eine `71er 750er mit erleichterter Schwungmasse, offenem Ansaugtrakt und originalen Peashootern (die mit dem schuppigen Innenleben)steht in der Garage. Im Standgas rüttelt das Vorderrad und spürbare Vibrationen verflüchtigen sich so kurz vor 3000 Touren, mit den einstellbaren Isolastics der MKIII. Das Ding hat mit dem 20er Ritzel einen brachialen Anzug, der auch akustisch untermalt wird.... ich war neugierig auf die Interpretation "weichgespült" von Kupferwurm.
Eine ´67er TR6C empfinde ich da "zivilisierter" und zahmer.
@DarkAge Engländer Fahren heißt.... daß die Finger immer vom Tupfen nach Sprit stinken... ne ich denke das ist das Gefühl, direkter zu spüren daß das Teil unter dir lebt, die Vibrationen spüren , den Ansaugtrakt schnorcheln und die offenen Rohre hören. Das Ritual den Startens, dazu noch recht leichtes Gewicht (180 Kg vollgetankt), schmale Reifen mit denen du wie mit einem Fahrrad um die Kurven zirkelst, der Anzug von unten heraus durch den langen Hub. Das Gefühl läßt sich zum Teil aber sicher auch auf andere ältere Motorräder übertragen.
Die W vermittelt das nicht so pur und direkt aber auf die eigene Art sehr schön und du steigst da auch nicht nach einer Tagestour und 300 km ab und bist platt.
Zitat worin das angeblich "weichgespülte" Schwingungsverhalten des XS-Motors begründet sein könnte.
ich denke, es ist ein anderer Ansatz nötig als der, das auf das reine Schwingungsverhalten zu reduzieren.
Leider habe ich jetzt nicht die Möglichkeit, aktuell einen englischen Twin noch mal mit einer XS zu vergleichen, um die Erinnerungen aufzufrischen. Aber es ist mehr die Summe, die den Unterschied ausmacht. Die Yamaha war schwer, aber irgendwie doch drehfreudiger, klang zugestopfter und es fehlte die kraftvolle Beschleunigung. Vieles war subjektiv, aber in der Konsequenz wurde das abgelehnt. Übrigens auch von denen, die Japaner-Fans waren und denen die Technik der XS wiederum zu antiquiert erschien. Also nicht Fisch und nicht Fleisch. Deswegen waren die XS-1 und XS-2 auch die totalen Ladenhüter - bis dann mit der zweiten Auflage als XS650 schon etwas Nostalgie ins Spiel kam. Aber auch die verkaufte sich hierzulande ja eher mäßig.
Eine Generation später(die mit den E-Bikes)über die W:Mann,das war noch eine Maschiene!Die rüttelt und schüttelt dich krank.Wie konnten unsere Alten damit nur fahren....
Zitat Im Standgas rüttelt das Vorderrad und spürbare Vibratioen verflüchtigen sich so kurz vor 3000 Touren, mit den einstellbaren Isolastics der MKIII.
Das erinnert mich an mein erstes Norton Nah-Erlebnis: Ein Freund besuchte mich mit seinem Neuerwerb, einer 750er Interstate. Natürlich gab es einiges zu gucken und zu erforschen und das Motorrad wurde gleich mal in die elterliche Garage geschoben. Dort bollerte sie im Leerlauf vor sich her und wir haten gerade mal was an meiner Max zu schauen. Als wir uns wieder umdrehten, war die Norton nicht mehr da. Die paar Grad Schräge im Garagenboden reichten dazu aus, dass sich das Motorrad vor die Garage geschafft hatte.
Mein erstes Commando-Erlebnis hatte ich in Paris. Da stand eine niegelnagelneue Commando am Montparnasse. Allein die sinnfreien grünen Punkte in den Instrumenten hatten es mir so angetan, dass ich wusste: So eine musst du auch mal haben. Und das hat ja dann auch geklappt.
naja, bin mit isolastic im letzten jahr 500km über land am stück in den harz gefahren... abends war ich dann weichgespült die 600km von oldenburg zurück waren da dann nicht mehr so wild, da war schon alles gut weich...
auf der landstraße, auch mit isolastic norton, dagegen kommt kein mir bekanntes moped an, auch wenn die lm1 schon wirklich spaß macht, aber halt auf einer ganz anderen ebene...
selbst die w finde ich nicht weichgespült, es sei denn man fährt immerzu nur um den block oder bis zur nächsten eisdiele... wenn man damit km macht, sagen wir mal ab 200 aufwärts, dass ist motorradfahren...
da muß ich immer wieder an einen unserer besten freunde denken... seit er seine seelige gpz 900 gegen eine 12er gs getauscht hat fährt keiner mehr mit ihm, da er minimum 4-500km am stück abreißt... und immer heftigst am kabel gezogen... mal macht sowas auch spaß, aber nach nun rund 2 jahren gs überlegt er das mopedfahren wieder aufzugeben... warum nur?
Zitat von Serpel im Beitrag #73Was ich nicht verstehe: Zwei Motoren mit gleichem Hubraum sollten theoretisch und praktisch annähernd gleich stark schwingen
Wenn der Rest des Fahrzeugs auch gleich ist. Die Massenkräfte der Motoren werden ja an den Rahmen weitergegeben, der wiederum mit seiner Masse und seinen Trägheitsmomenten darauf reagiert, sich (hoffentlich hauptsächlich) elastisch verformt, und letztendlich an den Berührungspunkten mit dem Fahrer bzw. der Sozia die dort resultierenden Schwingungen fühlen läßt. Pfiffige Gestaltung von Resonanz- und Dämpfungsverhalten in Frequenz und Amplitude machen da den Unterschied zwischen unerträglicher Rüttelkiste, weichgespültem Summer und angenehmem Vibrator aus. Vor dem massiven Einsatz von Computern in der Fahrzeugsimulation hatte man dann eben talentierte Konstrukteure, die solche Befindlichkeiten durch Instinkt, Erfahrung und Rückmeldungen von den Fahrern in ihre Entwürfe einarbeiteten - oder eben auch nicht.
Dieter (die Max z.B. war ein derber Schüttler, aber die BMW-Einzylinder waren wegen der anderen Orientierung unangenehmer)
Das Gegenteil ist der Fall. Für ihre Drehfreude hat die Max erstaunlich wenig geschüttelt, sondern eher feine Vibrationen produziert. Allein durch die Schubstangensteuerung war schon ein gewisses Ausgleichsgewicht geschaffen worden, quasi ein Vorläufer der Ausgleichswelle.
Die BMW wackelte halt quer vor sich hin und dass auch noch bei deutlich niedrigeren Drehzahlen. Das viel dann nicht so unangenehm auf - und zuletzt, als sie ein wenig Leistung gefunden hatten, war der Eimer ja dann auch in Gummi.
Die Horex Regina war so ein klassischer Schüttler wie die Engländer.
Aber doch nicht die 250er, wenn du das mit der Max vergleichst. Die R26 soll aber auch Rahmenbrüche gehabt habe, früher sagte man, wegen der hohen Leistung des Motors im Vergleich zur R25. Ich glaube eher, das lag an Schwingungen.
Männer sind – und Frauen auch, überleg dir das mal
Zitat Aber doch nicht die 250er, wenn du das mit der Max vergleichst.
??
Ok, genau genommen ist die BMW ein Längsläufer und die Max ein Querläufer. Aber um 90° gedreht zueinander sind die Wellen der beiden Motoren so oder so.
Und die Rahmenbrüche der R26 links unter dem Getriebe kamen nicht vom Motor sondern vom fehlenden Kickstartergummi.