverbrenner, den wir uns mit den Kindern teilen, in l/km. Dazu hat er noch ein kleines grünes Bäumchen im Armaturenbrett, dem immer mehr Blätter wachsen, je verbrauchsärmer man fährt. Neckisch, aber wirkungsvoll. Wie Caboose schon schreibt: Gleichmäßiges und vorausschauendes Fahren ist enorm wirkungsvoll. Beschleunigen lässt den Verbrauch in die Höhe schießen, Bremsen bedeutet, dass die Energie endgültig verpufft ist. Schleichfahrt im Vergleich zu gleichmäßiger Fahrt bringt hingegen so gut wie keinen Vorteil mehr. Teilweise schlägt es sogar in Gegenteil um. Beim E-Auto kommt nun noch die Rekuperation hinzu. Unser Auto kann das Ein-Pedal-Fahren, was den Verbrauch noch mal recht effektiv beeinflusst. Und ähnlich wie das gründe Bäumchen Wirkung zeigt, macht es auch Spaß, so zu fahren, dass man das Bremspedal möglichst nie benutzt. Ist übrigens nach kurzer Eingewöhnung gar nicht schwer.
Bordcomputer und ihre Genauigkeit sind ein Thema für sich ohne Verlass. Mag bei einem E-Auto anders sein. Habe bei den Autos, die ich bisher fuhr, alles andere als genaue Verbrauchswerte durch den BC angezeigt bekommen, stattdessen zu häufig untertreibende Schätzeisenwerte, die aus Unvermögen oder Mutwillen des Herstellers derart danebenliegend programmiert wurden, um dem Fahrer eine Geschichte vom Pferd zu erzählen, die gut klingt. Wer darauf vertraut und nicht nachrechnet, falls es ihn interessiert, ist 'gut bedient'.
Hat bei Autos gerade mit Rekuperation den unschönen Nachteil, sich mit rostenden Bremsscheiben herumärgern zu müssen, auf die der TÜV nicht steht. Ich schreibe aus Erfahrung. Seitdem halte ich sie rostfrei durch den gelegentlich mechanischen und nicht nur rekuperierenden Einsatz der Bremsen.
ich muss demnächst auch mal bei mir an die Bremssättel ran ! da war einer fest... krass finde ich die Menschen, die auf der Autobahn bremsen wo es gar nix zu bremsen gibt !!
Zitat von Wisedrum im Beitrag #4702Wenn man es denn will und sich vorstellen kann, es durchzuhalten. Der Verkehr hinter einem sollte einen dabei nicht sonderlich tangieren, ansonsten könnte es sein, dass sich Unruhe in einem ausbreitet. Reicht ja, wenn die Hinterherfahrenden nervös werden und mit den Reifen scharren. Das würden viele der nervous Germans sowieso, egal wie schnell man fährt. Von daher egal.
Schöner und sehr treffender Begriff!
Es reicht schon, wenn man sich weitgehend (noch kostenfrei) an die jeweils vorgeschriebene Höchstgeschwindigkeit hält, dass manche in Hektik und Panik verfallen.
Wenn's denn wirklich so pressiert, einfach ein paar Minuten eher losfahren und dafür entspannt dem Ziel entgegenrollen.
Zitat von Hobby im Beitrag #4707 krass finde ich die Menschen, die auf der Autobahn bremsen wo es gar nix zu bremsen gibt !!
Da können die armen Menschen in den allermeisten Fällen nix dafür, das liegt an den Abstandstempomaten und wird wohl immer häufiger werden, da seit ??? Pflicht.